ForumGolf 6
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Golf
  6. Golf 6
  7. Fragen zur 60.000er Inspektion 2.0 TDI 103 kw

Fragen zur 60.000er Inspektion 2.0 TDI 103 kw

VW Golf 6 (1KA/B/C)
Themenstarteram 30. Dezember 2012 um 18:27

Hallo zusammen,

bei mir steht demnächst die 60.000er Inspektion bei meinem 6er TDI (140 PS) Bj. 2009 an. Dazu habe ich ein paar Fragen an euch.

1) Was wird bei der Inspektion alles gemacht? Besorge mir die Teile wie Filter, Öl etc. im Voraus und würde gerne wissen, was ich alles für Teile benötige.

2) Kann ich dieses Öl hier verwenden?

http://www.ebay.de/.../190689098422?...

Der Zusatz "FST" in der Bezeichnung irritiert mich. Reichen 5 Liter Öl für den Ölwechsel? Die zusätzliche 1-Liter-Flasche würde ich mir gerne so ins Auto legen.

3) Wie teuer war diese Inspektion bei euch?

Danke für die Auskunft.

Gruß

marcelul

Beste Antwort im Thema
am 31. Dezember 2012 um 17:27

Moin

Zitat:

Original geschrieben von Holger3

Meiner Ansicht nach ist eine seriöse Autowerkstatt ein DIENSTLEISTUNGSBETRIEB und hat deshalb die moralische Verpflichtung JEDEN Auftrag anzunehmen.

das ist nicht richtig. Zum einen kann ich mir als selbständiger Unternehmer immer noch selbst aussuchen, welchen Auftrag ich annehme und welchen nicht.

Und zum anderen ist eine Werkstatt ein Handwerksbetrieb, der vom Verkauf von Reparatur- und Wartungsleistungen sowie den dazugehörigen Teilen lebt. Für eine kleine freie Werkstatt, die die Teile nach Bedarf holt, mag das Mitbringen der Teile noch kein größeres Problem sein. Aber ein VW-Händler hält ein sehr umfangreiches Lager und entsprechendes Personal vor, diese Infrastruktur kostet Geld. Und wenn die Kunden nun vermehrt ihre Teile selbst mitbringen, fehlen dort die Deckungsbeiträge zum Erhalt dieser Infrastruktur.

Zitat:

Eine Autowerkstatt kann und soll nur Garantie auf ausgeführte Arbeiten geben die mit werkstatteigenen Teilen (wie Öl, Filter, etc.) durchgeführt wurden. Darüber sollte jeder Kunde vor Auftragsausführung in Kenntnis gesetzt werden. Aber niemand sollte sich darüber ernsthaft beschweren, oder?

Das ist (leider) naiv. Sobald es zum Problem kommt, kommt es da auch zur Diskussion. Werkstatt sagt, Teil war Schrott, Teileverkäufer sagt, Werkstatt hat beim Einbau das Teil geschrottet. So, und nun? Der Kunde wird sich im Regelfall immer an die Werkstatt halten, weil sein Ebay-Verkäufer weit weg ist und er dessen nicht habhaft werden kann. Wenn die Werkstatt dann (zu Recht) darauf pocht, dass sie die erneute Reparatur nicht übernehmen, kommt so sicher wie das Amen in der Kirche der Spruch des Kunden "hier komm ich nie wieder her".

Zitat:

Eine Autowerkstatt sollte die Stundenlöhne so fair gestalten, dass die Mechaniker Arbeitslöhne bezahlt werden können und eine vertretbare Gewinnmarge abfällt, aber doch bitte keine Glaspaläste!!

Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was über den Werkstattstundensatz alles abgedeckt werden muss? Meist werden da nur die 90 € oder 100 € gesehen, die der Kunde bezahlen muss und dann die 15 € (geschätzt, keine Ahnung, ob das hinkommt), die der Geselle bekommt, und dann wird lamentiert, warum der Kunde denn das 6fache bezahlen soll. Aber da kommt eben noch so einiges dazu.

