Entwicklung von Diesel und Benzin

Ford C-Max 1 (DM2)

Hi,

habe keinen passenden Bereich hier bei motor-talk.de gefunden, deshalb setz ich das Thema als zukünftiger Ford Fahrer mal hier rein und mach in ein paar anderen Foren Links hierher, hoffe das ist nicht verboten, denn mich interessieren die anderen Meinungen sehr 🙂

Ein bekanntes Paar meinte, als wir über die hammer Dieselpreise in D diskutiert haben, dass der Diesel in 1-2 Jahren auf jeden Fall wieder günstiger werden würde, da Benzin und Diesel ja beide in einem Produktionsprozess entstehen würden. Deshalb könnte man ja den Diesel nicht einfach als Abfallprodukt wegkippen, und deshalb würde man ihn einfach wieder günstiger machen, um ihn an den Mann/ Frau zu bringen!

Hab dazu gegoogelt und irgendwie gibts keine wirklich genaue Beschreibung dazu, die das wiederlegt oder bestätigt. Es werden zwar massig die Herstellungsprozesse von Diesel und Benzin erklärt, aber so wie ich das verstanden habe, entsteht dabei dann entweder Diesel oder Benzin?!?
Weiss jemand wie es wirklich ist? Wär cool wenn Ihr auch die Quelle dazu nennen könntet.

Außerdem interessiert mich, was Ihr über die Zukunft von Diesel in Deutschland denkt: Lohnt sich? Lohnt sich nicht?

Bin gespannt auf Eure Antworten

Beste Antwort im Thema

Moin,

Nein ... das ist nicht ganz richtig ...

Eine Raffinerie arbeitet in etwa so, wie es hier beschrieben wurde.

Ganz platt gesagt : Unten kippt man gereinigtes Öl rein ... man kocht es auf ... und jagt den Dampf einen Kühlturm hoch. Je nachdem wie groß die Moleküle sind ... desto früher werden sie wieder flüssig und sammeln sich dann in unterschiedlicher Höhe.

Eine normal laufende Raffinerie produziert aus einer Ladung Rohöl normalerweise :

etwa 3-5% Flüssiggas (Propan und Butan)
Etwa 8-10% Naphtha
rund 25% Benzin
rund 20% Diesel/leichtes Heizöl
rund 20% schweres Heizöl/Kerosin
rund 10% Schweröl/Kerosin
und dann ein paar "Abfallstoffe".

Vergleiche hier das Schema aus der Wikipedia : Raffinerie / Schema

Benzin und Diesel sind zwei sogenannte "Koppelprodukte" ... das eine NICHT gänzlich ohne das andere. Allerdings hat der Mensch ja gelernt ... aus A auch mal B zu machen, wenn der Bedarf an B größer ist als A.

Es gibt Verfahren, um aus Benzin Diesel und aus Diesel Benzin zu machen. Das sind die sogenannten Konversations- oder Reformingverfahren.

Was eine Raffinerie jetzt macht ... hängt von der jeweiligen Marktsituation ab. Ist die Nachfrage nach Benzin groß, dann wird die Gesamtanlage so gefahren, dass diese Nachfrage befriedigt werden kann. Ist die Nachfrage nach Diesel hoch, wird die Anlage so gefahren, dass diese Nachfrage befriedigt werden kann.

Soll heißen : Das Programm wie die Rektifikation gefahren wird ... kann geändert werden ... ich würde mal sagen ... das dürfte schätzungsweise eine Woche dauern, wenn die Anlage dazu auskühlen und modifiziert werden muss. Die nachgeschaltete Verarbeitung kann sicherlich auch in einer ähnlichen Zeit geändert werden. Das braucht auch Zeit, weil ggf. Katalysatoren gewechselt oder Reaktoren aufgeheizt werden müssen. Sofern die GESAMTKAPAZITÄT in den Raffinerien ausreicht ... müssen also keine neuen Raffinerien gebaut werden. Aber ... DAS ist auch nur ein Teil der Theorie ... denn selbstredend haben auch Raffinerien VERTRÄGE die einzuhalten sind ... und das wird eine zu schnelle Wechsellei (neben den damit verbundenen Kosten!) verhindern.

Jetzt haben wir eine "Sondersituation". Die Nachfrage nach Benzin ist weltweit so groß wie nie zuvor, zusätzlich sind die meisten asiatischen Raffinerien ausgelastet und viele US-Raffinerien sind technisch veraltet und produzieren sehr teuer. Dieser Nachfrageüberhang aus dem asiatischen und amerikanischen Raum wird in Europa abgedeckt. Das heißt die europäischen Raffinerien produzieren für die Welt Benzin, auf Kosten des produzierten Dieselvolumens. Denn eine hohe Nachfrage nach Dieselkraftstoff existiert im Grunde nur in Europa. Da zudem kein Überhangdiesel aus den USA nach Europa kommt ... ist das Angebot hier knapp, die Preise kippen nach oben. Warum machen sie das ?! Die Produktion von Benzin ist eine Ecke billiger, als die von Diesel, obwohl Diesel sehr teuer ist ... ist die Gesamtmarge beim Benzin durch die niedrigeren Produktionskosten (zudem gibt es bei dieser Konversation noch "kostenlos" Wasserstoff für das Steamreforming dazu) noch immer höher.

