Ford Fiesta MK4 kaufen Der Ratgeber

Ford Fiesta Mk4 (J*S)

Sie such ein Auto? Einen Fiesta MK4? Nun dann sind Sie hier richtig 🙂

Da immer wieder Leute hier mal Fragen ob der Fiesta MK4, gebaut von 1996 bis 1999 ein gutes Auto ist, hab ich mich jetzt mal entschieden ein kleines Fiesta FAQ zu schreiben. Dies gilt auch im großen und ganzen für das von 1999 - 2001 angeboten Facelift MK5, welches nur minimale Änderungen gegenüber dem MK4 hatte. Ich bitte die Mods hier auch den Thread oben im Threadverlauf anzukleben, damit er nicht wieder irgendwo verschwindet.

Bei weiteren Fragen die hier nicht beantwortet werden, könnt ihr mir auch gerne eine PN schreiben oder hier posten, ich werde dann versuchen so schnell wie möglich zu antworten. ACHTUNG! Dieser Thread ist natürlich keine 100%ige Garantie das ihr ein super Auto erwischt.

Im Endeffekt müsst ihr immer noch selber ein kontrollierenden Blick auf den Wagen eurer Wahl werfen, ich weiß hier ja nicht was ihr gerade im Auge habt. Dies soll nur eine Anleitung und eine Hilfe sein, kein 100% wasserdichte Garantie das jeder Fiesta überall jederzeit ein absoluter Goldwagen ist ; 🙂

Also, fangen wir an:

Ist der Fiesta ein gutes Auto?

Simpel gesagt, JA! Der MK-4 Fiesta ist ein äußerst zäher kleiner Bursche, noch dazu sehr wartungs- und verbrauchsarm. Der Wagen kann im Schnitt mit dem häufigsten Motor ( dazu kommen wir gleich nochmal ) mit 6,4 L bewegt werden. Er verzeiht auch mal den ein oder andren Fahrfehler und wird nicht direkt bockig wenns naß oder schwierig wird. Also auch geeignet für Fahranfänger, Wenigfahrer und alle andren die eher selten Auto fahren oder dies einfach ungern tun.
Soweit die "sehr sehr kurze Zusammenfassung für alle die es eilig haben".

Wie sieht es mit der Technik und Wartung aus?

Die Technik allgemein ist sehr unkompliziert und kann im großen und ganzen was das Alltägliche angeht von Otto-Normal Haushandwerker gewartet werden. Alles ist gut erreichbar, leicht zu finden und zu demontieren. Nur einzelne Teile wie etwa die Zündspule sind bescheiden montiert, die wichtigsten Problemfälle wie Lampen, Zündkerzen und Luft- wie Pollenfilter sind jedoch teilweise sofort beim öffnen der Haube zu erreichen.

Die Motoren sind zudem quer durch die Bank äußerst robust. Man kann hierbei grob zwischen den Endura und den Zetecmotoren wählen. Die Endura-E waren einmal mit 50 und einmal mit 60 PS lieferbar, wobei man mit ein paar leichten Bastelarbeiten an der Drosseklappe auch aus einem 50er einen 60 PSler machen kann.

Zudem sind die Enduras die häufigsten Motoren die beim Fiesta geordert wurden, Ersatzteile oder ganze Motoren sind hier also leichter zu bekommen und zu finden. Hier muss allerdings noch das Ventilspiel alle 15.000 KM eingestellt werden und anschließend ein neuer Dichtring aus Kork ( kostet 2,50 € ) zwischen Zylinderkopfdeckel und Motorblock eingelegt werden. Sonst kommt es zu Ölaustritt.

Daneben gab es vorallem in den höheren Ausstattungen noch die Zetecmaschinen. Diese konnte man mit 75 oder 90 PS ordern. Verbreitet ist aber der 75 PS-Motor, 90 wurden kaum geordert und sind schwer zu finden. Ach und bevor ichs vergesse, einen 1,8L Diesel mit 60 PS gabs auch noch, dieser ist aber genau so selten wie ein Automatikfiesta und wird wohl hauptsächlich im Fiesta Courier zu finden sein.

