Erfahrungen mit dem I-Pace
Guten Morgen
ich bin am überlegen mir einen Jaguar I-Pace anzuschaffen.
Gibt es hier jemanden der schon einen fährt & von seinen Alltagserfahrungen berichten kann ??
Mir geht’s vor allen um die reelle Reichweite. Grade bei diesen höheren ( oder auch bei niedrigen / sehr kalten ) Temperaturen. Da soll die Batterie ja doch einiges an Fahrstrecke kürzer „halten“.
Vielen Dank 😎
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich bin (größtenteils begeisterter) I-Pace Fahrer mit etwas über 11.000 km Erfahrung. Das ist nicht wirklich langfristig, sollte aber ausreichen um ein paar Fakten beisteuern zu können.
Wo fangen wir an - was gefällt mir nicht:
- der Verbrauch. Natürlich (wie bei jedem Auto) kommt es auf den individuellen Fahrstil und den Streckenverlauf an, aber der Verbrauch ist enorm. Ich fahre jeden Tag 2x80 km zur Arbeit. Erst etwa 5 km durch die Stadt, wenige Ampeln. Dann 70 km Autobahn, größtenteils mit gut überwachtem Tempo 130. Ein Abschnitt von ca 20 km ist off Limits. Anschließend nochmal etwas Stadtverkehr, die ganze Strecke ohne nennenswerte Höhenunterschiede. Kurz gesagt: es ist schwierig, unter 28 kWh/100 km zu bleiben. Ich schaffe es nur mit vorausschauender Fahrweise (die sich aber als E-Auto-Fahrer automatisch einstellt) und eingestelltem Tempomaten (der aber eindeutig zu den positiven Dingen zählt, dazu später mehr). Mit Sicherheit haben die gigantischen Räder (ich habe 20''😉 einen großen Einfluß. Der cw-Wert mag auch nicht der beste sein, aber auch bei niedrigem Tempo in der Stadt (den Momentanverbrauch kann man sich anzeigen lassen) kommt man nicht deutlich mit dem Verbrauch runter. Am niedrigsten ist der Verbrauch (dann etwa 22 kWh/100 km) auf der Landstraße mit konstant 100 km/h.
Die gerade überstandene Hitzewelle hat es mir aber immerhin ermöglicht, meine allergrößten Bedenken auszuräumen: die Klimaanlage schafft es ohne Probleme. Ich habe meinen Innenraum in den letzten Tagen von über 40 auf 22 Grad kühlen können. Die Reichweite verringert sich damit um 28 km. Das ist für mich ok.
Der hohe Verbrauch bringt mich gleich zum nächsten wirklichen Ärgernis:
- das 1-phasige Laden an Wechselstrom. Das ist mE ein wirklich epischer Designfehler, und zwar gleich aus mehreren Gründen. Zur Erinnerung: der onboard Lader könnte 7 kW Wechselstrom gleichrichten. Formal wäre also der Akku (90 kWh) in etwa 15 h von komplett leer nach komplett voll geladen (Ladekurve wird gegen Ende flacher!). Grenzwertig, man fährt den Akku aber nie ganz leer, würde also für die meisten Anwendungsfälle passen. Aber: wir sind in Deutschland, da darf man nicht 7 kW aus einer Phase entnehmen. Sondern max 4,5 (?? korrigiert mich wenn es nicht ganz stimmen sollte). Und damit sieht die Rechnung ganz anders aus! Weiter geht's: auch diese 4,5 kW bekommt man nur, wenn man sich das von seinem Stromversorger genehmigen läßt, Stichwort Absicherung mit 32 A. Der privilegierte Privatmensch mit Eigenheim und Wallbox (dazu gehöre ich) bekommt ohne weitere Bemühungen nur 3-phasig 16 A geliefert, was dann 1-phasig 3,6 kW entspricht! Jetzt kann ein jeder schätzen wie lange der Ladevorgang jetzt dauern würde...Alles wäre kein Problem mit 11 kW 3-phasig, das bekommt jeder und ein komplett leerer Akku wird über Nacht definitiv wieder aufgeladen. Ich habe das Gerücht vernommen, daß für neuere Modelle der 3-Phasen-Lader als Option erhältlich ist. Ob das stimmt entzieht sich aber erfolgreich meiner Kenntnis...
Noch einmal meckern über's Laden, dann kommt ein anderes Thema.
- Glückspiel Laden an Gleichstrom. Hä?? Ja - als Ausweg zu o.g. Dilemma rät der freundliche Jaguar-Händler zum gelegentlichen Nachladen an Gleichstromsäulen, die es in unterschiedlichen Leistungsvarianten locker verteilt im Bundesgebiet gibt. Am häufigsten 50 kW, weniger häufig 150 und mehr (mein persönlicher Rekord 175 kW, an der A7 Nähe Rotenburg o.d. Tauber). Das Auto verträgt aber nur 100 kW max und zieht in der Realität deutlich weniger. Trotzdem macht es Spaß in der (gelungenen!) Remote-App nachzuschauen, wie sich die Reichweite in kurzer Zeit vergrößert. Wenn - ja wenn es denn zum Ladevorgang kommt! Das ist durchaus spannend. Deutlich mehr als 1x wurde mir von der Ladesäule schon ein "Problem mit dem Fahrzeug" gemeldet und die Ladung verweigert. Manchmal (manchmal!) hilft es, den Vorgang noch mal zu starten oder eine andere Säule (sofern vorhanden, eher nicht also) zu versuchen aber Gleichstromladen scheint immer noch ein höchst spekulativer Vorgang zu sein. Über die Bezahlmethoden und die nötigen Apps für halbwegs brauchbare Informationen könnte ich einen kurzen Roman schreiben, der aber in Teilen beleidigend werden könnte - ich verzichte. Nie geschafft habe ich es an den umsonst-Angeboten von Kaufland und Aldi (ich würde dort auch einkaufen, versprochen!), Allego scheint eher problematisch zu sein, aber ich kann eigentlich keine Systematik erkennen. Inwieweit das "Problem mit dem Fahrzeug" eine Schutzbehauptung des Ladesäulenbetreibers ist kann ich auch nicht sagen... Ok - zum Trost: Wechselstrom geht immer. Wirklich immer. Einschränkung: siehe oben.
