Feststellbremse

VW Passat B7/3C

Hallo zusammen,

ich fahre einen Passat B8, Baujahr 2016.
Nach gut zwei Jahren stelle ich fest, dass Aufgrund der ganzen Helferchen im Fahrzeug, meine hinteren Bremsscheiben kaum genutzt werden und rosten. Durch meinen alten der Passat B6 , kannte ich dieses Problem.
Hier konnte man aber, vorausgesetzt man war alleine auf der Landstraße und ist um die 60km/h gefahren, den Knop der Feststellbremse drücken. Sobald man den Knopf wieder losgelassen hat, löste sich die Feststellbremse wieder und somit konnte man die hinteren Bremsen schön reinigen.

Laut Aussage des Freundlichen, soll dies bei meiner Modellreihe aber nicht mehr gehen. Das Fahrzeug soll eine Notbremsung einleiten und die hinten Räder blockieren voll.
Hat jemand erfahren damit?? Stimmte diese Aussage des Freundlichen??

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@jokergermany.de.vu schrieb am 16. August 2018 um 10:19:12 Uhr:


Natürlich muss man aber auch bedenken, dass beim starken Bremsen, die Belastung auch mehr auf den vorderen Bremsen liegt

Daher ja auch der gelegentlich geäußerte Vorschlag, wenn das mit dem Freibremsen wirklich funktionieren solle, müsse man

rückwärts

Schwung nehmen 😁

23 weitere Antworten
23 Antworten

Zitat:

@klein_A3 schrieb am 15. August 2018 um 23:30:45 Uhr:


Schon klar. Aber mit welchem Helferchen hat das zu tun? Ich fahre vorausschauend, muss also wenig bremsen und vorallem selten hart. Hatte noch nie Probleme mit den hinteren Scheiben.
Ich frage mich auch immer, wenn doch die Belastung vorne stärker ist, warum gerade hartes Bremsen den hinteren helfen soll?

Die vorderen Bremsen tragen durch die dynamische Achslastverlagerung beim Bremsen den Hautptteil der Verzögerungsenergie, d.h. 70-80 % der Energie werden vorne umgewandelt. Daher sind die vorderen Bremsen immer größer dimensioniert.
D.h. im Umkehrschluss auch, dass die Hinterachsbremse nur mit ca. 20-30 % belastet wird, d.h. hier kommt nur wenig Energie an. Wenn ich stark bremse ist das immer noch so, aber absolut setze ich mehr Bremsleistung, auch an der Hinterachse ab, so dass diese stärker arbeiten muss und besser frei gebremst wird.

Mit irgendwelchen Helferlein hat das sehr wenig zu tun, da auch für eine ACC geregelte Bremsung genau die gleich Physik wirkt.

Wenn man stärker bremst, verteilt sich mehr Gewicht nach vorne. Bleibt dann hinten wirklich mehr?
Es gibt ACC Systeme die bremsen erstmal nur hinten um eben dieses nicken abzumildern.

Ja, da kommt hinten mehr an. Da kommt so viel an, bis die hinteren Räder blockieren und dann greift die EBV (elektronische Bremskraftverteilung).
Aber es ist und bleibt immer nur ein Bruchteil von vorne.

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 17. August 2018 um 06:51:31 Uhr:


Es gibt ACC Systeme die bremsen erstmal nur hinten um eben dieses nicken abzumildern.

Dieses Argument hört man öfter, es ist aber dennoch kompletter Unsinn.

Ob man vorne oder hinten bremst, hat (solange diese Wahl bei der geforderten Bremskraft überhaupt noch besteht) Null Auswirkung auf die Stärke des Nickens. Genausowenig hängt übrigens im umgekehrten Fall die Stärke des Aufbäumens davon ab, ob Vorderachse, Hinterachse oder beide angetrieben werden.

Beide Effekte kommen ausschließlich davon, dass die Gesamt-Kraft der Straße auf die Räder in Längsrichtung auf Straßenniveau wirkt, und damit ca. einen halben Meter unterhalb des Fahrzeug-Schwerpunkts. Dieser Versatz der Kraftwirkungslinie ergibt ein Drehmoment um die Querachse, und dadurch erzeugte Drehung um die Querachse ist dann das Nicken bzw. Aufbäumen.

Unterschiede aus der Wahl der Achse ergeben sich erst, wenn die benutzte Achse ihre Federwege so weit ausgereizt hat, dass das Rad nicht mehr ausreichend stark auf den Boden gedrückt werden kann. Dann kann die geforderte Kraft dort gar nicht mehr übertragen werden, und das Rad hebt im Extremfall (große Kraft, kurzes, hohes Auto ohne ABS, ESP und Co.) sogar kurz ab. Dadurch bricht aber die Kraftübertragung zusammen, das Drehmoment entfällt, und das Auto fällt zurück auf das Rad. Damit geht die ganze Geschichte von vorne wieder los --- vorausgesetzt, das Auto befindet sich dann immer noch auf der Straße, und nicht schon auf dem Flug in die Botanik. Fahrer tendenziell übermotorisierter Fronttriebler kennen diesen Ablauf beim Beschleunigen ggf. als "Stempeln", die Firma Audi erinnert sich an den Rückruf des ursprünglichen TT.

