Gehalt als frisch ausgelernter Kfz-Mechatoniker

Hallo, mich würde gerne interessieren wie viel Gehalt man bekommt wenn man frisch ausgelernter Kfz-Geselle ist?
MfG

Beste Antwort im Thema

Mein Senf, aus dem Leben eines Arbeitgebers:
 
Vor einiger Zeit versuchte ich 2 Stellen zu besetzen:
1. Kfz-Mechatroniker/Mechaniker.
2. Karosseriebauer.

Anzeigen in der Lokalpresse, Arbeitsamt, Homepage, etc..
Bezahlung jeweils deutlich über Tarif, 30Tage Urlaub, Sozialleistungen, sehr hohe Leistungszuschläge.
Aus dem Berg von Bewerbungen (teilw. handschriftlich auf Kästchenpapier) sind ca. 80 Einladungen zu Vorstellungsgesprächen erwachsen.

Ca. 30 Leute sind zu diesen Terminen erschienen, das sind 37,5%.

Das "Best of":
- Alkoholfahne
- Bewerber erschien im "Schrauberanzug" mit dreckigen Fingern, quasi direkt von der (schwarz) Arbeit.
- Bewerber erklärte, dass ihm weder die Automarken, noch die Arbeit lägen.
- Bewerber erklärte, er wäre sowieso nur "für die Unterschrift" da, wir könnten das ganze doch abkürzen.
- Bewerber erklärte, er hätte leider max. 10Minuten Zeit, wir sollten uns kurzfassen.
- Bewerber erkärte, der Fahrweg wäre ihm viel zu lang.

Aus den Übrigen kam es in 8 Fällen zu einer Terminvereinbarung zur Probearbeit/Praktikum.

5 Bewerber erschienen.
1 erschien Besoffen.
1 erschien nur am ersten Tag.
1 erschien zwar, aber grundsätzlich unpünktlich.
1 erklärte, am Ende des Praktikums, er stelle sich mit Hatz4 + Schwarzarbeit besser (wenigstens ehrlich).
1 erklärte, die Arbeit sei für ihn zu anstrengend. Auf meinen Einwand, dass bei uns 1,50m große und ca. 55Kilo schwere Mädels die gleiche Arbeit machen (er war groß und kräftig), meinte er nur, das könne man nicht vergleichen...
 
Heute sind die Stellen besetzt, unter anderem durch einen jungen Mann aus Spanien.
Toller Typ, hat inzwischen seine Familie nachgeholt und sein Junior fängt zum 01.08. eine Ausbildung bei uns an.

Entweder selbst ausbilden oder im EU-Ausland suchen, auf dem deutschen Markt ist wenig bis gar nichts...

183 weitere Antworten
183 Antworten

Leute die nicht zum Einstellungsgespraech erscheinen haben wir hier natuerlich auch. In der Regel erscheint nur jeder Vierte...

Allerdings sind Schwarzarbeit, Hartz IV, Kindergeld und Wahnsinns Einkommensteuer eine Deutsche Privilegie mit der wir uns nicht rumaergern brauchen. Auch das Arbeitsamt hat bei uns nicht solch eine zentrale Bedeutung.

Leute die bereit sind umzuziehen gibt hier aber, allerdings gibts auch viele die eben nicht umziehen wollen und lieber weniger verdienen.

Ich gehoere zu denen die lieber umziehen als auf dem Schlauch stehen. 😉

Gruss, Pete

Zitat:

Original geschrieben von slv rider


ich auch vertragswerkstatt. 32% unter tarif. dafür ist mein cheffe mit seinem laden "gut aufgestellt".

