Hemmschwelle zur Überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit sinkt!?

In letzter Zeit konnte ich beobachten, dass die zul. Höchstgeschwindigkeit immer häufiger, bewusst und höher überschritten wird.

Im Gegensatz zu vielen Dienstleistungen wurden die Verwarnungs- und Bußgelder zum Zeitpunkt der Euroumstellung nicht erhöht und sogar noch abgerundet.

In vielen Städten (ich meine hier keine Großstädte) mit Durchgangsstraßen wird selbst mit 60-65 km/h bei 50 km/h noch von hinten gedrängelt. Von der Autobahn kaum zu sprechen. Dort gehören + 20 km/h schon zum guten Ton. Selbst +40 km/h ist m.E. jetzt häufiger anzutreffen. Darüber hinaus gibt es noch etliche Kandidaten, die selbst die +40 km/h überschreiten.

Jede weiß wie schnell heute 50€ ausgegeben sind. Früher hat man 100 DM ab Geldautomaten geholt, heute 100€ und die sind genauso schnell weg.

Sind die 30€ für eine 20 km/h Überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit (außerorts) mittlerweile zu einem "Schnäppchen" geworden und werden daher eher riskiert, als früher?

Wie ist Eure Meinung dazu?

94 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Higgi


Interessant aber folgende Beobachtungen im Urlaub:

In Österreich wird ja recht häufig kontrolliert

Aber nur dort wo viele deutsche PKWs zu erwarten sind...

Kontrollen sind eher selten und treffen primär Golf Fahrer, der Rest wird durchgewunken. Wurde mit meinem weißen Mercedes noch nie angehalten.

Tempokontrollen sind weitaus häufiger und überwiegend da wo man ein Auto bequem im Sommer bequem im Schatten abstellen kann und zB ein Ortsausgangsschild ohne ersichtlichen Grund sehr lange auf sich warten lässt.
Oder wenn man auf Freilandstraßen 3 km geradeaus sehen kann.

Natürlich will man die PS nutzen, insbesondere, wenn man noch in der "Sturm und Drang" Zeit ist. Die ist irgendwie weitgehend (aber nicht vollständig) an mir vorbeigegangen.
Vielleicht sollten 20% Express-Steuer auf alles, was schneller als 150 läuft, draufgeschlagen werden...
Oder sollte in der Probezeit ein Tempolimit gelten?
Naja, auf Landstrassen hilft beides nicht.

Sehr interessant die Diskussion hier.
Sehr viele Beiträge drehen sich nur darum ob ein Tempolimit an bestimmten Stellen überhaupt berechtigt wäre und ob Papa Staat den Autofahrer eigentlich nicht nur als Melkkuh sieht.
Wenn ich mich so auf den deutschen Strassen umschau, sehe ich meist nur eins: Leute mit zuviel Geld in der Tasche und mit schwachem Selbstbewusstsein, bzw. zuwenig Vernunft im Kopf. Die meisten scheinen sich gekränkt zu fühlen, wenn sie nicht VOR einem fahren. Zuviel Geld haben sie wohl auch, weil bei diesen Benzinpreisen so schnell zu fahren , muss man sich ja leisten können.
Auch scheinen sich die Schnellfahrer im Auto irgendwie zu verwandlen. Eine Zeitersparnis von einer halben Stunde auf mittleren Distanzen durch Tempo 160 statt 120 weitet sich da schon mal zu einem ganzen Tag aus. Eine Zeitersparnis in einer Stadt durch schnelleres Fahren bewegt sich höchstens im Minutenbereich und ist meiner Meinung nach irrelevant.
Es wird imho nicht nur schneller gefahren sodern bewusst gedrängelt , gerast etc. Bei roter Ampel werde ich noch im Anhaltebereich überholt! In Kurven werde ich überholt und im gekennzeichnetetn Überholverbot. Diese Fahrer sehe ich dann spätestens an der nächsten Ampel wieder . Und was haben die dann davon? Wahrscheinlich so eine Art Hormonschub dass sie jetzt die ganz tollen Superdupertypen sind, dies der lahmen Ente mal so richtig besorgt haben. Lustigerweise kann man diese Beobachtungen bei ganz bestimmten Automarken extrem gehäuft beobachten.
Von daher würde ich sagen, wenn man dann die Bussgelder als Abzocke bezeichnet, so geht diese noch nicht weit genug, und jemand der nicht in der Lage ist Schilder zu lesen und sie zu beherzigen sollte auch gebührend dafür einstehen. Das Argument "hier steht kein Haus, die Strasse ist trocken und schnurgerade und leer, warum soll ich 100 fahren?" ist für mich keines. Im Kaufhaus ist klauen ja auch verboten und (fast) alle halten sich dran, obwohl nicht überall Schilder stehen, dass Klauen verboten ist. Man soll mancherorts zum Beispiel auch nur langsamer fahren um die Umwelt zu schonen und die Unfallgefahr herabzusetzen. Ganz egal, ob da Häuser stehen oder wie die Strasse beschaffen ist.

