Ersatzwagen bestätigt die Wahl meines A4

Audi A4 B8/8K

Hi!

Da mein "Silberner" wegen ein paar Garantiesachen in der Werkstatt auf Ersatzteile warten mußte, hatte ich für 3 Tage einen schwarzen 8k als Ersatzwagen. Dies war nach knapp einem Jahr mit meinem A4 eine interessante Sache, da er in einigen wesentlichen Punkten anders ausgestattet war, und ich diese mehrere Tage ausführlich auf meinen "Hausstrecken" austesten konnte.

(Wen es weiter interessiert, JETZT bitte Cola/Chips holen, ich konnte nicht kürzer...)

Die Unterschiede (in Klammern die Ausstattung meines A4):

- Motor: Ebenfalls ein 1.8 TFSI, aber mit 88kw (118kw)
- Getriebe: 6-Gang-Handschalter (Multitronic)
- Linie: Ambition (Ambiente)
- Fahrwerk: deutlich straffer, wohl wegen Ambition (Normalfahrwerk)
- Lenkung: normale Servo (Servotronic)
- Sitze: Sportsitze Stoff (Normalsitze Stoff)
- Licht: Xenon (H7)
- FIS/MMI: Standard-Rot, kleines Navi (Farb-FIS, MMI-Navi)
- Sonstiges: Kein Gepäckraumpaket

Vom Motor her fiel sofort der niedrigere Verbrauch in's Auge, sofern man mit dem Schalten nahe an den Schaltempfehlungen fuhr. Anzeigen von unter 7,5 L/100km im FIS waren kein Problem, sobald man aus der Stadt heraus war. Letztendlich hat er sich errechnete 8,2 L/100km genommen, wobei ich den Füllstand zu Beginn nicht genau weiß (Leihwagen halt, wie vollgetankt wurde er wirklich...?).

Dank Handschaltung hing der Motor bei hohen Drehzahlen gut am Gas, konnte aber mit den niedrigen Drehzahlen unter 2000 rpm nicht so viel anfangen wie meiner mit der MT. Sprich, dahinrollen mit 1500 rpm kein Thema, Beschleunigen benötigte aber deutlich über 2000 rpm. Ich hatte absichtlich versucht, stets deutlich unter 3000 rpm zu schalten, was wohl den recht niedrigen Verbrauch erklärt trotz Stadt/Land/AB-Aufteilung.

Auffallend an der Schaltung war ihre Hakeligkeit in den ersten beiden Gängen. Durch die Auslegung zum sparsamen Fahren war häufiges Schalten angesagt, meistens in Verbindung mit dem Überspringen mind. eines Ganges. Kann man sich dran gewöhnen, wenn man nicht so viel in der Stadt unterwegs ist, und wird wie oben beschrieben auch an der Zapfsäule belohnt.

Läßt man den Motor drehen, wird der nicht gerade leichtgewichtige A4 trotz nur 120PS erstaunlich lebendig. Zwei Gänge runter aus 80km/h und Vollgas, ich denke mal, da müßte ich bei meinem mit der MT schon sofort in den Kickdown, um da mitzuhalten (subjektiver Eindruck).

Das Ambition-Fahrwerk macht zum Kurvenfahren richtig Spaß. Mein A4 mit Normalfahrwerk neigt sich da deutlich mehr (subjektiv verstärkt auch durch den geringen Seitenhalt). Aber bei schlechten Straßen ist das härtere Fahrwerk ein Graus. Und dann die Querfugen - die gingen durch jede Bandscheibe. Wer sich das antun will, bitte, aber ich war froh, wieder meine "Sänfte" zurück zu haben.

