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Gebrauchter Mustang bis welchem Kilometerstand
Guten Abend ihr Lieben,
und zwar feiert mein Dad dieses Jahr im Herbst seinen 50.Geburtstag und er findet Mustangs, im Allgemeinen die älteren Modelle, sehr schön. Er träumt seit geraumer Zeit selbst so ein Auto einmal zu besitzen. Ich kenne mich nicht sehr gut mit Mustangs aus und dachte vielleicht ich finde hier Rat. Auf was genau sollte ich achten, aber vor allem wie viele Kilometer sollte das Auto maximal runter haben? Ich weis so genau kann man sich da nicht festlegen Thema Pflege und Haltung von den Vorbesitzern, aber vielleicht gibt es ya einen Pauschalwert.
Über ein paar Ratschläge freue ich mich.
Vielen Dank
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7 Antworten
Zitat:
vanessa11 schrieb am 17. Februar 2023 um 20:43:19 Uhr:
[...]aber vielleicht gibt es ya einen Pauschalwert.
Nein.
Der (Gesamt-/Pflege-)Zustand zählt, die km sind zweitrangig.
"die älteren Modelle" heißt irgendwo 1964 1/2 bis 1973?
Diese Autos sind inzwischen alle >50 Jahre alt.
Da zählt wirklich nur noch der aktuelle Zustand.
Klassische Mustangs sind ziemlich begehrt und daher ziemlich teuer. Leider spiegelt der aufgerufene Preis nicht immer den tatsächlichen Zustand wider... Aber das bessere Auto ist immer der bessere Kauf.
Es gibt hier im Forum übrigens einen sehr lesenswerten Restaurierungsthread zur Wiederbelebung eines 71er Mustang:
https://www.motor-talk.de/.../...1-restaurierungs-thread-t2523372.html
Ich habe das Glück zwei zu besitzen... Einen 1971er und einen 2020er. Beide sind eigentlich völlig verschieden, und doch gleich. Die Faszination liegt für mich im blubbernden V8 Gesang, dem lässigen Dahingleiten und dem einzigartigen Fahrfeeling. Wo ist Dein Budget? Davon hängt es stark ab Dir etwas zu raten. Bei kleinem Budget und Schrauberfähigkeiten sieht es nochmals anders aus... Ein Mustang wird in der Regel gut gepflegt, reiche Blagen mit wenig Hirn versauen zwar den Ein oder Anderen, aber das merkt man schnell am Erhaltungszustand.
Wie hier schon geschrieben wurde:
Wenn es wirklich was aus den 60ern/70ern sein soll, dann sind die Kilometer zweitrangig. Die Autos sind mittlerweile 50-60 Jahre alt. Die haben Ihren Zenit schon x mal überschritten. Die Amerikaner haben Ihre Autos damals sehr oft gewechselt. Wenn der Wagen da mal 5 Jahre alt geworden ist war das in etwa so wie heute bei uns ein Auto das 20 Jahre alt ist. Die jährlichen Facelifts haben diesen Trend begünstigt.
Wenn du dir sowas anschaust, dann achte eher auf den Gesamtzustand. Vieles Teile dürften da eher an Altersschwäche gestorben sein als an der Laufleistung. Und deshalb genau hinsehen! Wie sieht das Blech aus? Wurde der Wagen schon einmal neu lackiert? Irgendwo Spuren von Flüssigkeit? Wie sehen die ganzen Gummis aus? Also nicht nur Dichtungen sondern auch am Fahrwerk. Wie ist die Lenkung beisammen? Ansonsten das übliche: Reifen, Bremsen, Licht.
Mit "einfach mal kaufen" versenkt man hier schnell viel Geld.
Wenn es ein älterer Mustang werden sollte, würde ich dir empfehlen dich von einem Experten/Gutachter bzw. von jemand mit Erfahrung begleiten zu lassen. Auf die paar Kröten sollte es nicht ankommen bei der Investition.
Zitat:
@vanessa11 schrieb am 17. Februar 2023 um 20:43:19 Uhr:
[...] Auf was genau sollte ich achten, aber vor allem wie viele Kilometer sollte das Auto maximal runter haben? Ich weis so genau kann man sich da nicht festlegen Thema Pflege und Haltung von den Vorbesitzern, aber vielleicht gibt es ya einen Pauschalwert. [...]
Hallo Vanessa11,
die Laufleistung spielt allenfalls dann eine Rolle, wenn Motor und Getriebe noch original wären (Matching Numbers). Selbst dann wäre von außen aber schwer festzustellen, ob er 100.000, 200.000 oder 300.000 Meilen gelaufen ist.
