Gebrauchte und Kilometermanipulation
Wie vermeidet man am sichersten eine Kilometermanipulation beim Gebrauchtwagenkauf?
Ein Bekannter meinte, dass eigentlich nur am Tacho manipuliert wird und man Unterschiede in den KM-Ständen in anderen Bauteilen, die auch die Daten speichern feststellen könnte. Stimmt das in Realität? Wie/wo kann man die Daten prüfen? Geht das über günstige ODB2-Stecker? Oder beim TüV? Was würde das kosten?
Oder kann man in einer Werkstatt die tatsächlich gefahrerenen Kilometer durch Verschleiß feststellen?
Oder sollte man nur scheckheftgepflegte PKW kaufen?
Beste Antwort im Thema
Das die Daten auch noch an anderer Stelle stehen, wissen die Ganoven auch. Auch die können lesen und haben mit Sicherheit hierfür auch schon Tools. Scheckheft läßt sich auch fälschen. Absolute Sicherheit gegen Manipulationen gibt es nun einmal nicht - wobei das Risiko bei einem Rentner-Benz wohl geringer ist, wie bei einem bespoilerten alten Golf-GTI
36 Antworten
Wenn ich nen 10 Jahre alten Diesel kaufen würde...
Ich glaube ich würde fast bewusst einen mit 300tkm nehmen weil man da weiß, dass man ein wirklich ehrliches Auto hat. (etwas nachvollziehbare Wartung und guter Zustand vorausgesetzt)
Bei einem mit 150tkm bezahlt man 1500-2500€ mehr und das Auto hat mit >1/3 Wahrscheinlichkeit trotzdem die 300tkm.
Und hier noch einer, Bj. 2004 und nur 97.000 Km.
Aus 1. Hand älteres Ehepaar und VW Autohaus.
http://suchen.mobile.de/.../details.html?...
Wer ist so doof und zahlt dafür so viel Geld?
Zumal die KM nichts über den Zustand Aussagen.
Der KM stand ist für mich genauso wichtig beim Autokauf wie die Fahrgestellnummer 🙂
Nicht immer werden die km-Stände beim Zurückdrehen halbiert. Manchmal wird auch nur bis kurz vor den nächsten runden Eckwert zurückgestellt, damit das Angebot in einem größeren Suchraster erscheint. Finde ich zwar auch daneben, passt aber wenigstens zum Zustand.
Ich kaufe lieber ein Fahrzeug mit hohem ehrlichen km-Stand als einen Wagen mit geingerem, für den der Verkäufer irgendeine halbseidene Erklärung auftischt.
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Zitat:
@berlin-paul schrieb am 2. März 2017 um 20:12:47 Uhr:
In mancher JVA wurden schon geriatrische Sonderbereiche eingerichtet. Die Alten sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. 😉
Stimmt, die werden immer besser und hören AC/DC😁
Zumindest ich.
In einer Deutschen Großstadt haben mehrere Unternehmer "zusammengelegt" um sich die entsprechenden Geräte zu kaufen für professionelle Tachomanipulation. Das war noch bevor alles sehr günstig wurde.
Ich denke diese zwar schwer belegbare aber von einem Kollegen mir erzählte "Räuberpistole" ist nicht von der Hand zu weisen. Jemand anders aus der Entwicklung bei einem namhaften Hersteller sagte mir etwas vergleichbares.
Das mit den runtergeschraubten Kilometern bei Leasingautos halte ich eher für ein Gerücht.
Meine Frau ist Syndica bei einer großen Bank und fährt ein Leasingauto als Dienstwagen. Der Leasinggeber der deutschen Automarke ist hier sehr genau und vermerkt bereits schon die verspätete Abgabe zur Inspektion. Jede Unregelmäßigkeit wird also erfasst und gehört zur Historie des Fahrzeugs.
Als Leasingnehmer lege ich vertraglich die Laufleistung fest. Fahre ich mehr, muss ich auch mehr zahlen. Innerhalb der Laufzeit wird bei der Wartung der Kilometerstand vermerkt, der sich nachher bei der Rückgabe widerspiegelt. Wenn ich also dreimal bei der Wartung nach jeweils 15.000 Kilometern war, fiele ein Enstand von 30.000 Kilometern schon auf, oder? Ich denke auch nicht , dass jemand den Aufwand betreibt und den Tacho vor jeder Wartung noch manipuliert.