- erst einmal die Lohnnebenkosten. Von knapp 2.000 tariflichen Arbeitsstunden im Jahr kann ich absolut maximal 1.500 als verkaufbare Stunden ansetzen, wenn ich eine wirklich richtig gute Auslastung der Werkstatt habe, der Rest sind Urlaub, Krankheit, Weiterbildung, Leerlaufzeiten, Halle fegen...) So werden aus den 15 € schon 20 €. Dazu kommen dann die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und die Berufsgenossenschaft, wir sind bei netto 25 €. (Da kommt dann am Schluss noch die Mehrwertsteuer drauf, und die Stunde kostet somit unter dem Strich mit 30 € das doppelte dessen, was der Geselle bekommt).

- dann der Annahmemeister, der auch über die Stunden bezahlt werden muss

- dann das Betriebsbüro, welches die Rechnungen erstellt und die Garantieabwicklung macht

- die Werkstatthalle (entweder Pacht oder AfA und Instandhaltung)

- Strom, Wärme, Wasser

- die Werkstattausstattung (Werkzeuge, Hebebühnen, Reifenmontageanlagen, Richtbank, Abgasabsauganlagen)

- die heutzutage notwendige elektronische Ausstattung (Analysegeräte, entsprechende Software, alles schweineteuer und regelmäßig veraltet, muss also ständig aktualisiert werden)

- der Overhead (Buchhaltung, Personalbüro, Empfang, Geschäftsleitung, der kostenlose Kaffee...)

- schlussendlich auch noch ein Gewinn

- und dann auf alles noch 19% Mehrwertsteuer. Das darf man nie vergessen, dass von den 100 € nur 84 € beim Unternehmen ankommen, den Rest bekommt Herr Schäuble.

Wenn man sich das mal anschaut, und ich habe bestimmt noch etwas vergessen, merkt man schnell, dass die Stundensätze vielleicht doch gar nicht so unrealistisch sind. In dem Punkt Overhead ist dann auch der Glaspalast mit drin, aber das sollte man nicht überbewerten, lass das ein oder zwei Euro sein, mehr ist das nicht.

Zitat:

In Anbetracht der Tatsache, dass 25% aller deutschen Einkommen am Existenz-Minimum krebsen, finde ich einige Beiträge hier eher unausgegoren, sorry. Ein bisschen mehr Respekt für diejenigen im Lande die wirklich wenig Geld zu ihrer Verfügung haben wäre doch mal erfrischend oder?, nur mal so als Denkanstoß für 2013

Mal abgesehen davon, dass 25% wohl unter Übertreibung macht anschaulich fällt, fahren diese Einkommensschichten mit Sicherheit keinen Golf VI und sie fahren mit ihrem Auto, wenn sie denn eines haben, mit Sicherheit nicht in Vertragswerkstätten. Insoweit passt die Argumentation hier nicht so wirklich.

VG und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Stefan

(nein, ich bin nicht in der Autobranche tätig, war es aber mal :cool:)

26 weitere Antworten
Ähnliche Themen
26 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von marcelul

 

bei mir steht demnächst die 60.000er Inspektion bei meinem 6er TDI (140 PS) Bj. 2009 an. Dazu habe ich ein paar Fragen an euch.

1) Was wird bei der Inspektion alles gemacht? Besorge mir die Teile wie Filter, Öl etc. im Voraus und würde gerne wissen, was ich alles für Teile benötige.

Was zu tun ist, steht im Serviceplan.

Öl beistellen kann ich ja noch verstehen. Beim Rest, würde ich dich vom Hof jagen. Filterteile kannst dir bei Mann Filter selbst heraussuchen.

Zitat:

2) Kann ich dieses Öl hier verwenden?

http://www.ebay.de/.../190689098422?...

Der Zusatz "FST" in der Bezeichnung irritiert mich. Reichen 5 Liter Öl für den Ölwechsel? Die zusätzliche 1-Liter-Flasche würde ich mir gerne so ins Auto legen.

Ja kannst verwenden. Ich halte das "FST" für Marketing bla bla.. Würde auch eher das Öl von Aral nehmen, sollte eh das gleiche Produkt sein und ist günstiger.

 

Gruß

Die 60000km Inspektion kostete bei meinem Golf ( 2.0 TDI ,140 PS , Highline)530.- Euro's. Allerdings mit DSG.

Zitat:

Original geschrieben von marcelul

Hallo zusammen,

bei mir steht demnächst die 60.000er Inspektion bei meinem 6er TDI (140 PS) Bj. 2009 an. Dazu habe ich ein paar Fragen an euch.

1) Was wird bei der Inspektion alles gemacht? Besorge mir die Teile wie Filter, Öl etc. im Voraus und würde gerne wissen, was ich alles für Teile benötige.