Anderes Thema:
- Bedien"Konzept". Das Fahren selber stellt selbstredend kein großes Problem dar. Startknopf starten, auf Schalter "D" drücken (wenn man denn vorwärts fahren will) und gut ist. Aber es ist natürlich allerlei elektronischer Schnickschnack mit unterschiedlichem Nutzwert an Bord, der bedient und eingestellt sein will. Und da rächt es sich aus meiner Sicht, daß sich Jaguar irgendwie nicht zwischen zentral/dezentral, mit Fettfinger-auf-Touchscreen-App oder klassisch per Schalter oder Touchscreen-ohne-App entscheiden konnte. Es gibt 3 Displays: ein großes zentrales, ein kleines für Klima, Sitzheizung, Radio und Telefon und eine Instrumententafel. Jedes erfordert ein jeweils eigenes Vorgehen beim Einstellen. Beim Hauptdisplay wird man manchmal durch zusätzliche Bildschirme überrascht, die man beim ersten (und meist auch beim zweiten) Hinschauen nicht versteht. Etwas kürzer ausgedrückt: es wäre um einiges vorteilhafter, wenn man konsequent nur eine Form der Bedienung konzipiert hätte (also zB konsequent diese schicke App-Optik) und auch nur an einer Stelle (nämlich das Hauptdisplay). So frage ich mich eigentlich ständig, wo man nochmal was wie einstellen muß. Man gewöhnt sich dran (muß man ja auch) aber das Bedienkonzept von zB AUDI (den ich vorher hatte) war stimmiger.
- Kleinigkeiten. DAB-Radio war anfangs fast nicht benutzbar, brach dauernd ab, hat nicht (wie es gerne habe) die Lautstärke der Verkehrsnachrichtenangehoben (was mit FM Radio aber funktioniert) und fühlbar besser ist die Tonqualität auch nicht (was aber in einem Auto eh von untergeordneter Bedeutung ist). Das wird aber besser; bekomme ich da heimlich Updates draufgespielt? Möglich wäre es, habe ich doch vom Händler eine SIM-Karte bekommen um zB (nützlich!) aktuelle Verkehrsinfos (ähnlich Google Mops) zu empfangen. Aber sonst: ich verfiel mal auf die Idee, das Auto mit meinem heimischen WLAN zu verbinden, beispielsweise für Kartenupdates. Das klappt auch, aber ich muß die Anmeldung jedes mal neu durchführen. Mein Handy kriegt das irgendwie automatisch hin...
Alles andere aber ist positiv und zwar richtig positiv. In Sachen Fahrleistung, Komfort, Alltagstauglichkeit, Verarbeitung etc gibt es nichts, aber auch gar nichts zu mäkeln. Der adaptive Tempomat ist eine Wucht. Auf der Autobahn die erlaubten (und gut überwachten) 130 einstellen, das Abstandsniveau festlegen (Taste am Lenkrad) und nur noch gelegentlich am Lenkrad drehen. Das Auto dackelt hinter dem Vordermann her, verzögert rechtzeitig (und gewinnt dabei noch ein wenig Strom zurück) und beschleunigt auch wieder angemessen. Daran, wie Sch... die Verkehrszeichenerkennung funktioniert kann ich deutlich erkennen daß es bis zum vielbeschworenen vollautonomen Fahren noch ein weiter Weg ist (wobei ich persönlich keinen, aber auch wirklich gar keinen Grund für mich sehe jemals vollautonom fahren zu wollen).
Puh - das war lang... Fragen? Fragen!
VG
137 Antworten
Hutablage
Bei Limousinen gibt es eine Hutablage hinter den Rücksitzen, die als solche nutzbar ist. Die Kofferraumabdeckung bei Heckklappenfahrzeugen ist hingegen nicht als Ablage nutzbar, da beim Öffnen der Heckklappe alles herunterrutschen würde, ausser ....... (siehe Bilder). Ist schliesslich mein Auto, kann ich Löcher machen wo ich will. 😉
Hallo,
ich bin (größtenteils begeisterter) I-Pace Fahrer mit etwas über 11.000 km Erfahrung. Das ist nicht wirklich langfristig, sollte aber ausreichen um ein paar Fakten beisteuern zu können.
