Glühkerzen wechseln
Guten Morgen Forum, bei meiner letzten Inspektion im Frühjahr präsentierte mir mein 🙂 das Fehlerprotokoll. Dort haben sich 3 Glükerzen krank gemeldet.
Nachdem ich bei kalten Temperaturen deutlich rauchiges Anlassen letzten Winter bemerkt hatte, kam mir der Verdacht auch schon. Über den Sommer wollte ich noch fahren (was auch ohne Probleme funktionierte), aber jetzt zum nächsten Winter hin möchte ich alle 6 Kerzen wechseln lassen.
Nun habe ich schon viel gesucht und zum Thema auch viel gefunden. Paar Fragen bleiben aber noch offen.
Klar ist:
- der Unterschied Keramik (Bosch) und Stahl (Beru) Glühkerze sowie das updaten vom Steuergerät, wenn ein Wechsel von Keramik auf Stahl (ist wohl sowieso die Empfehlung) erfolgt.
- auch, mit welchen Drehmomenten gearbeitet werden soll
- die Empfehlung mit WD40 die Gewindeansätze zu bearbeiten, um festsitzende Kerzen leichter herauszubekommen
Folgende Fragen habe ich jedoch noch:
- Kennt jemand eine Bestellnummer für die Beru-Kerzen?
- Wo sitzen die Kerzen genau? Ich habe einige Fotos (Bild 1-4) beigefügt und die Stellen (Bild 2 & 3) markiert, wo ich die Kerzen vermute. Ich möchte den Wagen für das Wechseln zwar in die Werkstatt geben, allerdings ist die Position für das Einsprühen mit WD40 wichtig zu wissen.
- Wenn die Vermutung richtig ist, hätte ich nur einen elektrischen Stecker an der Kerze vermutet. so wie es aussieht, sind da aber 2 Stecker (Bild 4) 1 & 3) sowie eine Hochdruckverschraubung (Bild 4) 2) an der Kerze. Wenn das die Kerze sein sollte, wozu dienen der zusätzliche Stecker und die Hochdruckverschraubung?
- Steht man vor dem Motor (Bild 1) scheint der Austausch linksseitig deutlich einfacher zu sein. Rechts ist einiges im Weg. Werden Behälter und Einfüllstutzen wegmontiert, bevor die Kerzen rechtsseitig erreicht werden können?
Vielen Dank schonmal.
H.A.M
Beste Antwort im Thema
Morgen!
Ich glaube wenn man Injektoren nicht von Glühkerzen unterscheiden kann sollte man es besser ganz sein lassen.
Bricht dir eine beim ausschrauben ab hast du richtig Ärger.
Und das passiert sogar im FachwerkStätten.
Dann werden mal schnell einige tausend Euro fällig!
Besser im einer Werkstatt machen lasse.
Gruß Sent
589 Antworten
@Lippe1audiZitat:
Naja,das eine sind die Anzugsdrehmomente und das Andere das Abrissdrehmoment.
Genauso habe ich es doch geschrieben.
Das man nicht mit 35Nm anfangen sollte beim Lösen sollte klar sein. RANTASTEN.
Zitat Beru:
BRUCHDREHMOMENT
Bei der Demontage von Glühkerzen ist das Bruchdrehmoment einzuhalten.
WAS TUN, WENN DAS BRUCHDREHMOMENT ERREICHT IST?
Dann keinesfalls weiterdrehen –die Glühkerze könnte sonst abbrechen. Stattdessen nach dem 3-Punkte-Programm Anlösen Anheizen –Ausdrehen vorgehen:
1. Anlösen: Synthetiköl großzügig an den Gewindeansatz der Glühkerze auftragen und möglichst über Nacht oder länger wirken lassen.
2. Anheizen: Motor warmfahren bzw. intakte Glühkerzen mit einem separaten Kabel 4–5 Minuten bestromen (nur bei Glühkerzen mit 11-12 V Betriebsspannung möglich) –dadurch wird die Glühkerze aufgeheizt und freigebrannt.
3. Ausdrehen: Anschließend weiteren Ausschraubversuch starten und die Glühkerze vorsichtig mit dem geeigneten Werkzeug aus dem Zylinderkopf lösen. (Maximallösemoment –siehe Tabelle oben –dabei nicht überschreiten. Unbedingt vor dem Erreichen des Bruchdrehmoments unterbrechen, notfalls weiteren Versuch durch Anheizen starten.)
Nach dem Ausschrauben der alten Glühkerzen sollten unbedingt das Gewinde, der Kegeldichtsitz und der Glühkerzenkanal im Zylinderkopf mit dem entsprechenden Werkzeug gereinigt werden. (siehe unten). Hier Synthetiköl einspritzen. Diese Verbrennungsrückstände können mit der BERU Reibahle entfernt werden.
