Häufige DPF Regeneration mit blau-weissem, nach Diesel riechendem Rauch
Hallo zusammen,
ich habe einen Peugeot Boxer L2H2 (BJ 2014, EZ 2016, 131PS, 2.2 HDI, ca. 171.000 km), den ich im letzten Jahr zu einem Wohnmobil umgebaut habe. Das Fahrzeug ist scheckheftgepflegt und wurde stets von Vertragswerkstätten gewartet.
Seit dem Kauf (ca. 165.000 km) fällt mir auf, dass der Wagen, während er regeneriert, blauen bis weißen Rauch ausstößt, der nach Diesel riecht. Der Ölstand war laut Peilstab etwas erhöht, was mich verunsicherte, also ließ ich das Öl sicherheitshalber wechseln. Ich kann jedoch nicht sagen, ob es sich um Ölvermehrung oder einfach einen zu hohen Ölstand handelte. Eine Werkstatt konnte jedenfalls kein Wasser im Öl feststellen (auf den ersten Blick).
Da ich das Fahrzeug bisher nur wenig gefahren bin, kann ich nichts zu Ölverbrauch oder Wasserverlust sagen – mir ist diesbezüglich bislang nichts aufgefallen.
DPF-Problematik:
Beim Auslesen des Steuergeräts stellte sich heraus, dass der DPF vor 13.000 km getauscht wurde.
Die Abstände zwischen den Regenerationen sind jedoch sehr kurz – anfangs ca. alle 100 km, mittlerweile nur noch alle 51 km.
Als ich das Problem bei Peugeot ansprach, vermuteten sie, dass der DPF irgendwann zurückgesetzt wurde und die Werte im Steuergerät nicht mehr korrekt sind.
Der DPF wurde von Peugeot ausgebaut und zu einer spezialisierten Firma zur Reinigung geschickt. Das Protokoll zeigt, dass ca. 34 g Ruß (insgesamt Kat und DPF) entfernt wurden. Zudem stellte sich heraus, dass es sich nicht um einen Original-DPF handelt.
Aktuelle Situation: Nach der Reinigung qualmt der Wagen weiterhin, und die Regenerationen sind weiterhin zu häufig. Während einer Fahrt (ca. 100 km, Stadt und Autobahn) begann der Wagen erneut zu qualmen, als eine Regeneration eingeleitet wurde.
Fragen:
Was genau löst die Regeneration aus? Warum passiert das trotz gereinigtem DPF und obwohl die Werte im Steuergerät „normal“ erscheinen?
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder Ideen, was noch die Ursache sein könnte?
Danke für eure Hilfe!
Mylo
52 Antworten
Hallo,
leider habe ich von Autodoc noch nichts gehört. Da ich aber mein Auto brauche, habe ich mir für das Erste selbst geholfen.Vom Schlauch vor DFP zum Drucksensor habe ich ca. 3 cm abgeschnitten. Das Stück wurde mit einer Schlaucholive wieder verbunden. In die Olive wurde ein 2mm Loch gebohrt. In der Folge geht der Differenzdruck nur kurzzeitig mal an die 300mbar und ist ansonsten niedriger. Auf diese Weise bin ich jetzt 200km gefahren, ohne Regenerationsmeldung oder irgendwelche Fehlermeldungen, wo vorher nur 30km möglich waren. Ist natürlich keine Dauerlösung und ich muss die Sache im Auge behalten.Zwar habe ich keine Ahnung vom Herstellungsprozess der DPF, aber bestimmt gibt es gewisse Schwankungen im Widerstand. Und eine Qualitätskontrolle machen wohl nur die Autohersteller, aber nicht der freie Teilehandel.Ich werde nun nochmals eine Reklamation schreiben und geltend machen, dass mir ja nicht nur Kosten durch den Kauf des DPF entstanden sind, sondern auch durch Einbau, Fehlerdiagnose, Tests usw. Wenn die Fa. das Teil zurücknimmt , muss der DPF auch wieder ausgebaut werden und der Ersatz eingebaut werden. Einem Austausch möchte ich eigentlich nur zustimmen, wenn die Fa. mittels Messprotokoll nachweist, dass der DPF die Druckvorgaben von Peugeot einhält, sonst hat es keinen Zweck.Bis demnächst.....
Hallo zusammen,
ich wollte euch ein Update zu meinem Problem geben.
Nachdem der Austausch des Abgastemperatursensors (vor Kat) keine Besserung gebracht hat, habe ich schließlich einen nagelneuen, originalen DPF gekauft und eingebaut. Das Steuergerät wurde entsprechend zurückgesetzt.
Das Problem mit dem blau-weißen, nach Diesel riechenden Rauch scheint gelöst zu sein – während der aktiven Regeneration war diesmal absolut nichts zu bemerken.
Allerdings sind mir folgende Punkte aufgefallen, die mich stutzig machen:
- Die erste aktive Regeneration erfolgte bereits nach 320 km.