Komm zu mir. 😁

20 die Stunde @ 40hr/Woche
30 die Stunde @ 5hr/Woche **

= 950 die Woche Brutto, als Junggeselle etwa 65% Netto = 620 Die Woche

Plus Sozialleistungen (Versicherung, Urlaub, Feiertage)
Uniform wird gestellt und gewaschen (11 Satz)
Eigenes Handwerkszeug bis 24mm ist Bedingung 😰
Alles groesser und Spezialwerkzeug stellen wir 🙂
** Alle Uebrstunden sind 50% Zuschlag (time and a half)

Gruss, Pete

Zitat:

Original geschrieben von saturn78


Was aber noch lange nicht bedeutet, dass ostdeutsche Kfz-Gesellen in Massen nach Westen strömen.

Da muss man aber doch wieder sagen: "Gott sei Dank". Sonst wäre der Osten Deutschlands bald menschenleeres Wald- und Slumgebiet, während sich im Westen die Überbevölkerung tummelt. Ziel muss es nicht sein, die Migration von Ost nach West zu befeuern, sondern dafür zu sorgen, dass im Osten auch Arbeitsplätze entstehen und die Wirtschaft belebt wird.

Die Löhne sind im Osten ja nur deshalb so niedrig, weil es so wenig Jobs gibt. Das ist das Prinzip von Angebot und Nachfrage: Wenn sich viele Leute um wenig freie Jobs prügeln, dann kann man diese Jobs mit relativ schlechter Bezahlung anbieten. Befindet man sich hingegen wie offenbar saturn in einer Region mit hoher Arbeitskräftenachfrage, also mehr Jobs als entsprechend qualifizierten Bewerbern, dann muss man diesen Bewerbern auch was bieten, sonst kommen sie bei der Konkurrenz unter.

Zitat:

Original geschrieben von fireball112


Also, ich hatte zum Schluss rund 1400 € netto, verheiratet,ohne Kinder.
Mit dem "Trinkgeld" kann man nicht wirklich leben.

Also, die 1400 € Netto, ist der Bertrag, der mir blieb um Miete, Strom etc zu bezahlen. Dazu noch Lebensmittel etc, sowie Auto.
Wie soll man das von den paar Kröten bezahlen?

Hallo? Du lebst in einem Haushalt mit zwei Verdienern und Ehegattensplitting ohne Kinder. Das ist die finanzkräftigste Konstellation, die es gibt! Aber selbstverständlich kann man davon leben! Andere haben da noch Kinder, und geht trotzdem!

Ist natürlich immer die Frage, welche Ansprüche man hat. Jeder hat gerne mehr Geld, und der Wunsch ist auch legitim. Genauso legitim ist es, den Arbeitsplaz zu wechseln, wenn ein anderer höhere Bezahlung entspricht. Aber erzähle uns nicht, Du hättest davon nicht leben können!

Zitat:

Original geschrieben von saturn78


Ja, schon klar.
Bei einem Verheirateten der Stkl.V, gesetzlich versichert, in der Kirche, sind 1.400€netto aber leicht schon 2.900€ brutto....kein schlechtes Gehalt.
Bei einem Verheirateten der Stkl.IV, rest gleich sind 1.400€netto nur rund 1.800€brutto, ein eher niedriges Gehalt.
Also schonmal ein Tausender Unterschied...

Wie kommst Du jetzt auf die Lohnsteuerklassen? Die spielen doch keine Rolle bei der Frage, ob er von dem Nettogeld leben kann.

Zitat:

Original geschrieben von saturn78


</blockquote>

Zitat:

Wie kommst Du jetzt auf die Lohnsteuerklassen? Die spielen doch keine Rolle bei der Frage, ob er von dem Nettogeld leben kann.

Ganz einfach.

1. Weil sich Netto-Löhne nicht vergleichen lassen und wir daher nur Brutto-Löhne vergleichen können.

2. Weil 1.400€ netto einmal das Haushaltseinkommen sein könnten (= Frau verdient nix), was wohl extrem wenig wäre...

Es könnte aber auch bedeuten, dass die Frau die Hauptverdienerin ist und 3.000€ netto nach Hause bringt....

Was einem Haushaltsnetto von 4.400€ entspräche.