ANZUGSDREHMOMENT
Beim Einschrauben der neuen Glühkerzen ist das vom Fahrzeughersteller vorgeschriebene Drehmoment zu beachten.
Hinweis: Bei Glühkerzen mit Schraubanschluss muss auch das Anzugsdrehmoment der Anschlussmutter beachtet werden.
Insbesondere nach dem Verbacken (Verkoken) zwischen Glühstab und Zylinderkopf weist die Zylinderkopfbohrung häufig Verbrennungsrückstände oder Schmutzpartikel auf. Bei Zylinderköpfen mit 10-mm-Gewinde können diese Verkokungen einfach und sicher entfernt werden –mit der BERU Reibahle (RA003).
Mein Gott, was soll denn das Gefuchtle mit dem Drehmomentschlüssel und die Diskussion über Abreißmoment? Wenn die Kerze feststeckt, geht sie auch mit dem Drehmomentschlüssel nicht raus.
Ihr versteht da was grundfalsch: Das Lösen mit dem Drehmomentschlüssel unter Einhalten der Abreißgrenze dient zur JURISTISCHEN Absicherung der Werkstatt. Mechaniker geht hin, DrehMo löst aus, aber Kerze rührt sich nicht, Chef ruft Kunde an: "Kerzen gehen nicht raus, reißen vermutlich ab. Sollen wir sie drin lassen oder das Abreißen riskieren? Das wird dann aber teuer, wenn die Kerzen abreißen."
Als Hobbyschrauber hat man bei festsitzenden Kerzen zwei Möglichkeiten: Entwerder man läßt sie drin oder man probiert sein Glück.
Je nach Motor machen einzelne, defekte Kerzen nichts. Motor springt trotzdem an, läuft halt die ersten paar Meter auf den Zylindern mit den defekten Kerzen nicht optimal oder hat bei bestimmten Betriebsbedingungen schlechtere Abgaswerte (wenn der Motor zu kalt wird, wird bei manchen Motoren nachgeglüht). Dennoch fährt die Karren. Da würde ich(!) die festsitzenden Kerzen einfach drin lassen und nur die tauschen, die sich lösen lassen.
Es gibt auch Motoren, die mit defekten Kerzen nicht regenerieren. Da bleibt einem dann nichts anderes übrig, als sein Glück zu versuchen. Normalerweise reißen die Kerzen unterhalb des Sechskants am Gewindeanfang ab (die haben da absichtlich so einen EInstich), so daß das Auto fahrfähig bleibt und man es in die Werkstatt bringen kann. Oder man überwindet seine Schrauberstolz und bringt das Auto gleich in die Werkstatt und sagt, Kerzen wechseln.
Stimme Dir nicht zu @aditreiber . Gerade dass man gegebenenfalls mit nicht abgebrochener, aber defekter Kerze weiterfahren kann, ist der Sinn vom Drehmomentschlüssel.
Manche mögen das sehr gut im Gefühl haben, wie weit sie die Kerze drehen können, bevor sie abreißt. Ich würde mir dies nicht zugutehalten und wenn der Drehmomentschlüssel bei 20nm auslöst wird an einem anderem Tag vielleicht nochmal mit mehr Spray, Warmfahren und gegebenenfalls etwas höherem Drehmoment probiert. Wenn auch dies nicht gelingt, weiß ich doch woran ich bin.
Zitat:
@KarlKonstantin schrieb am 16. November 2021 um 12:57:52 Uhr:
Stimme Dir nicht zu @aditreiber . Gerade dass man gegebenenfalls mit nicht abgebrochener, aber defekter Kerze weiterfahren kann, ist der Sinn vom Drehmomentschlüssel.
Nein. Da geht es nur um juristische Absicherung. Die Kerze reißt so gut wie immer unterhalb des Sechskants ab. Schau dir die Kerzen mal an und dann siehst du warum. Daher muß man die Kerzen erst ausbohren, bevor man sie mit dem Zughammer rausholen kann.
Wer mit Hirn schraubt, braucht keinen Drehmomentschlüssel zum Lösen. Man nehme eine 1/4-Zoll-Knarre (und zwar eine normallange, keine extralange). Damit kann man allenfalls mit äußerster Kraft die Kerze abreißen. Schafft man das Rauschreiben damit nicht mit ohne rot und blau anzulaufen, sitzt die Kerze fest. Dann kann man mit den üblichen Maßnahmen (Wundermittel, Heißfahren, ...) arbeiten.
Meine Kerzen gingen bei kaltem Motor ohne einsprühen mit der 1/4-Zoll-Knarre mit Kraft aber ohne Gewalt raus. Wäre dem nicht so gewesen, hatte ich eben nicht die 1/2-Zoll-Knarre geholt, sondern die Kerze tagelang eingesprüht usw.
