Fragen nach Model 3 Testfahrt.
Hallo,
ich durfte heute das Model 3 (LR AWD) 500 km test-fahren (🙂) und möchte hier einmal die Punkte ansprechen, die mir negativ aufgefallen sind, ob es dafür
a) eine Lösung gibt und ich sie einfach nicht gefunden habe
b) es in Zukunft eine Lösung geben wird
c) es einfach so ist
d) ihr eventuell selbst mit diesen Punkten Probleme habt
1) Der schlechte Regensensor: Ist das normal? Gerade bei Gischt und Niesel hat er ein echt schlechte Figur gemacht. Ich musste ständig manuell wischen (was dafür deutlich einfacher geht als in meinem Auto)
2) Wenn ich ACC aktiviere, übernimmt er immer die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Warum? Ich will gerne meine aktuelle Geschwindigkeit übernehmen. Gerade wenn auf der Landstraße nur 70 erlaubt sind, er sich aber auf 100 stellt ist das nervig und fast schon gefährlich....Sowas kenne ich von keinem anderen ACC-System.
3) Punkt 2 wäre nicht ganz so schlimm, wenn das Model 3 eine Verkehrszeichenerkennung hätte. Hat es aber nicht. Wo kommen die hinterlegten Geschwindigkeitsbegrenzungen her? Die waren Größtenteils eine Katastrophe. 40 in der 70er Zone, 100 in der 80er Zone, Erkennung von Stadtgrenzungen ungenügend. Welche Navi-Software verwendet Tesla? Außerdem die Frage, warum das Model 3 mit all seinen Kameras keine Verkehrszeichen erkennen kann: 😕
4) Gibt es irgendwo ein Tripmeter? Ich habe keins gefunden. Oder eine Anzeige, die mir zeigt wie viele km ich seit dem letzten Laden zurückgelegt habe? Die einzige Trip-Anzeige, die ich gefunden habe, war nur aktiv, wenn auch das Navi aktiv war.
5) Gibt es einen Trick um im Navi das Auto-Zoomen zu unterbinden? Manchmal hat er immer wieder automatisch auf die komplette Übersicht herausgezoomt (die mir wenig bringt) und manchmal ist er doch in dem Zoom drin geblieben, den ich eingestellt hatte (mit Pinch2Zoom)
6) Kann man die Sitzheizung auf den Rücksitzen nur über den Bildschirm steuern?
7) Gibt es wirklich nur eine Rückfahrkamera, die ich beim Einparken benutzen kann? Kein 360? Bzw. was ist mit den Seitenkameras um z.B. die Felgen im Auge zu haben? Kann man die irgendwie aktivieren?
8) Gibt es irgendwie Möglichkeiten die Steuerung der beiden Lenkradtasten selbst zu konfigurieren (z.B. anstelle der Lautstärkeänderung, die Temperatur zu ändern), bzw. kann man sich irgendwelche Menüpunkte auf den "Startbildschirm" legen oder ist das alles fest?
9) Wenn ich das Licht "Aus" schalte, ist ja vorne trotzdem das Tagfahrlicht an. Hinten auch?
Vielen Dank für euer Feedback und einen schönen Abend noch 🙂
11 Antworten
1) Ja, gerade in der Dunkelheit greift die AI immer ins Klo und weiß nicht so recht, ob es nun regnet oder nicht. Lösung: Selber mit Knopfdruck wischen oder eine der beiden permanenten Stufen einschalten. Ob es jemals eine Lösung gibt weiß keiner.
2) Ich habe es noch nicht geschafft, da der Hebel nur eine Aktion zulässt. Im Model S ist das besser gelöst.
3) Angeblich liegt es an den Patenten von MobilEye. Ich glaube auch, dass die AI es einfach nicht schafft.
4) Ja. Einfach links unten ein bisschen mit dem Finger rumwischen. Da gibt es einen ganzen Haufen unterschiedliche Anzeigen.
