Golf 6 GTD/EA189-Motor: Software-Update wg. Rückruf ungewollt erhalten - was tun?

VW Golf

Hallo,
ich habe gesucht und dieses Thema noch nicht gefunden, deshalb hier meine Frage:

Kürzlich habe ich meinen Golf 6 GTD mit 2,0l-EA189-Dieselmotor zum 🙂 gebracht, nachdem meine Windschutzscheibe wegen Steinschlag gerissen war. (Und ausschließlich dafür.)
Ich habe den Wagen nicht sofort wieder gebraucht, hatte auf der Arbeit viel zu tun - und habe ihn letztendlich erst zwei Tage später wieder abgeholt. Auf dem Heimweg wunderte ich mich noch, daß sich der Wagen "irgendwie anders" fuhr. Eine weitere Fahrt später war mir klar, daß etwas am Motorsteuergerät verändert worden war. Auf Rückfrage beim 🙂 wurde mir bestätigt, daß man mir das "Diesel-Update" aufgespielt hätte. Das war mir zuvor mit keinem Wort angekündigt worden, ich habe m.E. nichts dafür unterschrieben und ich hätte dieses Update auch (noch) nicht gewollt.

=== Jetzt meine Fragen: ===
(1) Kann der 🙂 das Fahrzeug auf den Zustand vor dem Update zurückbringen?
[Ich vermute, daß auch auf mein Verlangen hin der alte Stand nicht wieder aufgespielt werden können wird.]
(2) Warum macht ein VW-Autohaus das?
[Ich bekomme doch sonst keine Service-Arbeiten von denen umsonst/ohne vorherige Absprache. Zahlt VW dem VW-Autohaus eine Prämie für durchgeführte "Diesel-Updates" und ist das ihre Motivation?]
(3) Was kann ich ggü. dem 🙂 tun?
[Man kann zwar argumentieren, daß die Durchführung des Updates unausweichlich und in meinem Interesse war. Aber ich wurde ja gar nicht gefragt (ich wollte es nicht!) und hier wurde ein wesentlicher Eingriff in die Eigenschaften meines Fahrzeugs ohne mein Einverständnis getätigt. Das finde ich inakzeptabel. Ich vermute, daß der 🙂 den Zustand vor dem Update nicht wiederherstellen kann. Aber habe ich dann andere Rechte ihnen ggü.? In anderen Worten: Was kann ich jetzt noch von ihnen verlangen, wenn sie den ursprünglichen Zustand nicht wiederherstellen können?]

Danke im Voraus für alle ernstgemeinten Antworten!

P.S.: Ich habe noch keine schlechten Erfahrungen mit dem Update gemacht und sage mit keinem Wort, daß es per se schlecht wäre. Aber ich hätte gefragt werden wollen. Einfach drauf machen und nichts sagen - das geht nicht.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Bei VW muss man (zum Glück) für jeden Vorgang einen Auftrag unterschreiben. Wenn bei dir nur etwas von Windschutzscheibe austauschen, aber nichts von Feldmaßnahme xx/x drauf steht, dann hätte es nicht durchgeführt werden dürfen. Denn nur weil etwas nicht verneint wird, ist es nicht automatisch bejaht. Andersherum hätten sie dir die WSS ja auch nicht einfach so getauscht, wenn du zum Update gekommen wärst.

Danke!

Zitat:

Du hast letztlich 2 Möglichkeiten: [1] auf Downgrade pochen, da du das Update (noch) nicht wolltest. Auch wenn das Update Pflicht ist (was es genau genommen nicht ist), dann musst du es trotzdem beauftragen. Die Werkstatt muss es rückgängig machen (können). Wie, ist deren Problem, nicht deins.
[2] Den Werdegang akzeptieren und das Update drauf lassen.

Perfekt, danke!

