Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 14. November 2024 um 09:12:52 Uhr:
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Im US-Forum bin ich jetzt auf einen Thread gestoßen mit gleichem Kontext und es gab ein paar Teilnehmer, die das bestätigen, dass Edelbrock-Vergaser wohl dazu neigen, den Inhalt der Schwimmerkammer verdunsten zu lassen, so dass nach ein paar Tagen der Vergaser quasi trocken und leer sei.
Kann das hier jemand bestätigen und vielleicht auch genauer erklären?
Wenn es bauartbedingt so ist, kann ich damit ja leben. Würde es aber gern verstehen.
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Hallo SpyderRyder,
zunächst sind Edelbrock-Vergaser (wie auch andere Fabrikate) offene Systeme, der Kraftstoff kanndemnach grundsätzlich entweichen. Sie sind eine Replik der Carter Vergaser der späten 50er und 60er Jahre (stark vereinfacht: Performer Series = Carter AFB / AVS2 = Carter AVS).
Die Zusammensetzung des Kraftstoffs dieser Zeit war eine andere. Unter anderem wurde Additive genutzt, welche eine schnelle Verdunstung des Kraftstoffs verzögerten. Diese sind heute, hier und jetzt nicht mehr gängiger Bestandteil der Kraftstoffe, mithin verdunstet Kraftstoff heute in der Tat schneller als früher (zumal Ethanol meines Wissens ebenfalls schnell verdunstet). Dies ist nicht spezifisch für Edelbrock, wobei die langgezogenen Schwimmerkammern des Edelbrocks mit einer großen Oberfläche, an denen der Kraftstoff mit Luft in Verbindung kommen kann, prädestiniert für eine schnelle Verdunstung sind.
Will sagen: Das von Dir beschriebene Verhalten ist kein Fehler. Bei mir ist es ebenfalls so, dass ich nach 3 Tagen Standzeit vor dem ersten Start kurz orgeln muss.
Bevor Du jetzt mit der Teile-Kanone auf einen nicht-Defekt schießt, eine Anregung. - Ich nutze eine originale, mechanische Carter-Kraftstoff-Förderpumpe, die hervorragend funktioniert. Vor dem ersten Start nach längerer Standzeit entferne ich das Zündkabel von der Zündspule und lasse ihn 5 - 10 s drehen. Nach rund 3 - 4 s liegt unmittelbar vor dem Vergaser ein Kraftstoffdruck von ca. 5,5 psi an, nach 10 s sind die Schwimmerkammern ausreichend gefüllt. Dann wird das Zündkabel wieder aufgesteckt, er startet in 90% der Fälle einwandfrei. - Damit vermeidet man zumindest die überflüssige Belastungsspritzen, wenn er mal zündet und dann wieder nicht.