Erfahrungswerte ZZP
Hallo zusammen
Mich würde interessieren, welche Erfahrungswerte ihr für den optimalen Zündzeitpunkt habt.
Ich weiss, gemäss Werk wäre es bei meinem Käfer 1300 mit F Motor 7.5 Grad vor OT.
Ein Käfer-Spezialist hier bei mir in der Nähe hat mir berichtet, er würde so einstellen, dass die Markierung 7.5 Grad nicht mit der Gehäusehälfte fluchtet, sondern mit der Naht/ Strich (also diejenige Richtung Verteiler) zuvor, was ja ein späterer ZZP wäre. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.
Macht das Sinn bzw. stellt ihr grundsätzlich genau gemäss Empfehlung ein?
Danke und Gruss
T.
PS: auf dem Bild siehe rote Markierung (Foto ist ein Beispielbild, nicht von meinem Käfer)
Beste Antwort im Thema
Um das Thema Kondensator hier mal endgültig aus dem Verkehr zu bringen:
Ich empfehle den Kauf einer kontaktlosen Zündanlage. Diese lässt sich einfach in den Verteiler einbauen und bringt in allen Drehzahlen einen guten Zündfunken. Die Einstellarbeit ist die gleiche, nur dass man keinen Kontaktabstand mehr messen muss und die endlos-Disskusion über den 'Schließwinkel' dann auch obsolet ist.
Diese Zündanlagen gibt es für 60-80Euro in den üblichen Käfer-Schops.
Ich fahre damit sogar Rennen und bin sehr zufrieden.
34 Antworten
na denn is ja super, wenn wir das Gleiche meinen 🙂
ich hatte Deinen Eingangspost anders verstanden:
Zitat: "Die Pistole kann nicht in die Zukunft schauen, daher wird die immer nur reagieren können. Vielleicht reagieren teure Pistolen schneller als billige? Wer weiß."
nämlich, dass das Deiner Meinung nach, den Unterschied zwischen Prüflampen- und Pistolenmessung aus macht.
Dem wollte ich widersprechen...
Wie auch immer, bleibt für den TE festzuhalten: die Einstellung per Prüflampe liefert leicht falsche Ergebnisse in Richtung früh. kann man so stehen lassen, oder?
Nicht unbedingt,theoretisch ja ,praktisch aber nicht messbar mit unseren Prüfmitteln.
Praktisch ist es so ,dass eine dynamische Prüfung einer kontaktgesteuerten Batteriezündallage immer eine Zündzeitpunktverschiebung nach früh zur Folge hat.
Der Wert ist abhängig vom Lagerspiel der Verteilerwelle.
Dies kann man auch sehr schön an der Veränderung des Schliesswinkels sehen.
Kann mann auch auf einem Scope sehr schön sehen..
Natürlich kann eine Z-Punktverschiebung aus durch Messfehler enstehen.
Wenn also der Te ne Verschiebung von 2 Grad messen kan liegt entweder ein Messfehler vor oder der Verteiler ist fehlerbehaftet
Noch so als Nachtrag ,der Abgriff des Impulses bei ner Zündpistole mit Zange erfolgt nicht induktiv sondern kappazitiv.
B 19
Wieviel Grad es jetzt ganz genau sind kann ich natürlich nicht angeben. Ich habe einfach fest gestellt, dass der ZZP statisch nicht mit dem ZZP dynamisch überein stimmt. Nun bin ich eher verwirrter und mir ist nicht klar, ob das nun normal ist.
Und auf was mich nun verlassen muss werde ich selber heraus finden müssen. Ich meine damit, dass ich statisch verschiedene ZZP ausprobiere und das Fahrverhalten beobachte und dasselbe dann dynamisch.
Jetzt wirds hier aber wissenschaftlich😛
Ihr habt theoretisch bestimmt recht, aber wie es Bopp19 schon andeutete, misst man selbst auch geringfügig falsch. Lässt man zb. seinen Kumpel den ZZP ablesen kann das schonmal 1 Grad mehr/weniger sein. Woher weißt du, dass die Kerben auf deinem Riemenrad ganz genau sind? Auch der Verteiler hat schon ein paar Drehungen hinter sich, der Unterbrecherkontakt und Kondensator gearbeitet und die Lampe hat auch nen Fehler. Jetzt ist die Frage wie du denn statisch einstellst. Stellst du auch auf den Abrissfunken ein? Und wann reagierst du dann? Drehst du noch nen kleines Stück weiter, oder stoppst du beim kleinsten Zucken?
Du merkst da sind überall "Fehler". Dem Motor wird das recht egal sein solange es grob passt. Nur wenn du Vergleiche zwischen Einstellungen ziehen möchtest, solltest du das Prüfverfahren nicht immer wieder ändern sondern eine Messreihe mit ein und derselben Methode fahren.
