1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Audi
  5. A5
  6. A5 8T & 8F
  7. Fahrbericht 2011 Mustang GT, oder: Eine mögliche Alternative zum S5/RS5 ?!?

Fahrbericht 2011 Mustang GT, oder: Eine mögliche Alternative zum S5/RS5 ?!?

Audi A5

Liebe A5, S5 und RS5 Freunde,

es ist eine ganze Weile her, seitdem ich das letzte Mal etwas gepostet habe....Mea culpa. Heute möchte ich aber wieder die Initiative ergreifen.

Zur Vorgeschichte:

Heute Vormittag erhielt ich einen Anruf eines Bekannten, der sich beruflich auf den Import von US-amerikanischen Autos spezialisiert hat. Er wagte es doch tatsächlich mir die Frage zu stellen, ob ich Interesse an einer Probefahrt mit einem "richtigen" Auto hätte (selbstverständlich weiß er, dass ich stolzer und zufriedener Besitzer eines A5 3.0 TDI bin). Mit einem Schmunzeln im Gesicht habe ich zugesagt, ohne zu wissen was mich erwartet.

Dort angekommen präsentierte er mir schließlich die neue 2011er Version des Ford Mustang GT in Kona Blue, sehr ähnlich meinem Tiefseeblau, und schwarzem Ledergestühl. Aufgrund der spontanen Zusage habe ich meine Digicam nicht mitgenommen und dementsprechend keine Bilder gemacht. Ich hoffe Ihr seht es mir nach. Dafür habe ich Euch aus dem Netz einige Bilder heraus gesucht, die weitestgehend meinem Mustang entsprechen (bis auf die Tatsache, dass meiner noch zusätzlich Nebelscheinwerfer im Grill hatte). Meine Eindrücke nach der rund 3 stündigen Probefahrt:

Design

Um ehrlich zu sein, habe ich Ihn nicht sofort als Mustang erkannt. Er steht äußerst satt auf der Straße, allerdings in der Serienausstattung auch sehr hochbeinig (Maße: Länge 477 cm, Breite 187 cm, Höhe 141 cm). Ich muss zugeben, dass er auf mich, im Vgl. zu den Vorgängern, keinen prolligen Eindrucke machte. Selbstverständlich ist ein A5 deutlich zurückhaltender, aber aus meiner Sicht möchte ein Mustang Käufer auch ein wenig auffallen.

Das Interieur hat für amerikanische Verhältnisse ebenfalls einen sehr hochwertigen Eindruck gemacht. Die Bedienelemente der Mittelkonsole wirken auf mich jedoch relativ lieblos angeordnet und auch das verwendete Plastik der Türabdeckung fühlt sich wenig wertig an. Die verwendeten Materialien im A5 sind hier deutlich überlegen. Nichtsdestotrotz wirkt alles sehr aufgeräumt und auch das Platzangebot ist sehr üppig.

Motor

Hierzu zunächst die nackten Daten:

5.0 Liter Hubraum
412 PS
530 NM bei 4.250 U/min

Als ich den Zündschlüssel umdrehte wurde mir (vor allem als Diesel-Fahrer) warm ums Herz. Der Sound dieses Hubraummonsters war einfach nur betörend. Da ich, bevor ich mich für den 3.0 TDI entschied, eine Probefahrt mit dem S5 (V8) absolvierte, hatte ich hier einen direkten Vergleich. Der Mustang klingt deutlich präsenter als der S5 ohne dabei aufdringlich zu werden. Im Leerlauf und bei sanfter Fahrweise ist ein dumpfes Blubbern zu hören. Wehe dem, der ihm die Sporen gibt....dann nämlich trompetet der Motor eine herrliche V8-Orgie aus den beiden Endrohren.

Und nun, wie fährt er sich, der 5.0 Liter? Ich muss ehrlich gestehen, ich war platt von der Leistungsentfaltung dieses Motors. Um Mißverständnisse auszuschließen: Ich möchte hier nicht gegen S5/RS5 Fahrer schießen...Gott behüte.

