Erfahrungswerte ZZP

VW Käfer 1300

Hallo zusammen

Mich würde interessieren, welche Erfahrungswerte ihr für den optimalen Zündzeitpunkt habt.
Ich weiss, gemäss Werk wäre es bei meinem Käfer 1300 mit F Motor 7.5 Grad vor OT.

Ein Käfer-Spezialist hier bei mir in der Nähe hat mir berichtet, er würde so einstellen, dass die Markierung 7.5 Grad nicht mit der Gehäusehälfte fluchtet, sondern mit der Naht/ Strich (also diejenige Richtung Verteiler) zuvor, was ja ein späterer ZZP wäre. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine.
Macht das Sinn bzw. stellt ihr grundsätzlich genau gemäss Empfehlung ein?

Danke und Gruss
T.

PS: auf dem Bild siehe rote Markierung (Foto ist ein Beispielbild, nicht von meinem Käfer)

Beste Antwort im Thema

Um das Thema Kondensator hier mal endgültig aus dem Verkehr zu bringen:
Ich empfehle den Kauf einer kontaktlosen Zündanlage. Diese lässt sich einfach in den Verteiler einbauen und bringt in allen Drehzahlen einen guten Zündfunken. Die Einstellarbeit ist die gleiche, nur dass man keinen Kontaktabstand mehr messen muss und die endlos-Disskusion über den 'Schließwinkel' dann auch obsolet ist.
Diese Zündanlagen gibt es für 60-80Euro in den üblichen Käfer-Schops.
Ich fahre damit sogar Rennen und bin sehr zufrieden.

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Mal generell zu dem Bild: Du hast den falschen Verteiler verbaut, mit dem originalen Unterdruckgesteuerten Verteiler läuft er deutlich spritziger.

Zum ZZP: die eingezeichnete linie ist deutlich zu FRÜH:! Du kannst ihn zwarauf 10 Grad im Leerlau einstellen aber dann miss das genau auf der Riemenscheibe aus.

M.E. stell einen Serienmotor auf den Serienzündpunkt ein, fertig.

Hallo!
Was Erfahrungswerte angeht, kann man keine generellen Aussagen machen. Tendenziell sprechen die Motoren mit mehr Frühzündung als Serie spontaner an, aber du musst auch wissen, dass das mehr auf die Pleullager geht. Du zerfetzt deinen Motor mit mehr Frühzündung nicht sofort aber die Belastung wird etwas höher. Ich kenne jetzt aber niemanden, der wegen 9 Grad v. OT den Motor revidieren musste 😉. Man muss selbst überlegen was einem wichtig ist. Sonst probiere doch einfach aus, was bei deinem Motor passt. Vor 10 Grad würde ich persönlich nicht gehen, aber teste doch einfach mal von 9-7,5 aus. Du kannst auch mal 5 Grad probieren um den Unterschied zu merken.

Wichtig ist die dynamische Ausregelung, also die Gradzahl, die maximal erreicht wird, wenn du Gas gibst. Ein Freund von mir fährt auf einem AB dynamische 35 Grad und das schon ne Weile mit nem Motor, den er zu Anfang für recht tot gehalten hat. Er hat einen Verteiler aus den Mexen, der Unterdruck und Fliehkraftverstellung hat. Mit Unterdruckanschluss veränderst du natürlich auch nochmal die Zündkurve im Vergleich zu reinen Fliehkraftverteilern. Genauso bei den elektronischen Zündanlagen. Da kannst du auch verschiedene Kurven ausprobieren.

Zur Bestimmung der dynamischen Regelung sei aber auch gesagt, dass das Abblitzen im Stand bei Vollgas nur eine Krücke ist um überhaupt annähernd einen Wert zu bekommen. Was wirklich erreicht wird während der Fahrt könnte man mit einem Sensor oder Steuergerät bestimmen, aber dieses Feintuning macht eigl keiner.

mfg.

Kann man machen.

Ich sag mal: solange man mit der Änderung der Einstellung etwas bemerkt, daß er besser zieht und besser geht... dann ist alles ok. Ich mache meine Kennfelder keinen Deut anders, solange er nicht klingelt und besser geht, gehe ich weiter in Richtung früh. Nur weiß ich auch, wo bei diesen Motoren typisch Grenzen liegen...

Aber früher einstellen, ohne eine Verbesserung der Fahrleistungen: das ist voll daneben. Es steigt nur die Belastung der Lager... und nicht unerheblich. Übertrieben früh klingelt er und es zerstört den Motor. Beim Leerlauf kann man vieles noch gut hören, man kriegt ihn im Leerlauf auch nicht kaputt... aber bei Vollgas sieht das völlig anders aus. Da hört man wenig bis garnichts. Und ob er da 2-3PS mehr macht oder nicht, wer kann das messen? Es gibt nicht viele, die online Peesse messen können... oder ein so gutes Popometer haben.

