Hohe Werkstattrechnung gerechtfertigt?

Hallo,

als ich meine Werkstattrechnung bekam, war ich doch ein wenig schockiert. Hatte meinen 1er BMW (BJ 2009) in eine Werkstatt (nix besonderes, auch keine direkte BMW Werkstatt) zum TÜV, Ölwechsel und Bremsbeläge tauschen geschickt.
Nun kam die Rechung, es wurde noch die Antenne getauscht (habe ich zugestimmt, da der Empfang gestört ist, leider hat der Antennenwechsel keine Besserung gebracht... trotzdem berechnet).

Gemacht wurden

TÜV/AU
Luft-/Pollenfilterwechsel
Ölwechsel
Bremsklötze vorne und hinten
Antenne ausgetauscht (Teile 50€)

Rechnungssumme: stolze 830€ brutto

Mir kommt das extrem viel vor für das bisschen Arbeit. Wie seht ihr das?
Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen 🙂🙁

LG

Beste Antwort im Thema

Zitat:

mal ne Frage . hast du ne Macke? warum gibt es so viele Werkstätten und Autohäuser wenn die nix verdienen ?

Das nenne ich ja mal eine qulifizierte Äußerung zu dem geschilderten Beitrag.

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Zitat:

Original geschrieben von kerberos



Zitat:

Original geschrieben von vw tsi



mal ne Frage . hast du ne Macke? warum gibt es so viele Werkstätten und Autohäuser wenn die nix verdienen ?
Mal ne Gegenfrage, warum machen immer wieder Werkstätten zu, wenn die so viel verdienen?

Weil die Inspektionsintervalle immer größer werden.

LOL, der war gut....

Bei meinen Fahrzeugen wurden die in den letzten Jahren eher kürzer. Gerade diese Flexintervalle sorgen gerne mal dafür.

Das hat nix mit den Inspektionsintervallen zu tun. Die Fahrleistungen sind auch gestiegen, die Autos werden älter, und da geht wieder genug dran kaputt. Die Ölwechsel werden weniger, die Zeit wo du in ner mittelgroßen Werkstatt eine Unterflurbühne hattest, wo 2 Mechaniker den ganzen Tag nix anderes gemacht haben, als Öl, Zündkerzen und Luftfilter reingeschraubt, sind vorbei. Aber, trotzdem gibt es genug Arbeit und genug zu reparieren. Früher waren Autos nach 10 Jahren komplett tot, heute fahren die gerne 25 Jahre ...

Das Problem warum so viele Pleite gehen ist idr. mangelnde Betriebswirtschaft. (Deshalb habe ich ja auch so viel Arbeit). Die sind Handwerker, haben aber von Betriebsführung, Kalkulation und Kostenrechnung absolut keine Ahnung.

Früher kam in KFZ Werkstätten (und nicht nur da, sondern überall anders auch) in den "goldenen Zeiten" so viel Geld rein, da konntest du dir Missmanagement und Schludrigkeit erlauben und es hat trotzdem noch für Haus, Porsche und Boot gereicht. Heut zu Tage ist der Markt gesättigt, der Konkurenzdruck zumindest hier im Ruhrgebiet sehr hoch, die Margen sind dünn. Wenn du da falsch kalkulierst, oder gar nicht, wenn du auf der Lieferantenseite nicht immer Druck machst und die Einkaufspreise nachverhandelst, gehst du damit ganz schnell in die roten Zahlen.
Kleinere Werkstätten haben idr. eine Umsatzrentabilität im einstelligen bis unterem Zweistelligen Prozentbereich, da kann schnell etwas schief gehen...

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Zitat:

Original geschrieben von kerberos



Zitat:

Original geschrieben von vw tsi


mal ne Frage . hast du ne Macke? warum gibt es so viele Werkstätten und Autohäuser wenn die nix verdienen ?
Mal ne Gegenfrage, warum machen immer wieder Werkstätten zu, wenn die so viel verdienen?

1. Man nennt das Marktbereinigung bzw. -Konzentration. Kategorie: "Wachsen oder Weichen".

(Sollte eigentlich jeder kennen, der in einem markwirtschafttlichen Verhältnis aufgewachsen ist.

2. Der größte Schlag ins Kontor der freien Schrauber, war die Abwarkprämie. Dieser wurde bei uns durch die Erweiterung der Umweltzone (3-Jahre später) gejagt, der Tod der Alt-Diesel.

