Funktionsweise ASR/ESP
Hallo,
nachdem es diesen Winter zum ersten Mal hier in Köln einigermaßen geschneit hat, konnte man gut sehen, wie das ASR am Werke war.
Ich wollte es testen und habe mal im 2. oder 3. Gang während der Fahrt voll beschleunigt. Dabei blinkte ständig die Kontrolleuchte, der Wagen beschleunigt gut weiter und man hatte trotz Glätte noch eine gute Kontrolle über das Fahrzeug. Der Sinn und Zweck ist also erfüllt.
Auffällig ist aber, dass sich der Wagen beim Regeln wie ein "Automatikgetriebe" fährt, d.h. die Drehzahl steigt zwar aber nicht die Geschwindigkeit. Wenn man es nachmachen wollte könnte man während der Fahrt halt ständig etwas die Kupplung schleifen lassen, schon hätte man den selben Effekt. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das ASR dann einfach die Kupplung etwas schleifen lässt, sodass die Kraft an den Rädern reduziert wird, bis sie wieder Grip haben. Das ginge doch voll auf die Kupplung oder?
Weiß jemand, wie das System genau arbeitet und wie die Kraft reduziert wird?
17 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Hinnag
Aber ich bin immernoch der festen Überzeugung, wenn man sinnig in eine eisige Kurve reinfährt, und zwar so, dass man auch ohne ESP bei dieser gleichbleibenden Geschwindigkeit nicht fliegen würde, und dann Vollgas gibt, der Wagen kann bei intaktem ESP garnicht geradeaus fahren.
Geradeaus zwar nicht gerade, aber man wird schon merken, dass das Auto nach außen schiebt, denn ESP kann, wie kami schon geschrieben hat, nicht die physikalischen Gesetze außer Kraft setzen.
Die Kraftübertragung zwischen Reifen und Straße ist ja nicht unbegrenzt. Beim Kurvenfahren wird eine Seitenführungskraft, die
Zentripetalkraft, übertragen, die das Auto in der Kurve hält.
Gibt man jetzt Gas muss vom Reifen auch noch eine beschleunigende (bzw. beim Bremsen eine bremsende) Kraft übertragen werden. Dadurch wird die übertragbare Seitenführungskraft (Zentripetalkraft) geringer.
Aus der Formel für die Zentripetalkraft F(z) = (m*v²) / r ergibt sich nun, dass bei kleiner werdender Zentripetalkraft die Geschwindigkeit kleiner werden müsste. Das tut sie aber nicht, da man ja noch Gas gibt. Logischerweise muss also der Kurvenradius größer werden - das Auto schiebt in der Kurve nach außen.
Gruß
Tobi
Theorie ist ja schön und gut, ich hatte auch Physik LK, kenn da wohl bissl was von.
Trotzdem hatte ich heute morgen wieder Menge Praxis 😉
Teilweise war nicht gestreut und eine schöne gefrorene Schneedecke.
Beste Voraussetzungen, selbst mitm 1,4er im 3. Gang bei nichtmal 40 noch Wheelspin. Also sauglatt.
Meine Erfahrungen: mit konstant 45 aufm Tacho in die leichte Rechtskurve, 2. Gang war drin, kein Elektronikeinsatz, einmal Vollgas gegeben, sofort Einsatz und das Auto schob leicht Richtung Mittelstreifen, komplett vom Gas, sofort wieder in der Spur, wieder Vollgas, das gleiche nochmal.
Hm, da wär ich womöglich tatsächlich auf die Gegenfahrbahn gekommen, sofern ich nich vom Gas gegangen wäre.
Andere Kurve, konstant knapp unter 30 aufm Tacho, wieder mit dem 2. Gang in die Kurve rein und Vollgas, wieder Rechtskurve, dieses mal aber enger. Vollgas und der Wagen blieb komplett in der Spur, bin die ganze Kurve auf Vollgas geblieben und kam problemlos durch die Kurve.
Er verliert also an Spurtreue beim Vollgasbeschleunigen je schneller man fährt, obwohl man mit diesem konstanten Tempo ohne Elektronik und rutschen durch die Kurve gekommen wäre.
Die Physik wird also bestätigt, ich hatte teilweise unrecht, langsam gehts, da noch genügend Reserven in der Kraftübertragung bestehen und der Radius zu schaffen ist bei gleichzeitiger Drosselung des Drehmomentes.
Schnell gehts nicht so gut, die Reserve ist kleiner, daher reicht es nicht nur das Drehmoment zu Drosseln, sondern die Geschwindigkeit muss kleiner werden ansonsten wird der Kurvenradius größer.
Bin zufrieden, was dazu gelernt. Aber ich bin eh einer derjenigen die lieber in der Kurve beschleunigen statt vorher schon schnell reinzufahren. Dafür ist mir mein kleiner zu schade.