5) Nein. Hier weiß auch die AI was besser für dich ist. Man kann zwar zoomen, aber irgendwann meint das Auto, dass es jetzt Zeit für eine andere Zoomstufe ist. Mal sehen was hier V10 bringt.
6) Ja. Diese Antwort gilt sowieso für jede Fragen die mit "nur über den Bildschirm steuern?" endet. Man kann alles nur über den Bildschirm steuern. Knöpfe gibt es so gut wie keine.
7) Ja, es gibt nur eine Rückfahrkamera. Das Auto kann ganze alleine parken, selbst wenn du nicht drinsitzt. 😉
8) Ich glaube das geht nur im Model S. Im Model 3 ist das fix hinterlegt.
9) Kommt auf die Länderausführung an. Bei mir (Österreich) gibt es hinten kein Tagfahrlicht.
1. Ja. Ist bei keinem Auto gut und beim M3 besonders schlecht, weil es kein Regensensor im eigentlichen Sinne ist, sondern über die Kameras funtkioniert. Viel nerviger ist aber, dass das Intervallwischen nicht regelbar ist. IMHO wischt der Regensensor, wenn er Tropfen erkennt. Eine klassiche Schaltung würde auch die Intervalle und Geschwindigkeit einstellen. Einmal wischen geht in jedem Auto gleich einfach am Lenkstockhebel. Haste ne Ente?
2. IMHO weil die Kunden (US) das so wollten. Ich mags auch nicht.
3. Weil sie sich mit dem Hersteller solcher Systeme überworfen haben und das nun selber entwickeln. Dauert.
4. In der Anzeige mit "seit dem letzten Laden" einfach mal runterscrollen 🙂
5. Nein.
6. Ja.
7. Ja. Nein. Nicht genug Bildwinkel, die schauen nur nach hinten Links/rechts. Also nein.
8. Nein
9. Noch nicht nachgesehen, aber Tagfahrlicht hinten ist nicht vorgesehen, sollte also auch hier nicht vorhanden sein.
1) Ja, leider. c), d) und vielleicht b)
2) Ebenfalls ja. Man kann sich dadurch behelfen, dass man bei der Aktivierung auf dem Gas bleibt, dann mit dem Scrollrad runterregelt und abschließend vom Gas geht. Ansonsten c) d) b)
3) Hat es nicht, ja. Soll angeblich am Patentstreit mit MobilEye liegen. Somit vermute ich b).
4) Doch, gibt es im linken unteren Bereich. Dort kannst du rauf/runterscrollen und siehst dort verschiedene Werte. Man kann auch eigene Trips anlegen. Somit a)
5) Nein, mir nicht bekannt und nervig. c) d) b)
6) Ja, ist so. c)
7) Nur Rückfahrkamera, liegt angeblich den Einbauwinkeln der anderen Kameras, dass er keine 360 Grad View hat. c) und d)
8) Nein. c), vielleicht b)
9) Keine Ahnung. Ist Tagfahrlicht nicht immer nur vorne in D? Ansonsten c)
Vielen Dank für eure Antworten.
Wäre natürlich wirklich toll, wenn in zukünftigen Versionen die Regenerkennung verbessert werden kann, zumindest ist hier also kein schlechter "Sensor" verbaut.
Wenn die zukünftige Verkehrszeichenerkennung für Fahrzeuge ohne FSD kommen würde, wäre das auch klasse, wie denkt ihr steht da die Chance?
Ansonsten frage ich mich noch, ob es mittlerweile schon Langzeiterfahrungen gibt? Die ersten Model 3 sind ja jetzt schon 2 Jahre alt und haben evtl auch schon zwei Winter erlebt. Gibt es da aus den USA schon Erfahrungen, zu evtl. schlechtem Fahrzeugdesign, das in Zukunft Probleme machen könnte, schlechten Bauteilen oder allgemein Schwachstellen? Oder wird das von Tesla quasi durchgehend abgeändert?
