Generell Tempo 80 auf der Landstraße sinnvoll ?

Hier wird das Thema einmal wieder aufgegriffen.

Meine Meinung: Ich kann dem als Landstraßen-Vielfahrer etwas abgewinnen. Denn die Aussage "Der Club (ADAC) beobachte mit Sorge, dass manche Autofahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit als Mindest- und Soll-Geschwindigkeit interpretieren ..." trift m.E. nach zu. Fahre mal 100 km/h, und Du wirst oft zum Verkehrshindernis. Wenn dann in Einmündungsbereichen das obligatorische, oft Blitzer-überwachte 70 km/h kommt, wird hektisch abgebremst und danach wieder Gas gegeben.

Wenn es schon auf Autobahnen gilt, daß man etwas langsamer nur unwesentlich mehr Zeit braucht, so kann ich das aus eigener Praxis für Landstraßen erst Recht bestätigen: Man sieht sich ganz schnell nach dem riskantesten Überholmanöver hinter dem nächsten Traktor oder Schulbus im Ort wieder 😉.

Wirklich gut und übersichtlich ausgebaute Landstraßen können ja mit 100 beschildert werden. Was meint Ihr ?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Generell Tempo 80 auf der Landstraße sinnvoll ?

Nein.

Gruß Metalhead

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Jetzt erlaube ich mir eine kleine Analyse:

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 30. September 2015 um 07:31:39 Uhr:


Du erwartest also, dass alle mit 80 brav hintereinander herfahren, obwohl sie 100 fahren dürften und auch problemlos könnten. Damit erwartest du, dass jemand freiwillig 20% mehr seiner kostbaren Lebenszeit aufwendet um dir gerecht zu werden.

In diesem Zitat hast du die These aufgestellt, dass von mir erwartet wird, dass jemand freiwillig 20% mehr seiner

kostbaren Lebenszeit

aufwendet, um mir gerecht zu werden.

Für mich stellte sich die Frage, wie viel der kostbaren Lebenszeit nun wirklich durch die 20 Km/h weniger verloren geht und wenn es dir so ein wichtiges Thema ist, wie du in anderen Situationen damit umgehst. Daher folgende Antwort mit Beispiel auf deinen Beitrag:

Zitat:

vom 30. September 2015 um 09:27:48 Uhr:


Bleibst du vor einer roten Ampel stehen, auch wenn sonst kein Fahrzeug zu sehen ist oder fährst du einfach weiter. Bedenke, wenn du stehen bleibst, verschwendest du kostbare Lebenszeit. Wenn sonst kein Fahrzeug an der Kreuzung steht, könnte man ja auch gefahrlos fahren.

Ohne Zweifel geht beim Warten vor einer roten Ampel mehr

kostbare Lebenszeit

verloren, als bei den 20 Km/h Geschwindigkeitsunterschied.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 30. September 2015 um 18:10:24 Uhr:


Dein Beispiel mit der Ampel schlägt wieder einmal vollkommen fehl. Denn das Überfahren der roten Ampel, welche HALT gebietet, ist nun einmal ein grober Verkehrsverstoß. 100 zu fahren wo 100 erlaubt sind ist dagegen ohne jede Beanstandung möglich. Du versuchst also zwei vollkommen unterschiedliche Sachverhalte in ein Gleichnis zu setzen. Da kann nun einmal nicht funktionieren.

Nun hast du zwar mein Beispiel mit der roten Ampel aufgenommen,

aber dein Argument mit der kostbaren Lebenszeit fallen gelassen

. Du schleichst um dieses Thema, wie die Katze um den heißen Brei!

Das ist aber auch der große Unterschied zwischen einem Fachforum und einem öffentlichen Forum. Im öffentlichen Forum werden göttliche Argumentationsketten gebildet. Muss ich dir aber lassen, hat was, lese ich gerne, ist unterhaltsam und es kommt hoffentlich noch was von dir.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 30. September 2015 um 18:10:24 Uhr:


Nur werde ich deswegen niemand unnötig behindern.

Persönliches Empfinden ist eigentlich keine Diskussionsgrundlage und es bleibt dir ja unbenommen, so zu empfinden, wie du es hier beschrieben hast.