Wo fangen wir an - was gefällt mir nicht:
- der Verbrauch. Natürlich (wie bei jedem Auto) kommt es auf den individuellen Fahrstil und den Streckenverlauf an, aber der Verbrauch ist enorm. Ich fahre jeden Tag 2x80 km zur Arbeit. Erst etwa 5 km durch die Stadt, wenige Ampeln. Dann 70 km Autobahn, größtenteils mit gut überwachtem Tempo 130. Ein Abschnitt von ca 20 km ist off Limits. Anschließend nochmal etwas Stadtverkehr, die ganze Strecke ohne nennenswerte Höhenunterschiede. Kurz gesagt: es ist schwierig, unter 28 kWh/100 km zu bleiben. Ich schaffe es nur mit vorausschauender Fahrweise (die sich aber als E-Auto-Fahrer automatisch einstellt) und eingestelltem Tempomaten (der aber eindeutig zu den positiven Dingen zählt, dazu später mehr). Mit Sicherheit haben die gigantischen Räder (ich habe 20''😉 einen großen Einfluß. Der cw-Wert mag auch nicht der beste sein, aber auch bei niedrigem Tempo in der Stadt (den Momentanverbrauch kann man sich anzeigen lassen) kommt man nicht deutlich mit dem Verbrauch runter. Am niedrigsten ist der Verbrauch (dann etwa 22 kWh/100 km) auf der Landstraße mit konstant 100 km/h.
Die gerade überstandene Hitzewelle hat es mir aber immerhin ermöglicht, meine allergrößten Bedenken auszuräumen: die Klimaanlage schafft es ohne Probleme. Ich habe meinen Innenraum in den letzten Tagen von über 40 auf 22 Grad kühlen können. Die Reichweite verringert sich damit um 28 km. Das ist für mich ok.
Der hohe Verbrauch bringt mich gleich zum nächsten wirklichen Ärgernis:
- das 1-phasige Laden an Wechselstrom. Das ist mE ein wirklich epischer Designfehler, und zwar gleich aus mehreren Gründen. Zur Erinnerung: der onboard Lader könnte 7 kW Wechselstrom gleichrichten. Formal wäre also der Akku (90 kWh) in etwa 15 h von komplett leer nach komplett voll geladen (Ladekurve wird gegen Ende flacher!). Grenzwertig, man fährt den Akku aber nie ganz leer, würde also für die meisten Anwendungsfälle passen. Aber: wir sind in Deutschland, da darf man nicht 7 kW aus einer Phase entnehmen. Sondern max 4,5 (?? korrigiert mich wenn es nicht ganz stimmen sollte). Und damit sieht die Rechnung ganz anders aus! Weiter geht's: auch diese 4,5 kW bekommt man nur, wenn man sich das von seinem Stromversorger genehmigen läßt, Stichwort Absicherung mit 32 A. Der privilegierte Privatmensch mit Eigenheim und Wallbox (dazu gehöre ich) bekommt ohne weitere Bemühungen nur 3-phasig 16 A geliefert, was dann 1-phasig 3,6 kW entspricht! Jetzt kann ein jeder schätzen wie lange der Ladevorgang jetzt dauern würde...Alles wäre kein Problem mit 11 kW 3-phasig, das bekommt jeder und ein komplett leerer Akku wird über Nacht definitiv wieder aufgeladen. Ich habe das Gerücht vernommen, daß für neuere Modelle der 3-Phasen-Lader als Option erhältlich ist. Ob das stimmt entzieht sich aber erfolgreich meiner Kenntnis...
Noch einmal meckern über's Laden, dann kommt ein anderes Thema.
- Glückspiel Laden an Gleichstrom. Hä?? Ja - als Ausweg zu o.g. Dilemma rät der freundliche Jaguar-Händler zum gelegentlichen Nachladen an Gleichstromsäulen, die es in unterschiedlichen Leistungsvarianten locker verteilt im Bundesgebiet gibt. Am häufigsten 50 kW, weniger häufig 150 und mehr (mein persönlicher Rekord 175 kW, an der A7 Nähe Rotenburg o.d. Tauber). Das Auto verträgt aber nur 100 kW max und zieht in der Realität deutlich weniger. Trotzdem macht es Spaß in der (gelungenen!) Remote-App nachzuschauen, wie sich die Reichweite in kurzer Zeit vergrößert. Wenn - ja wenn es denn zum Ladevorgang kommt! Das ist durchaus spannend. Deutlich mehr als 1x wurde mir von der Ladesäule schon ein "Problem mit dem Fahrzeug" gemeldet und die Ladung verweigert. Manchmal (manchmal!) hilft es, den Vorgang noch mal zu starten oder eine andere Säule (sofern vorhanden, eher nicht also) zu versuchen aber Gleichstromladen scheint immer noch ein höchst spekulativer Vorgang zu sein. Über die Bezahlmethoden und die nötigen Apps für halbwegs brauchbare Informationen könnte ich einen kurzen Roman schreiben, der aber in Teilen beleidigend werden könnte - ich verzichte. Nie geschafft habe ich es an den umsonst-Angeboten von Kaufland und Aldi (ich würde dort auch einkaufen, versprochen!), Allego scheint eher problematisch zu sein, aber ich kann eigentlich keine Systematik erkennen. Inwieweit das "Problem mit dem Fahrzeug" eine Schutzbehauptung des Ladesäulenbetreibers ist kann ich auch nicht sagen... Ok - zum Trost: Wechselstrom geht immer. Wirklich immer. Einschränkung: siehe oben.