Ich gehe in Anbetracht der wesentlich höheren Klopffestigkeit und somit etwas trägeren Zündwilligkeit der heutigen Kraftstoffe mit dem ZZP bei allen meinen Fahrzeugen, die auf wesentlich niederoktanigere Kraftstoffe abgestimmt sind, etwas zurück - und fahre gut damit.

Bezogen auf die Markierung auf dem Foto des TS allerdings nur ca. die Hälfte...

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Zitat:

@Toniflex schrieb am 12. September 2017 um 15:41:37 Uhr:


er würde so einstellen, dass die Markierung 7.5 Grad nicht mit der Gehäusehälfte fluchtet, sondern mit der Naht/ Strich (also diejenige Richtung Verteiler) zuvor, was ja ein späterer ZZP wäre.

Der Motor dreht aber rechts herum. An der Stelle kommt die Markierung also FRÜHER vorbei.

Eigentlich ist es recht vernünftig, wenn man ausschließlich exakt die Markierung nimmt, solange man früh und spät nicht auseinanderhalten kann.

Das ist, glaube ich, so was wie eine Urban Legend, erzählt mir jeder, der mal einen Schraubenschlüssel am Käfer angesetzt hat. Meiner ErFAHRung nach bringt es zumindest bei einem originalen D-Motor gar nichts, schadet eher. Es hört sich ein bisschen lauter an untenrum, klingt ein bisschen härter. Mehr Schub kannste rein vom Gefühl her nicht feststellen. Was ich aber feststellen kann, ist, dass obenrum dafür was fehlt. Im Dritten bei 55 zum Überholen mal eben in den Zweiten runterschalten bringt dann nichts mehr, da kommt nichts mehr.
Woran das liegt weiß ich nicht. Vermute, dass bei dem Luftdurchsatz dann die Unterdruckdose noch einen drauflegt, eines der Dinge, die zu testen irgendwo auf meiner Liste stehen.

Ich stelle im Stand ein, exakt Kerbe auf Fuge, und bilde mir ein, schon einen Versatz von einer Kerbenbreite bemerken zu können, in beide Richtungen, zu meinem Nachteil. Im Durchschnitt werde ich dann misstrauisch und kontrolliere es und stelle fest, dass ich recht hatte.

Grüße,
Michael

Danke für eure interessanten Antworten.
Ja das mit früh und spät ist so ne Sache, eigentlich klar und doch sagt man's immer falsch.....

Ich habe dazu noch folgende Frage:

Ich habe zuerst statisch eingestellt auf 7.5 Grad vor OT. Dann mit der Pistole geprüft und korrigiert.
Habe dann geschaut, was nun statisch ist: so um die 5 Grad vor OT.
Gefühlsmässig hatte ich den Eindruck, dass er statisch eingestellt etwas besser läuft als mit der Pistole.
Auf was soll ich mich nun verlassen bzw. ist die Einstellung mit der Pistole grundsätzlich vorzuziehen?
Danke und Gruss
T.

Ich mach's NUR statisch - damals hatten sie auch nix Anderes...

Die Pistole kann nicht in die Zukunft schauen, daher wird die immer nur reagieren können. Vielleicht reagieren teure Pistolen schneller als billige? Wer weiß.
Hinzu kommt, dass die Pistole vielleicht eine andere Meinung darüber hat, was denn nun der Zündzeitpunkt sei. Für uns ist es der Moment, wenn der Unterbrecherkontakt öffnet. Für die Pistole mit induktivem Abgriff ist es der Moment, in welchem der Strom durch das Zündkabel groß genug ist, um die Elektronik zu triggern, die den Blitz freischaltet. Das ist nicht "gleichzeitig", das Eine ist eine Folge des Anderen, und dazwischen liegt eine Induktivität, eigentlich sogar zwei, wenn man den Abgriff selbst mit berücksichtigt...

