Ersatzrad oder Notrad
Hallo zusammen! Mein Golf 2 (Bj 89, 69 PS) hat in der Kofferraummulde nur ein Notrad und kein vollwertiges Ersatzrad. Das Notrad ist jetzt bald 30 Jahre alt und soll laut Betriebsanleitung einen Druck von etwa 4,5 bar haben. Das scheint mir bei dem Alter etwas viel. Kann man so einen Notreifen auch erneuern und wo bekommt man einen neuen solchen Notreifen? Noch lieber würde ich ein vorhandenes vollwertiges Rad als Ersatzrad einbauen. Paßt das auch in die Mulde anstelle des viel sschmäleren Notrades?
Gruß RH
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@motylewi schrieb am 6. Juni 2019 um 10:51:09 Uhr:
Erstens eines von diesen Reifenpannensets kaufen, die moderne Autos statt des Ersatzrads haben. Darin ist ein Kompressor und ein Reifendichtmittel.
Ich habe grade mal überlegt, wie viele Reifenpannen ich in 25 Jahren Autofahrerleben ich schon hatte und bei wie vielen mir so ein Set was genützt hätte... Das Ergebnis ist wesentlich schlechter als 50:50 zu Ungunsten des Pannensets. Eine aufgerissene Reifenflanke und/oder ein umgelegtes Felgenhorn kann man damit nämlich total schlecht beheben...
Letztes Jahr im Mai ist mir abends auf dem Heimweg von der Arbeit auf der Autobahn ein (an der Verschleißgrenze befindlicher Winter-)Reifen geplatzt (Gegenstand auf der Fahrbahn). Da habe ich das Ersatzrad drangeschraubt und war max. 10 Minuten später wieder unterwegs. Easy going, no worries.
Zu Hause den Sommerradsatz montiert und vor dem Winter zwei neue Winterreifen gekauft.
Mit Pannenset hätte das wohl so ausgesehen: Ich hätte den ADAC rufen müssen, hätte 1-2h auf den Abschlepper gewartet, der mich dann irgendwo fern der Heimat in eine Werkstatt gebracht hätte, die um die Zeit natürlich geschlossen gewesen wäre. Dann hätte er mich irgendwo hin gebracht, wo ich vielleicht im besten Fall nach einer weiteren Stunde ein Clubmobil bekommen hätte. Mit Glück hätte ich es bis Mitternacht nach Hause geschafft. Am nächsten Tag hätte mir die Werkstatt zwei neue (vermutlich viel zu teure) Reifen montiert und ich hätte das Auto am übernächsten Tag mit einem weiteren Fahrer abholen und das Clubmobil zurück bringen müssen. Ich will gar nicht drüber nachdenken, wieviel Zeit, Nerven und Geld mich das gekostet hätte. Nicht davon zu reden, wenn das auf dem Weg in den Familienurlaub passiert.
(Nicht falsch verstehen: Diese Leistungen vom ADAC sind bei einer richtigen Panne natürlich absolut erstklassig, aber für einen platten Reifen, den ich selbst wechseln kann, möchte ich das so nicht haben.)
Fazit: Ich will ein Ersatz-/Notrad im Auto haben. Die alte Familienkutsche (Touran 1T2) habe ich sogar vor dem Urlaub von Pannenset auf Ersatzrad umgerüstet gehabt. Der neuen (Passat B7) hat VW zum Glück ab Werk ein 18''-Alurad als Reserverad spendiert.
Diese Pannensets sind m.E. nur eine psychologische Pille um dem Otto-Normal-Autokäufer zu vermitteln, dass er, obwohl das Auto kein Ersatzrad hat, im Fall einer Reifenpanne nicht hilflos dasteht. Und seien wir mal ehrlich: Die Dame, die mangels Ahnung und Courage kein Rad wechseln kann, dürfte auch mit der Anwendung eines Pannensets mit Dichtmittel und Kompressor überfordert sein.