Persönlich halte ich ne Abweichung von 2 Grad für nicht bedenklich, wenn man sich anschaut was alles fehlerbehaftet ist.
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Grundsätzlich gebe ich dir recht mit deiner Einschätzung.
Eine Zündveränderung von 2 Grad sind bei einem Standartmotor völlig unerheblich,aber merkbar,zumindest im unteren Drehzahlbereich.
Zündverteiler bei ner Kontaktzünanlage streuen so um 4 Grad bei der Gesamtzündverstellung.(Bosch Datenblatt)
Wenn jedoch ein Unterschied von 2-3 Grad bei verschiedenen Messmethoden beim normalo Käfer vorhanden sind mache ich mir schon Gedanken.
Mein erster Prüfschritt wäre hier ne Schliesswinkelmessung bei verschiedenen Drehzahlen.
sollte sich hier eine Veränderung von mehr als 2 % oder 2 Grad ergeben ist der Verteiler fehlerbehaftet.
2% oder 2 Grad sind beim 4 Zylinder "fast gleich.
B 19
Ihr habt mit beiden Methoden recht.
Ich hab schon mit Tester abgeblitzt und auch mit Prüflampe eingestellt.
Erkenntnis war das beim einstellen mit der Lampe der Motor wesentlich spritziger läuft. Mit Tester immer träge und zäh.
Denkt man jetzt daran das viele bewusst heute um 9-10Grad Frühzündung einstellen um etwas spritziger zu fahren deckt sich das mit euren Aussagen.
Früherer ZZP mit Lampe.
Nur war mir damals schleierhaft warum das so war. Denn zu der Zeit habe ich auch noch die 7,5 angepeilt.
Vari
Zitat:
@janpeterstahl schrieb am 13. September 2017 um 13:33:29 Uhr:
der Zeitliche Versatz entsteht weil zwischen den kontakten beim öffnen noch eine Zeit lang ein Lichtbogen übrrspringt, bevor der Kontakt abreißt und der Zündfunke induziert wird.
Naja - erstens gibts um genau diesem Effekt entgegenzuwirken, ja den Kondensator, damit dieser Funke kaum bis gar nicht auftritt und damit die Induktion der Hochspannung boykottiert.
Und zweitens - who cares? Wenn ich beim statischen Prüfen per Lampe einen verzögerten Wert erhalte, dann ist das doch der selbe, wie er dann im Betrieb auftritt - somit "kürzen" sich die Fehler doch weitgehend weg!
Ich habe seit Jahrzehnten noch nie dynamisch geprüft bzw. eingestellt, sondern ausschließlich statisch und fahre damit wunderbar. Auch bei jeder TÜV-Prüfung wurden die Werte bis dato gelobt - so verkehrt kann's also nicht sein. Und - wie gesagt - in den Urzeiten des Käfers gab's zur Prüfung und Einstellung nix Anderes, als Prüflämpchen...
Zitat:
@Bopp19 schrieb am 13. September 2017 um 16:57:00 Uhr:
Noch so als Nachtrag ,der Abgriff des Impulses bei ner Zündpistole mit Zange erfolgt nicht induktiv sondern kappazitiv.
Sicher? Was das Zeug auf dem Bild tun sollte, ist unerheblich, aber soviel: ich brauchte zur Kontrolle ein synchrones Stroboskop, und hatte zur Verfügung eine billige Zündeinstellpistole. Die weiße Luftspule (9 oder 10 Windungen simpler Telefondraht) hängt mit 22 Ohm in Reihe an einem IRLZ44N, welcher sie aus einem mit 12V aufgeladenen Kondensator (2500µF) einfach einschaltet. Wie immer nicht groß nachgedacht, sondern einfach zusammengemurkst.
Fakt ist: den Abgriff der Zündlichtpistole auf die Luftspule gehangen. Mit zwei Windungen ging es vorher nicht, mit den 9 oder 10 hingegen hervorragend.
Das kannste mit "kapazitiv" nicht so einfach erklären, fürchte ich. 🙂 Man hat ja heute Hall-Sensoren und sowas....
Grüße,
Michael
@Naxel63
"Und zweitens - who cares? Wenn ich beim statischen Prüfen per Lampe einen verzögerten Wert erhalte, dann ist das doch der selbe, wie er dann im Betrieb auftritt - somit "kürzen" sich die Fehler doch weitgehend weg!"
genau andersrum 🙂
Beim statischen Messen bekommst Du einen früheren Wert, deshalb hast da auch mehr Frühzündung. Es ist genau der Wert, bei dem sich der U-Kontakt öffnet.
Beim dynamischen Messen hast Du den "verzögerten Wert" (öffen + Lichtbogen bis die Spannung voll abreißt) Allerdings ist das der eigentlich realistische, wirkliche Wert, weil da erst der Zündfunke induziert wird.