Hier auch die direkt die erste Warnung, sogut der normale Fiesta ist, so schlecht ist sein Kastenwagenbruder. Der Courier rostet gerne, viel und gut. An dem Ding rostet sogar Glas und Plastik, er ist wirklich der böse Bruder des normalen Fiesta. Den der ist, entgegen landläufiger Meinungen, äußerst Rostrobust.

War der von 89 bis 96 gebaute Fiesta MK-3 noch ein fahrendes Rostmuseeum, wir erinnern uns da an Tankklappe und Radläufe, war das Problem beim MK-4 gut im Griff. Hier rostet vorallem der Unterboden ( eine Hebebühne bei der Probefahrt aufzutreiben ist daher sinnvoll! ) und die Schweller von Fahrer und Beifahrer. Dort lässt sich der Rost aber einfacher kontrollieren, den Dichtgummi kann man einfach abziehen um den Schweller zu kontrollieren und kann ihn anschließend auch genauso einfach wieder aufstecken.

Der Rost frisst sich am Schweller übrigens am liebsten vom Steg der den Dichtgummi hält nach unten, also aufjedenfall den Gummi abziehen für eine genaue Kontrolle! Allerdings weitet sich der Rost dort langsam aus, also nicht gleich panisch werden sobald ihr leichten Rostbefall seht.

Ansonsten zickt der Fiesta gerne noch was die Querlenker angeht. Einfach mal die Räder voll nach links und rechts einschlagen und dann auf die Gummibuchse der Querlenker schauen. Sind diese porös, müssen sie ausgewechselt werden. Ein weiterer Problemherd ist das Leerlaufregelventil, was gerne mal den Geist aufgibt. Dieses sitzt allerdings auf dem Motorblock zentral und wird von 2 Schrauben und einem Stecker gehalten. Selbst Dr. Grobomotorik kann das in 4 Minuten tauschen. Schrottplatz 20 € 😉

Apropo Schrottplatz. Der Fiesta ist ein Heim für Heimwerke. Viele Teile gibt es momentan gut und günstig auf dem Schrottplatz. Man muss sich einfach nur bedienen, den Fiesta über einen Spender auf dem Schrott am laufen zu halten ist eine der einfachsten Übungen und erspart den Gang zum teuren Fachhändler.

Ausstattung

Hier gibt es eine breite Palette, verdammt breit. Da die häufigsten Extras nach denen heute gefragt wird Klimaanlage, Airbags, ABS und ASR sind, gehe ich hier einmal darauf ein. Airbags hatte der 96er Fiesta schon doppelt serienmäßig vorne, da brauchen wir nicht weiter drüber reden. Mehr gabs auch nicht.

Wer eine Klimaanlage will, der kann nach dem 99er Sondermodell "Style Cool" suchen, entsprechend dem Namen gab es hier den Kühlschrank serienmäßig. Witziges Extra, beim Fiesta war die Klimaanlage so konstruiert, dass sie das Handschuhfach automatisch mitkühlt. So schmilzt die Schokie nich im Sommer 😉
Ansonsten war die Klimaanlage natürlich noch im Ghia vorhanden und einigen Style ( ab 97 ) und Fun-Modellen ( bis 97 ). Darunter war sie etwa wie für den Focus ( bis 97 ) garnicht lieferbar oder im Flair eher selten anzutreffen.

ABS und ASR konnten dazu bestellt werden, wer das serienmäßig will sollte ebenfalls nach einem 99er Sondermodell schauen. Gemeint ist hier der Style Family, der dann auch gleich noch ein Panoramahubdach mitliefert und serienmäßige Kopfstützen hinten. Auch hier natürlich ist der Ghia mit Topausstattung wieder die Wahl, zumal er preislich heutzutage nur noch einen marginalen Abstand zu einem Flair, Fun oder Style hat. Ansonsten ist der "Style Family" aber mein Geheimtip, hier habt ihr viel gutes mit dem Namen garantiert.