Und da ist es schon eingroßer Unterschied, ob 2Personen von 1.400€ leben oder von 4.400€....

Ähnliche Themen

Aber wie kommst Du bei ihm die ganze Zeit auf Steuerklasse V, saturn? Er hat doch seine Steuerklasse nirgendwo genannt?!

Zitat:

Original geschrieben von saturn78


Bei einem Verheirateten der Stkl.V, gesetzlich versichert, in der Kirche, sind 1.400€netto aber leicht schon 2.900€ brutto....kein schlechtes Gehalt.

Besonders deswegen, weil die schlechte Steuerklasse V naheliegenderweise von demjenigen Ehepartner mit dem geringeren Einkommen gewählt wird. Die Ehefrau würde dementsprechend noch mehr brutto kriegen und das dann mit Klasse 3.

Das ist aber keine Frage der Steuerklasse, sondern des Ehegattensplittings.

Viele machen den Fehler zu glauben, es hinge von ihrer Steuerklasse ab, wieviele Steuern sie bezahlen. Tatsächlich aber bezahlt man immer die gleiche Menge Steuern, egal welche Steuerklasse. Die Steuerklasse entscheidet nur, wann man sie bezahlt.

Im Rahmen der jährlichen Steuererklärung bekommt man das Geld zurück, das man aufgrund einer schlechten Steuerklasse zuviel gezahlt hat - und muss ggf. saftig nachzahlen, wenn man aufgrund einer guten Steuerklasse zuviel eingespart hat. Verloren/gewonnen werden allenfalls Zinsen für den Differenzzeitraum, und die sind in der Höhe nicht der Rede wert.

Die eigentliche Ersparnis liegt also, wie gesagt, im Prinzip des Ehegattensplittings, das derzeit auch in der Politik diskutiert wird. Das Ehegattensplitting führt dazu, dass zwei verheiratete Personen mehr Geld netto übrig haben, als wenn sie einzeln Singles wären. Ursprünglich wurde das eingeführt, um das Prinzip der Familie zu fördern; jedoch funktioniert dies nicht, weil man kinderlos bleiben und sich von dem Geld einen Fetten machen kann. Daher ist in der Diskussion, das Ehegattensplitting abzuschaffen und durch Boni zu ersetzen, die direkt mit Kindern in Zusammenhang stehen.

In meinen Augen grundsätzlich ein löblicher Ansatz. Das Problem besteht nur darin, dass solche Boni kürzbar sind. Gemeinsame steuerliche Veranlagung hat man, oder man hat sie nicht. Boni pro Kind hingegen kann man kürzen - oder einfach über die Jahre trotz Inflation nicht erhöhen. Am Ende würde also wieder stehen, noch mehr Geld auf dem Steuerwege in die Staatskasse zu leiten.

Gut wäre in meinen Augen eine Lösung, bei der die Eltern nicht miteinander, sondern mit den (unterhaltsberechtigten) Kindern splitten. Dabei würde jedes Kind wie ein halber Arbeitnehmer gerechnet werden, der kein eigenes Geld verdient und dessen Freibeträge den Eltern zugutekommen. Damit würde ein Haushalt mit zwei Kindern exakt genauso dastehen wie heute ein Haushalt mit einem Ehepaar drin. Zwei Kinder sind ein sinnvoller Ansatz, weil sich damit die Eltern zumindest mal selbst reproduzieren (hinsichtlich langfristiger Bevölkerungszahlentwicklung). Bei nur einem Kind hätte man nur die halbe Förderung, bei mehr Kindern dürfte man entsprechend mehr von seinem Brutto behalten - was man dann ja auch dringend bräuchte, denn Kinder sind teuer.