Du kannst es dir doch selbst ausrechnen, welche Differenz sich aus 20% weniger ergibt. Wer 80 statt 100 fährt benötigt ca. 12 Minuten mehr für 100km Wegstrecke. (Macht im Übrigen eine ganze Stunde pro 5-Tage-Woche!) Und das ohne jeden Grund, außer deinen persönlichen Befindlichkeiten. 😉 Die rote Ampel dagegen ist nun einmal eine gesetzliche Vorgabe (zum Allgemeinwohl), die es einzuhalten gilt.

Wo genau erkennst du nun eine Katze? Oder hast du in den Spiegel geschaut, weil du noch immer beharrlich die Aufforderung ignorierst nun endlich auch mal Fakten zur gesteigerten Sicherheit zu bringen? 🙄
Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass da noch etwas Substanz kommen wird. Denn dazu schweigen auch die selbsternannten "Fachforen" und ruhen sich auf scheinbaren Fakten aus. Das die Probleme woanders zu finden sind, wird dagegen schlichtweg ignoriert. Hauptsache man fordert immer mal wieder ein generelles Tempolimit, was letztlich sowieso kaum Beachtung finden würde. Es bleibt daher also dein persönliches Befinden, was sich niemand anderes aufnötigen lassen muss. Genauso wenig wie du es umgekehrt möchtest.

Beachtlich ist dabei wohl nur, dass die Vernunft ganz offensichtlich bei denen gegeben ist, die freiwillig und zum Wohle der allgemeinen Sicherheit (kurzzeitig) auf ihre Interessen verzichten. Du erachtest es - wie viele andere dieser Verkehrsteilnehmergruppierung - dagegen nicht im Geringsten für erforderlich freiwillig etwas zur aktiven Verkehrssicherheit beizutragen und anderen Verkehrsteilnehmern entgegenzukommen. Und ausgerechnet diese rücksichtslos handelnde Gruppe schreit am lautesten nach mehr Rücksichtnahme, mehr Sicherheit und natürlich zwingenden Vorgaben, da ein Appell an eigenverantwortliches Denken und Handeln nicht fruchtet.

In diesem Sinne wünsche ich dir noch viel Spaß beim Fahren und Freude daran, wenn du mal wieder jemanden zu riskanten Überholmanövern verleitet hast. Immerhin würdest du dir die daraus resultierenden Unfälle zuschreiben. Es muss ja nicht immer gleich der Baum sein, wenngleich dieser es wohl noch am ehesten verkraftet. Die anderen finden darin den Beweis, dass Motorleistung mitnichten purer Luxus ist, sondern durchaus auch ein Aspekt der Sicherheit darstellt.

Die ganze Debatte um Zeit ist doch im Grunde genommen nur eine verkappte Neiddebatte. Die Einen verfügen über ausreichend Zeit und haben keinen Streß, wenn es mal etwas langsamer vorrangeht und die Anderen haben ständig keine Zeit (glauben sie zumindest selbst) - da summieren sich dann zwangsläufig Defizite, welche irgendwie kompensiert werden müssen...

Das mit der Zeit ist doch ein sinnloses Argument. 50% der Strecke verbringt man sowieso in Städten an Ampeln und Kreisverkehren oder Kreuzungen. Und diese 50% kann man schon mal rausrechnen. Bleiben bei 100 km vielleicht noch 6 Minuten übrig. Deswegen riskiere ich nicht mein Leben in einem waghalsigen Überholmanöver.

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Eben. Nichts anderes wollte ich damit sagen... 😉