Dazu gehören neben den schon erwähnten Airbags, dem Hubdach, ABS/ASR auch Kopfstützen hinten, elektrische Fensterheber vorne und ein 6 stelliger Tacho der eine wesentlich ehrlichere Auskunft über den Kilometerstand gibt, also die oft nur 5 stelligen Tachos in andren Fiestas. Dazu kommt noch der robuste 60 PS Endura-E Motor. Wer einen echten Style Family findet, kann nicht viel falsch machen.

Ein richtiges Schiebedach zum nach hinten schieben gab es beim Fiesta nur als Nachrüstlösung von Webasto, ehrlich, ich hab noch keinen einzigen Fiesta MK-4 damit gesehen. Wer aber trotzdem viel frische Luft von oben will, der soll nach einem Fiesta Fun ( gebaut von 96 - 97 ) suchen. Der hatte ein großes Faltdach was sich über die gesamte Wagenlänge zog, war im Zeitraum von 96 - 97 der mit am besten ausgestattete Fiesta neben dem Ghia und somit der Nachfolger des Fiesta MK-3 Calypso.

Sind wir schon bei Sondermodellen, sollten wir auch den 3 Sonderwagen von 99 nicht vergessen, den Style Sport. Serienmäßig mit Aluminiumschaltknauf und Alu-Handbremsgriff ( selten! ), weiß unterlegten Instrumenten und vorallem 75 PS sowie einem Heckspoiler. Für alle die schneller von A nach B wollen, für Fahranfänger reicht allerdings auch der 60 PS Fistel. Zieht immer noch gut genug weg in der Stadt 😉

Ansonsten hatte der Fiesta noch viele andre Gimmicks die man ordern konnte und die es quer durch die Modellreihen gab. So gibt es z.B. das Sichtpacket, sprich beheizbarer Frontscheibe und Außenspiegeln ( elektrisch und ebenfalls beheizbar), findet man aber fast nur im Ghia. Nebelscheinwerfer kann man ganz einfach nachrüsten, man braucht nur die Scheinwerfer, den Stecker und den andren Grill, die Kabel liegen alle schon samt Steckern im Motorraum. Steck, Steck schraub und fertig 😉

Andere Dinge wie Leder gab es laut Prospekt bis 97, sind aber das Gegenstück vom Bigfoot oder dem Yeti. Davon gehört hat man schon, laut Prospekt gibt es die, aber in der Realität hat man das noch nie gesehen. Auch ein andrer Knopf sorgt für Verwirrung, zwischen 97 und 99 gab es keinen Fiesta mit Kofferraumfernentriegelung!

Der Fiesta MK-3 hatte im Innenraum noch einen Knopf um die Heckklappe ohne Schlüssel abziehen zu öffnen. Der Fun beim MK-4 hatte diesen Knopf und das Facelift MK-5. Wo der Knopf 98 und 99 war, keine Ahnung. Ford hatte da wohl Knopflieferengpass. Trotzdeßen passen hinten 230 L hinein bzw 930 L wenn man die Rückbank umlegt. Mehr als genug im normalen Alltagsbetrieb wie ich aus Erfahrung sagen kann.

In Sachen Radio fressen die meisten Fiestaradios noch Kassette, es gab allerdings schon Fordradioklötze mit CD-Fach. Sind aber schwer zu finden, also kann man entweder ein modernes Radio nachrüsten. Oder man kauft sich im Elektronikmarkt einen Kassettenaddapter mit Klinkstecker. Der wird wie eine Kassette ins Kassettenlaufwerk geschoben und dann kann man dank Klinkstecker das Teil an jeden MP3 Player anschließen, so das dann über das Auto die Musik wieder gegeben wird.

Wieviel Geld muss ich mitbringen?

