getriebeölwechsel bei 150.000 km?

VW Golf 4 (1J)

Hallo Forum,

der Golf 4 TDI 100PS EZ12/2002 meiner Freundin muß demnächst zur Inspektion. Sie hat damit jetzt an die 150.000 km weg. neulich bin ich mal damit gefahren und da ist mir aufgefallen, daß bei kaltem Motor der 2. Gang recht schwer reingeht. Halt wie so´n bissl "hakelig". Ist der dann warmgefahren, bessert sich das. Ich meine, daß das als sie ihn neu hatte nicht so war.

Sollte man da bei der kommenden Inspektion das Getriebeöl mit wechseln lassen? Ist das überhaupt üblich, bzw. nötig? Und wenn ja, welche Ölsorte und wie viel davon muß da rein? (Falls ich mir das Öl selber kaufen wöllte) Wenn sich hier jemand in der Richtung auskennt, wäre ich für Ratschläge dankbar.

Jetzt noch zu einer anderen Sache. Der Golf hat Longlife-Wartungsintervalle für das Motoröl. Also so 30.000 km. Bis jetzt habe ich immer Öl nach LL2 also nach Spec 50601 einfüllen lassen, wie auch im Bordbuch angegeben. Jetzt gibt es ja auch Öl nach LL3 also nach Spec 50700. Ich habe schon in diesem Forum wie auch bei Dieselschrauber.de Diskussionen gelesen, wo halt gesagt wird, daß das neue LL3 Öl besser wäre. Aber eben nicht für alle Baujahre der Pumpe Düse Diesel freigegeben ist. Es gibt z.B. das "Mobil 1 ESP Formula". Das ist ein LL3 Öl nach 50700, erfüllt aber laut Hersteller auch die Norm 50601. Dürfte ich dieses Öl bei diesem Baujahr fahren? Ich bin da etwas verwirrt.

Für hilfreiche Meinungen währe ich sehr dankbar,

16 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von bybatman


vielen dank für die links und deinen ausführlichen beitrag, der das prädikat "sehr hilfreich" verdient.

Bitte, bitte. Gerne geschehen. (Das hör' ich gerne. 😁)

Zitat:

Original geschrieben von bybatman


... das dachte ich auch. aber siehe hier (etwas weiter unten)
da steht freigegeben nach 50700 und eine tabelle tiefer: Mobil 1 ESP Formula 5W-30 ebenfalls empfohlen für folgende Anwendungen: Volkswagen (Dieselmotoren mit und ohne "Pumpe-Düse" – Ausnahmen siehe unten) nach 506 01

Ich muss zugeben, die Sache ich nicht einfach zu verstehen. Denn abgesehen vom Marketing-Gewäsch mancher Ölhersteller ("entspricht" bedeutet da lange noch nicht dasselbe wie "erfüllt"😉 wird es schwierig, weil die neue LL-III-Norm 507 00 für die meisten PD-TDIs (also bis auf Lupo 3 L, die 5-Zyl.- und die 10-Zyl.-TDIs) die alten LL-II-Normen 506 00 und 506 01 ersetzt. Das heißt nicht, daß dieses Öl auch die VW-Freigaben nach diesen alten LL-II-Normen hat. Denn dazu müsste es neben den geforderten Eigenschaften (z. B. die Viskositätsklasse oder den HTHS-Wert) auch die entsprechenden Freigabeprozeduren, die über ein Jahr dauern können und viel Geld kosten, durchlaufen haben.

Genau so verhält es sich mit der VW-Norm 505 01 (also die für die PD-TDIs ohne WIV), die ebenfalls zwecks Reduzierung der Ölvielfalt im Dieselbereich durch diese neue Norm 507 00 ersetzt wird. (Siehe auch das Liqui Moly Top Tec 4200 5W-30 (hier unter -> Katalog -> Schmierstoffe -> Motorenöle 4Takt Auto -> 2. Produkt von oben):

"Klassifikation: ACEA A3/B4, VW 504 00/507 00
Einsatz: Speziell entwickelt für Benzin- und Dieselfahrzeuge der Audi und VW-Gruppe. Schließt die Volkswagennormen 500 00 / 502 00 / 505 00 / 505 01 / 503 00 / 503 01 / 506 00 und 506 01 mit ein und kann somit rückwärts kompatibel eingesetzt werden.

Gleichzeitig fiel beispielsweise bei dieser Firma die Freigabe des einzigen Öls, das die VW-Norm 505 01 erfüllte, also das Diesel High Tech 5W-40 (5. Produkt von oben), für die PD-TDIs ohne WIV weg. Dieser (relativ seltene) "Spezialfall" wird jetzt von dem erstgenannten Öl abgedeckt und hätte für die Aufrechterhaltung der Freigabe für das Diesel High Tech nur doppelt Geld gekostet. Ob sich wirklich die Zusammensetzung des Öls änderte, wage ich ja zu bezweifeln. Im Zweifelsfall sollte man das Öl aber lieber nicht (wie evtl. gewohnt) weiterhin in seinem PD-TDI einsetzen!

Zitat:

Original geschrieben von bybatman


ich werde mal mit meinem freundliche reden, ob longlife bei 150t km noch nötig ist, bzw. er auf feste 15t km intervalle mit Mobil 1 0W-40 umprogrammieren soll. ...

Der wird die auf jeden Fall den LL-Service empfehlen, weil er

a) wahrscheinlich wenig Ahnung in Ölfragen hat (dieses Thema wird in der Ausbildung nur am Rande gestreift und das Wissen der Mechaniker + Meister beschränkt sich meistens auf die VW-Freigaben und die vorhandenen Öle)

b) sich daher mit der Problematik nicht weiter auseinandersetzen möchte.

Was günstiger für dich bzw. deine Freundin ist, könnt ihr euch selber ausrechnen, da ihr ja die normale Länge des variablen Intervalls für die Betriebsbedingungen, unter denen der Wagen normalerweise betriebn wird, aus der Vergangenheit kennt. Keine Frage ist, daß ein gutes, konventionelles, vollsynthetisches Öl mehr kann, als so ein LL-III-Öl und zudem noch billiger ist - jedenfalls wenn es so macht wie ich (siehe meinen vorherigen Beitrag). Aber beides geht.

Noch einmal zum Getriebeöl:
Das Öl muss bis zum Rand der Einfüllöffnung eingefüllt werden - also bis es wieder herausläuft. Das ist der vorgeschriebene und normale Ölstand. Daher sollte das Fzg. beim Einfüllen waagerecht stehen. Beim Einfüllen des Motoröls bleibt man auch nicht unter Min. Nur daß es im Motor wegen des dort i. a. auftretenden Ölverbrauchs keine Soll-Füllhöhe sondern einen Soll-Bereich (zwischen Min. und Max.) gibt.

Schönen Gruß

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