Was das 30 Jahre alte Notrad angeht, habe ich da überhaupt keine Sicherheitsbedenken. Das Rad lag im Normalfall die ganze Zeit über perfekt vor UV-Strahlung und Ozon geschützt. Wenn das Gummi nicht porös ist, wird das Rad auch in 10 Jahren noch seine Aufgabe im Fall des Falles bestens erfüllen.
Die normale Fahrbereifung ist bei mir im Normalfall nicht älter als 6-8 Jahre, da irgendwann insbesondere bei Nässe der Grip so dramatisch abnimmt (bei schlechten Reifen auch schon deutlich unter 6 Jahren), dass es unverantwortlich ist damit zu fahren. Meistens werden die Reifen dann auch laut, weil sie einfach hart sind.
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Bis 2016 '93er Michelin, momentan '93er Pirelli und im Winter '99er Conti. Und ja, sind natürlich auch beim TÜV drauf.
Wen's interessiert ---> nachzulesen hier in der großen Diskussion zum Reifenalter (dort wurde ich schon genug ermahnt + geschimpft) :
https://www.motor-talk.de/forum/reifenalter-t3286261.html#post44355748
Zitat:
@motylewi schrieb am 6. Juni 2019 um 10:51:09 Uhr:
Erstens eines von diesen Reifenpannensets kaufen, die moderne Autos statt des Ersatzrads haben. Darin ist ein Kompressor und ein Reifendichtmittel.
Ich habe grade mal überlegt, wie viele Reifenpannen ich in 25 Jahren Autofahrerleben ich schon hatte und bei wie vielen mir so ein Set was genützt hätte... Das Ergebnis ist wesentlich schlechter als 50:50 zu Ungunsten des Pannensets. Eine aufgerissene Reifenflanke und/oder ein umgelegtes Felgenhorn kann man damit nämlich total schlecht beheben...
Letztes Jahr im Mai ist mir abends auf dem Heimweg von der Arbeit auf der Autobahn ein (an der Verschleißgrenze befindlicher Winter-)Reifen geplatzt (Gegenstand auf der Fahrbahn). Da habe ich das Ersatzrad drangeschraubt und war max. 10 Minuten später wieder unterwegs. Easy going, no worries.
Zu Hause den Sommerradsatz montiert und vor dem Winter zwei neue Winterreifen gekauft.
Mit Pannenset hätte das wohl so ausgesehen: Ich hätte den ADAC rufen müssen, hätte 1-2h auf den Abschlepper gewartet, der mich dann irgendwo fern der Heimat in eine Werkstatt gebracht hätte, die um die Zeit natürlich geschlossen gewesen wäre. Dann hätte er mich irgendwo hin gebracht, wo ich vielleicht im besten Fall nach einer weiteren Stunde ein Clubmobil bekommen hätte. Mit Glück hätte ich es bis Mitternacht nach Hause geschafft. Am nächsten Tag hätte mir die Werkstatt zwei neue (vermutlich viel zu teure) Reifen montiert und ich hätte das Auto am übernächsten Tag mit einem weiteren Fahrer abholen und das Clubmobil zurück bringen müssen. Ich will gar nicht drüber nachdenken, wieviel Zeit, Nerven und Geld mich das gekostet hätte. Nicht davon zu reden, wenn das auf dem Weg in den Familienurlaub passiert.
(Nicht falsch verstehen: Diese Leistungen vom ADAC sind bei einer richtigen Panne natürlich absolut erstklassig, aber für einen platten Reifen, den ich selbst wechseln kann, möchte ich das so nicht haben.)
Fazit: Ich will ein Ersatz-/Notrad im Auto haben. Die alte Familienkutsche (Touran 1T2) habe ich sogar vor dem Urlaub von Pannenset auf Ersatzrad umgerüstet gehabt. Der neuen (Passat B7) hat VW zum Glück ab Werk ein 18''-Alurad als Reserverad spendiert.
