Hemmschwelle zur Überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit sinkt!?

In letzter Zeit konnte ich beobachten, dass die zul. Höchstgeschwindigkeit immer häufiger, bewusst und höher überschritten wird.

Im Gegensatz zu vielen Dienstleistungen wurden die Verwarnungs- und Bußgelder zum Zeitpunkt der Euroumstellung nicht erhöht und sogar noch abgerundet.

In vielen Städten (ich meine hier keine Großstädte) mit Durchgangsstraßen wird selbst mit 60-65 km/h bei 50 km/h noch von hinten gedrängelt. Von der Autobahn kaum zu sprechen. Dort gehören + 20 km/h schon zum guten Ton. Selbst +40 km/h ist m.E. jetzt häufiger anzutreffen. Darüber hinaus gibt es noch etliche Kandidaten, die selbst die +40 km/h überschreiten.

Jede weiß wie schnell heute 50€ ausgegeben sind. Früher hat man 100 DM ab Geldautomaten geholt, heute 100€ und die sind genauso schnell weg.

Sind die 30€ für eine 20 km/h Überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit (außerorts) mittlerweile zu einem "Schnäppchen" geworden und werden daher eher riskiert, als früher?

Wie ist Eure Meinung dazu?

94 Antworten

Re: Hemmschwelle zur Überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit sinkt!?

Zitat:

Original geschrieben von Bleman


In letzter Zeit konnte ich beobachten, dass die zul. Höchstgeschwindigkeit immer häufiger, bewusst und höher überschritten wird.

Sind die 30€ für eine 20 km/h Überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit (außerorts) mittlerweile zu einem "Schnäppchen" geworden und werden daher eher riskiert, als früher?

Diese Beobachtung habe ich auch bereits gemacht.

Wenn man unsere Verwarnungs-/Bußgelder für Geschwinigkeitsüberschreitungen mit den Tarifen in anderen europäischen Ländern vergleicht, dann verwundert einen diese Entwicklung allerdings auch nicht. Da haben wir ja geradezu Discounttarife...

Re: Re: Hemmschwelle zur Überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit sinkt!?

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Da haben wir ja geradezu Discounttarife...

und eine strafe,die nicht weh tut,regt leider auch nicht zum umdenken an!

mfg paul

Re: Re: Re: Hemmschwelle zur Überschreitung der zul. Höchstgeschwindigkeit sinkt!?

Zitat:

Original geschrieben von 427s/c


und eine strafe,die nicht weh tut,regt leider auch nicht zum umdenken an!

Eben. Besonders, wenn gleichzeitig die Kontrolldichte auch noch unter dem europäischen Durchschnittsniveau liegt.

Wenn ich Heute auf der Autobahn meinen Tempomat auf 19 + einstelle bin ich von Ausnahmen abgesehen meist der langsamste PKW.
Überhole ich dann noch, so werde ich regelmäßig von schnellfahrenden Kleinwagen und Transportern bedrängt.

Vielfahrer erlauben sich bestenfalls echte 20 (sind mit Tachodifferenz und Toleranzabzug 26 bis 30 auf dem Tacho) um nicht in die Punkteränge zu kommen.

Früher durften solche Kontrollen nur an Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen durchgeführt weerden. Die Nortwendigkeit solcher Maßnahmen war jedem Verkehrsteilnehmer klar.

Heute sind die Kontrollen überwiegend an Punkten die sich hervorragend für solche Überschreitungen eignen. Damit sinkt die Akzeptanz von diesen "Abzockmaßnahmen".

Mein Fazit:
Die Schnellfahrer auf der Autobahn sind im wesentlichen die Gelegenheitsfahrer, die dann früher oder später eben Laufen.
Oder Ortskundige, die die Meßpunkte und Zivilfahrzeuge kennen.

In der Stadt richten sich Geschwindigkeitsüberschreitungen dagegen meist nach den Ampelwellen. Läuft die Welle auf 70, dann werden die auch gefahren.

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Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


In der Stadt richten sich Geschwindigkeitsüberschreitungen dagegen meist nach den Ampelwellen. Läuft die Welle auf 70, dann werden die auch gefahren.

Ich möchte das jetzt nicht billigen und verherrlichen, aber warum werden Ampeln auch oftmals dermaßen dämlich geschaltet? Unser OB hat die Grüne Welle bei 50 eingerichtet und das klappt eigentlich ganz gut. Leider gibts Städte die zu doof dafür sind. Da bekommt man die eine Ampel grad auf grün geschaltet, wechselt die nächste schon wieder auf rot.

Und da reden unsere Politiker von umweltfreundlichem Fahren etc..... Das ständige Anfahren und Abbremsen in der Stadt ist ja auch so superumweltfreundlich 🙂 ....komischerweise konzentrieren sich deren Bemühungen dann nur auf solche Belange, wo man Steuern und Gebühren einrichten "kann", nicht aber auf Belange, die sie selbst kostengünstig/-los einrichten können.........

Manchmal sind Tempolimits aber auch dermaßen unangebracht das tut ja schon fast weh. Ich fahre auch mal gerne etwas schneller wobei ich eigentlich immer versuche nicht zuweit ein Tempolimit zu überschreiten. Allerdings gibts auch Situationen wo ich langsamer fahre. Das sind vor allem solche wo man die Verkehrssituation nicht richtig einschätzen kann. Noch ein Punkt wo zumindest ich mich strikt an Tempolimits halte sind die 30 vor Schulen. Ich glaube nichts ist schlimmer als wenn man ein Kind überfährt.

