Gebrauchtwagenpreise jenseits von gut und böse?
Hallo zusammen,
ich plane derzeit den Kauf eines Jahreswagens. Leider wird es wohl diesmal kein 1er werden. Nach diversen Unzufriedenheiten mit Klimaautomatik und iDrive-Bedienungs-Schwächen habe ich mir gedacht, auch VW/Audi/Skoda baut nette Autos (z.B. A3 bzw Octavia RS mit 170 PS).
Wie auch immer, leider scheint derzeit keiner der befragten Händler an der Inzahlungnahme eines 120d aus 2005 mit Navi und anderem Schnickschnack interessiert zu sein. Da werden Inzahlungnahmeangebote um die 13.000 EUR gemacht (einer hat den Vogel mit 10.500 abgeschossen!).
Sind die Preise für 3-4 Jahre alte 1er tatsächlich dermaßen im Keller? Oder versuchen die Händler mit dem "Argument" Abwrackprämie und deswegen kaputtem Gebrauchtwagenmarkt die Preise gnadenlos zu drücken um beim Weiterverkauf statt früher 1500 bis 2000 EUR Gewinn nun 4000 EUR Plus zu machen?
Was meint Ihr, ob sich an dieser Situation bis zum Herbst was zum Positiven ändert?
Gibts ähnliche oder vielleicht auch andere Erfahrungen?
Viele Grüße!
Frank
Beste Antwort im Thema
Ich glaub da hats eh von Stern oder dergleichen vor kurzem erst einen Bericht gegeben, dass 20 bis 30% der zur Verschrottung durch die Umweltprämie abgegebenen Fahrzeuge noch einen Wert größer gleich 2500€ hätten.
Das ist halt mal wieder die Geiz ist geil Mentalität - kommt das Geld vom Staat, dann hören viele mit dem Nachdenken auf und geben 9 oder 10 Jahre alte Autos zurück, die gegebenenfalls durchaus noch 3.000 bis 4.000€ wert gewesen wären.
Kleines Beispiel:
Listenpreis: 20.000€
Rabatt mit Umweltprämie: 1500€
Umweltprämie: 2500€
Kaufpreis: 16.000€
Vom Händler schön gerechneter Nachlass: 20%
Rabatt ohne Umweltprämie: 3000€ (15%)
Verkauf des Altfahrzeugs: 3000€
Ausgaben: 14.000€ (oder 30% unter Listenpreis)
Ist jetzt wirklich ein plakatives Beispiel, aber ich bin mir sicher, dass die Rechnung bei vielen Abwrack-Jüngern ähnlich aussehen wird.
82 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Sam1980
Aktuell ist man als Besitzer eines 4 Jahren alten Autos doch der Depp vom Dienst.
Wie wahr! Schöner kann man es wohl nicht auf den Punkt bringen.
Frank
der staat macht ab einem Bruttoverkaufswert von 18125 gewinn. alles was darunter ist, sind miese 🙂
just my 2-cents
Zitat:
Original geschrieben von kizi81
der staat macht ab einem Bruttoverkaufswert von 18125 gewinn. alles was darunter ist, sind miese 🙂just my 2-cents
Poste mal deine Rechnung? Irgenwie komme ich auf ca 13100 Euro,die das Auto kosten muss ,damit der Staat auf +- 0 kommt.
Zitat:
Original geschrieben von Sam1980
Aktuell ist man als Besitzer eines 4 Jahren alten Autos doch der Depp vom Dienst.Zitat:
Original geschrieben von Menthi
Ich zB habe vor 3 /12 Jahren einen neuen GTI geleast,der bald zurückgeht und wer ein 9 jahre altes Auto hat, bekommt von VW noch 2500 Euro zusätzlich, ich,der einen neuwagen vor 3 1/2 Jahren leaste, bekomme das Geld nicht.Somit bin ich bei VW aktuell Kunde zweiter Klasse als nicht Abwrackberechtigter.
Das ist so ein Punkt, der mich auch extrem ärgert. Und dann noch diese Verkäufer - Nasen, die Dir sagen es gebe ja von VW schon Rabatt, deswegen könne man nichts mehr machen.
