Frontscheibenheizung vs. Elektronik
Hallo,
nach längerer Zeit als stiller Mitleser muss ich heute mal ein Problem schildern, das mir schon länger Sorgen macht und dessen Ursache / Auslöser ich jetzt endlich gefunden habe.
Es geht um einen 1,6EB Titanium mit 182PS, gebaut im Dezember 2010, also eher eines der frühen Exemplare. Wir fahren nun schon den 3. Winter damit unterwegs. Seit diesem Jahr nun täglich auf dem Weg zur Arbeit und zurück. Vorher hatten wir dazu einen Zweitwagen.
Seit dem ersten Winter gab es bei niedrigen Temperaturen gelegentlich für ca. 1 Sekunde Aussetzer beim Radio, einen Signalton ("Pling"😉 und gleichzeitig Aufleuchen verschiedener Anzeigen im Kombiinstrument. Stets nur einige Kilometer nach dem Losfahren.
Bei der letzten Durchsicht habe ich das Problem angesprochen und es wurde ein Update des Kombiinstrumentes durchgeführt. De Erfolg konnte ich nicht überprüfen, es war Mai und damit nicht kalt genug.
Pünktlich zum kalten Wetter kam es nun auch diese Saison wieder (1-2 mal wöchentlich) zu beschriebenen Aussetzern. FFH die Situation beschrieben, der wollte ein Update machen wegen einer Fehlfunktion des Navigationssystems (???), aber gegen Bezahlung, da Updates nicht durch den FGS für das 3. Jahr abgedeckt sind.
Vergangenes Wochenende waren wir auf der Autobahn unterwegs, alle 3 Spuren gut gefüllt, ca. 130 km/h und ca. -10°C Außentemperatur. Als die Frontscheibe begann langsam zu vereisen habe ich die Scheibenheizung eingeschalten. Beim Abschalten dann die große Überraschung: Radio kurz aus, viele Leuchten im Kombiinstrument und das bekannte "Pling".
Dies lies sich dann noch etliche Male wiederholen.
Demnach ist das Ausschalten der Frontscheibenheizung Ursache für Aussetzer in den elektronischen Komponenten. Da wir es auf der Autobahn nicht filmen wollten, habe ich zu Hause in der Garage das Ganze noch mal probiert. Es trat bei höheren Motordrehzahlen dann wieder auf und ich konnte es filmen.
Ein Foto dieses Momentes (knappe Sekunde) habe ich angefügt, zum Vergleich der Normalzustand. Es leuchten also Airbag, ABS, ESP und Reifendruck, dazu die Anzeige "Berganfahrhilfe nicht verfügbar".
Manchmal bleibt das Radio auch aus, Display geht, lässt sich bedienen, Navi geht, aber kein Ton. Es lässt sich dann nur bei einem Neustart des Motors reaktivieren.
Mittlerweile habe ich bei meinen Versuch noch bemerkt, dass auch die Innenbeleuchtung ebenfalls kurz aussetzt.
Bevor ich beim FFH aufschlage, würde es mich interessieren, ob jemand diesen Fehler kennt und was ggf. dagegen unternommen wurde.
Ich habe heute mit einem Oszi mal die Spannung (am Zigarettenanzünder) kontrolliert, die vermuteten Spannungsspitzen beim Abschalten konnte ich nicht finden, die Bordspannung war mit 15 Volt aber recht hoch (Smart Charge System?).
Gegen Spannungsspitzen sprich auch die Tatsache, das die H7 Lampen (Night Guide) seit 2,5 Jahren und ca. 40Tkm drin sind. Die wären sonst schon ausgefallen.
22 Antworten
Ich hatte ähnliche Probleme beim Mondeo 2.0 Ecoboost. Wenn sich die frontscheibenheizung irgendwann abschaltet ging kurz das navi aus. Denke war eine Schutzfunktion des navi gegen Spannungsspitzen. Habe die 60Ah ford Batterie gegen eine stärkere 80ah Berga Batterie getauscht und das Problem Rat nie wieder auf. Ist jetzt 13 Monate. Die Batterie soll ja auch Spannungsspitzen abfangen. Denke die originale war zu klein. Die große Berga funktioniert ohne Probleme.