........

3) Wie teuer war diese Inspektion bei euch?

 

Gruß

marcelul

Es wäre schön, des Verständnisses wegen, sich an die richtigen Begriffe zu halten. Die 60.000km-Inspektion gibt es nicht.

Offensichtlich ist bei dir der Inspektionsservice(3 Jahre/60.000km) und Intervallservice(lt. Anzeige im KI) fällig. Beides zusammen kostet ca 210,-€ plus Zusatzarbeiten lt Serviceplan und Material.

Und wie schon angemerkt, alle Arbeitsposten sind im Serviceplan aufgeführt.

am 30. Dezember 2012 um 20:09

Mensch Leute.... ist es denn so schwer mal sich zu bemühen und im Forum vorhandene Threads zu suchen und dort zu fragen/reinzuschreiben?!?!?!?!?

Das wurde alles schon zigfach besprochen und endlos durchgekaut. Auch Kosten wurden dort aufgeführt.... Warum verstehen manche nicht den Sinn des Forums sich dort zu informieren und nicht einfach rein zu spammen????

Im Bild sind die Stellen mal markiert, an denen man die Suche findet, falls ihr die noch nicht gefunden habt! :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Zitat:

Original geschrieben von Golfschlosser

 

Was zu tun ist, steht im Serviceplan.

Öl beistellen kann ich ja noch verstehen. Beim Rest, würde ich dich vom Hof jagen.

Das sehe ich auch so.

Mein Kumpel hat mir letztens erzählt dass sein:) ab sofort keine mitgebrachten Teile und auch kein mitgebrachtes Öl mehr akzeptiert.

Die Begründung war, dass immer mehr Leute irgendwelche Filter, Teile und Öl angeschleppt hätten. Dadurch hätte es mehrmals Probleme gegeben und ein kostendeckendes Arbeiten sei auch nicht mehr möglich gewesen.

Außerdem dürften streng genommen eh nur original VW-Teile verwendet werden.

Zitat:

Original geschrieben von cc307

 

Mein Kumpel hat mir letztens erzählt dass sein:) ab sofort keine mitgebrachten Teile und auch kein mitgebrachtes Öl mehr akzeptiert.

Die Begründung war, dass immer mehr Leute irgendwelche Filter, Teile und Öl angeschleppt hätten. Dadurch hätte es mehrmals Probleme gegeben und ein kostendeckendes Arbeiten sei auch nicht mehr möglich gewesen.

Außerdem dürften streng genommen eh nur original VW-Teile verwendet werden.

Ich kann aber auch die Seite der Kundschaft nachvollziehen. In meinen Augen ist das schon lächerlich, für welche Leistungen in der Vertragswekstatt Stundenlöhne um die 100 € aufgerufen werden. Klar das die Glaspaläste Geld kosten, ich brauche und will aber keinen.

Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Golfschlosser

Zitat:

Original geschrieben von cc307

 

Mein Kumpel hat mir letztens erzählt dass sein:) ab sofort keine mitgebrachten Teile und auch kein mitgebrachtes Öl mehr akzeptiert.

Die Begründung war, dass immer mehr Leute irgendwelche Filter, Teile und Öl angeschleppt hätten. Dadurch hätte es mehrmals Probleme gegeben und ein kostendeckendes Arbeiten sei auch nicht mehr möglich gewesen.

Außerdem dürften streng genommen eh nur original VW-Teile verwendet werden.

Ich kann aber auch die Seite der Kundschaft nachvollziehen. In meinen Augen ist das schon lächerlich, für welche Leistungen in der Vertragswekstatt Stundenlöhne um die 100 € aufgerufen werden. Klar das die Glaspaläste Geld kosten, ich brauche und will aber keinen.

Gruß

Ich habe mein Öl auch mitgebracht, aber ich würde nie auf die Idee kommen einen Öl-, Luft- oder Pollenlfilter mitzubringen.

Die Stundenlöhne in den Vertragswerkstätten sind hoch da gebe ich dir Recht. Aber so viel günstiger sind die meisten Freien Werkstätten auch nicht. Auch die rechnen hier um die 80 Euro die Stunde.

Die Stundenlöhne sind aber nicht das Problem. Es geht hier um mitgebrachte Teile. Die Werkstätten verdienen daran. Als logische Konsequenz müssten sie dann um den entgangenen Gewinn auszugleichen die Stundenlöhne nochmals anheben.

