Fragen zu Kupplung / Schwungrad / Getriebe...

Audi A6 C4/4A

Liebe Motortalk-Gemeinde,
ich wende mich an Euch mit Suche nach Rat… Habe schon viel hier mitgelesen und meistens auch gute Lösungen bzw. Lösungsansätze gefunden, dafür zuerst einmal vielen Dank an alle, die hier so engagiert schreiben und ihr Wissen teilen!

Zu meinem Problem: Ich fahre seit über 10 Jahren einen A6 C4 (Modelljahr 1996) mit 2,6-Liter ABC-Motor, Frontantrieb und 5-Gang-Schaltgetriebe. Als ich den Wagen von meinem Bruder übernahm, hatte er so 260.000km drauf, nun sind es 483.000km… Das waren alles sehr gute Kilometer, und er hat mir nur wenig Scherereien gemacht. Daher will ich ihn gerne weiter fahren.

Nur kündigt sich nun die Kupplung an (es ist noch die erste!): Schon im Frühsommer ist er mir im 5. Gang auf der Autobahn mal durchgerutscht, als ich einen Anhänger gegen den Berg gezogen habe. Dann habe ich das Anhängerziehen mal besser gelassen; ohne Anhängelast war monatelang alles wie immer. Aber am letzten Wochenende ist er mir auch so durchgerutscht (habe bei ca. 100km/h im 5. Gang Vollgas gegeben, da ist die Drehzahl hoch, ohne das der A6 schneller wurde). Bin dann etwas behutsamer gefahren, niedrigere Gänge und kein Vollgas mehr, aber ich denke mal, die Kupplung wird nun hin sein (und das ist schon gerechtfertigt und man kann nicht groß herummaulen nach den Kilometern).
Habe zu dem Thema schon einiges hier gelesen, wollte aber zu 4 Punkten nochmal präzis rückfragen:

1) Welche Kupplung soll man nehmen? Daß das der komplette Satz mit Kupplungsscheibe, Druckplatte und Ausrücklager sein sollte, ist klar. Mir empfahl ein Bekannter, wenn nicht eine Originalkupplung von Audi, dann nur eine von Sachs einbauen zu lassen, wegen der Qualität; andere Hersteller, die preislich günstiger seien, hätten oft nicht die Qualität. Könnt Ihr das bestätigen oder eher nicht? Gibt es von Eurer Seite Erfahrungswerte, welche Hersteller eher und welche weniger empfehlenswert sind? Die Preisunterschiede sind ja nicht gerade gering…

2) Was macht man mit dem Zweimassenschwungrad? Das sollte wohl auch erneuert werden bei der Laufleistung, oder würdet Ihr (sofern es sich nach dem Ausbau als intakt herausstellt) das alte wieder einbauen? Es gibt von Valeo so einen Umrüstsatz auf Einmassenschwungrad, aber in einem der jüngeren Threads hier ist genau davon abgeraten worden… Das Zweimassenschwungrad ist, soweit ich gesehen habe, nur von LUK lieferbar und kostet so 800,-- €, ist also nicht gerade billig – trotzdem mitmachen lassen, wenn man schonmal ran ist?

3) Der Nehmerzylinder der Kupplungsbetätigung: Manche sagen, man solle den auch neu machen – aber kommt man da nicht auch bei eingebautem Getriebe ran, wenn der später Ärger machen sollte?

4) Was ist mit den Simmerringen der Kurbelwelle am Motor und der Welle vom Getriebe – wenn man da schon dran ist, lässt man die prophylaktisch machen, oder nicht? Oder zumindest den am Motor? Oder besser niemanden daran herumpfuschen lassen?

5) Und last but not least: Das Getriebe (CPE) hat auch schon 483.000km… Und ich habe (schon seit langem) leichte Geräusche (mal ein Rauschen, mal ein sanftes Jammern) bei warmgefahrenem Auto – ich bin nicht sicher, daß es das Getriebe ist, so deutlich ist es noch nicht; es könnte ja auch manches Geräusch von der Kupplung oder von den Antriebsgelenken kommen, oder? Den Zustand des Getriebes kann man ja ernsthaft nur beurteilen, wenn man es zerlegt, richtig?
Es ist nun so, daß ich am Überlegen bin, ob es sinnvoll ist, im Zuge des Kupplungswechsels das alte Getriebe wieder einbauen zu lassen; der Ein- und Ausbau des Getriebes kostet in der Werkstatt ja allein schon um die 400,-- € (so wurde mir gesagt), und nun wäre ein Wechsel praktisch ohne Aufpreis beim Arbeitslohn möglich. Und wenn ich nun die Kupplung machen lasse, dann will ich das Auto auch noch ein paar Jahre fahren, und dann hat es keinen Sinn, wenn es mir dann demnächst das Getriebe zerlegt… Folgende Möglichkeiten sehe ich:

a) Ein Original-Audi-Austauschgetriebe ist natürlich jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten; ich weiß auch gar nicht, ob das noch lieferbar wäre.

b) Es gibt zuweilen instandgesetzte Getriebe im Austausch von so Getriebe-Instandsetzungs-Firmen, die kosten so um die 600,-- €, aber ich habe auch schon von Leuten gelesen, die mit solchen Getrieben schlechte Erfahrungen gemacht haben.

c) Wäre vielleicht ein ‚ungeöffnetes‘ Original-Getriebe von der Autoverwertung eine Alternative, wenn es erst (hoffentlich echte) 150.000 bis 200.000km gelaufen hat? Das ist natürlich immer die ‚Katze im Sack‘...
Was würdet Ihr da raten? Und was würde man für ein gebrauchtes Getriebe bezahlen?

