HVO100 Synthetischer Diesel
Hi,
für die meisten kein Thema aber trotzdem interessant:
BMW erlaubt jetzt HVO100 in allen Dieselmodellen ab März 2020. Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.
Ich tanke schon seit Januar nu HVO und kann nur Gutes berichten. Keinerlei aromatische Verbindungen und schwefelfrei. Ein positiver Effekt: der DPF regeneriert viel seltener.
LG,
Masala
Beste Antwort im Thema
Hi,
für die meisten kein Thema aber trotzdem interessant:
BMW erlaubt jetzt HVO100 in allen Dieselmodellen ab März 2020. Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.
Ich tanke schon seit Januar nu HVO und kann nur Gutes berichten. Keinerlei aromatische Verbindungen und schwefelfrei. Ein positiver Effekt: der DPF regeneriert viel seltener.
LG,
Masala
404 Antworten
Zitat:
@der_zieher schrieb am 27. Juni 2024 um 19:32:46 Uhr:
Solange diese "anderen Sektoren" nicht gezwungen werden, SAF, HVO oder die Rohstoffe direkt zu nutzen, bleibt das Potenzial nur wenig genutzt. Erkennt man an der wirtschaftlich fragilen Nutzung heute (HVO verdrängt diese spielend).
Die anderen Sektoren müssen nicht gezwungen werden, da die Abfälle bereits seit Jahren genutzt werden. Stichwort Müllverbrennungsanlage. Da würde der Rohstoff/Abfallstoff einer effizienteren Verwertung entzogen und einer deutlich weniger effizienten Verwertung zugeführt.
Und was passiert, wenn man den Leuten jetzt erzählt dass Dieselfahrzeuge bald mit HVO umweltfreundlicher betrieben werden können? Es werden weiter neue Dieselfahrzeuge auf den Markt gespült die uns dann in Zukunft als Klotz am Bein hängen weil die verfügbaren Mengen an Ersatzkraftstoffen nicht ausreichen und dadurch doch wieder herkömmlicher Kraftstoff aus Erdöl verwendet werden muss.
... oder die Autos müssen stehen bleiben bzw. nur noch für nachweisbar zwingende Fahrten genutz werden.
Wenn cih eine Branche zu sowas wie HVO zwingen will, dann sollte ich wohl in der Lage sein diese Mengen bereitzustellen. Prislich möglichst adäquat. Wenn nicht zahlen wir es am Ende über gestiegene Verbraucherpreise.
Wie Versorgen wir eigentlich die branchen die "heute" schon den ganzen Altfettramsch als Energie udn Rohstoffträger verwurstet haben. Ich bitter, das einige nur bis zu Ihrem Tankdeckel schauen können.
Bei den Produktionsmengen, die hier überhaupt auch nur theoretisch denkbar wären (GaryK hats ja schon hinreichend vorgebetet), erübrigt sich ohnehin die Diskussion darüber, sowas auf absehbare Zeit als HVO100 in der Masse einzuführen.
Einen Bioanteil im Kraftstoff, den das Marketing als CO2-neutral deklarieren kann, gibts ja schon ewig in 5-20% Beimischung zum Kraftstoff (ob in Form von Ethanol, ETBE, FAME, HVO, ist erstmal Nebensache) und das passt ins aktuelle Verwertungs- und Anbaukonzept ja auch rein.
Die Vorstellung, in Zukunft könnten alle mit reinem HVO fahren, kann so nur funktionieren, wenn es eine entsprechend massive Reduktion der Bestandsflotte gibt. Was man da an Kraftstoff spart, kann man ja getrost durch eine Reduktion des fossilen Anteils ausgleichen, und wenn 90% der Flotte wegfallen, ist auch HVO100 kein Problem mehr. Aber ob die Befürworter das im Sinn haben?
Die Branche denkt bereits an extra dafür angepflanzte Energiepflanzen und spricht von Jatophra Curcas.
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Das sprach sie doch schon vor beinahe 20 Jahren und gibt das wieder auf (warum auch auf eine Pflanze setzen, die in Gebieten Afrikas angebaut werden soll, wo die Leute schon kaum genug Nahrung anbauen können?).
Da kann man auch gleich verflüssigte chinesische Wollhandkrabben nehmen, die kann man lokal gewinnen und sind faktisch eine schier unbegrenzte, sich stetig erneuernde Ressource.
Zitat:
@Eisberg schrieb am 28. Juni 2024 um 22:47:32 Uhr:
Die Vorstellung, in Zukunft könnten alle mit reinem HVO fahren, kann so nur funktionieren, wenn es eine entsprechend massive Reduktion der Bestandsflotte gibt. Was man da an Kraftstoff spart, kann man ja getrost durch eine Reduktion des fossilen Anteils ausgleichen, und wenn 90% der Flotte wegfallen, ist auch HVO100 kein Problem mehr. Aber ob die Befürworter das im Sinn haben?
Das ist genau die Tragweite die vielen nicht klar ist. Die Komplexität scheint so groß zu sein, das selbst recht grüngestrichene das nicht auf den Schirm haben. Kanllhart gesagt bedeutet es das die Gesamtmobilität massiv zurückgehen muß. ... und man muß bis in alle anderen Energetischen Sektoren und chemische produktzweige hineindenken. Mit ein bischen HVO ist die Welt noch *lange* nicht gerettet.