Erschreckt habe ich mich bei der Lenkung. An die Leichtgängigkeit der Servotronic gewöhnt habe ich mich beim Rangieren mit dem Leihwagen gefragt, ob ich mich an einem Bizeps-Trainingsgerät befinde. Beim normalen Fahren ist die Lenkung recht direkt und in Ordnung. Aber in der Tiefgarage beim Einparken mal eben die Handfläche auf den Lenkradkranz legen und von Anschlag zu Anschlag kurbeln (beim langsamen Rollen, nicht im Stand), nein, das ist damit nicht drin, nur entweder mit viel Kraft oder eben mit beiden Händen. Ich möchte gar nicht wissen, wie schwer das geht mit richtig breiten Reifen (hier waren es 225er), der Unterschied zur Servotronic ist wirklich enorm.

Das die Sportsitze guten Seitenhalt bieten, keine Frage. Für kurze Strecken auch kein Problem. Aber für mich mit über 1,90 m habe ich keine passende Sitzposition gefunden. Warum, keine Ahnung. So sehr dürften sie sich in ihren Maßen auch nicht von den Normalsitzen unterscheiden, die ich in meinem A4 habe. Und in denen kann ich fast den ganzen Tag sitzen...

FIS und MMI in Rot, irgendwie mag ich das gar nicht mehr, seitdem ich das Farb-FIS kenne. Es ist nicht mehr zeitgemäß, und - sorry - sieht einfach billig aus. Aber es ist auch schlechter abzulesen im Dunkeln, die Augen (ok, meine Augen) benötigen Zeit, um sich vom Dunkel der Straße auf diesen Farbton umzuschalten. Das kenne ich vom Farb-FIS so nicht.

Dann war ich kurz einkaufen im Supermarkt, will die Tüten in den Kofferraum stellen...tja, kein Gepäckraumpaket, keine praktischen Haken, an die man mal eben die Tüten einhängt. Nur ein großes leeres Nichts lädt dazu ein, zu Hause alles wieder neu einzupacken, wenn man diesem leeren Kofferraum die Tüten anvertraut. Habe sie letztendlich auf dem Rücksitz festgeschnallt (!).

Der Rest (Wagenfarbe schwarz, Xenon) ist halt Geschmacksache, ich finde beides scheußlich, aber das ist eben auch meine Meinung.

Fazit:
Nach knapp einem Jahr war dieser Leihwagen die beste Bestätigung für mich, mir damals meinen A4 genau richtig für mich zusammengestellt zu haben. Noch aus keinem anderen Auto bin ich nach einer Langstrecke (bis 7,5 Stunden) derart entspannt ausgestiegen wie aus meinem A4 - was vor allem meinen lädierten Rücken betrifft; das man eine solche Strecken ansonsten in den Knochen spürt, steht außer Frage.

In meinem A4 ist alles drin, was ich benötige, und meine Erwartungen haben sich erfüllt bei den Dingen, die ich haben wollte, und auch bei denen, die ich nicht wollte.

Naja...eine Sache ist da doch noch, und dann will ich auch ehrlich sein und sie zugeben: Beim Hold Assist hatte ich damals gepennt. Der Leihwagen hatte den HA, so daß ich ihn nun auch einmal ausgiebig in der Praxis testen konnte, und ja, das ist gar nicht so verkehrt. Der HA hätte auch zu meiner MT gepaßt als Tüpfelchen auf dem "i" sozusagen. Aber sei's drum...

Nach wie vor freue ich mich auf jede Fahrt mit meinem A4, und nach dieser Erfahrung mit dem Ersatzwagen erst recht. Es würde mich freuen, wenn meine kritischen Bemerkungen helfen, bei der Probefahrt/Bestellung auf den einen oder anderen Punkt verstärkt zu achten, um ebenso viel Spaß an der richtigen Auswahl zu haben wie ich.

Beste Antwort im Thema

Hi!

Da mein "Silberner" wegen ein paar Garantiesachen in der Werkstatt auf Ersatzteile warten mußte, hatte ich für 3 Tage einen schwarzen 8k als Ersatzwagen. Dies war nach knapp einem Jahr mit meinem A4 eine interessante Sache, da er in einigen wesentlichen Punkten anders ausgestattet war, und ich diese mehrere Tage ausführlich auf meinen "Hausstrecken" austesten konnte.