Im direkten Vergleich zum S5 (V8) würde der Mustang GT ihn zum Frühstück essen....und immer noch Hunger haben. Bereits ab 1.500 U/min schiebt der Wagen mit solch einer brachialen Gewalt an, als gäbe es kein Morgen. Auf dieser Drehmomentwelle surft er dann bis knapp 7.000 Umdrehungen. Als 3.0 TDI Fahrer bin ich mit Drehmoment jenseits der 500 NM vertraut, allerdings nur für einen verschwindend kleinen Drehzahlbereich. Liegen dann fast über das gesamte Drehzalband 530 NM an, kennt die Freude kein halten mehr. Die Automatik fand jedoch nicht immer auf Anhieb den richtigen Gang und teilweise ruckelte es auch schon mal. 

Auch die kurze Autobahnfahrt hat bestätigt, dass selbst bei Geschwindigkeiten über 200 km/h der Schub nahezu kein Ende kennt. Klar, was wäre die Autowelt ohne Stammtischwerte: Motor Trend hat den Sprint 0-60 mph (was nach Adam Riese rund 97 km/h sind) mit 4,3 sek angegeben. Das entspricht evtl. einer 0-100 km/h Zeit von 4,5 sek (Handschalter).

Ich persönlich gebe nicht viel auf diese Werte, für mich zählt eher der subjektive Eindruck. Der würde diese Beschleunigungswerte aber 100% unterstreichen. Die gefühlte Beschleunigung ist bombastisch.

Fazit

Meine bis dahin bestehenden Vorurteile gegenüber amerikanischen Musclecars wurden eindeutig entkräftet. Ich habe zugegebenermaßen den Ford Mustang bis dato ob seines Design und seiner Verarbeitung eher belächelt, bzw. vollkommen ignoriert. Mein Eindruck ist nun ein anderer. Ford hat einen vollwertigen, gut verarbeiteten Mustang mit einem brachialen, dennoch souveränen Motor auf dem Markt gebracht. Statt abwertender Blicke, habe ich teilweise "Daumen hoch" und freudige Gesichter auf der Straße gesehen. Das Image scheint daher auch aus der Proleten- und Zuhälter-Ecke entkommen. 

Das schlagkräftigste Argument des Mustang dürfte neben diesen Faktoren vor allem sein Preis sein. Die von mir angebotene Version mit 2000 km auf dem Tacho wird für 36.000 Euro verkauft.... vergleichbare Wägen dieser Leistungsklasse findet man wohl eher in der Klasse >70.000 Euro. Zu guter Letzt hat mich der Verbrauch beeindruckt. Im Gesamtschnitt meiner Probefahrt gönnte er sich 12,2 Liter Super. Dabei hab ich das Pony alles andere als geschont. Aus meiner Sicht ein beeindruckender Wert.

Nun, werde ich meinen 3.0 TDI verkaufen und auf die amerikanische Seite wechseln? Nein, sicher nicht. Aber ich habe wieder einmal gelernt, dass Vorurteile widerlegt werden können und man dabei auch noch einen Heidenspaß haben kann.

Beste Antwort im Thema

Liebe A5, S5 und RS5 Freunde,

es ist eine ganze Weile her, seitdem ich das letzte Mal etwas gepostet habe....Mea culpa. Heute möchte ich aber wieder die Initiative ergreifen.

Zur Vorgeschichte:

Heute Vormittag erhielt ich einen Anruf eines Bekannten, der sich beruflich auf den Import von US-amerikanischen Autos spezialisiert hat. Er wagte es doch tatsächlich mir die Frage zu stellen, ob ich Interesse an einer Probefahrt mit einem "richtigen" Auto hätte (selbstverständlich weiß er, dass ich stolzer und zufriedener Besitzer eines A5 3.0 TDI bin). Mit einem Schmunzeln im Gesicht habe ich zugesagt, ohne zu wissen was mich erwartet.

Dort angekommen präsentierte er mir schließlich die neue 2011er Version des Ford Mustang GT in Kona Blue, sehr ähnlich meinem Tiefseeblau, und schwarzem Ledergestühl. Aufgrund der spontanen Zusage habe ich meine Digicam nicht mitgenommen und dementsprechend keine Bilder gemacht. Ich hoffe Ihr seht es mir nach. Dafür habe ich Euch aus dem Netz einige Bilder heraus gesucht, die weitestgehend meinem Mustang entsprechen (bis auf die Tatsache, dass meiner noch zusätzlich Nebelscheinwerfer im Grill hatte). Meine Eindrücke nach der rund 3 stündigen Probefahrt:

Design

Um ehrlich zu sein, habe ich Ihn nicht sofort als Mustang erkannt. Er steht äußerst satt auf der Straße, allerdings in der Serienausstattung auch sehr hochbeinig (Maße: Länge 477 cm, Breite 187 cm, Höhe 141 cm). Ich muss zugeben, dass er auf mich, im Vgl. zu den Vorgängern, keinen prolligen Eindrucke machte. Selbstverständlich ist ein A5 deutlich zurückhaltender, aber aus meiner Sicht möchte ein Mustang Käufer auch ein wenig auffallen.