Zitat:

Original geschrieben von HDAP4477


Natürlich will man die PS nutzen, insbesondere, wenn man noch in der "Sturm und Drang" Zeit ist. Die ist irgendwie weitgehend (aber nicht vollständig) an mir vorbeigegangen.

hallo HDAP,

an mir ging sie,was das autofahren betrifft,recht spurlos vorbei.ich gestehe aber fairerweise ein,das sich mit meinen damaligen fortbewegungsmitteln mit 44 bzw. 50ps auch keine geschwindigkeitsräusche eingestellt hätten! 😁

@mordur

anscheinen mutiert die persönlichkeit des fahrers mit dem fahrzeug,was ja auch einige studien zu dem thema nahelegen.

mfg paul

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Mordur,

als Konsequenz Deines Denkens bietet sich folgende Lösung an:

Einheitsfahrzeug und überall Tempo 70.
Keiner hat Bedarf an Prestigekämpfen und die Geschwindigkeit ist optimal für die Umwelt.

Hand aufs herz:
Die meisten Deiner Argumente halten näherer Betrachtung nicht statt.

Da Paul ja bei der Rennleitung arbeitet, wird er Dir erzählen können wo der Schwerpunkt der Einnahmen liegt.

Heutzutage eben meist nicht mehr an Unfallschwerpunkten, sondern an Kassierschwerpunkten.

@madcruiser: das ändert aber nichts daran, dass seine psycholische Beurteilung vieler "EiligEilig"-Fahrer richtig ist.
Schneller Fahren in der Stadt bringt einen nur schneller an die nächste rote Ampel.

Ich fürchte auch, dass sehrsehr viele Autofahrer auf der Straße pure Kompensation betreiben.
Wenn ich mal sehe, wieviele "Heinz Müller, Sachbearbeiter" in ihrem Auto zu möchtegern-Rambos werden, hupen, fluchen, gestikulieren... und wenn man sie dann mal scharf anschaut, dann verschwinden sie hinter ihrem Lenkrad.
Ist wohl dieses geschützte Gefühl im geschlossenen Auto, was einen von der Aussenwelt abschottet.
Und das verleitet einen dann auch dazu selbstgerecht zu werden...

Ich habe jetzt auch nicht alles durchgelesen, aber es wurde die Bußgeldhöhe angesprochen.
Ich als Schüler finde die Höhe der Gelder schon sehr abschreckend. Jedenfalls abschreckend genug, dass ich im normalfall nicht schneller, als die erlaubte geschwindigkeit +10km/h aufm Tacho fahre (liegt meistens noch im toleranzbereich).

Meines erachtens fahren also die Leute zu schnell, die meinen, dass sie diese 30€ nicht jucken.

Norwegen (ich glaube zumindest, dass die das waren) wäre da ein gutes Vorbild für uns bei der Festlegung der richtigen Bußgeldhöhe. In Norwegen wird nämlich die Bußgeldhöhe am Einkommen des Fahrzeugführers fest gemacht.

Interessanterweise sind es ja gerade die Gewohnheitsschnellfahrer, die dann auch noch das Jammern anfangen, wenn es sie mal erwischt. 😁

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Heutzutage eben meist nicht mehr an Unfallschwerpunkten, sondern an Kassierschwerpunkten.

hallo madcruiser,

es liegt eben in der natur der sache,das man die guten jagdgründe öfters aufsucht.
hat aber nichts mit abzocke zu tun,da man davon ausgeht,das der abschreckende effekt sich bei den betroffenen unabhängig vom ort einstellt.
von den überzeugungstätern argumentieren übrigens über 80% mit dem begriff abzocke. 😉 (soll hier keine anschuldigung sein,sind nur zahlen von studien.)
grundsätzlich denke ich mal,es ist wie überall im leben,man muss sich halt mit den gegebenheiten arrangieren,ob es einem nun passt oder nicht!
rabatt bekomme ich schliesslich auch keinen...