Zudem: was passiert, wenn ich mit unplausiblen Kilometerstand einen Schaden oder Unfall habe? Da werde ich kaum von der Trage aus schnell noch mal drehen, oder?
Als echte Räuberpistole betrachte ich auch die Geschichte, wo mehrere Großunternehmen zusammengelegt haben. Besonders Großunternehmen -und die meisten davon halte ich für wirklich seriös- werden für ein paar Euro wohl kaum ihre Reputation aufs Spiel setzen.
Insgesamt bin ich der Meinung, dass bei einem bestimmten Klientel besondere Vorsicht angesagt ist, die Wahrscheinlichkeit einer Manipulation sehe ich hier höher. Direkte Leasingrückläufer halte ich jedoch für recht ehrlich.
Bank ist kein gutes Beispiel, da die meisten Jobs und geleasten Firmenwagen bei den KMU sind und auch im vorhergehenden Beitrag war keine Rede von Großunternehmen.
Zitat:
@Harig58 schrieb am 5. März 2017 um 09:24:23 Uhr:
Als Leasingnehmer lege ich vertraglich die Laufleistung fest. Fahre ich mehr, muss ich auch mehr zahlen. Innerhalb der Laufzeit wird bei der Wartung der Kilometerstand vermerkt, der sich nachher bei der Rückgabe widerspiegelt. Wenn ich also dreimal bei der Wartung nach jeweils 15.000 Kilometern war, fiele ein Enstand von 30.000 Kilometern schon auf, oder? Ich denke auch nicht , dass jemand den Aufwand betreibt und den Tacho vor jeder Wartung noch manipuliert.Direkte Leasingrückläufer halte ich jedoch für recht ehrlich.
Doch, genau das wird gemacht! Ich würde sagen, das mehr als 20% der Fahrzeuge manipuliert sind. Die Fahrzeuge kommen nicht "zu spät" oder mit vermerkbaren Differenzen zum Händler. Nur sind sie in den 12 Monaten bzw. 15.000 km nicht nur die 15.000 km sondern auch gerne mal 50.000 km gefahren. Entweder wird das Teil vor der Wartung zurück gedreht, oder eben gleich von Anfang an mit einem Teiler gearbeitet. Den Teiler zu programmieren ist bei einigen Fahrzeugen nicht mal schwer. Da wird die Reifengröße eben auf die eines Gokarts gestellt. Der Tacho soll ja dann anhand der Reifengröße die Geschwindigkeit richtig anzeigen. (Natürlich zeigt er falsch an! Aber, er zählt entsprechend auch falsche Kilometer! Kurz vor dem Besuch wird dann die Reifengröße wieder angepasst und schon ist alles gut!)
Wer gutgläubig kauft, fliegt oft auf die Fresse! Ist leider so! Also lieber 3x schauen, wenn es um höhere Beträge geht.
Um Spuren im Innenraum zu vermeiden, werden Lenkradschoner, Sitzauflage, Pedalkappen und ne Tüte über den Wahlhebel gestülpt. Es geht um richtig Geld, wenn man statt 15.000 km im Jahr, die 50.000 km knackt. Da werden die schwarzen Schafe richtig kreativ!
MfG
Außerdem haben ab der Mittelklasse viele Fahrzeuge schon länger keine 15000 km-Intervalle mehr. Serviceintervalle von 2 Jahren oder 40-50 tsd km sind z.B. bei einem BMW 3er oder 5er eher die Regel. Dazwischen reicht bei 20 -30 tsd km ein einfacher Ölwechsel.