Grüße,
Michael

sorry aber Strom fließt so schnell und Magnetfelder bauen sich so schnell auf, dass das wohl eher nichts bei der Messung aus macht!!!
Eine Statische Messung mit Prüflampe ist immer ungenauer und das hat einen ganz einfachen Grund: beim öffnen des Unterbrechers springt erst noch ein kleiner Funken im Unterbrecher über, erst danach ist der Unterbrecher "für den Strom geöffnet" Wenn Du jetzt statisch mit der Prüfpistole misst, drehst Du exakt bis zum Punkt, wenn der Unterbrecherkontakt offnet und die Lampe geht an; wenn du dynamisch mit der Pistole misst, gibt es erst noch einen Zeitlichen Versatz bis der Funke im Verteiler übergesprungen ist. Deshalb ist eine Messung mit Prüflampe immer ungenauer und das wird noch verstärkt, wenn Schmutz, Staub, Feuchtigkeit im Verteiler ist, oder Kondensator defekt ist.
Das macht locker 2 Grad Falscheinstellung mit Prüflampe aus.
Deshalb stellt man mit Prüflampe immer leicht falsch ein. Und zwar ist die Zündung dann zu früh eingestellt.

Den echten Wert bekommt man nur Abgeblizt!

Zitat:

@Robomike schrieb am 13. September 2017 um 08:56:27 Uhr:


Die Pistole kann nicht in die Zukunft schauen, daher wird die immer nur reagieren können. Vielleicht reagieren teure Pistolen schneller als billige? Wer weiß.
Hinzu kommt, dass die Pistole vielleicht eine andere Meinung darüber hat, was denn nun der Zündzeitpunkt sei. Für uns ist es der Moment, wenn der Unterbrecherkontakt öffnet. Für die Pistole mit induktivem Abgriff ist es der Moment, in welchem der Strom durch das Zündkabel groß genug ist, um die Elektronik zu triggern, die den Blitz freischaltet. Das ist nicht "gleichzeitig", das Eine ist eine Folge des Anderen, und dazwischen liegt eine Induktivität, eigentlich sogar zwei, wenn man den Abgriff selbst mit berücksichtigt...

Grüße,
Michael

Zitat:

@janpeterstahl schrieb am 13. September 2017 um 09:18:36 Uhr:


wenn du dynamisch mit der Pistole misst, gibt es erst noch einen Zeitlichen Versatz bis der Funke im Verteiler übergesprungen ist.

Ah... und der zeitliche Versatz entsteht jetzt genau wodurch? Du sagtest doch, die Ströme seien so schnell? Oder geht der Zündfunke erst noch

schnell

auf's Klo, bevor er sich zur Arbeit begibt?

🙄

Grüße,
Michael

der Zeitliche Versatz entsteht weil zwischen den kontakten beim öffnen noch eine Zeit lang ein Lichtbogen übrrspringt, bevor der Kontakt abreißt und der Zündfunke induziert wird.

Mag ja (zum Teil) sein, aber wieso springt der Lichtbogen über?

Grüße,
Michael

haha, Deine Fragen sind schon speziell :-)
Was ich Dir sagen kann ist, dass dass die Spannung erst kurze Zeit nach dem der Unterbrecher öffnet, abreissst und das das an dem Lichtbogen im Unterbrecher liegt. (Bei nem Motorrad mit offenem Unterbrecher kann man die Blitze auch bei laufendem Motor am Unterbrecher sehen).
Fakt ist, dass man diesen zeitlicnen Versatz beim Messen mit der Prüflampe ausser Acht lässt, dass er aber beim dynamischen Messen schon eine Rolle spielt.
Und eben auch das die Einstellung per Prüflampe deshalb immer etwas mehr in Richtung "früh" falsch ist, verglichen mit einer dynamischen Messung.(dass kannst Du auch überprüfen und simmt mit den Messergebnissen vom TE überein.)

Warum dieser Lichtbogen springt kann ich auch nur orakeln: Vielleicht sind es Kapasitäten aus dem Konsensator, vielleicht reichen die 12 Volt Bordspannung dafür aus, vielleicht sind es Ströme die in der Primärwickling der ZS induziert werden? ich weiss es nicht!

Okay 🙂 ich brauche nämlich nicht orakeln: das Geheimnis heißt Selbstinduktion. Das Phänomen nennt man Abreißfunke, welcher bei induktiven Lasten auftritt, und ist eine praktische Auswirkung der Lenz'schen Regel im täglichen Käferfahrerdasein. Auf der folgenden Seite wird Einiges zum Thema auch für Laien sehr anschaulich erklärt: https://www.leifiphysik.de/.../versuche#Induktion durch Flussänderung - quantitativ

Also behaupten wir exakt das Gleiche: nämlich, dass es aufgrund der beteiligten Induktivitäten einen Unterschied gibt zwischen jenem "Zündzeitpunkt", der durch das mechanische Öffnen des Kontaktes bezeichnet wird, und dem "echten Zündzeitpunkt", wenn ein Strom durch das Hochspannungskabel fließt, welcher nicht nur den Lichtbogen in der Kerze ausmacht, sondern auch von der Pistole detektiert werden kann.

Warum also zuerst der Widerspruch?

Grüße,
Michael

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