Anderes Thema:
- Bedien"Konzept". Das Fahren selber stellt selbstredend kein großes Problem dar. Startknopf starten, auf Schalter "D" drücken (wenn man denn vorwärts fahren will) und gut ist. Aber es ist natürlich allerlei elektronischer Schnickschnack mit unterschiedlichem Nutzwert an Bord, der bedient und eingestellt sein will. Und da rächt es sich aus meiner Sicht, daß sich Jaguar irgendwie nicht zwischen zentral/dezentral, mit Fettfinger-auf-Touchscreen-App oder klassisch per Schalter oder Touchscreen-ohne-App entscheiden konnte. Es gibt 3 Displays: ein großes zentrales, ein kleines für Klima, Sitzheizung, Radio und Telefon und eine Instrumententafel. Jedes erfordert ein jeweils eigenes Vorgehen beim Einstellen. Beim Hauptdisplay wird man manchmal durch zusätzliche Bildschirme überrascht, die man beim ersten (und meist auch beim zweiten) Hinschauen nicht versteht. Etwas kürzer ausgedrückt: es wäre um einiges vorteilhafter, wenn man konsequent nur eine Form der Bedienung konzipiert hätte (also zB konsequent diese schicke App-Optik) und auch nur an einer Stelle (nämlich das Hauptdisplay). So frage ich mich eigentlich ständig, wo man nochmal was wie einstellen muß. Man gewöhnt sich dran (muß man ja auch) aber das Bedienkonzept von zB AUDI (den ich vorher hatte) war stimmiger.
- Kleinigkeiten. DAB-Radio war anfangs fast nicht benutzbar, brach dauernd ab, hat nicht (wie es gerne habe) die Lautstärke der Verkehrsnachrichtenangehoben (was mit FM Radio aber funktioniert) und fühlbar besser ist die Tonqualität auch nicht (was aber in einem Auto eh von untergeordneter Bedeutung ist). Das wird aber besser; bekomme ich da heimlich Updates draufgespielt? Möglich wäre es, habe ich doch vom Händler eine SIM-Karte bekommen um zB (nützlich!) aktuelle Verkehrsinfos (ähnlich Google Mops) zu empfangen. Aber sonst: ich verfiel mal auf die Idee, das Auto mit meinem heimischen WLAN zu verbinden, beispielsweise für Kartenupdates. Das klappt auch, aber ich muß die Anmeldung jedes mal neu durchführen. Mein Handy kriegt das irgendwie automatisch hin...
Alles andere aber ist positiv und zwar richtig positiv. In Sachen Fahrleistung, Komfort, Alltagstauglichkeit, Verarbeitung etc gibt es nichts, aber auch gar nichts zu mäkeln. Der adaptive Tempomat ist eine Wucht. Auf der Autobahn die erlaubten (und gut überwachten) 130 einstellen, das Abstandsniveau festlegen (Taste am Lenkrad) und nur noch gelegentlich am Lenkrad drehen. Das Auto dackelt hinter dem Vordermann her, verzögert rechtzeitig (und gewinnt dabei noch ein wenig Strom zurück) und beschleunigt auch wieder angemessen. Daran, wie Sch... die Verkehrszeichenerkennung funktioniert kann ich deutlich erkennen daß es bis zum vielbeschworenen vollautonomen Fahren noch ein weiter Weg ist (wobei ich persönlich keinen, aber auch wirklich gar keinen Grund für mich sehe jemals vollautonom fahren zu wollen).
Puh - das war lang... Fragen? Fragen!
VG
Vielen Dank für deine Erfahrungen. Irgendwie ist das Ganze ja ziemlich durchwachsen und zeigt, dass Jaguar seine Kernkompetenzen beherrscht aber beim Thema Strom noch eine ganze Menge nacharbeiten muss.
Das mit dem On Board Lader verstehe ich auch absolut nicht. Auch wusste ich bisher über die Problematik mit dem 1-Phasigen Laden noch nichts... mein Händler sagte mir nur, dass es wegen der anderen Märkte z.B. USA ist, wo man nur 1-Phasig laden könne und deshalb nur ein 7 KW Lader installiert ist.
Ich bekomme meinen i-Pace Anfang August und bisher gibt es den 11 KW Lader noch nicht - auch nicht auf Nachfrage. Und ich habe mehrmals nachgefragt...
So langsam bekomme ich Angst vor meiner eigenen Courage und frage mich, ob es nicht doch besser gewesen wäre nochmals einen 5er BMW zu bestellen. Aber nun ist der Drops gelutscht - das Auto steht schon beim Händler und wartet auf mich... ehrlich gesagt, weiss ich nicht ob ich mich darüber freuen soll
Hallo Nudelexpreß,
es kommt wie gesagt drauf an: wie ist Dein Fahrprofil? Wieviele km am Tag? Eigene Wallbox vorhanden? 32 A Absicherung möglich? Kann man am Ziel länger laden? Achtung: ich habe eine 32 A Wallbox. Bei der kann man mit Dip-Schaltern die maximale Ladeleistung einstellen. Und - Überraschung - sie war von meinem fleißigen Elektrikergesellen auf 16 A begrenzt worden! Später habe ich mal irgendwo gelesen, daß es für einen bundesdeutschen Elektriker komplett außerhalb der Vorstellungskraft liegt daß es Verbraucher jenseits der 16 A geben könnte. Ich könnte mir vorstellen, daß an diesem Gerücht etwas dran ist...
Also - wenn die Randbedingungen stimmen kann ich den I-Pace vorbehaltlos empfehlen. Trotzdem sollte man dem Händler (am besten nach ersten eigenen Erfahrungen) mal den Marsch blasen. Ansonsten gäbe es noch die Möglichkeit, zumindest 2 der 3 verfügbaren Phasen zu nutzen. Schau mal unter "Juice Phaser" nach.