.... mal kurz vor diesem Ölwechsel im 2. Betriebsjahr an der "Uhr gedreht" und dann "passt" der Tachstand auch zum Leasingende oder dem Verkauf zum Ablauf des 3. Betriebsjahres ;-)
Zitat:
@Johnes schrieb am 5. März 2017 um 10:14:02 Uhr:
Um Spuren im Innenraum zu vermeiden, werden Lenkradschoner, Sitzauflage, Pedalkappen und ne Tüte über den Wahlhebel gestülpt. Es geht um richtig Geld, wenn man statt 15.000 km im Jahr, die 50.000 km knackt. Da werden die schwarzen Schafe richtig kreativ!
Als ob neue Pedalgummis bzw. Schaltknauf viel Geld kostet. Ansonsten bin ich angesichts der Naivität wirklich erschüttert. Wie schwer kann es sein VOR einem Pflicht-Werkstattbesuch auch die Kilometer passend zurückzufdrehen?
Wer eine Tankkarte hat, bei der der Kilometerstand jedes mal eingegeben werden muss, da KANN das anders aussehen. Wer ohne Tankkarte "least" und Sprit direkt abrechnet, der hat alle Möglichkeiten einer Manipulation offen. Egal ob Frequenzteiler oder einmalig per OBD2.
Man kann auch mit Tankkarte (Vollserviceleasing) die Betankungslücke bar "auffüllen". 😉 Möglich ist das alles und ausschließen kann man nichts.
Wenn man das hier so liest, dürfte eigentlich ja eigentlich schon fast jeder Gebrauchtwagen gedreht sein. Ist ja offensichtlich auch alles ganz einfach.
Offensichtlich geht aber hier dem einen oder anderen die Phantasie mächtig durch. Da gebe ich auch gerne das "naiv" zurück, denn man muss wirklich nicht jeden Scheiß glauben, den sich jemand aus den Fingern gesaugt hat.
Und von wegen mal schnell vor der Wartung den Tacho zurückgedreht. Das ist teilweise mittlerweise richtig aufwändig, weil neben KI auch das Zündschloss und teiweise das MSG manipuliert werden müssen. Schon mal bei einem 209er Cabrio -nur so als Beispiel- das Zündschloss ausgebaut? Die Zeiten, wo das einfach über OSB auf jedem Parkplatz für nen Fuffi gemacht wurde, sind -zumindest für die meisten Fahrzeugtypen- längst vorbei. Und einfacher wird es nicht werden.
Lachhaft wird es dann langsam bei Behauptungen, dass welche mit Lenkrad- und Sitzschoner, Tüten überm Schaltknauf und Abdeckungen auf den Pedalen unterwegs wären, um Mehrkilometer zu verschleiern. Ich habe ja schon wirklich viel erlebt, aber das ist ein echter Schenkelklopfer. Die fahren warscheinlich auch ohne Radio und Navi, damit keine Betriebsstunden oder Streckenprotokolle ausgelesen werden können. Und natürlich stellt dann beispielsweise Mercedes die Autos als JS mit entsprechender Garantie ungeprüft auf den Hof, gelle?
Natürlich ist nicht unmöglich. Ich kann ein Auto mit 200.000 optisch so aufbereiten, dass es nach 100.000 aussieht. Oder 100.000 sehen nach 40.000 aus. Und bei Langstrecklern ist das sogar noch einfacher. Dennoch: alles eine Frage des Aufwandes und des Geldes. Ein drei Jahre altes Leasingauto Richtung "neu" herzurichten, ist auch nicht billig und birgt immer das Risiko, erwischt zu werden. Jetzt stelle ich Aufwand und Kosten mal einer etwas höheren Leasinrate gegenüber. Da schmilzt mein vermeintlicher Gewinn dann schon deutlich.
Auf dem normalen Gebrauchtwagenmarkt dürfte das Risko, einen "Gedrehten" zu erwischen, sofern man sich nicht auskennt, deutlich höher sein. Persönlich nehme ich keine Leasing-Rückläufer, weil hier i.d.R. die Technik nicht unbedingt geschont wurde und mit späteren Folgen zu rechnen ist. Über die Kilometer würde ich mir hier eher weniger Gedanken machen.
Die Gerätschaften dazu kosten teilweise 500+ Euro.
Die günstigeren Modelle können das nur bei älteren KFZ.
Es ist nicht mehr so einfach.