Zeit als Argument finde ich auch nahezu abwegig, zumindest Werktags und auf Strecken mit viel LKW.
Es gibt aber Tageszeiten, da kann man natürlich ordentlich Zeit gewinnen, nur hat man dann meist selbst Zeit und somit keinen Vorteil durch den Zeitgewinn.
Das Problem ist meiner Meinung nach mit dem Wort "Wohlfühltempo" schon recht gut umschrieben. Dies ist nun mal bei jedem anders und ich gebe zu meines liegt bei 90-130km/h. Egal ob BAB oder Bundesstraße. Das Wichtigste beim eigenen Wohlfühltempo, man darf es anderen nicht aufzwingen. Was heist das für mich?
-gehe ich auf der BAB nach links wird zügig Beschleunigt und wenn es sein muss auch mal auf 200
-fahre ich Rechts auf BAB dann fahre ich nicht langsamer als LKW oder andere Rechtsfahrer vor mir
-auf Landstraßen mit wenig Verkehr wird zügig überholt und jede Kurve genossen
-bei viel Verkehr wird halt nicht überholt und mit Abstand dahingerollt
-Jemand kann schneller als ich, zBsp seine Hausstrecke oder Übermut, auch kein Problem, dann gehe ich auf der Geraden leicht vom Gas und tippe mal den Blinker rechts an.
-Bildet sich hinter mir eine Kolonne, so gehe ich zum Arzt und lasse meine Fahrtauglichkeit prüfen, natürlich nur wenn kein techn. Defekt am Fahrzeug vorliegt. :-)

Die Ironie in der Diskussion ist eigentlich, dass man gar keine pro TL 80 Argumente anführen muss, eben so wenig wie eine Rechtfertigung. Es besteht gar nicht die Anforderung Dritte von der Sinnhaftigkeit eines reduzierten Tempolimits zu überzeugen. Das ergibt sich schon aus der praktischen Rollenverteilung und dem Umstand, dass ich für mich bereits ein TL 80 festgelegt habe.

Wenn ich es gemütlich angehe lasse, sind für mich die vorrausfahrenden Fahrzeuge unproblematisch. Sie sind meist schneller und entfernen sich. Und auch für die Fahrer dieser schnelleren Fahrzeuge, ist meine Gemütlichkeit uninteressant, da sie ja vor mir sind.

Das mir nachfolgende Fahrzeug ist für mich auch unproblematisch. Hier habe ich einen Anspruch darauf, dass dieses Fahrzeug einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhält. Ein durchschnittlicher Fahrer sollte über entsprechende Fähigkeiten verfügen.

Allerdings hat der Führer des mir nachfolgenden Fahrzeugs ein Problem, wenn er schneller fahren möchte. Ich bin im Weg. Wenn er seiner Verantwortung gerecht wird, wartet er auf die passende Gelegenheit risikoarm zu überholen. Wenn einem solchen Fahrer jedoch die Geduld ausgeht, wird verantwortungslos überholt. Es ist aber seine Entscheidung und seine Verantwortung.

In dieser Diskussion dreht und wendet man die Argumente, um eine moralische oder gesetzliche Verpflichtung für den gemütlichen Fahrer zu kreieren, schnellere Fahrzeuge das Überholen zu ermöglichen. Die dabei an den Tag gelegte Motivation dient aber nicht dem Gemeinwohl, sondern ist egoistisch und zielgerichtet darauf, dass Problem vor einem zu beseitigen. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Aha, jetzt verstehe ich das. Deine Motivation, 80 zu fahren, dient also dem Gemeinwohl.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 30. September 2015 um 21:15:04 Uhr:


Du kannst es dir doch selbst ausrechnen, welche Differenz sich aus 20% weniger ergibt. Wer 80 statt 100 fährt benötigt ca. 12 Minuten mehr für 100km Wegstrecke. (Macht im Übrigen eine ganze Stunde pro 5-Tage-Woche!)

Deine Rechnung entspricht aber einer Praxisgenauigkeit der Laborabgaswerte von VW.

Es ist eine Schönrechnung.

In der Realität schleudert ein VW wesendlich mehr Dreck in die Luft, genau so wie in der Realität aus der Stunde ganz schnell mehr.

Ich bin gestern 100 km Landstraße gefahren und wäre froh gewesen, wenn ich mal 80 hätte fahren können. Alles voller LKW und Trecker.

Wobei ich am Anfang eine silberne (was sonst?) Steinfurter B-Klasse vor mir hatte, die recht riskant eine Kolonne LKWs überholte und dann weg war. Nach den 100 km stand sie wieder an der Ampel vor mir.