Der Rest des Preises ... ist dann Spekulation ... Die ist gut zu erkennen ... an der Preisdifferenzschwankung von Diesel zu Benzin. Denn das schwankt so zwischen teurer und 6 Cent billiger. Das dürfte so Schätzungsweise der Spekulationsgewinn sein.

MFG Kester

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Moin,

Der Grund ist dafür, das Diesel in der Produktion eigentlich teurer ist, da Diesel "höher siedet". Damit das unten aus dem "Sumpf" rauskommt muss man den Sumpf eben heißer machen.

Phasen, in denen der Dieselpreis oberhalb des Benzinpreises lag gab es in Deutschland in den 70ern und 80er Jahren auch schon. Wir haben uns nur schön an das Dogma der letzten 10-15 Jahre gewöhnt, dass Diesel so billig ist.

Das liegt aber UNTER anderem daran, dass die Diesel bei gleicher Leistung immer kleiner geworden sind. Das Downsizing beim Diesel fing 1985-1988 an ... beim Benziner war das schlicht nicht notwendig, den hat man anders immer sparsamer bekommen. Jetzt fängt man aus verschiedenen Gründen an, die gleichen Ideen beim Benziner umzusetzen.

Man vergleich nur einmal folgendes : 1985 leistete ein 2L Dieselmotor durchschnittlich 75 PS, ein 2L Benzinmotor 115 PS. Der Leistungsmäßig vergleichbare Benzinmotor hatte durchschnittlich 1.6L Hubraum. Dadurch war der steuerliche Abstand des Diesel viel größer, als er es heute ist. Heute braucht ein Dieselmotor maximal den gleichen Hubraum, durch die aufwändige verbaute Technologie.

Der Diesel war in den letzten 10 Jahren kostenseitig so attraktiv wie nie zuvor ! Und dieser große Kostenvorteil geht aktuell langsam flöten. Man kann geteilter Meinung über diesen Prozess sein ... ich finde das die wieder größer werdende km-Kostendifferenz einige positive Aspekte hat, denn eigentlich unsinnige Kleinwagen mit Dieselmotor werden so unattraktiv, das sie wieder verschwinden. Das ist fraglos ganz gut für die Abgasemissionen in den direkten Lebensbereichen von uns allen. An Stelle dieser Fahrzeuge werden über kurz oder lang verbrauchsgünstige und emissionsarme Kleinst-Hybridfahrzeuge stellen. DAS kann ich im Grunde nur befürworten.

Im Gegenzug wird diese Entwicklung den Unternehmen, bei denen ein Diesel durch die große km-Leistung fraglos die beste Alternative darstellt ... weh tun. Da diese Fahrzeuge im Normalfall auf Strecke bewegt werden, ist dies ressourcenschonend (Der Diesel verbrauch steigt bei steigenden Geschwindigkeiten nicht so stark an, wie beim Benziner) und die Abgasemission ist an den stellen weniger problematisch als im direkten Lebensumfeld. Das ist natürlich ein Punkt, den ich sowohl beruflich als Nutzer von Dienstleistungen, als auch ans Endverbraucher nicht positiv finde.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von Gururom


Ganz nebenbei ist bei den Amis der Diesel bereits teurer als Benzin und das schon ne ganze weile und auch dauerhaft.
Diesel ca 4,50$ , Benzin etwa 4,10$, die Gallone versteht sich!!!

Also gibts dort keinen Grund auf Diesel KFZ umzusteigen, PKWs, Vans, Pickups und Trucks laufen hervorragend mit Benzin, mit den diversen V8 und V10 Motoren die es bereits im Grundkörper ca 50 Jahre gibt.
Ich sag nur Stößelstangenmotor etc.
Da wird sich über kurz oder lang was tun, obwohl kein Ami auf seine geliebte V8 Power im Pickup Truck verzichten will.
Und das zu recht !!!;-))

Hatte auch schon mal überlegt meinen Diesel loszuwerden und einen Benziner zu kaufen und auf Gas umzurüsten. Nur ist Gas nun mal auch ein fossieler Brennstoff und damit nicht mehr unendlich verfügbar. Ich denke der Preis dafür wird auch bald noch kräftig in die Höhe gehen wenn erst mal genug Fahrzeuge damit fahren.

Hier ein Link zur Wirtschaftlichkeitsrechnung Benziner / Gas: http://www.autogasumbau.com/sparrechner.html

Und im Vergleich Benziner / Diesel: http://www.diesel-rechner.de/

Ein Brennstoffzellenauto würde ich auch sofort kaufen nur ist es noch sehr energieaufwendig den dafür benötigen (ich glaube Wasserstoff) herzustellen. Das nützt also alles nix wenn wir saubere Auto fahren würden dafür aber die Kraftwerke ordentlich Öl und Co. verfeuern müßten um genug Wasserstoff erzustellen.
Wenn wir ganz Deuschland mit Windkraftwerken zustellen, hätten wir sicher genug Energie dafür zur Verfügung. ;o) Aber das geht nun mal nicht.