Dinge, die ich bereits gehört habe:
-Mögliche Rostanfälligkeit Radkasten
-Wasser-/Dreckansammlung Unterboden
-Feuchter Kofferraum
-Risse im Glasdach wohl bei hohen Temperaturen/Schwankungen
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Wie gesagt, ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass die Verkehrszeichenerkennung per Kamera (wieder) kommen wird. Ebenso wird es (und hat es auch bisher schon) auch sonst laufende Verbesserungen geben, Tesla hat keine "Modelljahre" wie klassische Automobilhersteller, sondern fügt Änderungen laufend in den Produktionsprozess ein.
Zu deinen anderen Fragen:
- An den Radkästen ist jedes Auto in der Tendenz rostanfällig, wichtig ist, dass die Radkastenverkleidung gut sitzt.
- Bzgl. Dreckansammlung am Unterboden: Das war hauptsächlich ein Video aus den USA, bei dem der Besitzer aber täglich irgendwelche unbefestigten Feldwege fahren muss um zu seinem Haus zu kommen, ein generelles Problem besteht da nicht.
- Ebensowenig wie beim potenziellen Wassereintritt in den Kofferraum - wenn die Dichtung richtig sitzt bzw. richtig verbaut wurde, bleibt auch alles trocken.
- Bei so großflächigen Glaselementen wie im Model 3 kann es vorkommen, dass da ein bei der Montage etwas unter Spannung eingesetztes Glas bei hohen Temperaturunterschieden reißen kann. Aber auch das ist kein häufig auftretendes Problem.
Grundsätzlich schlägt sich das Model 3 mMn sehr gut für ein komplett neues Fahrzeug und durch die laufenden Verbesserungen in der Produktion sind die Anfangsprobleme aus den USA bei den Europa-Versionen sowieso schon in der Regel abgestellt, die meisten Beschwerden kommen wohl softwareseitig auf...und da kann Tesla glücklicherweise mit Updates gegensteuern.
Zum Thema Rostschutz werden Testfahrzeuge in der schwedischen Autozeitschrift "Vi Bilägare" untersucht. Dabei bekam das Model 3 die Bewertung "3 von 5".
Das steht für normalen Rostschutz, also weder besonders gut noch besonders schlecht. Die aktuellen Volvo schneiden auch nicht besser ab, da dort (im Gegensatz zu früher) am Rostschutz gespart wird. Die deutschen "Premium" Hersteller erhalten in der Regel 4 oder sogar 5 von 5 Punkten.
Irgendwo auf YT gab es schon Berichte über beginnenden Rost am Model 3 aus Kanada. Die Bedingungen dort sind aber witterungstechnisch nicht unbedingt mit denen in D vergleichbar.
Also ich hab mein M3P jetzt seit 3 Tagen und über 1000km und der Regensensor ist wirklich super finde ich.
Nur ganz selten muss ich mal extra auf den Knopf am Hebel tippen...
Fahr mal bei Dunkelheit oder schlechter Sicht. Dann funktioniert er leider nicht.
Tunnel und Dunkelheit hatte ich auch dabei, bis jetzt OK...
Zitat:
@slummy schrieb am 29. September 2019 um 08:11:23 Uhr:
Also ich hab mein M3P jetzt seit 3 Tagen und über 1000km und der Regensensor ist wirklich super finde ich.
Nur ganz selten muss ich mal extra auf den Knopf am Hebel tippen...
Feiner Sprüh/Nieselregen scheint auch schwierig erkennbar zu sein für die Kameras. Oder wenn die Autobahn noch nass ist nach dem Regen und du die Gischt vorrausfahrender Fahrzeuge auf die Scheibe bekommst.
Wenn es hingegen "normal" regnet, gibt es keine Probleme. Das kann er genauso gut wie ein richtiger Regensensor.
Aber nur am Tag. Nachts machst du es mehr selbst als der Sensor. Zum Glück kann man die Funktion ausschalten.