Ich hatte ähnliche Probleme beim Mondeo 2.0 Ecoboost. Wenn sich die frontscheibenheizung irgendwann abschaltet ging kurz das navi aus. Denke war eine Schutzfunktion des navi gegen Spannungsspitzen. Habe die 60Ah ford Batterie gegen eine stärkere 80ah Berga Batterie getauscht und das Problem Rat nie wieder auf. Ist jetzt 13 Monate. Die Batterie soll ja auch Spannungsspitzen abfangen. Denke die originale war zu klein. Die große Berga funktioniert ohne Probleme.
Zitat:
Original geschrieben von c-maxvec
Hallo,
ähnliches Problem habe ich seit zwei Wintern. Bei Kurzstreckenfahrt unter +5 Grad schaltet sich das Radio mit krachen für 2-3 Sekunden aus.
...
Da bin ich zumindestens nicht der Einzige mit dem Problem. Die Angaben von c-maxvec treffen voll bei meinem Max zu.
Ungeachtet vieler Diskussionen ist eine Frontscheibenheizung zweifellos ein echter Beitrag zur Vekehrssicherheit. Was habe ich bei meinen Vorgängerfahrzeugen nach dem Losfahren die Scheiben innen abgewischt, oft angehalten um noch mal Eis zu kratzen und, und, und... Gehört jetzt alles der Vergangenheit an.
Nicht unterschätzen darf man aber deren Leistungsaufnahme. Abgesichert mit 2 x 40A sollte man wohl von ca. 20 - 25A pro Scheibenhälfte ausgehen, was dann eine Leistung von 500 - 600W wäre. Kann auch nicht anders sein, wie sollte eine solche relativ große Fläche sonst auch schnell warm werden.
Sie ist somit der größte Verbraucher, den die LiMa zu versorgen hat. Wenn diese 600W nun plötzlich abgeschalten werden muss dies von der LiMa erst mal ausgeglichen werden. Ein kurzzeitig höhere Spannung kann nicht ausgeschlossen werden. Unter den Bgriffen "Ford Smart Charge" findet man übrigens eine gute Erkärung zur Funktionsweise des Ladesystems . Gut und schön wenn alles wie beschreiben funktioniert. Ich denke, das es an meinem Max einfach ein Problem mit dem Feinabgleich des Ladesystems gibt, eben im Moment des Abschaltens der Frontscheibenheizung und meist bei höheren Motordrehzahlen.
Hallo,
habe es am Sonntag mal getestet (Diesel Variante habe ich Bj 13)
Da es nicht kalt genug war habe ich sie mal mehrfach hintereinander in so ca Sekunden Abständen An-Aus gancht ca 10 mal und es ging nichts aus oder Leeds an.
Evtl ja doch nur die Batterie Spannung? da Diesel ja eine größere Variante haben.
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hab das Problem noch nie gehabt..
nur bei Defrosterstellung schaltet die Scheibenheizung automatisch zu,sonst manuell mit Schalter
Ich möchte euch an dieser Stelle die (hoffentliche!) Lösung des Problems nicht vorenthalten.
Beim großen amerikanischen Bücherversender habe ich eine Spannungsanzeige für die Zigarettenanzünderbuchse erworben (3,69€ inkl. Versand!) Ist hinreichend genau und stellt die aktuelle Bordspannung schon ab Türen öffnen gut dar. Nach dem Abschließen schaltet die Buchse nach ca. 20 min ab, keine Gefahr also.