Angesichts des Anlasses, und wenn das Budget es zulässt, würde ich zu einem der frühen Modelle bis max. 1968 greifen (Du schriebst, Dein Mann mag die älteren Modelle tendenziell mehr). Ich würde die Finger von Exoten lassen (beim Mustang 1 werden gebraucht mehr Mach 1 / Boss 426 etc. angeboten, als jemals gebaut wurden). Bei der Karosserieform würde ich das klassische Coupé wählen - einfach, weil es die mit Abstand am häufigsten gebaute Karosserieform ist, weniger Schindluder mit betrieben wird und die Fahrzeuge tendenziell günstiger sind.
Gerade in den MJ 1964 1/2 bis 1966 wird es oft schwer sein, den Auslieferungszustand zu bewerten. Ford hat alle Daten vernichtet, das einzig zuverlässige Identifizierungsmerkmal wäre die Plakette am Schloss der Fahrertür - und die ist oft das erste, was bei einer Lackierung rausfliegt. Mit sehr viel Glück kommt man über In Search of Mustangs weiter. Wenn Du das Data Tag hast, kannst Du über einen beliebigen Door Plate Decoder herausfinden, wie der Wagen zur Auslieferung ausgestattet war.
Der Fahrzeugzustand ist, wie alle Vorredner sagten, das A und O. Die Fahrzeuge rosten schneller, als man Scheiße brüllen kann. Radläufe, Rahmen und Torque Boxes (bei Cabrios) wären Schwachstellen. Absoluter Supergau bei den frühen waren Rostschäden der Windleitbleche. Dort sammelte sich das Wasser und die nicht verzinkten Bleche gammelten im Zeitraffertempo. Die Reparatur ist aufwendig und teuer, gerade in den ersten Modelljahren, wo diese Bleche genietet, nicht geschraubt waren. Rost in diesem Bereich wäre ein absoluter Grund gegen einen Kauf.
Unfallschäden lassen sich oft nach der Zeit nicht mehr sauber dokumentieren. Auf Spaltmaße würde ich nichts geben - selbst bei fabrikneuen Fahrzeugen hätte Custer mit seiner gesamten 7. Kavallerie hier und da unbemerkt durchreiten können. Ich würde mich aber ansehen, ob die Frame Rails gerade und ungeschweißt sind. Auffahrunfälle vorne führen oft zu einem Knick im inneren Kotflügel auf Höhe der Federdome. Und diese sollten keinen Shelby Drop (also eine Hochlegung der unteren Lenker) aufweisen - und vor allem keine Risse, sonst hilft nr noch eine Totaloperation.
Beim Motor würde ich selbst zu einem V8 greifen - und zwar in den frühen Baujahren zum 289 ci Windsor Small Block. Aber das ist eher Vorliebe. Auch die 6-Zylinder reichen zum Cruisen völlig aus. Es gibt nr wenige Fahrzeuge völlig ohne Modifikationen. Luftfilter, Vergaser und Ansaugkrümmer werden meist akzeptiert. Egal welcher Motor: Schwitzen tun sie alle, aber er sollte nicht siffen. Klassische Stelle wäre da der Simmerring hinten am Kurbelgehäuse (Rear Main Seal). Wenn das schonmal gemacht wurde - dann kann man das meist ohne größere Schwierigkeiten reparieren. Wenn aber noch das originale Dichtband drin ist, kann unter Umständen der Motor rausmüssen.
Das Getriebe ist sicher auch Ansichtssache. Bei den Handschaltern war in den frühen Jahren der 3-Gang-Schalter das häufigste. Da werden langsam die Ersatzteile knapp. Daher würde ich das C4-Automatikgetriebe vorziehen, alternativ das zeitgenössische (und damit das meist H-Kennzeichen-unschädliche) FMX-Getriebe. Die sind eigentlich, ein Minimum an Wartung vorausgesetzt, nicht totzukriegen.
Da Du schreibst, dass Du nicht so viel Ahnung vom Thema hast: Suche ein Fahrzeug mit einer bestehenden deutschen H-Zulassung und allen Papieren. Das spart unter Umständen viel Rennerei, Aufwand und Kosten.
Wenn's weitere Fragen gibt - nur zu.
Vorredner hat eigentlich schon alles geschrieben.
Ich würde auch eher ein originales Fahrzeug empfehlen als eine Bastelbude, und wenn es noch so schön aussieht. Derzeit kommt viel aus US rüber, manchmal über Umweg Baltikum. Dort wird nicht nur wie wild aus einem Totalschaden (salvage title) ein optischer Leckerbissen gemacht (bis der TÜV uns scheidet), sondern auch teilweise pfuschmässig gearbeitet. Von daher wäre auch zu hinterfragen, wohin die Erstauslieferung gegangen ist.
Manchmal hilft schon, die VIN im Netz zu suchen, um Fotos von *vorher* zu erhalten.