Irgenwann wird man auch erkennen müssen der Neubau von Einfamilienhäusern wohl auch nicht sonderlich optimal ist ... ironisch ausgedrückt.
Wir haben ja das CO2-problem nicht nur in der Mobilität ... diese steht aber in Konkurenz zu vielen andern Bereichen.
Zitat:
@masala schrieb am 5. September 2020 um 08:12:32 Uhr:
Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.
Und nu? 😰
https://www.t-online.de/.../...vo100-warnung-vor-neuer-spritsorte.htmlZitat:
@Quertraeger schrieb am 29. Juni 2024 um 16:59:21 Uhr:
Zitat:
@masala schrieb am 5. September 2020 um 08:12:32 Uhr:
Der hier (Südschweden) angebotene HVO100 reduziert nach Herstellerangaben den CO2 Ausstoß um 90% und wird nicht aus Palmöl hergestellt.
Und nu? 😰
https://www.t-online.de/.../...vo100-warnung-vor-neuer-spritsorte.html
Weil das alte Pflanzenfett als Ausgangsstoff des HVO mit "Null" (weil Abfall) in die CO2 Bilanz eingeht. Ist genauso seriös wie Kunststoffabfälle (auch "Null" CO2 Footprint) in Sprit umzuwandeln.
Also quasi alles "schön" rechnen. 😰 😁
Da gibts schon mindestens zwei Meinungen.
https://www.dvz.de/.../...00-streit-zwischen-umwelthilfe-und-adac.html
Ginge es nach dem DUH, bräuchten wir dieses Forum nicht mehr, dann würden wir alle laufen
Tja, Paywall, nichts zu sehen. Wie gut, dass es auch unabhängige Messungen statt Meinungen gibt.
Was an dem Artikel bei t-online nicht ganz korrekt ist, an der Grenze zu Populismus, ist das nicht differenziert wird wo frisches Palmöl für die Herstellung von HVO eingesetzt wird. Das passiert eher in fernen Auslanden oder wird uns, umdeklaiert zu Altöl, dann so zugeschoben.
Den aspekt mit naonpartikeln sollte man sicherlich für alte Fahrzeuge ohne effektiven DPF ins Auge fassen.
Im Grunde scheint der Artikel auf dem zu bassieren:
https://www.duh.de/.../DUH_Factsheet_HVO_28_5_24.pdf
Beinigen der argumenten müsste man mit den Autoren in freier und öffentlicher Diskussion stehen. Firsches Palmöl zu verwenden ist verwerflich, allerdings Reststoffe aus der produktion deshalb in Mißkredit zu bringen ist imho Unsinn. Wenn man, unabhängig von der KFZ-Diskussion gegen einen hohen Verwendungsgrad von Palmöl position beziehen würde, wäre es sinniger.
Ich bin, wie meist, zur DUH sehr geteilter Meinung. Für den Heilsbringer hale ich HVO eh nicht - dafür sind die Resourcen ganz weit weg von dem was wir brauchen.
Zitat:
@Astradruide schrieb am 29. Juni 2024 um 20:34:07 Uhr:
Im Grunde scheint der Artikel auf dem zu bassieren:
https://www.duh.de/.../DUH_Factsheet_HVO_28_5_24.pdf...
Ich bin, wie meist, zur DUH sehr geteilter Meinung. Für den Heilsbringer hale ich HVO eh nicht - dafür sind die Resourcen ganz weit weg von dem was wir brauchen.
Korrekt. Und die DUH Messung zeigt auch, dass ein EU-5 "Betrugsdiesel" durch HVO nicht auf einmal "sauber" wird, ganz im Gegenteil - die aus der Literatur bekannte höhere Roh-NOx Bildung wird durch deren Messung leider wieder mal bestätigt. Vergleiche das mit den Werbeaussagen der "Klimadiesel-90/HVO" Lobbyisten.
Die ADAC Messung samt Pseudo-Empörung "hat ja keine Freigabe" als "Konter" zeigt auch, dass ein mit NOx Regelung ausgelegter Euro-6 SCR mit diesen höheren Werten klarkommen kann. Aber eben bei weitem nicht jeder Diesel. Und vor allem, nicht jeder Diesel wird damit "sauber", ganz im Gegenteil.
Rein technisch betrachtet: in Summe wenig erstaunlich. Was leider auch wieder zeigt: Wir haben nach wie vor mit Wissing einen inkompetenten Lobbyisten (siehe E-Fuels) als Verkehrsminister. Der ohne fremde Hilfe wahrscheinlich nicht mal eine Kilowattstunde von einem Kilo Watt (ja, das Ding aus dem Wattenmeer) unterscheiden kann. Und ist damit in der besten Tradition deutscher Verkehrsminister der letzten 30 Jahre.
Zitat:
@GaryK schrieb am 8. Juli 2024 um 13:15:22 Uhr:
Der ohne fremde Hilfe wahrscheinlich nicht mal eine Kilowattstunde von einem Kilo Watt (ja, das Ding aus dem Wattenmeer) unterscheiden kann.
Also, ich habe 2023 einen Stromverbrauch von 6480MJ gehabt 😉
Frisches aus der Praxisküche:
Springerlink: ADAC testet Fahrzeuge mit HVO100 und B7-Diesel