Warum sollte der Kunde der seine Teile für die Inspektion bei der Vertragswerkstatt bezieht, hier also nochmals zur Kasse gebeten werden.

Deshalb ist es nur gerecht wenn man sich entschließt keine mitgebrachten Teile zu verarbeiten.

Auch viele Freie Werkstätten verarbeiten schon keine mitgebrachten Teile mehr.

Einem Bekannten der sein Öl und den Ölfilter zur Inspektion in der Freien Werkstatt mitgebracht hatte, wurden letzte Woche pro Liter 1,90 Euro +Mwst. als Entsorgungskosten berechnet.

Mein Gott, welches Öl, welche Teile , was wird gemacht , welche Kosten, alles hundert mal durchgekaut und scheinbar sind die Autos alle ohne Bordbuch ausgeliefert worden, da steht doch der ganze Sche*ß drin :confused: Total lächerlich, ich kommte doch nicht zur VW Werkstatt und habe den Ölfilter dabei, die würde ich als Chef sofort rauswerfen , ich bringe nur das Öl mit und sonst nichts

am 31. Dezember 2012 um 0:16

Moin!

Zitat:

Original geschrieben von cc307

 

Zitat:

Original geschrieben von Golfschlosser

Was zu tun ist, steht im Serviceplan.

Öl beistellen kann ich ja noch verstehen. Beim Rest, würde ich dich vom Hof jagen.

Das sehe ich auch so.

Mein Kumpel hat mir letztens erzählt dass sein:) ab sofort keine mitgebrachten Teile und auch kein mitgebrachtes Öl mehr akzeptiert.

Die Begründung war, dass immer mehr Leute irgendwelche Filter, Teile und Öl angeschleppt hätten. Dadurch hätte es mehrmals Probleme gegeben und ein kostendeckendes Arbeiten sei auch nicht mehr möglich gewesen.

mitgebrachtes Öl ist in meinen Augen kein Problem, wenn es die entsprechende VW-Norm erfüllt, da hätte ich kein Verständnis, wenn der Händler dies verweigert.

Bei den Teilen ist das eine andere Geschichte, da habe ich vollstes Verständnis, wenn der Händler den Einbau der Teile verweigert. Denn das Ganze ist ja auch eine Gewährleistungsfrage. Wenn es danach zu einem Problem kommt, weil das billig auf Ebay geschossene Teil halt nichts taugt, sind Diskussionen darüber, wer denn nun Schuld hat, vorporgrammiert. Darauf tät ich mich als Händler auch nicht einlassen.

VG

Stefan

Das mitgebrachte Öl ist insofern ein Problem, als das der Händler es für 2,-€ einkauft und für 25-35,-€ verkauft. Die nicht erzielte Marge ist das Problem.

Und wenn man schon die Filter mitbringt, dann sollten es auf jeden Fall originale sein. Fremdfabrikate würde ich als Werkstett auch nicht verbauen.

Meiner Ansicht nach ist eine seriöse Autowerkstatt ein DIENSTLEISTUNGSBETRIEB und hat deshalb die moralische Verpflichtung JEDEN Auftrag anzunehmen. Alles anderen ist Murks. ... vom Hof jagen.....%^*&&*()......ist nicht.

Eine Autowerkstatt kann und soll nur Garantie auf ausgeführte Arbeiten geben die mit werkstatteigenen Teilen (wie Öl, Filter, etc.) durchgeführt wurden. Darüber sollte jeder Kunde vor Auftragsausführung in Kenntnis gesetzt werden. Aber niemand sollte sich darüber ernsthaft beschweren, oder?

Eine Autowerkstatt sollte die Stundenlöhne so fair gestalten, dass die Mechaniker Arbeitslöhne bezahlt werden können und eine vertretbare Gewinnmarge abfällt, aber doch bitte keine Glaspaläste!! In Anbetracht der Tatsache, dass 25% aller deutschen Einkommen am Existenz-Minimum krebsen, finde ich einige Beiträge hier eher unausgegoren, sorry. Ein bisschen mehr Respekt für diejenigen im Lande die wirklich wenig Geld zu ihrer Verfügung haben wäre doch mal erfrischend oder?, nur mal so als Denkanstoß für 2013.