Ich kann zum Glück warten und Anfang nächstes Jahr werde ich vorstellig, mal sehen wie hoch das Roß dann ist :-) ..
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Zitat:
...komme ich auf ca 13100 Euro,die das Auto kosten muss ,damit der Staat auf +- 0 kommt.
Meine Rechnung ergibt einen ähnlichen Wert - um exakt zu sein: 13.158 EUR.
Allerdings ist diese Rechnung zu einfach. Die verschrotteten Alt-Autos dürften bereits mit einer recht hohen Kfz-Steuer belegt sein während die dafür zugelassenen Neuwagen meist von der befristeten Steuerbefreiung profitieren. So gesehen zahlt der Staat bei dem Geschäft wahrscheinlich mehr als nur die 2.500 EUR pro Auto. Wenn man das berücksichtigt, müsste der Brutto-Preis des Neuwagens sicher ein paar Tausend EUR höher liegen, damit der Staat +/- Null aussteigt.
Gruß Frank
Zitat:
Original geschrieben von Veria2006
Meine Rechnung ergibt einen ähnlichen Wert - um exakt zu sein: 13.158 EUR.Zitat:
...komme ich auf ca 13100 Euro,die das Auto kosten muss ,damit der Staat auf +- 0 kommt.
Allerdings ist diese Rechnung zu einfach. Die verschrotteten Alt-Autos dürften bereits mit einer recht hohen Kfz-Steuer belegt sein während die dafür zugelassenen Neuwagen meist von der befristeten Steuerbefreiung profitieren. So gesehen zahlt der Staat bei dem Geschäft wahrscheinlich mehr als nur die 2.500 EUR pro Auto. Wenn man das berücksichtigt, müsste der Brutto-Preis des Neuwagens sicher ein paar Tausend EUR höher liegen, damit der Staat +/- Null aussteigt.
Gruß Frank
Naja, dann müsste man auch einbeziehen,das ohne die Abwrackprämie vielleicht xy Tausend Leute Kurzarbeit hätten und dann von der Bundesagentur für Arbeit Ausgleichszahlungen bekämen und somit die höhere KFZ Steuer der alten Autos mehr als ausgeglichen wird.
Darauf kann man erweidern,das die alten Autos häufiger in der Werkstatt bwarne und Ersatzteile brauchten und so es Werkstätte Aufträge entgehen und diese MwSt wegfällt usw,usw.
Würde sagen, man belässt es einfach bei der MwSt die das Auto kostet und fertig. Ansonsten hat man dutzende Sachen die man beachten müsste.
Zitat:
Original geschrieben von Sam1980
Poste mal deine Rechnung? Irgenwie komme ich auf ca 13100 Euro,die das Auto kosten muss ,damit der Staat auf +- 0 kommt.Zitat:
Original geschrieben von kizi81
der staat macht ab einem Bruttoverkaufswert von 18125 gewinn. alles was darunter ist, sind miese 🙂just my 2-cents
Ich habe bei meiner Rechnung mit 16% statt mit 19% gerechnet 🙂
also hier mal meine "richtige" Rechnung:
2500€ entsprechen der staatlichen Prämie. um keinen Verlust zu machen müsste der Staat beim Kauf eines Autos wieder 2500€ an Mwst hereinbekommen. Diese 2500€ Mwst entsprechen beim Kauf 19%. Der Bruttopreis (also der Preis, den wir beim Händler zahlen) eines Autos entspricht 119%.
also rechnet man einfach 2500*119/19 = 15657,89€. Eure 13.100€ kommen dadurch zu stande, weil ihr den Nettoverkaufswert (entspricht 100%) berechnet habt.
15657,89€ müsste ein Neufahrzeug bzw. Jahreswagen mindestens kosten, damit der Staat, ohne berücksichtung der entgehenden, höheren Steuern für Altfahrzeuge, keinen Verlust bei dieser Prämiengeschichte macht.
Falsch!
Gebe es keine Wirtschaftskrise, wäre der Wagen ohne Abwrackprämie verkauft worden, und der Staat hätte die MwST als Einnahme gehabt.