Das deckt sich genau auch mit Varis Beobachtungen. Man kann es auch an vielen anderen Beispielen sehen. z.B. schau mal auf all die Autos aus den frühen 80ern, die standardmäßig abgeblitzt wurden - die haben alle Werksangaben um die 10 Grad - Alte Motoren aus den 60ern 70ern die per Prüflampe eingestellt wurden, sind meist mit 7,5 o.ä. angegeben.
Ich kanns auch nur mit meinen eigenen Beobachtungen bestätigen. Statisch habe ich immer um die 2 Grad mehr als dynamisch.
Hm...
Dann hab ich wohl durch das statische Prüfen das Bissl mehr Frühzündung, das ich für unseren heutigen, "trägen" Sprit sowieso will. 😁
Und Vergleichswerte hab ich nicht, da - wie gesagt - kein Stroboskop.
Und mit so modernem Hexenkram aus den 80ern, oder gar noch jünger, geb ich mich ja sowieso nicht ab... 😉
Hallo,
Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass der ZZP spielentscheidend für die Leistung des Motors ist. Eigentlich ist es ganz einfach, weil die Verstellkurven der Serien-Verteiler von einem Laien nur bedingt änderbar sind, stellt man den ZZP nach der optimalen Leistung bei der gewünschten Drehzahl ein.
Diejenigen, die die Anfahrschwäche im Standgas beseitigen wollen, die stellen das Optimum bei 0-1000U/min statisch ein. Diejenigen, die nie über 3000U/min fahren, stellen den optimalen ZZP bei 3000U/min mit Blitzlampe ein. Diejenigen, die nie unter 6000U/min fahren, die stellen den optimalen ZZP anhand der maximalen Leistung auf der Rolle bei 6000U/min ein.
😁
Zitat:
@Robomike schrieb am 13. September 2017 um 16:01:12 Uhr:
Okay 🙂 ich brauche nämlich nicht orakeln: das Geheimnis heißt Selbstinduktion. Das Phänomen nennt man Abreißfunke, welcher bei induktiven Lasten auftritt, und ist eine praktische Auswirkung der Lenz'schen Regel im täglichen Käferfahrerdasein. Auf der folgenden Seite wird Einiges zum Thema auch für Laien sehr anschaulich erklärt: https://www.leifiphysik.de/.../versuche#Induktion durch Flussänderung - quantitativAlso behaupten wir exakt das Gleiche: nämlich, dass es aufgrund der beteiligten Induktivitäten einen Unterschied gibt zwischen jenem "Zündzeitpunkt", der durch das mechanische Öffnen des Kontaktes bezeichnet wird, und dem "echten Zündzeitpunkt", wenn ein Strom durch das Hochspannungskabel fließt, welcher nicht nur den Lichtbogen in der Kerze ausmacht, sondern auch von der Pistole detektiert werden kann.
Warum also zuerst der Widerspruch?
Grüße,
Michael
Weil hier viele viel gefäliches habwissen verbreiten!
Dann sei noch gesagt der Kondensator ist in dem Fall
Ein Löschkondensator, ohne ihm währe der Zündfunke am kontackt und nicht an der Zündkerze !!
Weil hier viele viel gefäliches habwissen verbreiten!
Dann sei noch gesagt der Kondensator ist in dem Fall
Ein Löschkondensator, ohne ihm währe der Zündfunke am kontackt und nicht an der Zündkerze !!
Genau, der Kondensator hat die Aufgabe, den Zustand des geschlossenen Kontaktes solange aufrecht zu halten, bis die Kontaktstrecke groß genug ist, so dass die in der Primärwicklung induzierte Spannung nicht mehr überspringen kann! Der Kondensator lädt sich nach einer sogenannten "E-Funktion" auf, bis er die volle Spannung erreicht. Setzt man anstelle des Kontaktes einen (Schalt-) Transistor ein, macht ein Kondensator keinen Sinn mehr. Ferner erreicht man eine höhere Induktionsspannung.
Zur Erinnerung: Die Induktionsspannung ist abhängig von Delta U (Spannung) geteilt durch Delta t (Zeit).
Delta t entspricht nicht mehr der (langsameren) Ladefunktion ("E-Funktion"😉 des Kondensators und wird weitaus kürzer. Wenn das was unter dem Bruchstrich kleiner wird, ist das Ergebnis halt größer.
Da liegste aber völlig falsch .
Das C bewirkt nur einen schnelles zusammenbrechen des Magnetfeldes in der Primärspule,die Hochspannung wird in der Sekundärspule induziert,
soviel zum "Halbwissen.
Das C war hier nie das Thema sondern die Zündzeitpunktverschiebung zw.dynamischer und statischer Prüfung.
B 19