(Wen es weiter interessiert, JETZT bitte Cola/Chips holen, ich konnte nicht kürzer...)

Die Unterschiede (in Klammern die Ausstattung meines A4):

- Motor: Ebenfalls ein 1.8 TFSI, aber mit 88kw (118kw)
- Getriebe: 6-Gang-Handschalter (Multitronic)
- Linie: Ambition (Ambiente)
- Fahrwerk: deutlich straffer, wohl wegen Ambition (Normalfahrwerk)
- Lenkung: normale Servo (Servotronic)
- Sitze: Sportsitze Stoff (Normalsitze Stoff)
- Licht: Xenon (H7)
- FIS/MMI: Standard-Rot, kleines Navi (Farb-FIS, MMI-Navi)
- Sonstiges: Kein Gepäckraumpaket

Vom Motor her fiel sofort der niedrigere Verbrauch in's Auge, sofern man mit dem Schalten nahe an den Schaltempfehlungen fuhr. Anzeigen von unter 7,5 L/100km im FIS waren kein Problem, sobald man aus der Stadt heraus war. Letztendlich hat er sich errechnete 8,2 L/100km genommen, wobei ich den Füllstand zu Beginn nicht genau weiß (Leihwagen halt, wie vollgetankt wurde er wirklich...?).

Dank Handschaltung hing der Motor bei hohen Drehzahlen gut am Gas, konnte aber mit den niedrigen Drehzahlen unter 2000 rpm nicht so viel anfangen wie meiner mit der MT. Sprich, dahinrollen mit 1500 rpm kein Thema, Beschleunigen benötigte aber deutlich über 2000 rpm. Ich hatte absichtlich versucht, stets deutlich unter 3000 rpm zu schalten, was wohl den recht niedrigen Verbrauch erklärt trotz Stadt/Land/AB-Aufteilung.

Auffallend an der Schaltung war ihre Hakeligkeit in den ersten beiden Gängen. Durch die Auslegung zum sparsamen Fahren war häufiges Schalten angesagt, meistens in Verbindung mit dem Überspringen mind. eines Ganges. Kann man sich dran gewöhnen, wenn man nicht so viel in der Stadt unterwegs ist, und wird wie oben beschrieben auch an der Zapfsäule belohnt.

Läßt man den Motor drehen, wird der nicht gerade leichtgewichtige A4 trotz nur 120PS erstaunlich lebendig. Zwei Gänge runter aus 80km/h und Vollgas, ich denke mal, da müßte ich bei meinem mit der MT schon sofort in den Kickdown, um da mitzuhalten (subjektiver Eindruck).

Das Ambition-Fahrwerk macht zum Kurvenfahren richtig Spaß. Mein A4 mit Normalfahrwerk neigt sich da deutlich mehr (subjektiv verstärkt auch durch den geringen Seitenhalt). Aber bei schlechten Straßen ist das härtere Fahrwerk ein Graus. Und dann die Querfugen - die gingen durch jede Bandscheibe. Wer sich das antun will, bitte, aber ich war froh, wieder meine "Sänfte" zurück zu haben.

Erschreckt habe ich mich bei der Lenkung. An die Leichtgängigkeit der Servotronic gewöhnt habe ich mich beim Rangieren mit dem Leihwagen gefragt, ob ich mich an einem Bizeps-Trainingsgerät befinde. Beim normalen Fahren ist die Lenkung recht direkt und in Ordnung. Aber in der Tiefgarage beim Einparken mal eben die Handfläche auf den Lenkradkranz legen und von Anschlag zu Anschlag kurbeln (beim langsamen Rollen, nicht im Stand), nein, das ist damit nicht drin, nur entweder mit viel Kraft oder eben mit beiden Händen. Ich möchte gar nicht wissen, wie schwer das geht mit richtig breiten Reifen (hier waren es 225er), der Unterschied zur Servotronic ist wirklich enorm.