Das Interieur hat für amerikanische Verhältnisse ebenfalls einen sehr hochwertigen Eindruck gemacht. Die Bedienelemente der Mittelkonsole wirken auf mich jedoch relativ lieblos angeordnet und auch das verwendete Plastik der Türabdeckung fühlt sich wenig wertig an. Die verwendeten Materialien im A5 sind hier deutlich überlegen. Nichtsdestotrotz wirkt alles sehr aufgeräumt und auch das Platzangebot ist sehr üppig.

Motor

Hierzu zunächst die nackten Daten:

5.0 Liter Hubraum
412 PS
530 NM bei 4.250 U/min

Als ich den Zündschlüssel umdrehte wurde mir (vor allem als Diesel-Fahrer) warm ums Herz. Der Sound dieses Hubraummonsters war einfach nur betörend. Da ich, bevor ich mich für den 3.0 TDI entschied, eine Probefahrt mit dem S5 (V8) absolvierte, hatte ich hier einen direkten Vergleich. Der Mustang klingt deutlich präsenter als der S5 ohne dabei aufdringlich zu werden. Im Leerlauf und bei sanfter Fahrweise ist ein dumpfes Blubbern zu hören. Wehe dem, der ihm die Sporen gibt....dann nämlich trompetet der Motor eine herrliche V8-Orgie aus den beiden Endrohren.

Und nun, wie fährt er sich, der 5.0 Liter? Ich muss ehrlich gestehen, ich war platt von der Leistungsentfaltung dieses Motors. Um Mißverständnisse auszuschließen: Ich möchte hier nicht gegen S5/RS5 Fahrer schießen...Gott behüte.

Im direkten Vergleich zum S5 (V8) würde der Mustang GT ihn zum Frühstück essen....und immer noch Hunger haben. Bereits ab 1.500 U/min schiebt der Wagen mit solch einer brachialen Gewalt an, als gäbe es kein Morgen. Auf dieser Drehmomentwelle surft er dann bis knapp 7.000 Umdrehungen. Als 3.0 TDI Fahrer bin ich mit Drehmoment jenseits der 500 NM vertraut, allerdings nur für einen verschwindend kleinen Drehzahlbereich. Liegen dann fast über das gesamte Drehzalband 530 NM an, kennt die Freude kein halten mehr. Die Automatik fand jedoch nicht immer auf Anhieb den richtigen Gang und teilweise ruckelte es auch schon mal. 

Auch die kurze Autobahnfahrt hat bestätigt, dass selbst bei Geschwindigkeiten über 200 km/h der Schub nahezu kein Ende kennt. Klar, was wäre die Autowelt ohne Stammtischwerte: Motor Trend hat den Sprint 0-60 mph (was nach Adam Riese rund 97 km/h sind) mit 4,3 sek angegeben. Das entspricht evtl. einer 0-100 km/h Zeit von 4,5 sek (Handschalter).

Ich persönlich gebe nicht viel auf diese Werte, für mich zählt eher der subjektive Eindruck. Der würde diese Beschleunigungswerte aber 100% unterstreichen. Die gefühlte Beschleunigung ist bombastisch.

Fazit

Meine bis dahin bestehenden Vorurteile gegenüber amerikanischen Musclecars wurden eindeutig entkräftet. Ich habe zugegebenermaßen den Ford Mustang bis dato ob seines Design und seiner Verarbeitung eher belächelt, bzw. vollkommen ignoriert. Mein Eindruck ist nun ein anderer. Ford hat einen vollwertigen, gut verarbeiteten Mustang mit einem brachialen, dennoch souveränen Motor auf dem Markt gebracht. Statt abwertender Blicke, habe ich teilweise "Daumen hoch" und freudige Gesichter auf der Straße gesehen. Das Image scheint daher auch aus der Proleten- und Zuhälter-Ecke entkommen. 