Diese Pannensets sind m.E. nur eine psychologische Pille um dem Otto-Normal-Autokäufer zu vermitteln, dass er, obwohl das Auto kein Ersatzrad hat, im Fall einer Reifenpanne nicht hilflos dasteht. Und seien wir mal ehrlich: Die Dame, die mangels Ahnung und Courage kein Rad wechseln kann, dürfte auch mit der Anwendung eines Pannensets mit Dichtmittel und Kompressor überfordert sein.
Was das 30 Jahre alte Notrad angeht, habe ich da überhaupt keine Sicherheitsbedenken. Das Rad lag im Normalfall die ganze Zeit über perfekt vor UV-Strahlung und Ozon geschützt. Wenn das Gummi nicht porös ist, wird das Rad auch in 10 Jahren noch seine Aufgabe im Fall des Falles bestens erfüllen.
Die normale Fahrbereifung ist bei mir im Normalfall nicht älter als 6-8 Jahre, da irgendwann insbesondere bei Nässe der Grip so dramatisch abnimmt (bei schlechten Reifen auch schon deutlich unter 6 Jahren), dass es unverantwortlich ist damit zu fahren. Meistens werden die Reifen dann auch laut, weil sie einfach hart sind.
Ich kann aber auch mal ein anderes Beispiel bringen :
Ich hab auch ein Ersatzrad, aber hatte ausgerechnet dann einen Platten, als der Kofferraum vollgepfercht war mit Brennholz . . . ich hätt also alles rausräumen müssen und dann wieder so rein, daß auch alles wieder reinpaßt . . . da hatt' ich echt keinen Bock drauf (trotz Tageslicht, nicht kalt und kein Regen)
---> an die Sprühdose mit Reifendichtmittel (gut daß ich die trotzdem dabeihab 🙂 ) kam ich aber deutlich einfacher ran (ist in einem seitlichen Staufach) . . . also kurzerhand das reingesprüht, hat prima funktioniert. Hatt's aber auch nimmer allzuweit heim (10 km). Muß man halt den Reifen danach innen gut putzen, bevor man ihn repariert (war irgendein seltsames Plastikteil drin. Vorn rechts drübergefahren, aufgewirbelt und wahrscheinlich dann ungünstig vor's linke Hinterrad geflogen . . . und pffffffff . . . im ersten Kreisverkehr dacht ich noch : ok, mal bissl langsamer machen mit dem vollem Brennholzauto, aber im nächsten Kreisverkehr hab ich's dann deutlich gemerkt, daß da was anderes nicht stimmt ;-) )
Also ich fahre kein Brennholz im Kofferraum und bei Autos, die werksseitig mit Pannenset geliefert werden, liegt das nunmal oft genau dort, wo sonst das Ersatz-/Notrad liegen würde > unter dem Kofferraum.
Und man muss halt das Glück haben, dass der Schaden per Pannenset behebbar ist.
Ich glaube das Set, das übrig war, als ich den Touran umgerüstet hatte, liegt jetzt zusätzlich zum Ersatzrad in der neuen Familienkutsche. Ich könnte es mir also im Pannenfall sogar aussuchen...
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Tja ich habe regelmäßig Nägel und Schrauben in meinen Reifen, auch kaputte Ventile kommen vor.
Zerfetzte Reifen oder kaputte Felgen hatte ich nie.
Das soll jetzt nicht böse klingen, aber um eine Felge zu verbiegen, muss man schon ordentlich über einen Bordstein oder ein wirklich großes Schlagloch drüber. Solchen Dingen sollte man aber eigentlich ausweichen ....
Zerfetzte Reifen kommen auch eher von zu wenig Luft/zu viel Last.
Die Härte der Mischung und der Grip sind doch bei einem Notrad wohl ziemlich wurscht, Leute? 🙄
@rgolfi2
Mein 2er (Bj. 89, RP) verfügt auch über ein Notrad, welches nach jetzt über 30 Jahren wie neu aussieht und hin und wieder auf 4,2 aufgepumpt wird. Es gibt dabei wirklich kein Problem - Du machst Dir unnötige Sorgen.