Ich schaue im Moment nach einem gebrauchten 1er (120d), maximal 2 Jahre alt.
Ich muss sagen ich verstehe die Preise nicht ganz. Ich finde die alle durchgehend zu teuer, wenn man es mit den heutigen Neupreis abzüglich der üblichen 15% Rabatt rechnet. Dazu kommt viele haben kaum Ausstattung.
Wo ist die Absatzkrise?
Ich denke ein 2 Jahre altes Auto darf maximal 55-60% vom LP kosten. Wenn man ein Neues für 85% vom LP bekommt.
Sind Autoscout24, Mobile die falsche Orte um zu schauen?
Was gibt's denn an den Preisen nicht zu verstehen? Die Preise werden durch den Markt geregelt - wenn es viele Interessenten gibt, die das gleiche Auto wie Du suchen, dann ist der Marktwert eben höher, weil es irgendwo jemanden gibt, der bereit ist den Preis zu bezahlen, den Du nicht bezahlen willst.
Von daher kommt man mit reinen prozentualen Abschlägen nicht viel weiter. Einen zwei Jahre alten 1er, welcher einen LP von 25000 EUR hatte für 13750 EUR haben zu wollen (=55%) - ist IMHO aber auch jenseits von gut und böse...
Ich weiß nicht, die Rechnung ist doch ganz einfach.
LP-15% = Neupreis
Wertverlust 1. Jahr 15-20%
Wertverlust 2. Jahr 10-15%
So kommt man auf einen Preis für einen 2 Jahre alten der 40-50% unter LP liegen müsste.
Ein Neuer mit LP 25000 kostet im Moment neu um die 21000,-
Da ist 17-18000 für einen 2 Jahre alten zu teuer, finde ich.
Die Autos stehen lange, lange bei den Händlern und die Höfe sind voll.
Die NL in Dreieich hat über 800 gebrauchte BMW da stehen und das mit Preisen,....
Beispiele 2 Jahre alter 330d mit 50000km 36900,- oder 1,5 Jahre alter 120d für 21900,-
Ein neuer 330d mit LP 50000 bekommt mal also für 42000-43000. Da sind die 36900 gerade mal 15% weniger und das für ein 2 Jahre altes Auto.
Ich wundere mich halt, wer zu den Preisen Gebrauchtwagen kauft.
naja wenn du den wertverlust am LP misst dann bist du bei deinem 330d beispiel bei 26,2% Wertverlust was nicht wenig ist!
Aber auf dem Markt treffen sich eben Angebot und Nachfrage. Und wo viel Nachfrage ist, da werden die Preise auch nicht so schnell fallen. Das ist nun mal so.
Zumal die 1er und 3er doch recht preissstabile Autos sind.
26% Wertverlust in 2 Jahren, wenn man 15% auf einen Neuwagen bekommt ist ein extrem geringer Wertverlust.
Umgekehrt ausgedrückt, der Preis ist eher hoch (teuer).
Das sind ja gerde mal 10-15% Wertverlust für den ehemaligen Käufer, je nachdem wieviel Rabatt er bekommen hat.
Ich gehe aber davon aus, dass der ehemaliger Käufer für den Wagen nur so um die 30000-32000 bekommen hat und die NL nun selbst noch einen schönen Gewinn machen will.
Ich meine halt, dass es sich für einen Käufer nicht lohnt für 36900,- zu kaufen, wenn er für 42-43k einen Neuen bekommen könnte.
2 Jahre Werksgarantien und später ein 2 Jahre neueres Auto mit 50k weniger KM, wenn er ihn selbst wieder verkauft. Da ist die Preisdifferenz vom Kauf beim Verkauf fast wieder drin.
Wenn ich mal meinen als Beispiel angeben darf, mein 120d hat einen LP von 39000 und ist 15 Monate alt und ich habe ihn mit 4500 km für 23 k€ bekommen. Er ist nahezu neu, hat fast 2 Jahre Garantie und kostet nur 59% vom LP.
Da würde ich keinen Neuwagen kaufen. Meinen Golf V hat der BMW Händler für 1500 € mehr als der VW Händler in Zahlung genommen und da wollte ich einen neuen Golf 6 kaufen.