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 30. September 2015 um 21:15:04 Uhr:


Du kannst es dir doch selbst ausrechnen, welche Differenz sich aus 20% weniger ergibt. Wer 80 statt 100 fährt benötigt ca. 12 Minuten mehr für 100km Wegstrecke. (Macht im Übrigen eine ganze Stunde pro 5-Tage-Woche!)
...

Ja...

so einfach ist die Welt...

zumindest auf dem Taschenrechner...

Und man muss mögliche Höchstgeschwindigkeit und mögliche Durchschnittsgeschwindigkeit durcheinander würfeln.

mfg

Zitat:

@alex.miamorsch schrieb am 30. September 2015 um 21:15:04 Uhr:


Du kannst es dir doch selbst ausrechnen, welche Differenz sich aus 20% weniger ergibt. Wer 80 statt 100 fährt benötigt ca. 12 Minuten mehr für 100km Wegstrecke. (Macht im Übrigen eine ganze Stunde pro 5-Tage-Woche!)
...

Mit den Laborbenigungen der Spritverbräuche ist es ja nicht anders.

Zitat:

@Demogantis schrieb am 1. Oktober 2015 um 06:44:42 Uhr:


... Die dabei an den Tag gelegte Motivation dient aber nicht dem Gemeinwohl, sondern ist egoistisch und zielgerichtet darauf, dass Problem vor einem zu beseitigen. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Na wenn das so ist, dann können wir ja fortan alle im Verkehr genau das machen, was wir wollen. Du fährst halt deine 80, der nächste fährt halt nur allzu gerne links und danach kommt einer, der lieber sein Ding zusammenfahren will. Das ist dann natürlich ein gemeinnütziger Gedanke und keine egoistische Motivation. 🙄

Zumindest kann sich Volkswagen freuen, dass sie nunmehr auch hier im hochintellektuellen Fachforum in aller Munde sind. Schlechte Nachrichten, sind letztlich doch wiederum nur gute Nachrichten. Blöd ist halt nur, wenn sich der "Gag" wiederholt - mit mehreren Stunden Verzug dazwischen. Wenn eine solche Auffassungsgabe und Reaktionszeit auch im Straßenverkehr angesetzt wird, wäre wahrscheinlich auch schon schon ein Tempolimit von 8km/h zu viel des Guten.

Immerhin konnten einige ihre Abstraktionsfähigkeit unter Beweis stellen - sogar ganz ohne Taschenrechner.

Infolgedessen kann man wohl doch nach alledem nur ein Fazit ziehen und sollte sich diesem, dem allgemeinen Vernehmen nach, auch anschließen:
Jeder fährt am besten so, wie er sich wohlfühlt. Ob das jemanden behindert, gefährdet oder sonst irgendwie beeinträchtigt, ist vollkommen gleich. Denn salus publica superma lex ist schließlich immer noch gewahrt. Denn ein egoistisches Verhalten ist da schlichtweg nicht auszumachen.

In diesem Sinne allen eine gute Fahrt - dauert schließlich ohnehin etwas länger.

Zitat:

"Zum zweiten Mal in Folge stieg die Zahl der Verkehrstoten" "Fachleute fordern Umbauten und ein geringeres Höchsttempo. " http://www.zeit.de/.../...nfaelle-bundesstrassen-sicherheit-tempolimit

Die Einschläge kommen näher 🙂

Zitat:

@LeiderHeiser schrieb am 18. Januar 2016 um 13:30:29 Uhr:



Zitat:

"Zum zweiten Mal in Folge stieg die Zahl der Verkehrstoten" "Fachleute fordern Umbauten und ein geringeres Höchsttempo. " http://www.zeit.de/.../...nfaelle-bundesstrassen-sicherheit-tempolimit

Die Einschläge kommen näher 🙂

Das Problem wird aber durch die Herabsetzung der ZHg auch nicht gelöst. Die Unvernünftigen werden nicht vernünftiger, und die Frage ist ob jetzt viele Vernünftige plötzlich unvernünftig werden wenn sie nicht voran kommen.

Wird jetzt mehr und riskanter überholt ?
Wird jetzt noch dichter aufgefahren ?

Das sind die wirklichen Probleme.

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