Laß Dir den Spaß am Auto nicht nehmen, die positiven Seiten überwiegen.
Deine Einschätzung, daß die meisten Automobilbauer noch sehr amateurhaft in die elektromobile Zukunft schauen teile ich. Am peinlichsten ist zZt wohl das Bild das AUDI abgibt. Mein V6 TDI war eine Wucht von Motor. Aber einfach 2 ineffiziente E-Motoren in eine häßliche SUV-Karosserie einzubauen und einen 700 kg Akku mit realer Reichweite von vermutlich weniger als 300 km ist alles andere, aber nicht "Vorsprung durch Technik".
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Hallo Slatibratfas
Danke für den ausführlichen Bericht, der sich grösstenteils mit meinen Erfahrungen deckt.
Laden:
Meine Wallbox ist mit 3x32A abgesichert und hinter einem intelligenten Energiezähler. Offiziell erlaubt ist das einphasige Laden auch in der Schweiz nur mit 16A. An der Wallbox kann ich aber per DIP-Switch von 16A auf 32A umstellen. Solange nicht im ganzen Quartier sehr viele gleichzeitig mit 32A einphasig auf L1 laden, ist das an der Kopfstation nicht feststellbar und es kräht kein Hahn danach*. Und ich habe die Wallbox so angeschlossen, dass auf Phase 2 geladen wird, wenn also im Quartier jemand auf Phase 1 (was wohl die meisten tun würden) lädt, gleicht sich das schon teilweise aus. Und wenn das Elektrizitätswerk eine Kontrolle anmeldet, dann habe ich sehr rasch auf 16A umgestellt.
* Aussage eines Beamten des Elektrizitätswerkes: eine 3x32A CEE Steckdose wird ohne weiteres bewilligt, und was dahinter passiert (32A einphasig) ist dem Werk piepegal.
Verbrauch:
Nach nunmehr knapp 7000km ist mein Durchschnittsverbrauch 25.77 kWh/100km, variierend von etwa 21 bis 30 kWh / 100km. Ganz klar ist der Verbrauch bei 120 km/h höher als bei 80 km/h, und auf der Autobahn sind oft auch nur 80 km/h drin wegen der vielen Baustellen im Sommer.
Bei Aussentemperaturen um 40°C frisst das Einschalten der Klimaanlage etwa 25% der prognostizierten Reichweite; mit sinkender Aussentemperatur sinkt dieser Anteil auf 5-10%.
Navi:
Auf der kürzlichen Ausfahrt des Jaguar Drivers' Club Switzerland habe ich die Route gemäss Roadbook ins Navi eingetöggelt. Da nun etliche Zwischenziele zwar in der gleichen Ortschaft, aber etwas abseits der effektiv zu befahrenden Route lagen, kam es oft vor, das das Navi einen zum bereits "erledigten" Zwischenziel zurücklotsen wollte. Dann muss man mühsam "Route bearbeiten" und das Zwischenziel löschen, und bis dann das Löschen endlich quittiert wurde und die neue Route endlich berechnet ist, wäre man schon bald beim nächsten Zwischenziel, sofern man sich dank Copilot mit Roadbook nicht mittlerweile verfahren hat. Also wie schon früher erwähnt: die Streckenführung und das Umfahren von in Echtzeit erkannten Staus funktioniert grösstenteils sehr gut. Aber das langsame Aufstarten und das mühsame Eingeben von Routen sind echt nervig. Und das Übertragen von auf dem Handy in der Route Planner App programmierten Routen auf das Fahrzeug funktioniert nicht immer, und wenn, dauert es oft eine gefühlte Ewigkeit.
Rückmeldungen von Fahrgästen:
Im Rahmen des Rotkreuzfahrdienstes chauffiere ich etwa viermal pro Woche Fahrgäste zum Arzt, zur Therapie etc.; die Rückmeldungen sind durchs Band sehr positiv, es sei ein schönes, geräumiges und bequemes Auto, und es gleite so schön ruhig dahin, gerne immer wieder. Also denn: der Zweck hat denselben erreicht.
Passfahrten: Beispiel Mittelland – Flüelapass – Engadin (Tarasp) und zurück
Ich habe auf der Hinfahrt in der Autobahnraststätte Heidiland bei Maienfeld auf 100% aufgeladen, die prognostizierte Reichweite war dann 338km. Nach den 95km vom Heidiland nach Tarasp über den Flüela-Pass (Höhendifferenz 1880m) betrug der Ladestand noch 68% und die prognostizierte Reichweite 190km. Ich habe dann auf das Aufladen verzichtet. Zurück in der Raststätte Heidiland betrug die Rest-Reichweite noch 146km, ich konnte also ohne nochmals aufzuladen die restlichen 85km nach Hause bewältigen. Der Verbrauch Heidiland - Engadin - Heidiland (keine Autobahn) betrug 22.86 kWh/100km, d.h. die für die Überwindung der Höhendifferenz verbrauchte Energie wurde grösstenteils rekuperiert wie es sich gehört. Auf der Heimfahrt (85 km Autobahn) betrug der Verbrauch dann 30.7 kWh/100km.