Bei kinderlosen Ehepaaren ergäbe sich überhaupt keine Förderung mehr, was ich für absolut vernünftig halte. Warum sollen zwei Erwachsene, die zusammenziehen, weniger Steuern zahlen als vorher als Singles? Von dem Zusammenziehen oder dem formalen Akt der Heirat hat der Staat bzw. das Volk zunächst einmal gar nichts. Erst wenn Kinder daraus hervorgehen, dann wird die Sache für den Staat interessant - und die Eltern, denen dadurch hohe Kosten entstehen, förderungswürdig.

Genauso sind aber auch geschiedene Eltern förderungswürdig, die immer noch ihre Kinder ernähren und erziehen und damit die Steuer- und Rentenzahler von morgen heranbilden. Auch von daher macht es also keinen Sinn, das Splitting an der Ehe festzumachen.

Ich befürchte nur, dass die Politik stattdessen irgendeine halbgare, kürzbare und inflationsbelastete Bonuslösung bringen würde. Dann sollen sie lieber das Ehegattensplitting so lassen, wie es jetzt ist.

Also, 1400 € war das einzige Einkommen.Meine Frau hatte zu der Zeit keinen Job. Da is nix mit Splitting und sonst noch was.Kinder gibt es auch keine.
Steuerklasse war zu der Zeit die III
Ihr müsst bedenken, Ich hatte 1400 € zum Leben.Und da musste alles von bezahlt werden,von Miete über Lebensmittel,Kfz, und Kleidung.
Da hat man sich schon überlegt, ob man jetzt mal in die Kneipe geht, oder lieber das Geld spart.
So eine Schei.... ist doch kein Leben.Wo sind wir denn? In D oder irgendwo in Honkatonka?
Es ist ein absolutes Unding,dass man in D mit seinem Gehalt nicht vernünftig am Kacke... bleiben kann.

Es gibt Leute, die beziehen ja schon 1400 € an ALG 1.

Ist mir nicht leicht gefallen nach 16 Jahren den Betrieb zu verlassen.Ich behaupte immer wieder, dass das zu D-Mark Zeiten nicht passiert wäre.Ist meine Meinung.Ob sie richtig ist weiß ich nicht.Aber vielleicht geben mir ein paar Leute ja Recht.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain


Aber wie kommst Du bei ihm die ganze Zeit auf Steuerklasse V, saturn? Er hat doch seine Steuerklasse nirgendwo genannt?!

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain



Zitat:

Original geschrieben von saturn78


Bei einem Verheirateten der Stkl.V, gesetzlich versichert, in der Kirche, sind 1.400€netto aber leicht schon 2.900€ brutto....kein schlechtes Gehalt.
Besonders deswegen, weil die schlechte Steuerklasse V naheliegenderweise von demjenigen Ehepartner mit dem geringeren Einkommen gewählt wird. Die Ehefrau würde dementsprechend noch mehr brutto kriegen und das dann mit Klasse 3.

Das ist aber keine Frage der Steuerklasse, sondern des Ehegattensplittings.

Viele machen den Fehler zu glauben, es hinge von ihrer Steuerklasse ab, wieviele Steuern sie bezahlen. Tatsächlich aber bezahlt man immer die gleiche Menge Steuern, egal welche Steuerklasse. Die Steuerklasse entscheidet nur, wann man sie bezahlt.

Ja, eben drum....

1.400€netto lassen nur eine grobe Vorstellung vom Brutto, abhängig von der Steuerklasse, den Lebensverhältnissen, der Krankenkasse,..... ja sogar vom Bundesland.... 1.400€netto können viel sein (StklV) oder auch sehr wenig (Alleinverdiener).

Daher vergleicht niemand Nettogehälter....

Wenn fireball als Alleinverdiener (Frau verdient nix) nur 1.400€ netto hatte, können es kaum mehr als 1.700€ brutto gewesen sein...sehr sehr wenig für einen erfahrenen Kfz-Mechaniker...

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain


Viele machen den Fehler zu glauben, es hinge von ihrer Steuerklasse ab, wieviele Steuern sie bezahlen. Tatsächlich aber bezahlt man immer die gleiche Menge Steuern, egal welche Steuerklasse. Die Steuerklasse entscheidet nur, wann man sie bezahlt.