Die Frage nach dem Geld ist immer die wichtigste. Mein Endurafiesta kostet momentan 80 € Steuern im Jahr. Was die Versicherung angeht ist das individuell je nach Fahrer u.s.w., ihr kennt den Stress ja, da müsstet ihr mal nachfragen bei eurem Versichrer wies da aussieht.
Spritspartechnisch nimmt sich der Endura ca. 6,4 L Super bei normaler Fahrweise ( nicht schleichen, aber auch nicht permanent im Begrenzer fahren ).

Wollt ihr nun zum kauf schreiten, dann kommt es drauf an in welchem Zustand euer Wunschfiesta ist und welche Ausstattung er hat. Einen top erhaltnen Ghia mit Vollausstattung kann man sich schonmal um die 2000 € kosten lassen ohne sich über den Tisch gezogen zu fühlen. Ein normal erhaltner Fiesta mit normaler Durchschnittsausstattung ( z.B. Klima, Alurädern, Kopfstützen hinten ) kostet so um die 1000 - 1500 €. Für weitere Fragen einfach mal zur Not hier euer Wunschauto einstellen 🙂

Runtergerockte Basis-Focus mit 0 Ausstattung und der ein oder andren Baustelle kann man aber schon für 250 - 500 € bekommen. Hier soll man aber weder Wunder noch Wartungsfreiheit erwarten, diese Kisten waren wirklich nicht in liebevollen Händen, haben einiges gesehen, darunter aber selten eine Hebebühne oder Ersatzteile. Eher was für Bastler oder als Winterhure.

Ansonsten hoffe ich jetzt ersteinmal geholfen zu haben. Sollten noch Fragen offen sein, einfach wiegesagt posten oder PN. Ich werd ab und zu hier nochmal reingehen, das ein oder andre modifizieren, Infos hinzufügen und Bilder und die Sache aktualisieren. In diesem Sinne, froher Fiestakauf 🙂

Beste Antwort im Thema

Sie such ein Auto? Einen Fiesta MK4? Nun dann sind Sie hier richtig 🙂

Da immer wieder Leute hier mal Fragen ob der Fiesta MK4, gebaut von 1996 bis 1999 ein gutes Auto ist, hab ich mich jetzt mal entschieden ein kleines Fiesta FAQ zu schreiben. Dies gilt auch im großen und ganzen für das von 1999 - 2001 angeboten Facelift MK5, welches nur minimale Änderungen gegenüber dem MK4 hatte. Ich bitte die Mods hier auch den Thread oben im Threadverlauf anzukleben, damit er nicht wieder irgendwo verschwindet.

Bei weiteren Fragen die hier nicht beantwortet werden, könnt ihr mir auch gerne eine PN schreiben oder hier posten, ich werde dann versuchen so schnell wie möglich zu antworten. ACHTUNG! Dieser Thread ist natürlich keine 100%ige Garantie das ihr ein super Auto erwischt.

Im Endeffekt müsst ihr immer noch selber ein kontrollierenden Blick auf den Wagen eurer Wahl werfen, ich weiß hier ja nicht was ihr gerade im Auge habt. Dies soll nur eine Anleitung und eine Hilfe sein, kein 100% wasserdichte Garantie das jeder Fiesta überall jederzeit ein absoluter Goldwagen ist ; 🙂

Also, fangen wir an:

Ist der Fiesta ein gutes Auto?

Simpel gesagt, JA! Der MK-4 Fiesta ist ein äußerst zäher kleiner Bursche, noch dazu sehr wartungs- und verbrauchsarm. Der Wagen kann im Schnitt mit dem häufigsten Motor ( dazu kommen wir gleich nochmal ) mit 6,4 L bewegt werden. Er verzeiht auch mal den ein oder andren Fahrfehler und wird nicht direkt bockig wenns naß oder schwierig wird. Also auch geeignet für Fahranfänger, Wenigfahrer und alle andren die eher selten Auto fahren oder dies einfach ungern tun.
Soweit die "sehr sehr kurze Zusammenfassung für alle die es eilig haben".

Wie sieht es mit der Technik und Wartung aus?