Zitat:

Die Werkstätten bekommen von VW genaue Vorgaben (Pistole auf die Brust), die machen die Updates weil der Konzern das so möchte und diesbezüglich einen langen Hebel hat. Ich hatte es schon mal berichtet: ich sollte für das Ablehnen des Updates unterschreiben, obwohl das Auto gar nicht in der Werkstatt war. Es muss also gar nicht mal ne fianzielle Geschichte sein, es reicht einfach der Druck aus, den der Konzern macht. Und jeder Service-MA in der Werkstatt ist froh, dass er Arbeit hat.

Danke für diese guten Informationen! Das hilft sehr.

Überhaupt nehme ich Ihre moderate, sachliche Position zu dem Sachverhalt als sehr angenehm war. Ihr letzter Absatz hat mir auch etwas zu denken gegeben. D.h. bei der Entscheidung auch den Mitarbeiter im VW-Autohaus zu sehen, der in seiner Arbeit einen Kompromiß mit den Zwängen um ihn herum schließen muß.
Dennoch bleibe ich bei meiner kritischen Haltung:
- ich habe dem Autohaus in weniger als vier Jahren ~12.000€ an Umsatz beschert, alles stets sofort und ohne Diskussion bezahlt, nie Probleme gemacht. Ich glaube, ich bin ein guter Kunde und habe meinen Beitrag für den Erhalt der Arbeitsplätze in diesem Autohaus geleistet
- die Durchführung des Updates war mit keinem Wort besprochen, dabei stand auf dem Auftrag oben rechts meine Mobiltelefonnummer (während einem anderen, banaleren Sachverhalt wurde ich auch schon mal 3x angerufen - es geht also) und auch bei der Abholung des Autos wurde kein Wort über die Durchführung der Maßnahme verloren. Diese fand "still und heimlich" statt. Nun lerne ich, daß das Autohaus hier Eigeninteressen verfolgt hat (dem Druck von VW nachgeben, die Pauschale abrechnen). Wenn keine Zweifel an dem Update bestehen würden, hätte man mich einfach kurz anrufen können (und sich später einen Auftrag von mir absegnen lassen können). Ich kann hierin keinen respekt- oder vertrauensvollen Umgang mit mir als Kunden erkennen
- ich glaube, daß ich mich am Meisten ärgere, weil all das mir das Gefühl gibt, daß man im Autohaus glaubt, daß ich ein Idiot bin, man es mit mir machen kann und ich das so sowieso nicht mitbekomme. Und es ist mir ein Rätsel, wie Menschen, die davon leben, Service zu verkaufen, das tun können. (Guten Service zu verkaufen und eine Vertrauensbeziehung über Jahre hinweg aufzubauen ist letztlich auch genau mein eigener Job.)

28 weitere Antworten
28 Antworten

Die Werkstatt könnte die alte Version wieder aufspielen. Das wird aber nicht passieren.

Zu 99% wird mit einem SVM Code gearbeitet. Alles passiert im "Hintergrund". Der Tester läd die Datei vom Server und anschließend wird geflasht. Soweit ich informiert bin, wird die Datein nach dem Flashvorgang wieder gelöscht.

Zwei Gründe warum es also nicht gemacht wird:

1. es gibt keinen SVM Coder für den Downgrade
2. der Mechaniker hat die alte Datei nicht.

Wenn er etwas mehr Plan hat, könnte er dennoch den Flash mit der passenden Datei manuell starten.

Zitat:

Die Werkstatt könnte die alte Version wieder aufspielen. Das wird aber nicht passieren.

... denn dazu hätte ein "Dump" des alten Steuergeräte-Standes angefertigt worden sein, wenn ich richtig verstehe.

Zitat:

Zu 99% wird mit einem SVM Code gearbeitet. Alles passiert im "Hintergrund". Der Tester läd die Datei vom Server und anschließend wird geflasht. Soweit ich informiert bin, wird die Datein nach dem Flashvorgang wieder gelöscht.

OK!

Zitat:

Zwei Gründe warum es also nicht gemacht wird:
1. es gibt keinen SVM Coder für den Downgrade
2. der Mechaniker hat die alte Datei nicht.

Absolut einleuchtend, vielen Dank!