Und zum Getriebe noch eine letzte (dumme) Frage: Auf meinem steht „CPE“, dann passen in meinen A6 alle Getriebe, auf denen ebenfalls „CPE“ steht (egal ob sie aus einem A4, aus einem A6 oder aus einem Passat sind)? Oder gibt es da auch Detailunterschiede? Wenn ich mich nach einem gebrauchten Getriebe umsehe – nicht, daß ich da was an Land ziehe, was hinterher nicht passt…

Es wäre schön, wenn der Eine oder Andere von Euch die Zeit findet, meinen Text zu lesen und mir vielleicht den einen oder anderen Hinweis zu geben (muß ja nicht gleich auf alles sein)… Dafür jetzt schon vielen Dank!

22 Antworten

Kupplungen können bereits bei weniger als 10tkm schrott sein .... video bei den Autodoktoren ( Rentnerkupplung)
bei sonst "normaler"Nutzung kann ggf auch die Druckplatten brechen oder ausglühen und somit anpressdruck verlieren, die Beläge "verglasen" und haben keine Reibwirkung mehr . Geräusch können von losen Federpaketen kommen , von gebrochenen Druchplattenfedern oder von dem Ausrücklager

such dir wenn eine Werkstatt die dir mitgebrachte Neuteile einbaut oder frag was sie für vergleichbare Teile verlangen ( bei 50 Euro Mehrpreis würde ich dann nicht lange überlegen , bei mehr aber ablehnen ) ... ggf können sie selber bei Autoteile24.de einkaufen :-)

Meine Audiwerkstatt baut mir mit gewisserer Einschränkung der Gewährleistung mitgebrachte Teile ein .... ich weiß aber das andere Werkstätten es kategorisch ablehnen fremde Teile einzubauen.

was Getriebe angeht .... GKB bestimmt ein Getriebe eindeutig in Ausführung von Gehäuseform und Übersetzung der Gänge und vom Achsantrieb. von daher ist es dann egal von welchem Fahrzeug. ggf mal bei einem Getriebe-Instandsetzer nachfragen welche weiteren GKB kompatibel sind.

Getriebeöl wechseln und genau analysieren ist gut. Wenn da nichts fehlt, dann weiterfah ohne das Getriebe zu öffnen. Das kann locker 1mio km je nach fahrweise.

Der Rest wurde hier schon gut kommentiert. Ich bin ja neugierig wie lang meine Kupplung noch hält. Jetzt 440tkm. A6 c4 2,6.

Ich gehe mal davon aus, dass die Dieselfahrzeuge wegen der in der Regel niedrigeren Drehzahl auch anders übersetzt sind. Ist das richtig?

panther .... ja Dieselgetriebe ( egal ob schalter oder automat ) l sind wegen des anderen Drehmomentverlaufes länger untersetzt

Hallo panther1342,
danke für Deinen Kommentar, der mir Mut macht... ich bin schon oft zu sehr besorgt und höre 'die Flöhe husten'. Jetzt, wo die Winterreifen montiert sind, übertönen die sowieso wieder alle anderen Geräusche weitgehend (obwohl es keine ganz schlechten sind: Michelin Alpin 5) - vielleicht ist es dann wirklich noch nicht an der Zeit, sich ernsthaft Sorgen zu machen.
So marschiert Dein 2,6 also auch schon stramm auf die halbe Million zu... freue mich, daß ich da nicht der einzige bin. Dann hast Du auch noch die erste Kupplung drin?

Hattest Du sonst bisher größere Reparaturen gehabt? Bei mir waren es vor Jahren mal (kurz nacheinander) beide Krümmer, wo jeweils welche von den Bolzen abgefault waren; ein Krümmer musste erneuert werden (weil verzogen), einer ging nochmal mit neuen Bolzen. Bei einem Kopf kamen die damals mit einem Winkelbohrer an die entsprechenden Stellen (zum Ausbohren), bei einem nicht, da mußte der Kopf dann runter.
Sonst hatte ich immer nur mal Bremsen, neulich das Handbremsseil... Bei ca. 260.000km die Stoßdämpfer und die Stellmotoren der Klimaautomatik (klemmten fest, ist ja bekannt) - und 2016 war der Wärmetauscher der Heizung geplatzt; das war eine ziemliche Fummelei, den zu erneuern. Immerhin kann ich sowas selbst machen.

