Hohe Werkstattrechnung gerechtfertigt?
Hallo,
als ich meine Werkstattrechnung bekam, war ich doch ein wenig schockiert. Hatte meinen 1er BMW (BJ 2009) in eine Werkstatt (nix besonderes, auch keine direkte BMW Werkstatt) zum TÜV, Ölwechsel und Bremsbeläge tauschen geschickt.
Nun kam die Rechung, es wurde noch die Antenne getauscht (habe ich zugestimmt, da der Empfang gestört ist, leider hat der Antennenwechsel keine Besserung gebracht... trotzdem berechnet).
Gemacht wurden
TÜV/AU
Luft-/Pollenfilterwechsel
Ölwechsel
Bremsklötze vorne und hinten
Antenne ausgetauscht (Teile 50€)
Rechnungssumme: stolze 830€ brutto
Mir kommt das extrem viel vor für das bisschen Arbeit. Wie seht ihr das?
Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen 🙂🙁
LG
Beste Antwort im Thema
Zitat:
mal ne Frage . hast du ne Macke? warum gibt es so viele Werkstätten und Autohäuser wenn die nix verdienen ?
Das nenne ich ja mal eine qulifizierte Äußerung zu dem geschilderten Beitrag.
154 Antworten
Die Frage stellt sich nicht, weil kleine Handwerksbetriebe idr. keinen Betriebsrat haben.
Es geht auch nicht darum, das dicke Geld raus zu holen, sondern darum dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen, vom Chef der oben sitzt, bis zum Azubi in der letzten Reihe.
Man kann nun sagen, meine Ansicht ist unsozial, man kann aber auch sagen, dass das Handeln derer unten an der Basis oft völlig daneben ist. Wenn du da Mechaniker hast, die morgends kommen, irgendwas arbeiten, denen das Arbeitsergebnis völlig egal ist und die da rum laufen nur weil sie das Geld brauchen, was heute eher die Regel als die Ausnahmiee ist, dann gefährdet das nicht nur das Betriebsergebnis oben, sondern auch den eigenen Arbeitsplatz unten.
Wenn sich die Leute für Ihren Job nicht interessieren, und für den Rest auch nicht, dann kannst du versuchen, die Leute zu motivieren, oder du musst sie kündigen, so leid einem das tut. Besser du kündigst dem faulen Ei, der wieder beim Bremsscheibenwechsel kein Bock hatte den Rost richtig von den Radnaben zu machen und der allen halbe Jahr ne Kupplungsscheibe aus schludrigkeit verkehrt herum einbaut oder zu feierabend alles direkt fallen lässt und am nächsten Tag nicht mehr weis dass er die Spannrolle vom Zahnriemen gestern nicht festgezogen hat, als dass du dir davon das Betriebsergebnis runter ziehen lässt und am Schluss deinen Kindern erklären musst, dass es jetzt grade nur trocken Brot gibt und du GUTEN MITARBEITERN die ordentlich Ihre Arbeit machen erklären musst, dass du als Chef versagt hast. Die Situation wünsche ich keinem.
Und da hat es mit Sozialer Verantwortung gegenüber den anderen zu tun, eben solche Leute woanders hin zu schicken.
Wie gesagt, die Margen sind dünn, das Band zwischen Gewinn und Verlust ist schmal, da kann man es sich nicht leisten einem, der nicht mehr wie Schwarzarbeit (Bremsen/Reifen/Öl) auf die Reihe bekommt, riesen Löhne zu zahlen, wenn er diese nicht einspielt.
Leute die ordentliche Arbeit machen, sich bemühen, sich fortbilden und Geld einspielen, verdienen idr. auch entsprechend.
Und wie gesagt, wer das besser kann, knapp 30€ in die Hand nehmen, MACHEN !
allerdings gilt auch immer noch die regel “bist nix, kannst nix, wirst autoschlosser.“
hängt vielleicht auch mit damit zusammen was für ergebnisse da in den werkstätten teilweise entstehen.
Die Arbeitskultur in Deutschland ändert sich.
Die Jugend kann sich immer weniger mit dem Beruf identifizieren und geht immer mehr nur arbeiten, weil sie das Geld brauchen. Was sie arbeiten und warum zählt immer weniger und damit fällt die Arbeit immer seltener Ergebnisorientiert aus. Das ist denen vielfach eigentlich scheissegal.