@all: Hingegen habe ich meine Erfahrungen mit zu alten Reifen (fast 10 J/Achse vorn und 8 J. hi) bei regennasser Str, als ich beim normalen Bremsen einfach gerutscht bin. Wäre just in diesem Moment der Wagen vor mir an der Ampel nicht losgefahren, hätte ich die Knautschzone ausprobiert. 4 Tage später war der Wagen neu bereift und für mich gibt es jetzt eine persönliche Grenze beim Reifenalter v. 5 Jahren.
Das Reifenreparaturset durfte ich hingegen schon 2 x ausprobieren. Beide Male war es völlig für die Katz und außer Gewaltphantasien ggü. den verantwortlichen Dödeln beim Hersteller hat es nix gebracht.
In der Großstadt schmeißen nicht wenige in bedröhntem Zustand ihre Flaschen auf die Strasse oder stellen Flaschen aller Größe direkt auf die Fahrbahn. Das reißt ganz locker die Reifenflanke auf, wenn man halt Pech hat.
Zitat:
@motylewi schrieb am 07. Juni 2019 um 23:29:29 Uhr:
Tja ich habe regelmäßig Nägel und Schrauben in meinen Reifen, auch kaputte Ventile kommen vor.
Zerfetzte Reifen oder kaputte Felgen hatte ich nie.
Das soll jetzt nicht böse klingen, aber um eine Felge zu verbiegen, muss man schon ordentlich über einen Bordstein oder ein wirklich großes Schlagloch drüber. Solchen Dingen sollte man aber eigentlich ausweichen ....
Zerfetzte Reifen kommen auch eher von zu wenig Luft/zu viel Last.
Das soll jetzt nicht böse klingen, aber das ist Schlaumeierei...
Du scheinst der Meinung zu sein, ich fahre wie ein Idiot und behandele mein Auto auch so.
Schonmal davon gehört, dass manchmal Gegenstände auf der Autobahn liegen, die vom LKW gefallen sind? Nachts sieht man die manchmal nicht oder nicht rechtzeitig.
Und meine Reifen werden weder mit zu wenig Luft, noch zu viel Last gefahren.
Ich fahre mindestens 600km die Woche, davon 90% Prozent Autobahn.
Da hat man möglicherweise ein etwas höheres Reifenpannen-Risiko, als jemand, der 2x die Woche in den Rewe fährt...
Wie gesagt, es war nicht böse gemeint.
Ich fahre auch gute 30tkm im Jahr, nicht nur Autobahn sondern auch abseits der Strasse und durch verschiedene Länder.
Wenn man da am 2.5 Tonnen Anhänger eine Schraube im Reifen hat, ist so ein Pannenset schon ganz nützlich.
Wenn man die Reifen am Hänger schon länger nicht mehr aufgepumpt hat und plötzlich feststellt, der er bei Last doch ganz gut einsinkt, kann ein Kompressor eine gute Lösung sein.
Reserverad habe ich in vielen Jahren 2 mal gebraucht.
Den Kompressor schon fast regelmäßig.
Deswegen habe ich in jedem Auto auch einen liegen. Aus verschiedenen Autos habe ich das Reserverad herausgenommen, für mehr Platz im Kofferraum.
Beim Audi 80 Avant war der Kofferraum ohne Reserve wirklich deutlich größer.
Beim Golf ists natürlich kein großer Unterschied.
Beim 1er Cabrio habe ich einen Subwoofer im Kofferraum, der nur bei umgelegter Rückbank rausgeht.
Wenn ich das Reserverad brauche, muss ich das Dach aufmachen, Windschott runter, Rückbank leerräumen, Rückbank umlegen, woofer abhängen, woofer raus, all den anderen Mist aus dem Kofferraum raus ....
Nee, ich habe lie er keine Reifenpannen.