Händler hat Service zurückgesetzt, aber nicht ausgeführt
Hallo,
im Februar 19 habe ich einen Leasingrückläufer Bluetec 350 bei einem Autohändler (nicht Mercedes) gekauft. Laut Anzeige im KI wurde der Service (Typ B) erst vor wenigen Tagen vor dem Kaufdatum gemacht.
Folglich wäre der nächste Service im Feb. 2020 fällig.
So weit so gut. Dachte ich...
Mittlerweile bin ich seither gute 10.000 km gefahren bis die Meldung Adblue nachfüllen auftaucht.
Das machte mich stutzig. Denn 25,5L Pippi sollte bei ca. 0,8L/1000km wesentlich länger halten.
Daraufhin habe ich genauer den digitalen Servicebericht angeschaut.
Es wurden immer im März abwechselnd Typ A/B gemacht. Der letzte offizielle im März 2018, also ca. 1 Jahr vor meinem Kaufdatum.
Beim letzten wirklichen Service hatte das Auto gut 20.000 km weniger, was auch jetzt den leeren Pippitank erklären würde...
Das heißt, dass mein Autoverkäufer die Serviceanzeige zurückgesetzt hat ohne den Service zu machen. Klar ein Auto verkauft sich nun mal besser mit "frischen" Ölwechsel...
Meine Frage:
Welche Konsequenzen kann ich dem Autohändler androhen? So wurde ich ja getäuscht. Natürlich hätte ich vor dem Kauf auf dem Servicebericht genauer schauen sollten, der letzte war ja von 03/2018. Aber trotzdem hat der Händler durch das Zurücksetzen mich getäuscht.
Nebenbei sitzt der Händler in Oldenburg und ich in Bayern...
Wie sollte ich da vorgehen? Außer, dass ich jetzt natürlich den längst überfälligen Service nachziehen werde...😕
Beste Antwort im Thema
AdBlue auffüllen ist IMHO eine kostenpflichtige und extra zu beauftragende Zusatzarbeit und kein Bestandteil vom Service, auch wenn das bei dieser Gelegenheit praktischerweise mit erledigt werden könnte, d.h. im Umkehrschluß, der Service könnte, trotz leerem AdBlue-Tank, wie vertraglich vereinbart auch tatsächlich durchgeführt worden sein.
Das Eine schließt das Andere jedenfalls nicht mit an Sicherheit grenzender oder überwiegender Wahrscheinlichkeit aus.
Wenn du dennoch daran Zweifel hast, musst DU ihm (nicht der Händler DIR!) diese Beweisen können, ein leerer AdBlue-Tank als Indiz reicht dafür m.E. nicht aus!
54 Antworten
Zitat:
@Ma_Benz_Benz_Benz schrieb am 1. August 2019 um 14:45:39 Uhr:
Yep, weil viele Betrüger in der Automobilbranche arbeiten, und der TE als nicht Profi übers Tisch gezogen wurde.
LOL was für eine Welt 🙄
Dass es zweifelhafte Verkaufsmethoden und auch darüber hinaus betrügerische Verkaufsmethoden gibt ist leider eine Tatsache. Auf Unfallschäden hinzuweisen ist Pflicht, schon bei der Angabe der Laufleistung des Wagens ist das nicht so einfach. Eine Angabe hierzu muss wahrheitsgemäß sein, aber eine Angabe laut Tacho/ laut Vorbesitzer ist schon nicht mehr eindeutig, Nachfrage vom Käufer Pflicht.
Eine Vorlage aller Unterlagen des Fahrzeuges sollte für den Verkäufer selbstverständlich sein - diese aber auf Vollzähligkeit und, soweit möglich, auf Richtigkeit (mindestens Plausibilität) zu prüfen ist Aufgabe des Käufers.
Das halbe Forum ist gefühlt voll vom Thema Kaufberatung, in jeder Checkliste Gebrauchtwagenkauf (ADAC z.B.) steht auch der Hinweis darauf, das Insektions-Scheckheft einzusehen.
Der TE hat doch vor oder zum Verkauf offenbar auch die Serviceberichte erhalten, er hat diese ja jetzt aus Anlass der AdBlue Meldung "genauer angesehen".
Meine ausdrückliche Frage, ob und wann er die Serviceberichte erhalten hat, hat er leider nicht beantwortet.
Wenn man beim Kauf eines Gebrauchtwagens, zudem in der (vermuteten) Preisklasse nur ein ganz klein wenig sorgfältig vorgeht passieren solche Dinge nicht.