Das stimmt allerdings auch nur beinahe. Die Steuer hängt nur in den Fällen nicht von der Steuerklasse ab, in denen man die Steuerklasse überhaupt selbst wählen kann, also bei (III + V) vs. (IV + IV), bzw. bei der Wahl, welcher von mehreren Arbeitgebern nicht nach Klasse VI versteuern soll.

Zwischen Klasse I und den anderen z.B. gibt es aber einen sehr erheblichen Unterschied, und der geht auch durch die Steuererklärung nicht weg.

Zitat:

Es gibt Leute, die beziehen ja schon 1400 € an ALG 1.

Wenn die vorher mindestens 2150€ Netto hatten, dann kommt bei denen so viel ALG-1 (früher Arbeitslosengeld) rum. Haben halt ein entsprechendes Brutto (ca 3600€) gehabt und diesem Einkommen entsprechend Arbeitslosenversicherungsbeiträge bezahlt.

Zitat:

Ist mir nicht leicht gefallen nach 16 Jahren den Betrieb zu verlassen.Ich behaupte immer wieder, dass das zu D-Mark Zeiten nicht passiert wäre.Ist meine Meinung.Ob sie richtig ist weiß ich nicht.Aber vielleicht geben mir ein paar Leute ja Recht.

Wenn beschissene Gehälter bezahlt werden, dann steht man aber nicht ganz im Regen. Ich versuchs in einfachen Worten zu erklären, das Stichwort lautet "Aufstockung".

Viele glauben, dass Aufstocker trotz Arbeit nur den Hartz-IV Satz haben. Stimmt nicht, es gibt "Freibeträge vom Erwerbseinkommen" und diese sorgen dafür, dass jemand mit Job immer spürbar mehr Kohle hat wie jemand ohne Job. Ist auch nur fair. Der Freibetrag nach §11B SGB-II beträgt pauschal 100€ plus 20% der Summe zwischen 100...1000€ und 10% der Summe über 1000€. Beim Single und kinderlosen Paaren begrenzt auf 1200€, bei Kindern 1500€. Bemessungsgrundlage ist das Brutto. Ab 1200€ Brutto also 100€ plus 900€*20% plus verbleibende 200€*10% und damit 300€. Dieser Freibetrag wird nicht als Einkommen gewertet, man darf es also ohne Anrechnung auf Leistungen der Arge behalten.

Ob jemand für ne Aufstockung in Frage kommt lässt sich relativ leicht abschätzen. Bruttogehalt minus alle gesetzlichen Abzüge (Steuer(!), Krankenkasse, Rente & minimale Riestervorsorge(!) minus ggf. Unterhaltszahlungen minus oben genannter Freibetrag vom Erwerbseinkommen. Bei hohen Werbungskosten als Fernpendler lohnt es sich die Arge zu fragen ob die berufsbedingten Werbungskosten (Streckenkarte der Bahn, Pendlerkosten...) abzugsfähig sind, das lohnt sich aber erst oberhalb von 100€ monatlich, denn die sind das "Problem" des Betroffenen.

Beispiel: 1800€ Brutto, mit einer einkommenslosen Freundin in einer Wohnung zusammenlebend), keine nennenswerten Pendlerkosten, keine Kinder, ergibt in Steuerklasse I 1237€ regulär Netto. Minus 300€ Freibetrag vom Erwerbseinkommen, 937€ formales Einkommen bleiben. Davon geht der ALG-II Bedarf von 2 x 345€ für die beiden Erwachsenem ab, es bleiben 247€ über für die Warmmiete. Sind die "angemessenen Kosten der Unterkunft" (die kennt die regional zuständige Arge, NICHT die tatsächliche Miete im Hilton Hotel...) höher als 247€, wird die Differenz dazu ausbezahlt. Wer also 400€ angemessene Unterkunftskosten hätte, der bekäme 153€ monatlich von der Arge zugezahlt. Wäre das Nettoeinkommen 100€ höher, würden nur 53€ monatlich durch die Arge zugezahlt.