Der langen Rede kurzer Sinn: Wenn im Heidiland voll aufgeladen wird, ist die Strecke Heidiland-Engadin-Heidiland ohne Weiteres mit viel Reserve zu bewältigen, man könnte also auch ohne zusätzliches Aufladen noch den einen oder anderen Ausflug im Engadin unternehmen. Reichweite-Angst ist also unbegründet.
Helvetia - Du hast es besser... In der Tat scheinen sich unsere Erfahrungen aber weitgehend zu decken. Die 32 A Absicherung bekommt man hierzulande nicht "ohne Weiteres", diesbezügliche Anfragen werden nach dem First-come-frist-serve-Prinzip abgearbeitet, d.h. irgendwann wird ein Nachbar der auch 32 A begehrt vom Stromversorger abgewiesen werden. Um eben nicht in nächtliche Ladenöte zu geraten habe ich mich mittels Dip-Schalter auch der legalen Grenze der maximalen Ladeleistung genähert, ich komme jetzt hin. Warum aber eine Zoe einen 22kW 3-Phasen-Lader hat (ich gönne es den Zoe-Fahrern, bitte nicht falsch verstehen!) und der um einige Fahrzeugklassen höhere Jaguar nicht mag mir nicht einleuchten. Der Hinweis auf amerikanische und britische Absatzmärkte ist mir da ehrlich gesagt zu schwach. Und wenn dann als Argument noch kommt: "der durchschnittliche Fahrer fährt täglich nur 20 km, also langt die Ladeleistung" dann wäre die Rückfrage angebracht warum man dann einen 90 kWh-Akku verbaut.
Ich denke (wie oben schon gesagt), der I-Pace ist ein Auto mit dem man auf gar nichts verzichten muß, wenn es zu seinen ganz individuellen Verhältnissen paßt: wie weit fahre ich (täglich)? Kann ich am Ziel (zB Arbeitstelle) längere Zeit laden? Kann ich zu Hause schnell genug laden? Gibt es funktionierende Gleichstromsäulen an denen ich zur Not auch laden kann und bin ich bereit dazu? Auch "Langstrecken" sind möglich, etwas vorausschauende Planung vorausgesetzt. Berichte wie neulich im Spiegel, wo einer von Hamburg nach Stuttgart 12h und 3 Ladestopps à 2h gebraucht hat zeugt nicht von sorgfältiger journalistischer Arbeit, sondern davon daß sich einer mit dem Thema nicht ausreichend auseinandergesetzt hat. Steige ich in mein vollgeladenes Auto, dann habe ich eine berechnete Reichweite von 300-320 km (die beworbenen 480 km werden unter keinen Umständen auch nur näherungsweise erreicht), damit kommt man ohne Schweißausbruch 250 km weit. Dort findet sich idR eine Schnelladesäule 100 kW plus, mit der in 30 min Strom für die nächsten 200 km nachgeladen wird. Meist als Flatrate ausgelegt, zB pro Ladevorgang 7,50 €. Das hat nicht den Komfort von Diesel-Tanken, aber es geht wenn man diese kleine Unbequemlichkeit akzeptiert.
Als passionierter Töff-Fahrer (für nicht-Schweizer: ein Motorrad ist gemeint) ist mir der Flüela (wie die meisten wunderschönen Hochalpenpässe in der Schweiz) wohl vertraut, für dieses Terrain werde ich aber auch weiterhin mein Töff bevorzugen... ;-)
ich bin überrascht, dass der I-Pace nicht mit 22kw laden kann. Ich dachte, dass wäre heute Standard? Die Zoe kanns ja auch!
Zum Thema Wallbox mit 22 kw. Das Problem ist, dass man mit 5x 2,5 qmm Kabel nur 11 kw zugelassen bekommt, obwohl das eigentlich auch für 22 kw reichen würde. Aber das gibts nur noch bei 5 x 2,5 und flexiber Lize. daher ein 5x 4qm Kabel legen, dann gibt es auch offiziell die Genehmigung für 22 kw, bzw 7 kw auf einer einzigen Phase. Die 32A Sicherung dafür ist dann auch kein Problem, weil der Hausanschluss ist mit 63 A abgesichert.
Mit dem richtigen Elektriker klappt das. Aber wie bereits erwähnt, die meisten kommen nur mit 1,5 qmm Querschnitt Kabel zurecht und dafür gibt es nur 16 A Absicherung!
32A Anschluss
Das Anschluss-Tableau in meiner Garage hatte 3x40A für den Boiler, den ich aber nicht elektrisch, sondern mit Heizöl heize, also konnte ich hier bequem 3x32A abzweigen. 🙂
Und wenn ich mal nach Mitternacht von einer längeren Ausfahrt heimkomme, ist es ja wurst, wenn nicht um 08:00 schon wieder 100% geladen ist, für 1-2 Rotkreuzfahrten reicht's noch lange. 🙂
Vielen Dank für Eure Erfahrungswerte. Ich habe gestern ein Gespräch mit meinem Elektriker gehabt. Wir haben jetzt die Mennekes Amtron XTra mit 22 KW bestellt.
Diese ist explizit für den i-Pace mit 7,2 KW vorgesehen. Hierfür müssen allerdings auch alle anderen Installationen wie Zuleitungen und Absicherungen für die hohe Belastung auf einer Phase ausgelegt sein.
Darauf werden wir jetzt, dank eurer Berichte, achten. Ich hoffe, dass wir dann eine volle Ladeleistung des Jaguars hinbekommen werden. Für mich ist dies sehr wichtig, da das Fahrzeug bei mir im gewerblichen Einsatz unterwegs ist.