Die bauen ne Kupplung ein, weil der Chef sagt, bau die ein, und sie bis 17:30 arbeiten müssen. Wenn die Scheibe verkehrt rum drin ist, schrauben sie eben noch 2 Tage, jammert der Chef wieder weil das grade der Überschuss von 2 Wochen war, der dahin gegangen ist, aber sonst sind die geistig mehr bei Feierabend, Freundin, Facebook & Co.
Warum die tun, was sie tun, interessiert immer weniger junge Leute. Die tun nur, weil sie das sollen. Und mit der Einstellung gibts 1200 Netto. Punkt. Verantwortung für das eigene Handeln geben sie morgends zu Arbeitbeginn dann am liebsten gleich an den Chef ab...
Dazu kommt, das KFZ ein sehr schwieriges Berufsfeld ist, das ist kein Beruf den du in 3,5 Jahren erlernen kannst, sondern dazu brauchst du mindestens 5 um einigermaßen etwas zu können. Es kommen täglich neue Dinge und Aufgaben, du musst dich laufend selbst informieren, dranbleiben, lesen, interessieren, usw. usf.
Das ist nicht wie Dachdecken, die legen Ziegel auf n Dach, alle 10 Jahre kommt mal ne Neuerung , da wird schon gejammert wie kompliziert das alles geworden ist. Im KFZ Bereich kommt jeden Tag ne Neuerung, auf die man sich immer neu einstellen muss, neue Aufgabenstellungen, neue Problemstellungen, da reicht es nicht einfach nur nen Job zu machen.
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Ncht nur die Jugend kann sich nicht mehr identifizieren.
Wie auch bei 400 Euro Jobbern oder Tagelöhnern, die nur bei Bedarf mal beschäftigt werden.
Da würde mir auch keine Zugehörigkeit mehr entstehen.
Zitat:
Original geschrieben von kerberos
Wie auch bei 400 Euro Jobbern oder Tagelöhnern, die nur bei Bedarf mal beschäftigt werden.
Die rekrutieren sich leider all zu oft aus Denen die kaum bis gar kein Interesse an ihrer Arbeit aufbrachten, bzw eh nur in dem Rahmen arbeiten wollen das Ihnen die Kohle halbwegs reicht. Den größten Batzen wollen Sie fürs Nichtstun vom Staat.
Das Problem Vieler ist das ihre Selbstwahrnehmung nicht im Geringsten mit der Realität übereinstimmt.
Sie halten sich für die vollen Checker denen Keiner was vormacht und dabei sind Sie im Kern schlicht Ahnungslos, aber immer das Handy im Blickfeld damit man jede Nachricht innerhalb von Sekunden beantworten kann.
Bei uns in der Gegend gibt es ein Lokal wo man beim ersten Besuch glauben könnte dort trifft sich die Zukunft der Region. Teure Klamotten und jeder bestätigt dem Anderen wie Toll Er ist, Beruflich wie Privat. Die Gäste sind, Arbeitslos, Hilfsarbeiter, Leiharbeiter usw aber praktisch Keiner und Keine hat im Leben irgendwas erreicht, die Meisten nicht mal eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Aber zurück zum Thema an sich. Einige die sich über Werkstattpreise aufregen sollten mal nachfragen mit welchem Stundensatz Sie den Kunden berechnet werden.
Habe da mal mit einem Servicetechniker geredet, überprüft und kalibriert Messgeräte. Sein Lohn unter 30€/Stunde aber Er wird mit knapp 200€/Stunde berechnet. Sein Laptop, die hauseigene Software und die paar Kalibrierteile sind sicher nicht der Grund dafür. Bei Monteuren für Maschinen sieht es ähnlich aus, da sind die Stundensätze der Autowerkstätten noch Human da dort noch einiges mehr an Kosten reingewirtschaftet werden muss.
Falsch.
Immer mehr Arbeitgeber interessieren sich nicht mehr für Festanstellungen.
Dass die Anzahl der Minijobber auf über 8 Mio bundesweit gestiegen ist, liegt sicher nicht an der Berufswahl der Beschäftigten allein.
Ich sah es letzte Woche hier in einem Lokal. Die dort angestellten studentischen Aushilfskräfte waren hoffnungslos mit der Organisation des Service überfordert.
Aber wir schweifen ab. Auch 400 Euro-Kräfte klagen über hohe Werkstattrechnungen (gerade so die Kurve zum Thema bekommen) 😁
An vermeintlich hohen Werkstattkosten sind aber auch die Fahrzeughersteller nicht ganz unschuldig. Wenn man wie bei Renault alle 80.000 km oder alle 6 Jahre den Zahnriemen wechseln muss und dafür jedesmal 800 Euro abdrücken darf, sind das 140 zusätzliche Euro jedes Jahr oder umgerechnet 10 Euro pro Monat. Gleiches gilt für die Bremsen hinten, wo man das halbe Auto zerlegen muss, was die Kosten nach oben treibt. Daher würde ich in diesen Fällen der Werkstatt nichtmal die Schuld geben, wenns teuer wird.