Die Technik allgemein ist sehr unkompliziert und kann im großen und ganzen was das Alltägliche angeht von Otto-Normal Haushandwerker gewartet werden. Alles ist gut erreichbar, leicht zu finden und zu demontieren. Nur einzelne Teile wie etwa die Zündspule sind bescheiden montiert, die wichtigsten Problemfälle wie Lampen, Zündkerzen und Luft- wie Pollenfilter sind jedoch teilweise sofort beim öffnen der Haube zu erreichen.

Die Motoren sind zudem quer durch die Bank äußerst robust. Man kann hierbei grob zwischen den Endura und den Zetecmotoren wählen. Die Endura-E waren einmal mit 50 und einmal mit 60 PS lieferbar, wobei man mit ein paar leichten Bastelarbeiten an der Drosseklappe auch aus einem 50er einen 60 PSler machen kann.

Zudem sind die Enduras die häufigsten Motoren die beim Fiesta geordert wurden, Ersatzteile oder ganze Motoren sind hier also leichter zu bekommen und zu finden. Hier muss allerdings noch das Ventilspiel alle 15.000 KM eingestellt werden und anschließend ein neuer Dichtring aus Kork ( kostet 2,50 € ) zwischen Zylinderkopfdeckel und Motorblock eingelegt werden. Sonst kommt es zu Ölaustritt.

Daneben gab es vorallem in den höheren Ausstattungen noch die Zetecmaschinen. Diese konnte man mit 75 oder 90 PS ordern. Verbreitet ist aber der 75 PS-Motor, 90 wurden kaum geordert und sind schwer zu finden. Ach und bevor ichs vergesse, einen 1,8L Diesel mit 60 PS gabs auch noch, dieser ist aber genau so selten wie ein Automatikfiesta und wird wohl hauptsächlich im Fiesta Courier zu finden sein.

Hier auch die direkt die erste Warnung, sogut der normale Fiesta ist, so schlecht ist sein Kastenwagenbruder. Der Courier rostet gerne, viel und gut. An dem Ding rostet sogar Glas und Plastik, er ist wirklich der böse Bruder des normalen Fiesta. Den der ist, entgegen landläufiger Meinungen, äußerst Rostrobust.

War der von 89 bis 96 gebaute Fiesta MK-3 noch ein fahrendes Rostmuseeum, wir erinnern uns da an Tankklappe und Radläufe, war das Problem beim MK-4 gut im Griff. Hier rostet vorallem der Unterboden ( eine Hebebühne bei der Probefahrt aufzutreiben ist daher sinnvoll! ) und die Schweller von Fahrer und Beifahrer. Dort lässt sich der Rost aber einfacher kontrollieren, den Dichtgummi kann man einfach abziehen um den Schweller zu kontrollieren und kann ihn anschließend auch genauso einfach wieder aufstecken.

Der Rost frisst sich am Schweller übrigens am liebsten vom Steg der den Dichtgummi hält nach unten, also aufjedenfall den Gummi abziehen für eine genaue Kontrolle! Allerdings weitet sich der Rost dort langsam aus, also nicht gleich panisch werden sobald ihr leichten Rostbefall seht.

Ansonsten zickt der Fiesta gerne noch was die Querlenker angeht. Einfach mal die Räder voll nach links und rechts einschlagen und dann auf die Gummibuchse der Querlenker schauen. Sind diese porös, müssen sie ausgewechselt werden. Ein weiterer Problemherd ist das Leerlaufregelventil, was gerne mal den Geist aufgibt. Dieses sitzt allerdings auf dem Motorblock zentral und wird von 2 Schrauben und einem Stecker gehalten. Selbst Dr. Grobomotorik kann das in 4 Minuten tauschen. Schrottplatz 20 € 😉

Apropo Schrottplatz. Der Fiesta ist ein Heim für Heimwerke. Viele Teile gibt es momentan gut und günstig auf dem Schrottplatz. Man muss sich einfach nur bedienen, den Fiesta über einen Spender auf dem Schrott am laufen zu halten ist eine der einfachsten Übungen und erspart den Gang zum teuren Fachhändler.