Ich bin selten mehr als 300 km am Tag unterwegs. Allerdings gibt es Wochen, wo ich jeden Tag unterwegs bin. Da muss die Kiste morgens schon voll geladen sein.
Hallo, nochmal kurz auf das Thema 1-phasig, 32 A zurückgekommen:
ich habe eine Mennekes Wallbox mit 22 kW max Ladeleistung (auf 3 Phasen, also etwa 7 kW auf einer). Die Zuleitung habe ich selbst gelegt (angeschlossen hat sie selbstverständlich ein Elektriker und abgenommen ein weiterer Elektriker von meinem Netzbetreiber). Das Kabel mußte 5-adrig (logisch) mit 6 mm2 Querschnitt sein.
Der I-Pace kann nur 7 kW einphasig, das habe ich als epischen Designfehler bezeichnet (wozu ich stehe), wenn man ernsthaft vorhat, das Auto in Deutschland mit seinem 3-Phasen-Strom für den Haushalt anzubieten. Die 7 kW sind aber legal nicht nutzbar, dazu zitiere ich hier mal das Merkblatt meines Strombetreibers (Mainzer Netze):
-
Bei einphasigen Ladesystemen darf eine maximale Belastung von 4,6 kVA (entspricht 20 A)
nicht überschritten werden.
-
Die habe ich per Dip-Schalter eingestellt und komme gerade eben so hin, über Nacht von halb wieder voll zu laden.
Alles wäre kein Thema hätte der I-Pace einen 3-phasigen Onboardlader. Da würden 11 kW dicke langen. Hat er aber nicht...
Zitat:
@nudelexpress schrieb am 11. April 2019 um 14:18:31 Uhr:
Grundsätzlich ist zu sagen, dass ein ansprechendes Leasing Angebot immer vom jeweiligen Verkäufer und dessen Engagement für das Fahrzeug abhängt. Beim dritten Versuch traf ich endlich auf einen Verkäufer, der mir ein realistisches Kilometer-Leasing bei 25 tkm/Jahr und 36 Mon. unterbreiten konnte, welches sich im Rahmen meines jetzigen BMW 550 D bewegt.Von einer klassischen Finanzierung bin ich aufgrund des fast unkalkulierbaren Restwertrisikos abgerückt. Da der Tesla nur mit einer Finanzierung über die NRW Bank zu realiasieren gewesen wäre, schied er aus. Keiner kann einem sagen, wie sich ein Model-S nach 4 Jahren im Markt positioniert - gerade im Hinblick auf die Preissprünge bei Tesla der letzten Wochen.
Grüße aus dem Rheinland
NeX
Darf ich mal fragen, wie hier Deine Konditionen sind? Also (Netto-)Leasingrate, Anzahlung etc.
Hallo, seit etwa 6 Wochen fahre ich einen I-Pace. Inzwischen habe ich 5200 km zurückgelegt. Ich kann die berichteten Erfahrungen zu den Themen Verbrauch, Lademanagement und verwandtes voll bestätigen.
Meine typischen Fahrprofile liegen bei unter 100 km / Tag aufgeteilt in mehrere Teilstrecken. Es kommen aber auch Tagesstrecken von 250 km, 400 km und mehr vor.
Die Kurztrecken sind natürlich problemlos zu bewältigen. Bei den Langstrecken (250 km) lade ich in Zielortnähe an einer DC Station für 45 min auf, da es am Ziel in näherer Umgebung nur AC Stationen gibt, und die Aufenthaltsdauer für einen ausreichenden Ladevorgang zu kurz ist. Bei der nachmittäglichen Heimfahrt wird unterwegs ebenfalls wieder geladen.
Bei den Strecken von 400 km und mehr wird die Mittagspause (eine Stunde) zum Laden genutzt und dann noch einmal in Zielortnähe für 30 min geladen - immer DC, da es am Ziel nicht immer Ladestationen gibt.
Die feste Ladestrategie der Streckenplanung bei goingelectric z.B. (möglichst kurze Gesamtladezeit = möglichst kurze Reisezeit) finde ich nicht hilfreich, da hier keine Rücksicht auf die Situation am Ziel genommen wird.
Die Funktion der Planung der Ladestationen durch das Navi habe ich abgeschaltet, da die Ladestationen ohne Rücksicht auf die Ladezeit gewählt werden - meistens AC-Stationen. Damit komme ich auf astronomische Reisezeiten bei Langstrecken.
Ich hoffe solche Erfahrungen sind auch willkommen.
Über technische Problemchen werde ich später berichten, jetzt ruft mein Chef zu Hause.
@fred_29: 5200km in 6 Wochen, das gibt 45'000km im Jahr -> Wow!! Viel Vergnügen!!🙂
Planung der Ladestationen bei Langstrecken:
Es lohnt sich, dies sorgfältig individuell zu planen mit den diversen Ladestationen-Apps und jeweils das Laden mit einem Imbiss oder Mittagessen etc. zu verbinden, und die Reichweite nicht voll auszureizen, denn es kann mal eine Ladestation ausser Betrieb sein. Und je nach Witterung kann die Klimaanlage nur 5% oder bei 40°C auch 25% der Reichweite wegfressen. Auf der Autobahnraststätte Grauholz bei Bern habe ich schon wiederholt problemlos geladen, aber beim letzten Mal hat die erste Ionity-Säule keine meiner vier Karten und auch nicht die Kreditkarte akzeptiert, die zweite war ausser Betrieb, die dritte wollte auch nicht laden, und bei der vierten hat es schliesslich funktioniert. Und es lohnt sich, während man im Restaurant sitzt, manchmal in der Jaguar Remote App zu kontrollieren, ob der Ladevorgang noch läuft. Und wenn dann der Ladestand bei 90% ist, wird es Zeit zum Weiterfahren.