MfG

am 31. Dezember 2012 um 17:27

Moin

Zitat:

Original geschrieben von Holger3

Meiner Ansicht nach ist eine seriöse Autowerkstatt ein DIENSTLEISTUNGSBETRIEB und hat deshalb die moralische Verpflichtung JEDEN Auftrag anzunehmen.

das ist nicht richtig. Zum einen kann ich mir als selbständiger Unternehmer immer noch selbst aussuchen, welchen Auftrag ich annehme und welchen nicht.

Und zum anderen ist eine Werkstatt ein Handwerksbetrieb, der vom Verkauf von Reparatur- und Wartungsleistungen sowie den dazugehörigen Teilen lebt. Für eine kleine freie Werkstatt, die die Teile nach Bedarf holt, mag das Mitbringen der Teile noch kein größeres Problem sein. Aber ein VW-Händler hält ein sehr umfangreiches Lager und entsprechendes Personal vor, diese Infrastruktur kostet Geld. Und wenn die Kunden nun vermehrt ihre Teile selbst mitbringen, fehlen dort die Deckungsbeiträge zum Erhalt dieser Infrastruktur.

Zitat:

Eine Autowerkstatt kann und soll nur Garantie auf ausgeführte Arbeiten geben die mit werkstatteigenen Teilen (wie Öl, Filter, etc.) durchgeführt wurden. Darüber sollte jeder Kunde vor Auftragsausführung in Kenntnis gesetzt werden. Aber niemand sollte sich darüber ernsthaft beschweren, oder?

Das ist (leider) naiv. Sobald es zum Problem kommt, kommt es da auch zur Diskussion. Werkstatt sagt, Teil war Schrott, Teileverkäufer sagt, Werkstatt hat beim Einbau das Teil geschrottet. So, und nun? Der Kunde wird sich im Regelfall immer an die Werkstatt halten, weil sein Ebay-Verkäufer weit weg ist und er dessen nicht habhaft werden kann. Wenn die Werkstatt dann (zu Recht) darauf pocht, dass sie die erneute Reparatur nicht übernehmen, kommt so sicher wie das Amen in der Kirche der Spruch des Kunden "hier komm ich nie wieder her".

Zitat:

Eine Autowerkstatt sollte die Stundenlöhne so fair gestalten, dass die Mechaniker Arbeitslöhne bezahlt werden können und eine vertretbare Gewinnmarge abfällt, aber doch bitte keine Glaspaläste!!

Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was über den Werkstattstundensatz alles abgedeckt werden muss? Meist werden da nur die 90 € oder 100 € gesehen, die der Kunde bezahlen muss und dann die 15 € (geschätzt, keine Ahnung, ob das hinkommt), die der Geselle bekommt, und dann wird lamentiert, warum der Kunde denn das 6fache bezahlen soll. Aber da kommt eben noch so einiges dazu.

- erst einmal die Lohnnebenkosten. Von knapp 2.000 tariflichen Arbeitsstunden im Jahr kann ich absolut maximal 1.500 als verkaufbare Stunden ansetzen, wenn ich eine wirklich richtig gute Auslastung der Werkstatt habe, der Rest sind Urlaub, Krankheit, Weiterbildung, Leerlaufzeiten, Halle fegen...) So werden aus den 15 € schon 20 €. Dazu kommen dann die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung und die Berufsgenossenschaft, wir sind bei netto 25 €. (Da kommt dann am Schluss noch die Mehrwertsteuer drauf, und die Stunde kostet somit unter dem Strich mit 30 € das doppelte dessen, was der Geselle bekommt).

- dann der Annahmemeister, der auch über die Stunden bezahlt werden muss

- dann das Betriebsbüro, welches die Rechnungen erstellt und die Garantieabwicklung macht

- die Werkstatthalle (entweder Pacht oder AfA und Instandhaltung)

- Strom, Wärme, Wasser

- die Werkstattausstattung (Werkzeuge, Hebebühnen, Reifenmontageanlagen, Richtbank, Abgasabsauganlagen)

- die heutzutage notwendige elektronische Ausstattung (Analysegeräte, entsprechende Software, alles schweineteuer und regelmäßig veraltet, muss also ständig aktualisiert werden)

- der Overhead (Buchhaltung, Personalbüro, Empfang, Geschäftsleitung, der kostenlose Kaffee...)