Ähnliche Themen

@Timmerings Jan, das ist leider komplett falsch, was Du schreibst.

Je nach Achsauslegung kann man sehr gezielt die Fahrzeugbewegung beim Bremsen und Beschleunigen beeinflussen. Das geht so weit, dass durch das Bremsen an der Hinterachse ein Absenken des Hecks erreicht wird.

Fahrzeugtechnische Stichworte dazu sind Anti-Dive bzw. Bremsnickausgleich, Nickzentrum und Achspole.

Zitat:

@MacV8 schrieb am 18. August 2018 um 11:08:04 Uhr:


@Timmerings Jan, das ist leider komplett falsch, was Du schreibst.

Ist es nicht. Das hat Timmering Jan physikalisch völlig richtig beschrieben.

Zitat:

Je nach Achsauslegung kann man sehr gezielt die Fahrzeugbewegung beim Bremsen und Beschleunigen beeinflussen. Das geht so weit, dass durch das Bremsen an der Hinterachse ein Absenken des Hecks erreicht wird.

Fahrzeugtechnische Stichworte dazu sind Anti-Dive bzw. Bremsnickausgleich, Nickzentrum und Achspole.

Das man mit Hilfe von technischen Lösungen das physikalische Nicken ausgleichen kann, steht auf einem anderen Blatt.

Völlig richtig beschrieben, dass das Nicken unabhängig von der gebremsten Achse und der verwendeten Kinematik ist, aber das Nicken lässt sich mit technischen Lösungen beeinflussen.
Wer findet den Widerspruch?
Ich gebe noch einen Hinweis, der Nickausgleich der jeweiligen Achse ist abhängig vom Drehmoment, dass an dieser Achse anliegt. Die Bremse stützt sich mit ihrem Moment an der Achse ab.

Aber kein Problem. War nur ein netter fahrzeugtechnischer Hinweis und wenn Eure Fahrzeugtechnik anders funktioniert, dann nehme ich das gerne zur Kenntnis.

Zitat:

@jokergermany.de.vu schrieb am 16. August 2018 um 10:19:12 Uhr:


...
(Bin mal auf meine Bremsen gespannt mit dem GTE....)

Habe gerade die erste Durchsicht (30TKM) durch. Der Meister sagt ganz klar, mit den Bremsscheiben käme ich nicht durch die HU. Die hinteren sind komplett vergammelt und vorn die nicht sichtbare Innenseite auch. Außen vorne geht es noch. Das die Bremsen nicht mehr optimal sind ist während der Fahrt durch die Geräuschkulisse gut wahrnehmbar und teilweise auch durch Vibrationen spürbar. Meine Anfrage, ob es angepaßte Bremsscheiben-Steine-Kombinationen gibt - "Nein". Es gibt keine Bremsen für Wenigfahrer und geringe Nutzung (Öko-Autos).

Die Aussage des Übergabeberaters (Wolfsburg) auf meine Frage zur elektrischen Feststellbremse, daß dies für die Multikollisionsbremse notwendig wäre ist jedenfalls Quark, denn die Autoholdfunktion, wie auch die Notbremsfunktion nutzen die hydraulische Bremse, nicht die elektrischen Feststellmotoren. Selbst wenn das Fahrzeug ein Abrollen feststellt, wird nur der Druck im Hydrauliksystem erhöht, nicht aber die Feststellbremse angezogen.

Gruß, HUK

Zitat:

@HUKoether schrieb am 19. August 2018 um 12:15:22 Uhr:


Die Aussage des Übergabeberaters (Wolfsburg) auf meine Frage zur elektrischen Feststellbremse, daß dies für die Multikollisionsbremse notwendig wäre ist jedenfalls Quark, denn die Autoholdfunktion, wie auch die Notbremsfunktion nutzen die hydraulische Bremse, nicht die elektrischen Feststellmotoren. Selbst wenn das Fahrzeug ein Abrollen feststellt, wird nur der Druck im Hydrauliksystem erhöht, nicht aber die Feststellbremse angezogen.

Verstehe ich nicht. Die MKB hält das Auto auch, während und nach dem Crash, wenn das Bordnetz getrennt ist. Es ist richtig, dass die Hydraulik immer mitverwendet wird, aber zum Halten nach Trennen des Bordnetzes muss die EPB verwendet werden, weil der Hydraulikdruck irgendwann durch Leckage weg ist.
Genauso ist die EPB die Rückfallebene für das AutoHold, wenn die Ventile zu heiß werden und geöffnet werden müssen und genauso schließt die EPB, wenn nach einer Notbremsung eine Geschwindigkeit kleiner 3 km/h erreicht wurde.

MKB, AutoHold und Notbremsfunktion greifen also alle drei auf die EPB zurück und wären ohne diese auch nicht so darstellbar. Nur mit EPB lässt sich das Auto im Stillstand dauerhaft fixieren. Das ESC kann das nicht.

Deine Antwort
Ähnliche Themen