mfg paul

@ mordur: Meine Zustimmung hast Du. Auch ich sehe immer wieder Geschwindigkeitsbegrenzungen, deren Sinn sich mir nicht erschließt. Aber ich bin bin ja auch nur ich und mir tut es nicht weh mich (mit einem gewissen Spielraum) daran zu halten.
Wer es eilig hat ist schlicht zu spät losgefahren...
Auch das ewige Genöhle um die gestiegenen Benzinpreise irritiert mich, wenn ich sehe, welche Fahrzeugkategorien die größten Zuwächse in der Zulassungsstatistik aufweisen...
Angefangen habe ich mit einem 45 PS Uno. Der ging unter 6 Liter. Und? Ich bin auch überall hingekommen, auch zum Campen mit Zelt und Kram nach Ungarn. Quer durch Schottland (mit Sagenhaften 800 km aus einer 40 L Tankfüllung...) ging auch.
Und nur die reine bequemlichkeit hat mir jetzt ein 4,5 m Auto mit über 100 PS beschert. Lässt sich aber auch mit 7,5 Litern Super bewegen, wenn man die Leistung nicht permanent fordert.

Zitat:

Original geschrieben von Reumel


Meines erachtens fahren also die Leute zu schnell, die meinen, dass sie diese 30€ nicht jucken.

Norwegen (ich glaube zumindest, dass die das waren) wäre da ein gutes Vorbild für uns bei der Festlegung der richtigen Bußgeldhöhe. In Norwegen wird nämlich die Bußgeldhöhe am Einkommen des Fahrzeugführers fest gemacht.

Warum das hier nicht ist, ist mir auch rätselhaft. Eine Geldbuße kann nur dann präventiv vorbeugen, wenn es jedermann GLEICH trifft. Ist klar, dass der 10.000 Euro-Verdiener das mal gar nicht spürt, während der Schüler, Azubi z. B. das schon eher mal merkt. Bonzen sind da klar im Vorteil.

Hallo,

ich denke, vielen Fahrern fehlt einfach das Gefühl zur Einschätzung einer "gefahrlosen" Geschwindigkeit (für etwaige andere Verkehrsteilnehmer als auch für ihren Führerschein).
Auf meinem morgendlichen Weg zur Uni Bochum (von Hattingen aus) gibt es eine vierspurige Straße, Mittelleitplanke, extra Standspur und der Fußgängerweg ist hinter der Leitplanke: Tempo 70.
Daraus wird eine normale zweispirige Straße: Tempo 50.
Dann kommen einige (ca. 20) Häuser, Autos parken auf beiden Seiten, schmale Bürgersteige: Tempo 30.

Erstaunlich ist, dass bei Tempo 70 selten über 80 gefahren wird, obwohl man jeden Fußgänger und jede Radarfalle auf 200 m sieht.
Aber wehe, ich erdreiste mich, mit 35-40 durch den 30er Bereich zu fahren. Da wird öfters gedrängelt. Hinter jedem Auto kann die Gefahr durch Kinder und Radarpistolen lauern.
Einmal habe ich einen Kopf zwischen den Autos gesehen 😉 Da stand eine Polizistin und feuerte mit ihrer Laserpistole auf alle Wagen. War sicher fette Beute 😉

noch eine kurze anmerkung,bezüglich der abzocke.inzwischen ist es ja praktisch deutschlandweit geduldet,das vor blitzern durch die örtlichen radiostationen gewarnt wird.also kann ja von abzocke eigentlich keine rede mehr sein oder?

mfg paul

Zitat:

Original geschrieben von 427s/c


noch eine kurze anmerkung,bezüglich der abzocke.inzwischen ist es ja praktisch deutschlandweit geduldet,das vor blitzern durch die örtlichen radiostationen gewarnt wird.also kann ja von abzocke eigentlich keine rede mehr sein oder?

mfg paul

Und wegen ner Radiodurchsage gehste jetzt davon aus, dass JEDER informiert ist und sowas verhindern könnte?

Sehr kurzsichtig!

Zitat:

Original geschrieben von mordur


Es wird imho nicht nur schneller gefahren sodern bewusst gedrängelt , gerast etc. Bei roter Ampel werde ich noch im Anhaltebereich überholt! In Kurven werde ich überholt und im gekennzeichnetetn Überholverbot. Diese Fahrer sehe ich dann spätestens an der nächsten Ampel wieder . Und was haben die dann davon? Wahrscheinlich so eine Art Hormonschub dass sie jetzt die ganz tollen Superdupertypen sind, dies der lahmen Ente mal so richtig besorgt haben. Lustigerweise kann man diese Beobachtungen bei ganz bestimmten Automarken extrem gehäuft beobachten.

Scheinbar wirst du öfters überholt, bedrängt, "genötigt", etc. - schon mal drüber nachgedacht, wo da die Ursache liegen könnte?? 😉

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