- Die zweite sogar noch früher, nach ca. 220 km.
- Der Differenzdruck hat sich nur minimal verbessert und liegt fast auf dem alten Niveau.
- Die Temperaturen sind unauffällig und identisch zu vorher.
Im Steuergerät wird nun eine mittlere Fahrleistung zwischen zwei Regenerationen von 187 km angezeigt. Direkt nach dem Zurücksetzen lag der Wert noch bei 4000 km, nach der ersten Regeneration sank er auf 1400 km und nun steht er bei 187 km.
Nach jeder Regeneration werden die Werte (Rußgehalt etc.) wie erwartet auf 0 gesetzt, also scheint der Regenerationsprozess technisch zu funktionieren – zumindest laut Steuergerät.
Aber: Ich bezweifle, dass es normal ist, dass er so früh regeneriert. Gefahren bin ich überwiegend auf der Autobahn, aber auch etwas innerorts.
Was könnte hier die Ursache sein?
Ich habe mal NUR Deinen letzten Bericht durchgelesen.
Regeneration findet so nach Einsatzbedingungen alle 200-300 Kilometern durch.
Kann Unterschiedlich sein und wird sich anpassen.
Differenzdruck mal bitte aktuell ermitteln.
Im Leerlauf, bei Fahrt bei ca. 2500 Umdrehungen Normalfahrt, Volllast Gaspedal voll durchgedrückt.
Hallo,
hier mein Zwischenstand.Autodoc will von mir ein Messeprotokoll einer Abgasuntersuchung und ein Protokoll der Fehlermeldungen.Dazu von mir folgendes😁ie AU hat der Wagen bestanden und Fehlermeldungen gibt es keine.Ich könnte wahrscheinlich den DPF einfach zurück geben gegen Geldrückerstattung,aber was mache ich dann?Ich hätte dann ja nur den gerissenen DPF,der keine AU mehr besteht.Zur Zeit ist also keine echte Lösung in Sicht außer meiner Methode mit dem Loch in der Druckleitung zum Differenzdrucksensor.Aktuell Regeneration alle ca. 350 km.Ich könnte mir vorstellen,das bei Einbau eines neuen DPF die neuen Druckwerte des DPF ins Steuergerät eingelesen werden müssen,also eine neue Kalibrierung durchgeführt werden muss,damit das Ganze funktioniert.Hat jemand dazu irgendwelche Erfahrungen?
Was machen die Werkstätten in solchen Fällen?Meine Werkstatt macht so etwas z.B. nicht mehr,da die Fehlersuche zu komplex ist.
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@Rolf-CH
Beziehst du die 200–300 km auf mein Fahrzeug oder war das eine allgemeine Aussage?
Ich habe meine Aufzeichnungen dazu angeschaut:
Leerlauf: Bei einem Rußgehalt von 1% und einer Partikelfilterbeladung von 5 g/l liegt der Differenzdruck bei 10 mbar.
Normale Fahrt (~2500 U/min): Der Differenzdruck bewegt sich variabel zwischen 60 und 100 mbar, kann je nach Fahrsituation auch zwischen 70 und 120 mbar schwanken, besonders bei Steigungen.
Volllast: Noch keine exakte Messung, aber bei stärkerer Steigung und hoher Gaspedalstellung steigt der Differenzdruck auf 200+ mbar.
Falls genauere Werte bei Volllast benötigt werden, kann ich das noch mal gezielt messen.
Folgende Dinge sind mir außerdem noch aufgefallen:
- Während der aktiven Nacheinspritzung kommt es mir so vor, als ob der Differenzdruck ebenfalls ansteigt.
- Die erste Regeneration dauerte 24 km.
@Ulrich52
Soweit ich weiß, werden die Werte einfach zurückgesetzt, wenn ein neuer DPF verbaut wird. Wird jedoch ein gereinigter eingesetzt, sollten die Werte entsprechend angepasst werden (Aschewert > 0).
Kürzlich habe ich herausgefunden, dass es kombinierte DPFs mit integriertem Katalysator gibt – vermutlich ist meiner so einer. Der Kat meines alten DPF schien nicht mehr ganz in Ordnung zu sein, obwohl die Reinigungsfirma ihn als intakt bewertet hat.
Möglicherweise weicht das Material vom Original ab, sodass die Verbrennung des nachträglich eingespritzten Diesels nicht optimal verläuft – das ist bisher meine Theorie. Falls das zutrifft, bliebe dir als Option, einen originalen DPF zu verbauen.
Meine Aussage war Allgemein. Kann auch über 300 Km sein die Regeneration.
Je nach Einsatzbedingungen FZ.
Fahrstrecken immer gleich?
Die Druckdifferenzwerte sind nach meiner Tabelle im normalen Bereich.
Bis 400 mBar kann auch sein bei Volllast.