Die Strafen finde ich angebracht. Allerdings auch nicht zu niedrig. Das ganze würde ja sonst schon wieder in richtung abzocke gehen.

Gruss Zyclon

Zitat:

Original geschrieben von Zyclon


Ich fahre auch mal gerne etwas schneller ............Allerdings gibts auch Situationen wo ich langsamer fahre.

Das kenne ich auch.... da gibts Strecken, wo man ohne erkennbaren Grund kriechen muss und dann gibts wieder strecken, wo man 100 fahren darf, wo man nichtmal 70 fahren möchte, weil die Kurven eine solche Geschwindigkeit einfach nicht hergeben..... komische Fürsorge der Ämter.....

Zitat:

Original geschrieben von Zyclon


Manchmal sind Tempolimits aber auch dermaßen unangebracht das tut ja schon fast weh.

Beispiele?

Wenn man bedenkt, welch verwaltungstechnischer Aufwand zur Einrichtung eines dauerhaften Tempolimits betrieben werden muß, wird man einsehen, daß schon triftige Gründe vorliegen müssen und daß so etwas nicht am grünen Tisch entschieden wird.

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Beispiele?
verwaltungstechnischer Aufwand

Der da wäre?

Habe auch ab und an den Eindruck, dass die Entscheidungsträger nichtmal die Örtlichkeit aufgesucht haben.......

Beispiel?
A1 Richtung Lübeck. Gleich hinter dem Kreuz Ost (Hamburg) ist auf einer dreispurigen Strecke im sehr guten Zustand nur 120 erlaubt. Warum? Der Wagen liegt selbst bei 190 sauber und sicher in der Spur. Lärmschutz? Wird gerne als Begründung genannt. Bloss zum größten Teil liegen neben der Autobahn Felder. Wenn ich zuhause bin höre ich die Autobahn zwar aber man gewöhnt sich dran. Die Strecke war sogar schon bei Autobild.( ja ich weiss Autobild. Was solls.) Die haben mal ne Messung gemacht. Ergbenis war das die LKWs bei 90 lauter waren als ein PKW bei 190. Was soll dann das Tempolimit?

Gruss Zyclon

Hier bei mir (in MA) wird meist so Tacho 60 bei Tempo 50 innerorts gefahren, auf breiten Straßen auch Tacho 70, doch auf der B38 (ists glaube ich) wird regelmäßig schneller als Tacho 80 bei Tempo 50 gefahren, das ist schon sehr extrem drüber, aber sonst ists meist relativ ok..

Krasses gegenbeispiel ist meine Heimatstadt: Dort wird bei Tempo 50 regelmäig Tacho 45 - 50 gefahren...das finde ich dann schon total ätzend, weil da oft dann auch grüne Wellen "ausgebremst" werden und so eine Fahrweise provoziert eher riskante Überholmanöver...
(gleiches gilt für 70, da wird max Tacho 70 erreicht, aber erst nach Minuten und bei Bundesstraße außerorts (also 100) wird meist nur 90 geschlichen)

Mittlerweile fahr ich in AB-Baustellen (leider) auch gut 20 drüber, alles andere ist mir mittlerweile zu gefährlich. Was nützt mir die 60, wenn ich irgendeinen LKW/Transporter 2m hinter mir hab? Selbst mit 80 fliegen die PKW´s links an mir vorbei, zumindest der größte Teil.

Gab letztens mal eine Messung aller Fahrzeuge in einer Baustelle, links lag der Durchschnitt bei rund 84!!!!!!!! bei erlaubten 60. Durchschnitt!!!!!!!!!!

Die Strafen find ich im unteren Bereich, also so 10-15 durchaus angemessen, mir fehlt da aber die deutliche Steigerung nach oben. Für 100 in der Stadt sollten die Leute schon mehr blechen und ein ganzes Weilchen zu Fuss gehen. Da ist auch nichts mehr mit Unachtsamkeit, derartig massive Überschreitungen sind Vorsatz. Auch sollten Tempoüberschreitungen z.B. vor Schulen höher bestraft werden als auf großen Ausfallstrassen wo die Gefahr der höheren Geschwindigkeit viel geringer ist.

Zudem würde ich bei allen Bussgeldern, so z.B. ab 50€ bislang aufwärts die Geldstrafe in Tagessätzen gestalten, sonst ist es für Leute mit viel Geld keine Strafe mehr.

Gruß Meik

Ich fände vielleicht ein Prozentuales System ganz ok...wer also die zulässige Geschwindigkeit um 20% überschreitet mus xy zahlen bzw eine bestimmte Zet laufen usw, für Gefahrenstellen (Schule, Baustellen usw) sollten die Sätze natürlich geändert werden, denn es kann net sein, das jemand der auf einer AB bei 120, 140 fährt das gleiche zahlt wie jemand der mit 50 statt 30 an einer Schule vorbei rast...

Zitat:

Original geschrieben von Pirke


...denn es kann net sein, das jemand der auf einer AB bei 120, 140 fährt das gleiche zahlt wie jemand der mit 50 statt 30 an einer Schule vorbei rast...

Tut er ja auch nicht. 😉

Für Deinen Fall:

innerhalb geschlossener Ortschaften: 35€
außerhalb geschlossener Ortschaften: 30€

Der Unterschied ist natürlich nicht sehr groß.

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