Es bleibt dabei: der i-Pace ist kein Auto für gestresste Langstreckenfahrer. Für Langstrecken muss man Zeit und Musse haben, der Weg ist das Ziel. Und man muss sich die Zeit nehmen, eine Reise sorgfältig zu planen. Ideal für Rentner. Ist ja eigentlich nichts Neues, anno 1986 musste ich mit meinem Mustang Cabi mit Katalysator (direkt aus USA importiert) auch planen, wo es Bleifrei-Tankstellen gibt; in der Schweiz war das nicht so heikel, in Deutschland, Frankreich und Italien schon.
Und ja, was einem das Navi an Ladestationen vorschlägt, ist nicht immer das Gelbe vom Ei. Und es müssen nicht unbedingt immer 100kW-Säulen sein, der i-Pace zieht meistens sowieso nur etwa 75kW, also kann man durchaus auch die 50kW-Stationen in die Planung einbeziehen. AC-Ladestationen (1-phasig) kann man vergessen, ausser man übernachtet.
Und wenn man mal wo 1-2 Nächte im Hotel oder privat übernachtet, genügt für's Destination Charging auch eine Haushaltssteckdose, mit 1.7kW hat man in 40 Stunden schon 68kWh geladen.
Nach 9500km liegt mein Durchschnittsverbrauch bei 25.7 kWh/100km. Meine Ausfahrten mit 21kWh/100km oder noch weniger werden allmählich seltener. Aber der Fahrspass nimmt nicht ab, im Gegenteil. 🙂🙂
Hallo zusammen,
ich habe meine "electric kitty" jetzt seit drei Wochen und bin in dieser Zeit knapp 3.000 km gefahren. Es gibt sehr viel Licht aber auch Schatten. Leider haben sich die negativen Berichte über hohen Verbrauch und langsame Ladegeschwindigkeit auch bei meinem Fahrzeug bestätigt.
Ich liege im Moment bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von ca. 130 km/h auf der Autobahn bei 30 KW. Wenn man schneller fährt (160 km/h), können daraus auch schnell 40 KW werden. D. h. also einen Ladestopp alle 200 km einplanen.
Das alles wäre nicht so schlimm und ist planbar..wenn da nicht die Schnecken-Ladung wäre. Selbst an 350 KW HPCs von Allego oder Fastned kommt der i-Pace nicht über 30 KW in 30 Minuten hinaus.
Hier soll ein Update der Batterie-Software helfen, welches bei meinem Fahrzeug nun aufgespielt wird. Bei Tests mit einem Leihfahrzeug, welches die neue Software drauf hatte, bin ich am 350 KW Innogy Lader in Duisburg bei 45 % SOC auf 84 KW Ladeleistung gekommen. Diese baut aber ab 50 % SOC recht schnell wieder ab und liegt ab 70 % SOC dann bei 60 KW.
Grundsätzlich sollte man auf der Langstrecke sein Fahrprofil diesem Ladeverhalten anpassen. D.h. die Batterie bis zu 5 % SOC leer fahren und dann bis 70 % SOC laden und dann weiter. Somit sind Legs von 200 km bei 130 km/h drin und man profitiert von der etwas höheren Ladegeschwindigkeit.
Zu den Ladeparks kann ich sagen, dass Fastned am besten funktioniert. Hier musste ich noch nie umsetzen und die Ladung klappt auf Anhieb. Der einzige Nachteil ist hier, dass die Säule die Ladeleistung nicht anzeigt, da der i-Pace diese auch nicht anzeigt, muss man also rechnen.
Bei den anderen Betreibern ist es mit meinem i-Pace normal, dass ich die Ladung bis zu drei mal neu starten muss, bis das Prozedere endlich läuft. Da hilft dann nur Geduld oder ein Umsetzen an eine andere Säule.
Wenn man von diesen Mängeln mal absieht, ist der i-Pace ein super Auto. Die Verarbeitung ist top, das Fahrverhalten auch und die Sache mit dem Ansprechpartner in Form eines guten Händlers ist auch nicht zu verachten!
Womit wir bei einem Thema sind, was einige neue i-Pace Besitzer im Moment umtreibt:
Es sind wohl einige Fahrzeuge, welche in den Monaten Mai/Juni produziert wurden, ohne die aktive Matrix LED-Funktion ausgeliefert worden, obwohl diese bei der Ausstattung HSE zur Serie gehört.
Leider gehört mein Fahrzeug dazu!
Falls ihr ein Fahrzeug in den letzten Wochen bekommen habt, testet dieses mal aus und wendet euch an euren Händler, falls ihr auch betroffen seid.
Leider können die Händler dieses Problem im Moment nicht lösen, hier ist JLR in England gefragt.
Es gibt im englischsprachigem i-Pace Forum einen ganzen Thread mit vielen Betroffenen dazu:
https://www.ipaceforums.co.uk/viewtopic.php?f=11&t=2043
Ich werde berichten, wie es in diesem Thema weitergeht.
Grüße