3. Wenn ich so die Woche über durch die Region fahre, ist unverkennbar, dass viele Schraubereien nicht ausgelastet sind. Wo noch vor einigen Jahren Betriebsamkeit bis in die Nacht herschte und die Straße mit Kundenfahrzeugen verrammelt war, bleibt heute so manche Box dunkel.

4. Der Eindruck hier würde ein Werkstattsterben stattfinden täuscht aber etwas. Es findet eine Verlagerung zu Großhändlern und Diskountern statt. Bei denen brummt der Laden. (Jetzt könnte man mal wieder beim Ölpreis vorbeischauen.)

Beispiel:

http://löhr-gruppe.de/

Wie viele Werkstätten hat allein dieser Konzern platt gemacht? (und jedes Jahr kommen ein paar neue Glaspaläste hinzu).

5. Die Autos werden immer älter! Ja aber, sie gehen früher in den Export. Zum einen weil sie in De nicht mehr wirtschaftlich repariert werden können, zum anderen weil in Afrika & Co. die Nachfrage gestiegen ist (was wolhl auch was mit der Abwarkprämie zu tun hat). Richtige Schrottkisten gibt es im Straßenbild kaum noch.

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Manche Werkstätten gehen wahrscheinlich pleite, weil sie einfach Scheißarbeit abliefern (gibt es zu oft) und es sich herumspricht.

Kaum. Zu den Werkstätten die Scheiss Arbeit abliefern finden sich auch immer die entsprechenden Kunden ein...

Die Abwrackprämie hatte keine wirklichen Auswirkungen auf den freien KFZ Markt. Das Kupplungsgeschäft ist mächtig durchgesackt, weil viele Kunden gesagt haben "800€ für ne Kupplung? Ne, dann nehme ich 2500€ vom Staat", aber ansonsten waren das nicht so viele Autos die wirklich abgewrackt wurden.

Auch die Wirtschaftskrise hatte keine großen Auswirkungen auf den Werkstattmarkt, im Gegenteil, grade da waren die Leute mit "Neuwagenkauf" vorsichtiger und haben die Kisten eher noch ein wenig länger gefahren...

Das Autos heute schneller in Export gehen als früher ist richtig, aber man repariert heute weniger, für mehr Geld...

Was die Umweltzonen angeht, die wenigsten Autos kamen nicht in die Zone und so viele Altdiesel sind da schon gar nicht mehr unterwegs gewesen und meistens in den Händen preisbewusster Selberschrauber, die meisten normalen Kunden wurden von der Umweltzone wenig tangiert und haben ja dann auch wieder neuere Gebrauchtwagen gekauft, die haben ja nicht alle Neuwagen gekauft und die nicht lange zu den Vertragshändlern geschleppt...

Arbeit gibt es hier in der Gegend jedenfalls an Autos mehr wie genug...

Marktbereinigung, soso...

auch wieder so ein Begriff, der von Experten erfunden wurde und so nichtssagend ist, we er aussieht....

Frag mal die Beschäftigten in den betreffenden Werkstätten, ob sie gerne "bereinigt" werden möchten.

Wieso? Biomasse ist ersetzbar.

Zitat:

Original geschrieben von kerberos


Marktbereinigung, soso...

auch wieder so ein Begriff, der von Experten erfunden wurde und so nichtssagend ist, we er aussieht....

Frag mal die Beschäftigten in den betreffenden Werkstätten, ob sie gerne "bereinigt" werden möchten.

Einfach erst lesen, dann schreiben!

Der Begriff ist so alt wie die Industriegesellschaft.

Wenn. er Dir nichts sagt, bist Du halt auf dem absteigenden Ast (verstehen?).

Den Strukturwandel wirst Du nicht aufhalten können?

Unterm Strich sind nicht so viele Stellen weggefallen. Sie wurden nur um verteilt. Wer die Zeit verpennt hat, muss jetzt in "schwarze Kunst machen" (Reifen, Auspuff, Bösen, Öl) Hört also auf wie er als Stift angefangen hat.

Zitat:

Original geschrieben von kerberos


Marktbereinigung, soso...

auch wieder so ein Begriff, der von Experten erfunden wurde und so nichtssagend ist, we er aussieht....

Frag mal die Beschäftigten in den betreffenden Werkstätten, ob sie gerne "bereinigt" werden möchten.

Wir haben eine Marktwirtschaft. Keinen Sozialstaat. Den hatten wir mal in einem Teil Deutschlands, hübsch hinter einer Mauer und der hat schon nicht funktioniert. Deshalb haben wir ja eine "soziale" Marktwirtschaft.