Moin
Galt doch schon immer:
Je weniger den Job können, je mehr ein anderer daran verdient, und je hilfloser sie ohne den, der den Job kann, sind,
desto höher, ob gerechtfertigt oder nicht, ist der Preis.
Wie sagte einst ein Dozent: Schaut euch VOR eurem Studium an wie viele derzeit euer Fach studieren. Brecht aus dem Schweinezyklus aus, studiert niemals das, was derzeit alle machen. Es gab eine Zeitlang eine Ingenieursschwämme, eine Zeitlang eine Lehrerschwämme, und so weiter. Die arbeiteten dann in Berlin am Bahnhof als Taxifahrer oder ähnliches.
Gleiches gilt für jeden anderen Job, KFZis gibt es wie Sand am Meer. Wenn man das dann machen will, dann muß man besonders sein, oder man verdient was man verdient. Ist man aber ein Kandidat mit Note 3 im praktischen, dann sollte man gleich über eine Umschulung nachdenken.
Soziale Marktwirtschaft war gestern. Sozial ist nur noch Harz 4.
Mark, was meinst du mit den 30 Euro? Selbstständig machen?
Moin
Björn
Hartz 4 ist nicht sozial, sondern asozial.
Ich würde Betriebswirtschaft studieren, damit hat man statistisch gute Chancen, Taxifahrer zu werden *duck*
Moin
Vorsicht, man ist schneller selber Hartz 4 als man sich es versieht. Denn wie gesagt, sozial ist unsere Wirtschaft schon lange nicht mehr.
Jung, um die 20, absolut Gesund, am besten keine Kinder, und am liebsten 30 Jahre Berufserfahrung. Der perfekte Arbeiter, und nur nach dem wird gesucht in der Wirtschaft. Meister am besten mit 22 in der Tasche, super.
50? Weiter brauch ich nicht schreiben. Da geht man davon aus das er die ersten Wehwhechen hat, das er mal krank ist, das er seine Meinung durchsetzt, nicht mehr jede Drohung mitmacht. Die Berufserfahrung ist dann egal. Dann bist du raus, nach einem Jahr, trotz 35 Jahre durchgehender Arbeit in Hartz 4.
Und behandelt wirst du dann genau so wie ein 20 Jähriger der noch nie gearbeitet hat.
Das ist Unsozial. Nicht Hartz 4 sondern das was Menschen und der Staat daraus machen.
Moin
Björn
Verdammt und Ingenieure sind auch so viele an der Uni. Vllt doch lieber Geschichte oder Theologie studieren^^
Und dann kommt noch sowas
Wechseln wir halt von taxifahrenden BWL-Studenten zu taxifahrenden Rentnern.
Moin
Oh, so viele bedeutet ja nicht das der Markt damit gesättigt ist. Es gab im Anschluß bei beiden einen Engpass, weil es dann wieder keiner Studierte.
Nur weil an einer Seefahrtschule vermeintlich alle Seefahrt studieren bedeutet das ja nicht das wir anschließend einen Engpass haben, gel?
Allerdings unterscheidet das den erfolgreichen Menschen vom,...anderen. Weitsicht.
Moin
Björn
Knapp 30€ kostet der Gewerbeschein, schon bist du selbstständig und kannst es besser machen.
Im KFZ Bereich sind Leute um 50 die Ahnung haben gesucht. Nur nicht jeder 50 Jährige hat Ahnung, auch da können viele irgendwie nix außer Bier trinken. Die anderen sind Händeringend gesucht und sicher nicht vor 65 Arbeitslos ! Das was die kriegen die ich kenne bekommen woanders die Ingenieure nicht.
Die Kids, selbst mit Meisterbrief wissen heut zu Tage nicht einmal mehr wie ein Motor funktioniert. Interessiert die auch nicht. Willste denen das an nem alten Motor zeigen sagen die dir im Prinzip, wenn das kein M3 Motor oder 63er AMG ist, interessiert die das nicht und ist alter Pansen...
Das man an nem 63er AMG grade keine Grundlagen vermitteln kann, weil das viel zu kompliziert ist, raffen die nicht, ist auch uncool, gehen die lieber Handy gucken...