Okay, das klingt erstmal beruhigend. Allerdings wundert mich der kurze Regenerationszyklus von rund 200 km – ich hatte eher mit 400 bis 1000 km gerechnet, so wie es oft beschrieben wird.
Die Fahrstrecken sind nicht immer gleich. Da es sich um einen Campervan handelt, steht das Fahrzeug manchmal länger oder wird nur innerorts bewegt, bevor es wieder auf längeren Reisen, meist auf der Autobahn, unterwegs ist.
Vielen Dank für deine Unterstützung, @Rolf-CH
@mylo1909
Bei mir ist ein DPF mit SCR-Teil verbaut, also zuerst der NOX-Kat und dann der DPF in einem Gehäuse.Vorher aber, also direkt an den Turbo angeflanscht sitzt noch der Oxikat. Der ist wohl für die Regenerierung des DPF sehr wichtig, weil er sehr stark die nötige Abgastemperaturerhöhung zur Regeneration bewirkt.Wenn der nicht mehr richtig funktioniert, ist die Abgastemperatur zu niedrig, die Regeneration wird wohl angestoßen, bleibt aber unvollständig, d.h. es bleibt Ruß im DPF zurück. Das ganze wird vom Steuergerät nicht registriert, weil die ganzen Ruß- und auch Aschewerte nur gerechnet sind und dann kommt alles durcheinander und führt zu häufiger Regeneration. Ich muss das alles noch genauer recherchieren und überlegen, wie ich den Oxikat prüfen kann.Ich werde in den nächsten Tagen mal bei Peugeot fragen, ob sie bei defektem DPF auch immer den Oxikat mit erneuern, das könnte schon mal einen Hinweis geben.
!@Ulrich52 Das ist interessant. Ich bin mir nicht sicher, ob mein Fahrzeug ebenfalls mit einem Oxikat ausgestattet ist – möglich wäre es.
Allerdings verstehe ich nicht ganz, wo genau das Nacheinspritzventil verbaut ist. Es befindet sich vor dem DPF und dem daran angeschlossenen Flexrohr. Ich weiß nicht genau, in welches Bauteil es hineinragt, aber davor scheint sich ebenfalls ein Katalysator zu befinden, der wie ein Oxikat aussieht.
Möglicherweise hat mein Fahrzeug also doch einen.
Lass uns erfahren, was die Werkstatt dazu sagt.
Dein Auto hat auf jeden Fall einen Oxikat.Ich weiß jetzt nicht, ob ein separates Einspritzventil verbaut ist( es müßte vor dem Oxikat sitzen), bei mir erfolgt die Zusatzeinspritzung über die normalen Injektoren, ich glaube nach dem Arbeitstakt in die austretenden Abgase. Mein Besuch bei Peugeot hat einen Kostenvoranschlag von 3350 Euro ergeben, ohne Oxikat. Davon allein 3100 Euro nur für den DPF, der aber zur Zeit nicht lieferbar ist und man auch nicht weiß, wann wieder geliefert wird.Falls nach Einbau des Neuteils noch Probleme auftreten würden, müsste man dann weiterprüfen, wurde mir erklärt. Das würde die Kosten dann wohl weiter hochtreiben, für mich völlig indiskutabel. Ich muss also weitersuchen.....
Preislich deckt sich das in etwa mit dem Kostenvoranschlag, den ich erhalten hatte. Ich habe es daher selbst in die Hand genommen und mir einen DPF von einem bekannten Originalteile-Händler gekauft, für weniger als den halben Preis. Wenn es für dich eine Option ist, gebe ich dir gerne mehr Infos dazu über PN.
Mein Fahrzeug besitzt eine Nacheinspritzung. Die habe ich vorher auch geprüft. Obwohl diese funktionell zu sein scheint, werde ich sie provisorisch auch noch austauschen.
Gut möglich, dass ein Oxikat verbaut ist, aber ich bezweifle, dass die Einspritzdüse in diesen eingelassen ist. Sobald ich wieder am werkeln bin, versuche ich ein Foto davon zu machen.
Hast du mal die Abgastemperatursensoren geprüft? Die machen scheinbar auch gerne mal Probleme.
Moin, habe mich heute kurz drunter gelegt um Fotos zu machen. Ist das der Oxikat, wo die Einspritzdüse eingebaut ist? Ist dieses Teil für die Verbrennung des nachträglich eingespritzten Diesels verantwortlich, oder ist das die Aufgabe des DPF?
Habe noch zwei Screenshots angehangen, Quelle eBay.
Hallo zusammen,
Ich bin seid dem Einbau des originalen Partikelfilters bisher ca 1800 km gefahren. Das Problem mit der Rauchentwicklung beim regenerieren ist noch nicht wieder aufgetreten. Ich werde am Wochenende nochmal die Diagnose ranhängen und die Werte vergleichen. Aber ich denke der Fehler war der Partikelfilter vom Zulieferer.