Dazu gehört es eben, dass schlechte rausfallen und gute weiter kommen.
Wenn das den beschäftigten nicht schmeckt, steht es ihnen frei, knapp 30€ in die Hand zu nehmen und es besser zu machen...

Zitat:

Original geschrieben von Gedoensheimer



Zitat:

Original geschrieben von kerberos


Marktbereinigung, soso...

auch wieder so ein Begriff, der von Experten erfunden wurde und so nichtssagend ist, we er aussieht....

Frag mal die Beschäftigten in den betreffenden Werkstätten, ob sie gerne "bereinigt" werden möchten.

Einfach erst lesen, dann schreiben!
Der Begriff ist so alt wie die Industriegesellschaft.
Wenn. er Dir nichts sagt, bist Du halt auf dem absteigenden Ast (verstehen?).
Den Strukturwandel wirst Du nicht aufhalten können?

Unterm Strich sind nicht so viele Stellen weggefallen. Sie wurden nur um verteilt. Wer die Zeit verpennt hat, muss jetzt in "schwarze Kunst machen" (Reifen, Auspuff, Bösen, Öl) Hört also auf wie er als Stift angefangen hat.

Ich will hier gar nichts aufhalten. Ich habe einen sicheren Job außerhalb der Autoindustrie.

Ich finde nur Deine Bemerkungen über die Biomasse reichlich daneben...

Ich bin raus

Zitat:

Wir haben eine Marktwirtschaft. Keinen Sozialstaat. Den hatten wir mal in einem Teil Deutschlands, hübsch hinter einer Mauer und der hat schon nicht funktioniert. Deshalb haben wir ja eine "soziale" Marktwirtschaft.

 

Dazu gehört es eben, dass schlechte rausfallen und gute weiter kommen.

Wenn das den beschäftigten nicht schmeckt, steht es ihnen frei, knapp 30€ in die Hand zu nehmen und es besser zu machen...

Genau. da ist es legitim, dass sich die Herren oben die Taschen vollmachen und unten die "Biomasse" runterfällt.

Mir ist das Thema Marktwirtschaft durchaus bekannt, aber leider wird das oft auf Kosten derjenigen ausgetragen, die sich nicht wehren können.

Mich würde mal interessieren, ob ihr auch weiter so argumentiert, wenn Ihr selbst plötzlich ohne Job da steht. Aber euch wird sowas vermutlich gar nicht passieren.

Zitat:

Original geschrieben von kerberos


........Frag mal die Beschäftigten in den betreffenden Werkstätten, ob sie gerne "bereinigt" werden möchten.

Das sind Kolateralschäden. So ist es heute wohl.

Wenn man es nicht selbst machen kann ist die hohe Werkstattrechnung gerechtfertigt. 🙂
Ziemlich einfach. 😉

Pete

Zitat:

Mir ist das Thema Marktwirtschaft durchaus bekannt, aber leider wird das oft auf Kosten derjenigen ausgetragen, die sich nicht wehren können.

Mich würde mal interessieren, ob ihr auch weiter so argumentiert, wenn Ihr selbst plötzlich ohne Job da steht. Aber euch wird sowas vermutlich gar nicht passieren.

Was heist "nicht wehren können"?

In unserem Staat hat jeder die Möglichkeit, sich einen anderen Job zu suchen und im Zweifelsfalle das Arbeiten sein zu lassen.

Ich sehe das halt idr. von der anderen Seite aus, und da lässt sich zusammen fassen, dass die Leute die für 1200€ Netto im Monat als KFZ Mechatroniker arbeiten gehen, idr. keine Leistung vollbringen die mehr Geld wert ist.

Es gibt für gute Leute auch deutlich besser bezahlte Jobs, andere Kollegen gehen als angestellte Mechaniker mit 1600-2200€ nach Hause, ohne Meisterbrief oder ohne in leitender Tätigkeit zu sein.

Das ist für Handwerker im Ruhrgebiet schon gut bezahlt.
(Klar, in München wahrscheinlich Harz IV Satz, in MPom n Traumgehalt, eben alles relativ.

@ mark-86 ich hätte dir als Betriebsrat den Arsch aufgerissen, solche Unternehmensberater braucht Deutschland nicht, die nur auf das schnelle Geld aus sind, und nun mach nen Satz und verpiss dich

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