Ausstattung

Hier gibt es eine breite Palette, verdammt breit. Da die häufigsten Extras nach denen heute gefragt wird Klimaanlage, Airbags, ABS und ASR sind, gehe ich hier einmal darauf ein. Airbags hatte der 96er Fiesta schon doppelt serienmäßig vorne, da brauchen wir nicht weiter drüber reden. Mehr gabs auch nicht.

Wer eine Klimaanlage will, der kann nach dem 99er Sondermodell "Style Cool" suchen, entsprechend dem Namen gab es hier den Kühlschrank serienmäßig. Witziges Extra, beim Fiesta war die Klimaanlage so konstruiert, dass sie das Handschuhfach automatisch mitkühlt. So schmilzt die Schokie nich im Sommer 😉
Ansonsten war die Klimaanlage natürlich noch im Ghia vorhanden und einigen Style ( ab 97 ) und Fun-Modellen ( bis 97 ). Darunter war sie etwa wie für den Focus ( bis 97 ) garnicht lieferbar oder im Flair eher selten anzutreffen.

ABS und ASR konnten dazu bestellt werden, wer das serienmäßig will sollte ebenfalls nach einem 99er Sondermodell schauen. Gemeint ist hier der Style Family, der dann auch gleich noch ein Panoramahubdach mitliefert und serienmäßige Kopfstützen hinten. Auch hier natürlich ist der Ghia mit Topausstattung wieder die Wahl, zumal er preislich heutzutage nur noch einen marginalen Abstand zu einem Flair, Fun oder Style hat. Ansonsten ist der "Style Family" aber mein Geheimtip, hier habt ihr viel gutes mit dem Namen garantiert.

Dazu gehören neben den schon erwähnten Airbags, dem Hubdach, ABS/ASR auch Kopfstützen hinten, elektrische Fensterheber vorne und ein 6 stelliger Tacho der eine wesentlich ehrlichere Auskunft über den Kilometerstand gibt, also die oft nur 5 stelligen Tachos in andren Fiestas. Dazu kommt noch der robuste 60 PS Endura-E Motor. Wer einen echten Style Family findet, kann nicht viel falsch machen.

Ein richtiges Schiebedach zum nach hinten schieben gab es beim Fiesta nur als Nachrüstlösung von Webasto, ehrlich, ich hab noch keinen einzigen Fiesta MK-4 damit gesehen. Wer aber trotzdem viel frische Luft von oben will, der soll nach einem Fiesta Fun ( gebaut von 96 - 97 ) suchen. Der hatte ein großes Faltdach was sich über die gesamte Wagenlänge zog, war im Zeitraum von 96 - 97 der mit am besten ausgestattete Fiesta neben dem Ghia und somit der Nachfolger des Fiesta MK-3 Calypso.

Sind wir schon bei Sondermodellen, sollten wir auch den 3 Sonderwagen von 99 nicht vergessen, den Style Sport. Serienmäßig mit Aluminiumschaltknauf und Alu-Handbremsgriff ( selten! ), weiß unterlegten Instrumenten und vorallem 75 PS sowie einem Heckspoiler. Für alle die schneller von A nach B wollen, für Fahranfänger reicht allerdings auch der 60 PS Fistel. Zieht immer noch gut genug weg in der Stadt 😉

Ansonsten hatte der Fiesta noch viele andre Gimmicks die man ordern konnte und die es quer durch die Modellreihen gab. So gibt es z.B. das Sichtpacket, sprich beheizbarer Frontscheibe und Außenspiegeln ( elektrisch und ebenfalls beheizbar), findet man aber fast nur im Ghia. Nebelscheinwerfer kann man ganz einfach nachrüsten, man braucht nur die Scheinwerfer, den Stecker und den andren Grill, die Kabel liegen alle schon samt Steckern im Motorraum. Steck, Steck schraub und fertig 😉

Andere Dinge wie Leder gab es laut Prospekt bis 97, sind aber das Gegenstück vom Bigfoot oder dem Yeti. Davon gehört hat man schon, laut Prospekt gibt es die, aber in der Realität hat man das noch nie gesehen. Auch ein andrer Knopf sorgt für Verwirrung, zwischen 97 und 99 gab es keinen Fiesta mit Kofferraumfernentriegelung!