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an adtreiber
also meine Zustimmung hast Du zumindest uneingeschränkt zu Deinen technischen Ausführungen. Ob ich das mit dem "allein juristische Gründe" auch ganz so sehe, überlege ich noch.
Ich arbeite auch gerne mit dem 1/4-Zoll Ratschenkasten und wenn ich damit eine Verschraubung lösen will und merke, dass die zu fest sitzt, dann nehme ich mir die 3/8 Zoll Knarre, die immer noch ausreichend klein ist, um an viele Stellen hinzukommen. Aber zum Punkt: Ich bin mir relativ sicher, dann ein Schrauber, der das Schrauben auch im Handgelenk hat, eine 1/4 Zoll Ratsche intuitiv nicht über 25Nm, maximalstens 30Nm, belastet, sei es beim Lösen oder beim Festziehen, weil er genau weiß, dass er mehr dieser kleinen Ratsche nicht zumuten sollte.
Meine Schätzung:
1/4 Zoll Ratsche: bis 30Nm max
3/8 Zoll Ratsche: bis 75Nm
1/2 Zoll Ratsche: bis gute 100Nm
1/2 Zoll Teleskopratsche: bis 150Nm
3/4 Zoll Knebel: wenns halt fester werden soll; bspw. die Schraube für die Antriebswellen in der Nabe, erst 180-200Nm mit DreMo, aber dann drehe ich die 180° ja nicht mit dem DreMo weiter, sondern hol halt nen Knebel.
Klar, meine Schätzung berücksichtigt nicht, ob das Werkzeug von Workzone oder von Stahlwille/Hazet/Gedore und Co ist.
@aditreiber Ok, danke für Deine nochmalige Ausführung. Leuchtet mir nun ein.
Warum solch einen Aufriss?
Ich muss hier einfach nochmal etwas anmerken.
Eine Ratsche ist hierfür immer das falsche Werkzeug!
Drehmomentschlüssel genommen 30/35Nm eingestellt. Wenns klickt... geht's halt an die nächste Kerze.
Da ist nix mit juristisch absichern. Die Angabe ist die zulässige Belastung des Materials VOR der Verformung.
Da es sich um hochfesten Material handelt, verbiegt sich der Stahl der Glühkerze eben nicht merklich VOR dem Abriss.
Ist wie bei Schrauben und zulässigem Drehmoment.
Stahl 4.8 Festigkeit ist weich und verdreht bzw. verformt sich recht einfach.
Stahl 8.8/10.9 federt bei Überlastung, und reisst dann schlagartig ab.
Wenn das Auto warmgefahren wurde und die Kerzen bei max. 35Nm nur ein "Klicken" verursachen, dann geht die Kerze erstmal nicht raus, man reisst sie jedoch nicht absichtlich ab.
Hier geht es ja um fachgerechtes Lösen.
Wenn die Glühkerzen ordentlich und richtig eingebaut wurden (egal ob Werkstatt oder selbständig), dann bekommt man die Kerze immer unterhalb der Abreissmoments raus.
Wenn die Kerze im konischen Bereich nicht richtig abdichtet, verkokt Sie im Schaft, und dann fangen halt die Probleme an.
Zitat:
@Robi500se schrieb am 16. November 2021 um 14:02:58 Uhr:
an adtreiberalso meine Zustimmung hast Du zumindest uneingeschränkt zu Deinen technischen Ausführungen. Ob ich das mit dem "allein juristische Gründe" auch ganz so sehe, überlege ich noch.
Ich arbeite auch gerne mit dem 1/4-Zoll Ratschenkasten und wenn ich damit eine Verschraubung lösen will und merke, dass die zu fest sitzt, dann nehme ich mir die 3/8 Zoll Knarre, die immer noch ausreichend klein ist, um an viele Stellen hinzukommen. Aber zum Punkt: Ich bin mir relativ sicher, dann ein Schrauber, der das Schrauben auch im Handgelenk hat, eine 1/4 Zoll Ratsche intuitiv nicht über 25Nm, maximalstens 30Nm, belastet, sei es beim Lösen oder beim Festziehen, weil er genau weiß, dass er mehr dieser kleinen Ratsche nicht zumuten sollte.
Meine Schätzung:
1/4 Zoll Ratsche: bis 30Nm max
3/8 Zoll Ratsche: bis 75Nm
1/2 Zoll Ratsche: bis gute 100Nm
1/2 Zoll Teleskopratsche: bis 150Nm
3/4 Zoll Knebel: wenns halt fester werden soll; bspw. die Schraube für die Antriebswellen in der Nabe, erst 180-200Nm mit DreMo, aber dann drehe ich die 180° ja nicht mit dem DreMo weiter, sondern hol halt nen Knebel.Klar, meine Schätzung berücksichtigt nicht, ob das Werkzeug von Workzone oder von Stahlwille/Hazet/Gedore und Co ist.