Viele Grüße an alle!

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Hallo Polomadrid.
Ja, ich hatte schon einige Reparaturen.
- Beidseitig Bremssattel undicht am Handbremsenhebelchen für das Seil. Bei angezogener Handbremse war innerhalb weniger Minuten die Bremsflüssigkeit weg. Neue Bremssattel und gut.
- Zwei Schrauben am Auspuffsammler sind bei mir nach erneuern des Mittelschalldämpfers abgerissen. Habe Flexrohre vor dem Hosenstück verbaut und gut wars. Zylinderköpfe runter, denn die Kopfdichtungen waren undicht und Öl sammelte sich zwischen den Zylinderköpfen, das beim Bergauffahren immer am Getriebe runter lief.
- Kat verrostet und erneuert.
- Tankbänder verrostet. Durch V4A ersetzt.
- Kaftstoffleitungen durchgerostet. Jetzt komplett V4A.
- Tank an Rollnaht ringsherum mit WIG geschweißt und Tank innen versiegelt und außen lackiert.
- Radlager erneuert.
- Türscharnier Fahrerseite repariert.
- Kabel Heckklappe
- Kabel Fahrertür am Scharnier erneuert
- LWR-Motore in beiden Scheinwerfern erneuert
- Membranzylinder an Heckklappe erneuert weil Membran gerissen war.
- Vorwiederstand Kühlerlüfter durchgebrannt und durch PWM-Modul ersetzt.
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- Natürlich immer wieder mal Radaufhängung Querlenker
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- Radnaben erneuern, wegen defektem Gewinde oder neue Bohrungen setzen, das muss ich noch probieren.

Hallo Panther1342,
schönes Neues Jahr erstmal noch... und danke für Deine Antwort. Nun ja, das sind ja schon einige Reparaturen, aber einen Teil davon habe ich auch bereits hinter mir (und einen weiteren Teil wohl leider noch vor mir...). Die hinteren Bremssättel sowie die Handbremsseile sind bei mir letzten Herbst neu gekommen - das waren noch Zeiten, als die Autos hinten Trommelbremsen hatten, die weitaus weniger dem Streusalz ausgesetzt und auch günstiger instandzusetzen waren...
Die Geschichte mit dem Tank wird mir wohl auch bald blühen; habe hier im Forum gelesen, daß das ein verbreitetes Problem ist. Mal sehen, was der TÜV im Mai sagen wird - auch die Kraftstoffleitungen sind schon ganz schön angerostet.
Zwei Rückfragen hätte ich: Erstens das mit den Flexrohren - habe ich das richtig verstanden, damit hast Du die defekte Verbindung zwischen Krümmern und dem Y-Rohr 'überbrückt'? Wie hast Du das befestigt am Krümmer? Wird das dicht? Geht das durch den TÜV? Zweitens die Kotflügel (sind bei mir auch beide durchgerostet) - hast Du originale genommen oder Zubehörteile? Habe hier im Forum einige Diskussionen über die Qualität der Zubehörkotflügel gelesen, mit der die meisten nicht zufrieden sind...

Was die Sache mit meiner Kupplung betrifft (ursprüngliches Thema dieses Threads), so bin ich damit zunächst noch nicht weitergekommen: Ich hatte mal im Internet nach gebrauchten CPE-Getrieben geschaut, aber dann ist mir beruflich eine Riesenarbeit reingeplatzt, so daß ich bis kurz vor Weihnachten überhaupt keine Zeit mehr hatte, mich darum zu kümmern. Werde das Thema jetzt mal wieder angehen...

Viele Grüße!

So, ich hatte ja versprochen, mich zu melden und zu berichten, wie die Sache ausgegangen ist:

Es wurde die Kupplung erneuert (kompletter Satz mit Druckplatte und Ausrücklager, von Sachs) und ein gebrauchtes Getriebe mit derselben Kennung (CPE) eingebaut (von der Autoverwertung, angeblich nur 137.000km gelaufen). Zweimassenschwungrad wurde überprüft und drin gelassen; der Meister von der Werkstatt hat mir abgeraten, es auf Verdacht auszutauschen. Also eine Kompromisslösung - nicht alles erneuert, aber auch nicht das alte Getriebe wieder eingebaut.

Die störenden Getriebegeräusche sind nun weg, das war es also wirklich. Da scheinen ein paar Lager nicht mehr hundertprozentig gewesen zu sein, was bei der Laufleistung ja auch akzeptabel ist. Und die Kupplung verbindet natürlich auch wieder vernünftig. Mal sehen, wie es auf lange Sicht ist - hoffe, es kommt jetzt nicht doch nach kurzer Zeit das Schwungrad 'hinterher'...

Vielen Dank nochmal an alle für die Beiträge, viele Grüße!

Nur keine billig Teile verbauen.
Im Video ist eine Druckplatte von NK nach ca 80 000km.....

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