Gewährleistung bei hohem Alter und Laufleistung geltend machen?
Hallo!
Wie kann man bei einem Wagen wie dem e46 320d von 2004 mit 250.000km, seine Gewährleistung gegenüber dem Händler geltend machen?
Wie kann man beweisen, dass es sich nicht um Verschleiß sondern um einen Mangel handelt und die Gewährleistung demnach in Anspruch nimmt?
Habe gestern mit einem Händler telefoniert. Ich erzählte Ihm von meiner Absicht eine Gebrauchtwagen Untersuchung durch den ADAC durchführen zu lassen.
Daraufhin meinte er, dass dann alle Mängel die der ADAC aufnimmt, dann auch in den Kaufvertrag einfließen. Laut ADAC verfällt der Gewährleistungsanspruch aber bei allen Mängeln die in den Kaufvertrag aufgenommen werden.
Ist es dann nicht sinnvoller einen angeblich Werkstattgeprüften Gebrauchten zu kaufen, sich seine Mängellosigkeit vertraglich bestätigen zu lassen und danach den Test beim ADAC zu machen?
Falls es vorhandene Mängel gibt kann ich immer noch vom Kauf zurücktreten, reparieren lassen oder eben auf Gewährleistung bei Schadensfall reparieren lassen...??
Was meint Ihr? Wie sieht die Beste Kaufabwicklung in so einem Fall aus?
Danke fürs Lesen und bis dann!
Darius
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7 Antworten
Bei der Laufleistung gibt es meistens keine Gewährleistung mehr, weil die Händler oft nur noch im Kunden Auftrag~ Kommission verkaufen, oder der Wagen geht in den Export.
Wenn der ADAC erhebliche Mängel feststellt, dann kauft man das Fahrzeug nicht, wenn der Verkäufer die Mängel nicht behebt.
Mängellosigkeit vertraglich bestätigen lassen? :)
.... und das bei einem so alten Auto :) :) :)
Achte mal drauf wie "neu" meist die Gebrauchtwagen sind, die sich grosse Autohändler und Markenvertretungen noch hinstellen.
Häufig nicht mehr als 2 Jahre.
Der Rest geht direkt .... weg ... an gewerbliche Aufkäufer.
Die tun sich das gar nich erst an.... ( schon seit Jahren )
Hallo Darius, erst mal gut, das du dir VOR nem Kauf Gedanken machst und nicht erst, wenn du gekauft hast.
Aber mach dir mal nichts vor, kein gewerblicher Verkäufer wird dir eine Mängellosigkeit bei nem 16 Jahre alten Wagen mit ner Laufleistung einer viertel Million vertraglich bestätigen. Den möcht ich kennenlernen ;-)
Widerspricht sich ja direkt mit deiner Aussage, das er alles, was der ADAC findet, in den Kaufvertrag mit aufnimmt und er somit aus allem draus ist, oder?
Anders rum: um diese oft zitierte gesetzliche Gewährleistungspflicht (die oft mit Garantie verwechselt bzw. völlig überbewertet wird) kommt er nicht drumrum. Eigentlich gilt die nur ein halbes Jahr, denn in dieser Zeit muss er nachweisen, das z.B. ein erheblicher Mangel nicht schon beim Verkauf vorhanden war. Danach musst DU das (beides ist sehr schwer bis hin zu unmöglich). Aber mach dir nix vor, die greift nicht für jeglichen Firlefanz, auch wenn das viele meinen. Eher bei kapital auftretenden gravierenden schweren Mängeln, wie etwa Motor- oder Getriebeschäden.
So dermaßen alten Wagen dürfen schon alters- und laufleistungsbedingte Mängel haben - darüber solltest du dir klar sein. Wenn z.B. ne Lichtmaschine, ne Batterie oder ein Anlasser nach knapp 6 Monaten und 9000 gefahrenen km das zeitliche segnen, wird der Händler da blocken. Und da hat er auch recht bei nem 16 Jahre alten Wagen. Außer nem netten Anfragen, ob er bereit wäre, da vielleicht was nachzubessern, haste da wenig rechtlichen Anspruch.