Das die Sportsitze guten Seitenhalt bieten, keine Frage. Für kurze Strecken auch kein Problem. Aber für mich mit über 1,90 m habe ich keine passende Sitzposition gefunden. Warum, keine Ahnung. So sehr dürften sie sich in ihren Maßen auch nicht von den Normalsitzen unterscheiden, die ich in meinem A4 habe. Und in denen kann ich fast den ganzen Tag sitzen...

FIS und MMI in Rot, irgendwie mag ich das gar nicht mehr, seitdem ich das Farb-FIS kenne. Es ist nicht mehr zeitgemäß, und - sorry - sieht einfach billig aus. Aber es ist auch schlechter abzulesen im Dunkeln, die Augen (ok, meine Augen) benötigen Zeit, um sich vom Dunkel der Straße auf diesen Farbton umzuschalten. Das kenne ich vom Farb-FIS so nicht.

Dann war ich kurz einkaufen im Supermarkt, will die Tüten in den Kofferraum stellen...tja, kein Gepäckraumpaket, keine praktischen Haken, an die man mal eben die Tüten einhängt. Nur ein großes leeres Nichts lädt dazu ein, zu Hause alles wieder neu einzupacken, wenn man diesem leeren Kofferraum die Tüten anvertraut. Habe sie letztendlich auf dem Rücksitz festgeschnallt (!).

Der Rest (Wagenfarbe schwarz, Xenon) ist halt Geschmacksache, ich finde beides scheußlich, aber das ist eben auch meine Meinung.

Fazit:
Nach knapp einem Jahr war dieser Leihwagen die beste Bestätigung für mich, mir damals meinen A4 genau richtig für mich zusammengestellt zu haben. Noch aus keinem anderen Auto bin ich nach einer Langstrecke (bis 7,5 Stunden) derart entspannt ausgestiegen wie aus meinem A4 - was vor allem meinen lädierten Rücken betrifft; das man eine solche Strecken ansonsten in den Knochen spürt, steht außer Frage.

In meinem A4 ist alles drin, was ich benötige, und meine Erwartungen haben sich erfüllt bei den Dingen, die ich haben wollte, und auch bei denen, die ich nicht wollte.

Naja...eine Sache ist da doch noch, und dann will ich auch ehrlich sein und sie zugeben: Beim Hold Assist hatte ich damals gepennt. Der Leihwagen hatte den HA, so daß ich ihn nun auch einmal ausgiebig in der Praxis testen konnte, und ja, das ist gar nicht so verkehrt. Der HA hätte auch zu meiner MT gepaßt als Tüpfelchen auf dem "i" sozusagen. Aber sei's drum...

Nach wie vor freue ich mich auf jede Fahrt mit meinem A4, und nach dieser Erfahrung mit dem Ersatzwagen erst recht. Es würde mich freuen, wenn meine kritischen Bemerkungen helfen, bei der Probefahrt/Bestellung auf den einen oder anderen Punkt verstärkt zu achten, um ebenso viel Spaß an der richtigen Auswahl zu haben wie ich.

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Zitat:

Hat der dann auch Start/Stop? Ich dachte, das würde sich irgendwie ausschließen...

Start/Stop Automatik ist vorrerst nur für die 2,0 Liter Maschinen bei Audi verfügbar und ab MJ2010 bei denen Serie, so zumindest meine letzte Info die ich von meinem 🙂 bekommen habe.

Zitat:

Original geschrieben von tonerbube


Das (der Hold Assist) scheint dann also doch irgendwie Sinn zu machen, obwohl das mit dem aprupten Lösen der Bremse beim Anfahren auch über die Stärke des "Zuges" an der elektromechanischen Parkbremse dosiert werden kann. Wenn ich die richtig "anknalle", dann wird´s schon ruppig, aber wenn ich das Hebelchen mit Gefühl betätige und nicht bis zum Anschlag durchziehe, dann merke ich beim Anfahren eigentlich auch keinen "Ruck".

Das stimmt nicht, die Parkbremse ist entweder angezogen oder eben nicht. Das ist ein einfacher Taster, der nicht danach unterscheidet, wie fest daran gezogen wird.

Grüße

Jan

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