Faustregel: Jeder, der Familie hat, einen nicht erwerbstätigen Partner versorgt und weniger als 100€ Lohnsteuer zahlt, der sollte unbedingt nachrechnen. Die Wahrscheinlichkeit, einen Teil seiner Abzüge zwischen Brutto und Netto über den Umweg der Arge zurückzubekommen ist hoch. Zudem gibts bei "lohnt sich ganz knapp nicht" sehr wahrscheinlich einen Kinderzuschlag. Man muss halt wissen, dass man sowas beantragen kann. Der Staat nimmt erstmal, freiwillig rückt der nichts raus.

Nebeneffekt ist, dass ab 1200/1500€ Brutto in "teuren" Regionen wie Frankfurt/München in den unteren Lohngruppen quasi ein sozialistischer Einheitslohn bezahlt wird. Stütze plus 300€. Jeder Euro, der mehr verdient wird, verringert zunächst den Anspruch an die Arge bis dieser Null erreicht hat. Erst dann arbeitet man tatsächlich für die eigene Tasche.

Was das Thema der Steuerklasse III angeht: Auch diese lohnt sich erst bei höheren Einkommen, Geringverdiener haben davon erstmal nichts. Bei 90% der Arbeitnehmer wäre es egal, ob ein Ehegattensplitting erfolgt oder ob (theoretisch) ein nicht erwerbstätiger Erwachsener mehr im Haushalt seinen Grundfreibetrag von 8000€ geltend machen dürfte. Steuerklasse III bedeutet, dass das Einkommen erst halbiert wird, darauf die Steuer festgesetzt wird und diese Steuer dann mit zwei verdoppelt wird. Damit rutscht "man" nicht so schnell in der Progression hoch. Um davon zu profitieren, muss man aber erst mal nennenswert Steuern zahlen.

Zitat:

Original geschrieben von fireball112


Also, 1400 € war das einzige Einkommen.Meine Frau hatte zu der Zeit keinen Job. Da is nix mit Splitting und sonst noch was.Kinder gibt es auch keine.
Steuerklasse war zu der Zeit die III

Gerade bei der Konstellation "verheiratet und nur ein Einkommen" wirkt das Ehegattensplitting am stärksten. Beim Splitting werden nämlich beide Einkommen addiert und durch zwei dividiert. Mit dem so ermittelten Einkommen wird der anzuwendende Steuersatz bestimmt. Mit diesem wird dann das gemeinsame Einkommen besteuert.

In Deinem Fall wird also nur die Hälfte Deines tatsächlichen Einkommens zur Bestimmung des Steuersatzes herangezogen. Was willst Du mehr??

Also ich muß sagen das ich in einen der drei großen städte in Sachsen lebe und mit in einen größeren
Autohaus arbeite .

Für unsere Region hat der Fachkräftemangel schon jetzt folgen . Obwohl mein Chef gut bezahlt hat es ein halbes jahr gedauert bis wir wieder einen Korrosserieklempner gefunden hatten .
Der markt war wie leergefegt .
in Zukunft wird es in Sachsen so aussehen das die Firmen die ordentliche Löhne zahlen motivierte Mitarbeiter haben . und die es nicht können oder wollen werden Mitarbeiter verlieren und auf dauer in Schwierigkeiten kommen und evt die Firma schließen .

gerade im landlichen Raum gibt es heute schon nur noch ältere Mitarbeiter, da die jungen in den Ballungsgebiete wie Dresden ,chemnitz oder Leipzig ziehen bzw bundesweit verstreut sind .