Das schlagkräftigste Argument des Mustang dürfte neben diesen Faktoren vor allem sein Preis sein. Die von mir angebotene Version mit 2000 km auf dem Tacho wird für 36.000 Euro verkauft.... vergleichbare Wägen dieser Leistungsklasse findet man wohl eher in der Klasse >70.000 Euro. Zu guter Letzt hat mich der Verbrauch beeindruckt. Im Gesamtschnitt meiner Probefahrt gönnte er sich 12,2 Liter Super. Dabei hab ich das Pony alles andere als geschont. Aus meiner Sicht ein beeindruckender Wert.

Nun, werde ich meinen 3.0 TDI verkaufen und auf die amerikanische Seite wechseln? Nein, sicher nicht. Aber ich habe wieder einmal gelernt, dass Vorurteile widerlegt werden können und man dabei auch noch einen Heidenspaß haben kann.

20 weitere Antworten
20 Antworten

Wenn ich mir einen Ami zulegen würde, dann den Chevrolet Camaro 2011.
http://...rguideauto.howstuffworks.com/...ro-2dr-cpe-2ss-equipment.htm

War erst letzte Woche in den USA und das Auto schaut in Live verdammt Sexy aus. Der Sound ist natürlich auch brachial. Der stand in einer Mall als Austellungstsück. Mit Vollaustattung lag er bei 39.000 $...

Gestern hatte ich das Vergnügen ein Exemplar an der Ampel zu sehen. Soundmäßig war ein schönes, sattes Blubbern zu hören und optisch hat der Wagen auch einiges hergemacht. In Natura sieht er deutlich besser aus als auf Bildern. Für den Kampfpreis ist der Mustang GT ein faszinierendes Fahrzeug, denke ich.

Ho,

Die Bilder zeigen einen 2011 V6 Premium mit Pony Package. Nur das Pony Package hat einen Chromrahmen um das Pferd auf dem Kühlergrill. Und das Pony-Package gibt es nur für den V6.

Ein 2011 GT hat an den vorderen Kotflügeln keinen Tribar, sondern "5.0" stehen. Außerdem hat ein GT hinten auf dem Kofferraum "GT" stehen und auch kein Tribar-Logo. Die 18"-Felgen sind auf einem GT auch selten zu finden, weil da das Brembo-Paket nicht reinpasst.

Just my 2ct - ddeml

gefällt mir. genauso wie der camaro. optisch sind die neuen ami-kisten genau mein fall. bullig, breit, große radkästen und räder. tolle linien

leider sind fahrwerk, verbrauch und anmutung der innenausstattungen fast immer k.o. kriterien für meine ansprüche.

und so bleibt es beim a5. vorgemerkt ist der a5 bi-turbo diesel, wenn er denn mal kommt.

als neue alternative habe das 4er coupe von bmw - mit staunen hinsichtlich formensprache - ebenfalls mal notiert.

Ähnliche Themen

Mir gefallen die Amis auch grundsätzlich sehr gut, v.a. das entsprechende Preis/Leistungsverhältnis. Ganz klare Abzüge gibt es aber für den Innenraum (es gab dort doch so ne Wecker-Digitaluhr aus den 80en) und für die Alltagstauglichkeit, v.a. im Winter. Aus diesem Grund käme für mich ein solcher nur als Zweit-Fun-Auto (idealerweise noch Cabrio).
Eine Daseinsberechtigung haben sie 100%.

Hallo alle zusammen,
Habe einen RS5 und zum Spass eine Corvette. In der Diszipiln Fahrspass, Sound und Beschleunigung gewinnt klar die Corvette. Ich will jetzt nicht sagen dass der Rs5 langsamer wäre, aber er Beschleunigt eher unspektakulär. Die Corv. hat einfach mehr bums, und ab 4000 umdr. bricht die Hölle aus. Auch ist die Corvette trotz ihrer Blattfedern ( Carbon) sehr gut in denn Kurven. In Punkto Verarbeitung und Innenraum kann sie jedoch mit Audi nicht mithalten, dies wird aber durch den super 6,2 V8 locker wett gemacht, es stört einen nicht. Was den Verbrauch angeht nehmen sich beide nicht viel. Beide bei 100 km 9,0l, Bei 200km Corv 16-18L, RS5 20-22L, Bei 250km beide~35l,
bei 300km beide knapp über 50L. Was den Kaufpreis angeht sind beide bei 100.000 € neu.

mfg
Chris

Deine Antwort
Ähnliche Themen