Eine einzige Frage nach den Serviceberichten bzw. wann die letzte Inspektion war hätte dieses Theater vermieden und die Sache wäre vor dem Kauf geklärt gewesen.
Stattdessen hat der TE, voller Glückseligkeit in der Freude über die gute Kaufgelegenheit, jedwede Sorgfalt bei der Püfung der Unterlagen hintangestellt.
Sich über fällige Service- und Wartungsarbeiten eines gekauften Gebrauchtwagens zu informieren ist definitiv, auch in der Rechtsprechung, Aufgabe des Käufers. Maßgeblich für Informationen über durchgeführte Arbeiten können doch wiederum nur Serviceberichte, Werkstattrechnungen o.ä. sein. Im KI steht nunmal nichts darüber, ob bzw. was am Fahrzeug gemacht wurde.
Angesichts etlicher Beiträge hier frage ich mich tatsächlich ernsthaft, ob es wirklich so viele User normal finden, solche Unterlagen vor einem Kauf nicht einzusehen und zu prüfen.
Gruß
Hagelschaden
Wie gesagt, hinterher kann man immer alles besser wissen.
Ich habe meinen Jahreswagen gekauft, da wurde mir gesagt, dass der Service neu gemacht würde. Wäre nicht im Traum auf die Idee gekommen zu prüfen, ob das wirklich gemacht wurde. Ich habe das nichtmal im KI geprüft und mir wäre es sicher nicht anders ergangen als dem TE. Der hat sogar schon im KI geprüft.
Ich hatte einfach Vertrauen zu dem Laden, sonst hätte ich da garnicht erst gekauft. Und so ging es dem TE vermutlich auch.
Wer prüft denn z.B. bei einem Service, ob wirklich Öl, Filter usw gewechselt wurde und nicht einfach nur "abgestempelt" wurde? Ist auch nichts anderes.
Zitat:
@nicoahlmann schrieb am 1. August 2019 um 17:17:15 Uhr:
Wer prüft denn z.B. bei einem Service, ob wirklich Öl, Filter usw gewechselt wurde und nicht einfach nur "abgestempelt" wurde? Ist auch nichts anderes.
Praktisch prüfen ist ja nicht so wirklich möglich. Aber bei einem so jungen Wagen kauft man den nur mit lückenlos nachweisbarer Historie. Und da reicht es eben nicht aus, nur im KI nachzuschauen. Da frage ich nach den vollständigen digitalen Serviceberichten und den Rechnungen dazu. Wenn nicht mindestens eins von beiden beigebracht werden kann, ab dafür...
Es ist eigentlich schon alles (mehrfach) gesagt worden, nur noch nicht von jedem. 😉
Die Diskussion wird inzwischen ohne den TE geführt. Ich finde, man sollte das Thema nun ruhen lassen.
"Augen auf beim Fahrzeugkauf!" ist sicher ein guter Rat für uns alle.
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@Hagelschaden
Hat am Ende doch was Gutes. Du hast mir ein seriöseres Kaufverhalten gelehrt und ich dir mathematische Grundlagen. Win-win...
Hallo,ich habe auch so einen Fall schon mal erlebt war eine freie Werkstatt, sollte kleiner service gemacht werden ölwechsel pollenfilter und ich wollte das sie denn luftfilter noch tauschen. Hatt mich ca 280euro gekostet. Nach ca 3 Monaten habe ich aus Neugier bei meinem e250cdi Vormopf denn luftfilterkasten aufgeschraubt, da war ich mehr als entsetzt, der luftfilter war so was von schwarz wurde nicht gewechselt. Naja ich fahre halt nicht mehr zu dieser Werkstatt und empfehle sie auch im Freundeskreis keinen.
Hallo,
Das ganze Thema wäre nicht so traurig, wenn die Auto-Hersteller nicht so geldgeil wären und sich immer was Neues ausdächten um ihre Kunden zu schröpfen. Viel fehlt nicht mehr und die Verhältnisse werden so wie bei Druckern und den Ersatztinten. Technisch wäre ein Chip in den Bremsbelägen vorstellbar, ohne Anmeldung im System kein Mucks vom Anlasser. 😉 usw. usw. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Nebenbei:
Ein großer Dieselbetrüger vernichtet in den USA eine viertel Million Fahrzeuge. Nicht Mal eine Gewinnwarnung. Wer behauptet Autos seine ihr Geld wert, der wird eines besseren belehrt.
vG J.
Da ist was dran. Richtig verdient wird nicht mehr über Fahrzeugverkäufe, sondern über Service, Ersatzteile und Sonderausstattung per Software...
Hast du dich eventuell im Beitrag geirrt?