Der Fiesta MK-3 hatte im Innenraum noch einen Knopf um die Heckklappe ohne Schlüssel abziehen zu öffnen. Der Fun beim MK-4 hatte diesen Knopf und das Facelift MK-5. Wo der Knopf 98 und 99 war, keine Ahnung. Ford hatte da wohl Knopflieferengpass. Trotzdeßen passen hinten 230 L hinein bzw 930 L wenn man die Rückbank umlegt. Mehr als genug im normalen Alltagsbetrieb wie ich aus Erfahrung sagen kann.

In Sachen Radio fressen die meisten Fiestaradios noch Kassette, es gab allerdings schon Fordradioklötze mit CD-Fach. Sind aber schwer zu finden, also kann man entweder ein modernes Radio nachrüsten. Oder man kauft sich im Elektronikmarkt einen Kassettenaddapter mit Klinkstecker. Der wird wie eine Kassette ins Kassettenlaufwerk geschoben und dann kann man dank Klinkstecker das Teil an jeden MP3 Player anschließen, so das dann über das Auto die Musik wieder gegeben wird.

Wieviel Geld muss ich mitbringen?

Die Frage nach dem Geld ist immer die wichtigste. Mein Endurafiesta kostet momentan 80 € Steuern im Jahr. Was die Versicherung angeht ist das individuell je nach Fahrer u.s.w., ihr kennt den Stress ja, da müsstet ihr mal nachfragen bei eurem Versichrer wies da aussieht.
Spritspartechnisch nimmt sich der Endura ca. 6,4 L Super bei normaler Fahrweise ( nicht schleichen, aber auch nicht permanent im Begrenzer fahren ).

Wollt ihr nun zum kauf schreiten, dann kommt es drauf an in welchem Zustand euer Wunschfiesta ist und welche Ausstattung er hat. Einen top erhaltnen Ghia mit Vollausstattung kann man sich schonmal um die 2000 € kosten lassen ohne sich über den Tisch gezogen zu fühlen. Ein normal erhaltner Fiesta mit normaler Durchschnittsausstattung ( z.B. Klima, Alurädern, Kopfstützen hinten ) kostet so um die 1000 - 1500 €. Für weitere Fragen einfach mal zur Not hier euer Wunschauto einstellen 🙂

Runtergerockte Basis-Focus mit 0 Ausstattung und der ein oder andren Baustelle kann man aber schon für 250 - 500 € bekommen. Hier soll man aber weder Wunder noch Wartungsfreiheit erwarten, diese Kisten waren wirklich nicht in liebevollen Händen, haben einiges gesehen, darunter aber selten eine Hebebühne oder Ersatzteile. Eher was für Bastler oder als Winterhure.

Ansonsten hoffe ich jetzt ersteinmal geholfen zu haben. Sollten noch Fragen offen sein, einfach wiegesagt posten oder PN. Ich werd ab und zu hier nochmal reingehen, das ein oder andre modifizieren, Infos hinzufügen und Bilder und die Sache aktualisieren. In diesem Sinne, froher Fiestakauf 🙂

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Wir stehen vor einem Fiesta Kauf.
Bj 1998, 55KW-16V, ca. 250.000km, 2 Jahre TÜV, 850.-, Alufelgen, Hebdach, 4Türen, wenig Rost, Zahnriemen noch echt gut

Könnt Ihr bitte was zum Motor sagen?
Ist der 16V ein anfälliger Motor?

Der Verkäufer möchte keine Gewährleistung geben, obwohl er klar ein Händler ist.
Er meint, er könne es ablehnen bei solch niedrigem Preis - ich habe gelesen er kann es nicht ablehnen.
Was meint Ihr?

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