Folglich ist die beste Lösung: schon beim Telefonat sagen, du interessierst dich für den Wagen, kommst aber nur unter der Voraussetzung, das du ihn optisch ansehen, die Papiere einsehen kannst und dann ne ausgiebige Probefahrt mit anschließender Bühnenbegutachtung (Tüv, Dekra usw.) möglich ist. Blockt er da, lass es sein.
So mach ich das übrigens auch bei jedem Privatkauf und das sage ich auch direkt am Telefon. Wenn dann so Aussagen kommen, wie keine Zeit, nicht möglich, keine Möglichkeit - sollen sie ihren Wagen an jemand anderes verkaufen, dann ist meist einiges faul. Ein Verkäufer, der nichts zu befürchten hat, wird sich da nicht sträuben.
Die beste Kaufabwicklung ist die, das du ein Wagen ohne offensichtliche Mängel kaufst.
Alles andere kostet Zeit, Energie und Geld. Auch wenn du der Händler wirklich einlenkt und die Mängel behebt.
Du musst ihn kontaktieren, hinfahren, begutachten lassen, wieder nach Hause, Termin für Reparatur, wieder hinfahren, irgendwie nach Hause kommen bzw. Leihwagen (kostet extra), wieder hinfahren.
Hier kann ich eine 100 € Reparatur auch selber erledigen.
Wenn wirklich ein gravierender Mangel entsteht kannst du dich bei 90 % der Händler in dieser Preisregion auf ein Gerichtverfahren einstellen welches bestimmt 2 Jahre dauert.
Dann darfst du das Auto nicht mehr fahren und brauchst wieder ein anderes Fahrzeug.
Auch kann ich private Verkäufer verstehen, die in der Preisregion bis 2.500 € keine stundenlangen Probefahrten mit Bühnenbegutachtungen erlauben. Würde mich auch nicht interessieren wenn das ein Käufer fordert, obwohl ich nichts zu verheimlichen hätte. Es muss von Fall zu Fall entschieden werden.
Zitat:
@Jojoausmg schrieb am 22. Januar 2020 um 00:29:23 Uhr:
Mängellosigkeit vertraglich bestätigen lassen? :)
.... und das bei einem so alten Auto :) :) :)
Achte mal drauf wie "neu" meist die Gebrauchtwagen sind, die sich grosse Autohändler und Markenvertretungen noch hinstellen.
Häufig nicht mehr als 2 Jahre.
Der Rest geht direkt .... weg ... an gewerbliche Aufkäufer.
Die tun sich das gar nich erst an.... ( schon seit Jahren )
Auf mobile.de gibt's genügend Händler die das tun. Sonst hätte ich ja nicht geschrieben!
Ich habs dir ja schon per PN gesagt: Vergiss diesen Traum mit der Händler Gewährleistung. Hört sich alles toll an, ist im Ernstfall aber nicht mal das Papier wert, auf dems geschrieben steht.
Die seriösesten Autos kaufst du aus 1. oder 2. Hand von Privat Leuten, die sie 10 Jahre oder länger gefahren haben. Das ist einfach fakt. Und das bestätigt sich auch, wenn du z.B. bei mobile.de mal als Kriterium "mindestens 200.000km" und "Maximal 2 Vorbesitzer" eingibst. Diese Autos sind zum Großteil einfach gepflegt und ehrlich. Warum? Jemand der ein Auto solange fährt, der nimmt auch Geld in die Hand, damit immer alles passt. Würde er das nicht tun, dann hätte das das Auto nicht 10 Jahre bei ihm mitgemacht.
Bei solchen Autos schließt du schonmal aus, dass irgendwelche Deppen drauf rumgeritten sind, die ein Auto schnell verkaufen, wenn sie mehr als 500€ für ne Reparatur zahlen müssten. Das sind dann die Buden aus 5. Hand, wo nix mehr nachvollziehbar ist und da bringts auch herzlich wenig, wenn du sowas dann beim Händler kaufst und auf die Gewährleistung hoffst.