- schlussendlich auch noch ein Gewinn

- und dann auf alles noch 19% Mehrwertsteuer. Das darf man nie vergessen, dass von den 100 € nur 84 € beim Unternehmen ankommen, den Rest bekommt Herr Schäuble.

Wenn man sich das mal anschaut, und ich habe bestimmt noch etwas vergessen, merkt man schnell, dass die Stundensätze vielleicht doch gar nicht so unrealistisch sind. In dem Punkt Overhead ist dann auch der Glaspalast mit drin, aber das sollte man nicht überbewerten, lass das ein oder zwei Euro sein, mehr ist das nicht.

Zitat:

In Anbetracht der Tatsache, dass 25% aller deutschen Einkommen am Existenz-Minimum krebsen, finde ich einige Beiträge hier eher unausgegoren, sorry. Ein bisschen mehr Respekt für diejenigen im Lande die wirklich wenig Geld zu ihrer Verfügung haben wäre doch mal erfrischend oder?, nur mal so als Denkanstoß für 2013

Mal abgesehen davon, dass 25% wohl unter Übertreibung macht anschaulich fällt, fahren diese Einkommensschichten mit Sicherheit keinen Golf VI und sie fahren mit ihrem Auto, wenn sie denn eines haben, mit Sicherheit nicht in Vertragswerkstätten. Insoweit passt die Argumentation hier nicht so wirklich.

VG und einen guten Rutsch ins neue Jahr

Stefan

(nein, ich bin nicht in der Autobranche tätig, war es aber mal :cool:)

Hallo Stefan

Vielen Dank für deine ausführliche und sachliche Antwort. Natürlich ist die Kostenrechnung für seriöse freie Werkstätten schwierig und oft auch ein Überlebens-Problem, darin stimme ich dir gerne zu. Aber das Problem ist, rückblickend auf meine eigene sehr lange Erfahrung als Werkstatt Kunde, in 90% aller Fälle hausgemacht und hat mit mangelnder Kompetenz zu tun, oder der immer komplexer werdenden Automobil-Technik.., Ich glaube übrigens nicht naiv zu sein, nur weil für mich der Satz gilt, dass der Kunde König ist, und Fairness ist etwas was in Deutschland (wie hier in Frankreich) zurzeit echt brutal den Bach runter geht. Aber ok, c’est la vie :-)

Mit besten Grüßen und Wünschen für 2013,

Holger

am 2. Januar 2013 um 15:57

Zitat:

Original geschrieben von Holsteiner72

Moin!

Zitat:

Original geschrieben von Holsteiner72

Zitat:

Original geschrieben von cc307

 

Das sehe ich auch so.

Mein Kumpel hat mir letztens erzählt dass sein:) ab sofort keine mitgebrachten Teile und auch kein mitgebrachtes Öl mehr akzeptiert.

Die Begründung war, dass immer mehr Leute irgendwelche Filter, Teile und Öl angeschleppt hätten. Dadurch hätte es mehrmals Probleme gegeben und ein kostendeckendes Arbeiten sei auch nicht mehr möglich gewesen.

mitgebrachtes Öl ist in meinen Augen kein Problem, wenn es die entsprechende VW-Norm erfüllt, da hätte ich kein Verständnis, wenn der Händler dies verweigert.

Bei den Teilen ist das eine andere Geschichte, da habe ich vollstes Verständnis, wenn der Händler den Einbau der Teile verweigert. Denn das Ganze ist ja auch eine Gewährleistungsfrage. Wenn es danach zu einem Problem kommt, weil das billig auf Ebay geschossene Teil halt nichts taugt, sind Diskussionen darüber, wer denn nun Schuld hat, vorporgrammiert. Darauf tät ich mich als Händler auch nicht einlassen.

VG

Stefan

mein kumpl hat passat 3c bJ 2006 gekauft. 3 inspektionen wurden vorher bei vw durchgeführt. vor paar tagen meinte dass auto zieht schlecht also hab ich mit ihm die filter erstmal angeschaut. und was sehen wir da luftfilter und innenraumfilter sind aus 2006 aus der produktion noch drine pbwohl angeblich laut service heft die getauscht wurden! betrug pur! da sieht man auch dass vw geld berechnet aber keine teile tauscht. gut dass herstellungsdatum drauf steht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Golf
  6. Golf 6
  7. Fragen zur 60.000er Inspektion 2.0 TDI 103 kw