Selbst als ich vor 3j vor einer beruflichen Veränderung stand ,könnte ich aus ca 6 Angeboten unsere
Stadt wählen ,wo aber auch angebote darunter waren die echt schon "menschenunwürdig waren " .
natürlich hab ich dankend abgelehnt und mich für den bestbezahltesten entschieden .

wobei die Chefs der "meschenunwürdigen"Angeboten konnten es nicht verstehen das ich für7- 8euro nicht 10h arbeiten wollte .
Wobei ich hörte ,wie immer mehr Angestellten dieser Firmen Mitarbeiter gekündigt haben und zu besseren Jobs wechselten.

Ich war zwar froh, dass ich als Lkw Fahrer mehr verdient habe,jedoch hat das nicht lang gehalten.Krise,keine Aufträge und ich hab keine Ahnung vom Baufach.Tja, dann stand ich auf einmal blöd da.Hab versucht meine Situation u verbessern und bin damit auf die Fresse gefallen.Nach einiger Zeit der Arbeitslosigkeit habe ich Beton gefahren (10 €/Std.war noch gut bezahlt.Andere sind für 8 € für irgendwelche Seelenverkäufer gefahren).Viel Geld verdient, aber auch viele Stunden gearbeitet (gerade im Frühjahr und Sommer, aber im Winter war Kurzarbeit angesagt).
Dann hatte ich die Möglichkeit über A-Amt meinen KFZ Meister zu machen,aber da spielte mein Handgelenk nicht mehr mit,also konnte ich das auch vergessen.
Also,hieß es für mich: Umschulung
Und da bin ich gerade mit beschäftigt.
Meine Frau hat mittlerweile einen krisensicheren Job.Und da kann man mit Leben.
Hoffe halt nur,dass ich später auch nen Job bekomme.
So langsam sollte es bergauf gehen (obwohl bergab ja leichter ist🙄)
Da ich ja demnächst als Berufsanfänger wieder von vorne beginne, würde ich auch für weniger Geld arbeiten gehen.
Ich würde mich aber wahrscheinlich damit schwer tun, weit weg zu ziehen,sollte ich in meiner Umgebung nichts finden.

Gruß

p.s.: das mit dem Ehegattensplitting bei einem Einkommen werde ich bei meinem Steuerfritzen mal anfragen.Da hat er mir nie was von erzählt.Ich kenn mich da nicht so gut mit aus, aber seit wann gibt es das denn?

Hmm, fireball, wenn ich dich richtig verstehe, "hängst" du trotzdem noch irgendwie an der Branche?

Wenn dein Handgelenk das "schrauben" nicht mitmacht, du aber Meister bist..... hast du mal über Serviceberater oder Werkstatt-Leiter nachgedacht?

Das Ehegattensplitting gibt es schon Jahrzehnte.

Also ich wäre gern in der Branche geblieben. Das A-Amt hätte mir den Meister ja auch bezahlt, aber nur, wenn ich eine Werkstatt finde, in der ich nicht schrauben brauche.Das kann man aber vergessen, weil ein Meister meistens auch noch schraubt.Deswegen ist es gescheitert.
Aber ich bin froh, die Umschulung bekommen zu haben.Jedoch erst nach einem Einspruch nach Ablehnung (Sch...Behörden können wohl nix anderes als erstmal alles ablehnen).
Mach halt jetzt ne Umschulung im kaufm. Bereich.
Hat ja auch Vorteile; keine kaputten Finger mehr um 8.00 montagsmorgens😉.
Also, wenn man will, dann kann man was machen.Hoffe nur auf einen Job später.

p.s.: bei Vertragswerkstätten als Serviceberater oder Werkstattleiter unterzukommen ist auch nicht so leicht. Die nehmen Leute aus dem eigenen Betrieb. Hatte da auch schon nachgefragt.
Ich bin aber aus einer freien Werkstatt, Schwerpunkt Motoreninstandsetzung.Haben aber auch alles andere gemacht, bis auf Karosserie-und Lackierarbeiten.

Schreib mir dochmal, per PN, in welcher Gegend du wohnst.... 

Deine Antwort
Ähnliche Themen