Bei laufenden Motor zeigte es 14,4 bis 14,8V, teilweise bis 15,1V an. Nach Abschalten des Motors 12,8V, fiel dann aber innerhalb von 3 Minuten auf 12,4V. Zweimal Türen mit Zenralverriegelung öffnen: 12V; Motor starten: runter bis 9V. Trotz intensiver Ladung hatte die Batterie einfach keine "Kraft" = Kapazität.
Ich war also beim FFH und der hat mit seinem Testgerät eine defekte Zelle diagnostiziert. War auch so auf dem Teststreifen ausgedruckt. Ich persönlich glaube eher an eine Säureschichtung im Akku, wodurch dieser nur noch einen Teil seiner Kapazität hat und auch nur beschränkt geladen werden kann. Da der Überspannungseffekt schon den 3. Winter auftritt, hätte eine defekte Zelle wohl viel früher zu einem Startproblem geführt. Das Auto ist aber immer problemlos angesprungen! Egal, jetzt ist eine neuer Akku drin.
Der Akku hat wieder 55 Ah, Ford scheint hier wohl jetzt mit Varta zusammenzuarbeiten! Es ist ein Max ohne Start/Stop.
Die Spannung ist jetzt sehr variabel. Kurz nach dem Anlassen einige Minuten bei 14,5V dann zurückgehend. Fahren mit Licht ca. 13,5V. Tagsüber teilweise nur 12,2V da wird wahrscheinlich nur so viel Energie erzeugt, wie gerade benötigt wird. Im Schubbetrieb (bergab) dann wieder über 14V. Sehr interessant, aber nicht immer eindeutig nachvollziehbar. Die Steuerung wird schon wissen, was sie macht.
Ich bin eigentlich ganz hoffnungsvoll, dass das Problem mit dem Akkuwechsel jetzt behoben ist. Insbesondere im Winter scheint es sinnvoll zu sein, besonders bei häufigen Kurzstreckenverkehr immer mal ein ordentlichen Ladegerät dranzuhängen und nachzuladen.
Danke für die Beiträge und viele Grüße.
N'Abend,
Zitat:
Original geschrieben von Sphinx987
Beim großen amerikanischen Bücherversender habe ich eine Spannungsanzeige für die Zigarettenanzünderbuchse erworben (3,69€ inkl. Versand!) Ist hinreichend genau und stellt die aktuelle Bordspannung schon ab Türen öffnen gut dar.
[...]
Die Spannung ist jetzt sehr variabel. Kurz nach dem Anlassen einige Minuten bei 14,5V dann zurückgehend. Fahren mit Licht ca. 13,5V. Tagsüber teilweise nur 12,2V da wird wahrscheinlich nur so viel Energie erzeugt, wie gerade benötigt wird. Im Schubbetrieb (bergab) dann wieder über 14V. Sehr interessant, aber nicht immer eindeutig nachvollziehbar. Die Steuerung wird schon wissen, was sie macht.
Hauptsache, Du hast auch noch einen Blick für die Straße und den Dich umgebenden Verkehr übrig...
Und schön, daß das Problem bei Deinem Wagen behoben ist, dennoch scheint es doch interessant, daß von dem eigentlichen Problem nur Benziner oder sogar nur Ecobooster betroffen sind, ergo vielleicht doch in Verbindung mit der Frontscheibenheizung eine zu knapp bemessene Batterie verbaut wird.
Ging der Wechsel eigentlich auf irgendeine Garantie oder durftest Du selbst zahlen?
Zitat:
Original geschrieben von dja-it
Und schön, daß das Problem bei Deinem Wagen behoben ist, dennoch scheint es doch interessant, daß von dem eigentlichen Problem nur Benziner oder sogar nur Ecobooster betroffen sind, ergo vielleicht doch in Verbindung mit der Frontscheibenheizung eine zu knapp bemessene Batterie verbaut wird.
Vielleicht lässt es sich noch weiter eingrenzen auf Fahrzeuge ohne Start-Stopp-Automatik (wie beim TE), denn deren Batterien unterscheiden sich ja nochmal erheblich zu denen mit besagter Technik.