Zitat:

Wenn er etwas mehr Plan hat, könnte er dennoch den Flash mit der passenden Datei manuell starten.

Meine Vermutung ist, daß der entsprechende Mitarbeiter in "meiner" Werkstatt derartiges Know-How eher nicht haben wird. Sonst wär's vrmtl. auch Ehrensache, das jetzt wieder in Ordnung zu bringen.

=> @lyrix2005: Danke für diese Informationen!

@Colossus: Ja, ich werde berichten. Allein schon wegen der tollen, kurzfristigen Unterstützung, die ich hier in diesem Forum von Euch erfahren habe. Danke!
Eine kurze Pause wird es dennoch geben. Ich hatte heute ein ganz surreales Gespräch mit dem entsprechenden Mitarbeiter - und es war, als hätte er hier mitgelesen (d.h. sehr freundlich/einsichtig, hat sich mehrfach entschuldigt+alles auf seine Kappe genommen, den Druck seitens VW erwähnt, der "Weg zurück" war in seiner Darstellung natürlich nicht möglich). Ich habe gesagt, daß ich bzgl. dem weiteren Vorgehen wieder auf ihn zukomme.

@GolfCR: Aus diesem Post spricht gefühlt eine Menge leidvoller Erfahrung mit VW-Autohäusern. Nein, hier paßt kein Smiley dahinter.

@heizoelblitz: Jetzt verstehe ich diesen Post erst richtig! ;-)

Nein leider nur die Wahrheit!

Funkstille? Maulkorb?

Ähnliche Themen

Nee, Gutschein 😁

Zitat:

@Roger66 schrieb am 13. Juni 2017 um 15:30:09 Uhr:


Nee, Gutschein 😁

Gibts den jetzt schon für neue Injektoren und AGR? 😉

So ähnlich. Für 11 Bauteile. Gehe mal auf die VW-Seite unter NOx-Update und dort in die FAQ.
Stichwort "Vertrauensbildende Maßnahme"

Zitat:

@Roger66 schrieb am 13. Juni 2017 um 17:45:19 Uhr:


So ähnlich. Für 11 Bauteile. Gehe mal auf die VW-Seite unter NOx-Update und dort in die FAQ.
Stichwort "Vertrauensbildende Maßnahme"

Welche VW-Seite? Hättest Du einen Link? Danke.

Wieviele Volkswagen.de Seiten gibt es denn ?
Ein bisschen Initiative bitte, nicht alles vor den A... tragen lassen.

http://info.volkswagen.de/de/de/home.html

Zitat:

@Roger66 schrieb am 13. Juni 2017 um 18:17:57 Uhr:


Wieviele Volkswagen.de Seiten gibt es denn ?
Ein bisschen Initiative bitte, nicht alles vor den A... tragen lassen.

http://info.volkswagen.de/de/de/home.html

Danke, ich hab dich auch lieb.

@Roger66
Du hast dir aber schon mal (alle wichtigen) FAQ durchgelesen, oder? Schall und Rauch - passend zum Thema!

Wenig konkret und belastbar, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn die kritischen Teile wie Injektoren und AGR bis 250tkm abgedeckt sind, ist das schon positiv. Aber wie es formuliert ist, kaum einklagbar und eh nur bei vollem Scheckheft.

Lies es einfach nochmal, dann stellst du fest, dass es rein gar nichts positives daran gibt. Man wird Ausfallerscheinungen der kritischen Teile grundsätzlich auf Verschleiß schieben und dieser ist ausdrücklich ausgeschlossen von der "Vertrauensbildenden Maßnahme" - allein schon bei dieser Bezeichnung könnte ich k.....!

So siehst aus. Darum habe ich das Update für meinen Tiguan beim Service nicht machen lassen.
Bis ich nichts schriftlich fixiertes habe, wird da gar nichts verändert.
Und außerdem schmälert ein durchgeführtes Update den Erfolg einer anhängigen Klage.

Deine Antwort
Ähnliche Themen