Suche Mal bei Google nach DIN 3122.
Google zeigt mir da als Direktlink ein PDF (eine Seite) vom Hans-Tool-Shop ganz oben an.
In dem PDF schau Dir Mal die kleine Tabelle unten an. Darin steht, was der jeweilige Antrieb mindestens können muss, um die Norm zu erfüllen.
Du bist mit Deiner Schätzung ziemlich weit ab davon.
Und selbst Klamotten von BGS Tools, CCLIFE oder auch KS-Tools, die alle in China produzieren lassen, erfüllen mindestens das.
Zitat:
Suche Mal bei Google nach DIN 3122.mindestens das.
Ja, die Maximaldrehmonente, die die Werkzeuge aushalten müssen, sind deutlich höher. Allerdings kann man die als normalkräftiger Schrauber bei bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht erreichen. Sinn ist ja, daß bei bestimmungsgemäßen Gebrauch das Werkzeug keinesfalls brechen darf.
20Nm bei einer 1/4-Zoll-Knarre bedeutet schon richtig fest drücken. Von daher kann man damit eine Glühkerzen nur sehr schwer abreißen.
Die Angst, eine Knarre zu überlasten, ist vollkommen unsinnig. Selbst mit Hauruck nicht. Solange man keine Verlängerung aufsteckt, bricht ein Qualitätswerkzeug nicht. Daher halte ich auch nichts von dem Rat, Knarren nicht zum Lösen von Schrauben zu verwenden. Gleitgriff ist nur ein Muß, wenn man ein Rohr aufsteckt.
Ich las seinen Beitrag so, dass er meint, man solle den jeweiligen Antrieben seiner Schätzung nach nicht mehr zutrauen. Und das ist halt nicht korrekt.
Dass ich da als Mensch erstmal in der Lage sein muss die nötige Kraft aufzuwenden, ist ja was anderes.
Ich wollte das nur ergänzen, sodass andere Leser nicht den Eindruck bekommen, dass sie zum Radwechsel (zum Beispiel) LKW-Werkzeug bräuchten...
Zitat:
@PxCbulli schrieb am 17. November 2021 um 10:18:01 Uhr:
Ich wollte das nur ergänzen, sodass andere Leser nicht den Eindruck bekommen, dass sie zum Radwechsel (zum Beispiel) LKW-Werkzeug bräuchten...
Ja. So eine M14-Radschraube dürfte bei 300Nm abreißen. Doch selbst das kann selbst meine Gedore Feinzahn-Gelenk-Knarre ab.
3/4-Zoll-Werkzeug braucht man am PKW nirgends aufgrund der Belastbarkeit. Daß natürlich z.B. Antriebswellen oder auch die berühmte Zentralschraube des alten Audi 5-Zylinders mit sehr hohen Momenten angezogen werden und daher der längere Hebel angenehm ist, steht auf einem anderen Blatt.
🙂
ich werd mir die Din 3122 gleich mal ausdrucken und mich im Fitnessstudio anmelden.
512Nm mit ner 1/2-Zoll Ratsche..... Auf dem Niveau bin ich noch nicht ganz 😠
Aber klar, die DIN ist für den Hersteller maßgeblich, wenn er Qualität herstellen will, und da lag ich mit meinen "Schätzungen" weit drunter
Hallo,
ich habe bei meinem Audi folgenden Fehler ausgelesen (Siege Bild).
Könnte mir jemand sagen welche Glühkerzen ich genau bräuchte, damit ich neue besorgen kann? Und mir die Zeit spare erst eine alte auszubauen, um nachzuschauen.. 🙂
Audi A6 4f 3.0 TDI, Quattro, 165 KW, Automatikgetriebe, Bauhjahr 06.2005
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Glühkerzen Audi A6 4f 3.0 TDI' überführt.]
Das Thema ist nicht neu, du hättest dich auch an einen bestehenden Thread anhängen können.
Ok, 165 kW aus 2005 ist der BMK-Motor - siehe Pos. 20:
Teilenummer wäre 059 998 319 im Original von Beru, die ich auch bevorzugen würde. Es gibt aber auch andere Hersteller, Beispiele:
https://www.autodoc.de/autoteile/oem/059998319
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Glühkerzen Audi A6 4f 3.0 TDI' überführt.]
Perfekt vielen lieben Dank - dann mache ich mich mal ans bestellen 🙂
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Glühkerzen Audi A6 4f 3.0 TDI' überführt.]