Noch ein Punkt ist, ich glaube die großen Ölmultis und die Lobby in der Politik blockieren absichtlich die Entwicklung solcher Brennstoffzellenfahrzeuge. Wer tankt schon noch Benzin oder Diesel wenns Brennstoffzellenautos gäbe?

Wer Fehler findet darf sie behalten! ;o)

Zitat:

Original geschrieben von Rotherbach


Man kann geteilter Meinung über diesen Prozess sein ... ich finde das die wieder größer werdende km-Kostendifferenz einige positive Aspekte hat, denn eigentlich unsinnige Kleinwagen mit Dieselmotor werden so unattraktiv, das sie wieder verschwinden. Das ist fraglos ganz gut für die Abgasemissionen in den direkten Lebensbereichen von uns allen. An Stelle dieser Fahrzeuge werden über kurz oder lang verbrauchsgünstige und emissionsarme Kleinst-Hybridfahrzeuge stellen. DAS kann ich im Grunde nur befürworten.

Verbesert mich, wenn ich falsch liege, aber ist ein Diesel nicht Umweltfreundlicher als ein Benziner? Bein verbrennen von Benzin werden giftige Gase frei, und beim verbrennen von Diesel entsteht "nur" Ruß.

Dieselfahrzeuge, die nur im Stadtverkehr genutzt werden haben heutzutage ein großes Problem, den Rußpatikelfilter. Er wird nicht warm genug für die Regeneration.

Kleinwagen mit Diselmotor machen schon viel sinn. z.B. beim Smart.
Mit einem 799 cm³ (45PS) Motor verbraucht er überall (Stadt/Land/Autobahn) nur 3,2-3,5Liter/100KM. Dank sehr kleinem Motor auch steuerlich günstig. Leider in der Anschaffung sehr teuer. (Idealer Gebrauchtwagenkauf)
Bin ihn noch nicht probe gefahren, will ich auch nicht machen, hinterher tausche ich meinen Wagen um... Aber ich schätze mal... Da es ein Diesel ist zieht er da, wo er ziehen soll, im unterem Drehzahlbereich, gut für die stadt. Auf Autobahnen fährt er 135KM/H, nicht gerade der Knaller aber südlich von Passau gehts eh nicht schneller vorran.

Eine gute Alternative zu meinerm Vorhaben einen Roller zu kaufen, denn den kann man wirklich immer fahren, auch weite Strecken. Beim grübeln über die Spritpreise merke ich langsam, das Kinder sehr teuer sind, denn mit ihnen braucht man einen größeren Wagen.

Was waren das früher für Zeiten. Als ich in der Ausbildung war konnte ich mir noch Dicke Autos mit großen Motoren leisten... Auch wenn sie was älter waren... Ich brauchte mir keine Gedanken über deren Verbrauch machen.

Man kann sagen, was man will, aber der Diesel ist einfach noch nicht tot.
Für Leute, die wirklich viel fahren, rechnet er sich immer noch, selbst wenn Diesel und Benzin gleich viel kosten.
Basierend auf der jetzigen Preissituation und meinen Bedingungen, 28000km p.a., Versicherung 35% etc. würde ich auf meine veranschlagte Gesamtnutzungsdauer von 7 Jahren sogar immer noch über 4000€ mit einem Diesel sparen.
(Berücksichtige ich auch noch den Spritpreisvorteil der vergangenen 3 Jahre, ist es nochmals ein ordentlicher Batzen mehr, aber die Zeiten sind ja vorbei)
Warum ist das so?
Weil der Diesel nach wie vor einfach deutlich weniger verbraucht als ein Benziner.
Ich bewege mittlerweile meinen TDCI mit ca. 5.2l auf 100 km. einen vergleichbaren Benziner fährt man bei vergleichbarer zahmer Fahrweise mit knapp um 7l. Das haut auf Dauer bei steigenden Preisen ordentlich rein.
Man darf ja auch nicht vergessen, das bei steigenden Preisen, selbst wenn Diesel dauerhaft genauso viel wie Benzin kostet (was zur Zeit hier schon wieder nicht mehr der Fall ist), rein mathematisch die Kostenschere zwischen Diesel und Benziner weiter auseinandergeht.

Beispielrechnung:

5.2L * 1,50€ = 7,80 €
7L * 1,50 = 10, 50€

Differenz: 2,70€ auf 100 km

5.2L * 1,80€ = 9,36€
7L * 1,80€ = 12,60€

Differenz: 3,24€ auf 100 km

Da bislang die meiste Zeit Diesel doch noch wenigstens 1-2 cent billiger als Benzin ist (zur Zeit hier sogar wieder zeitweise 5 cent), ist eben der Diesel noch nicht tot.

Aber er ist auf jeden fall nicht mehr für Wenigfahrer sinnvoll, d.h. Leute die unter 20.000 km im Jahr fahren zahlen ordentlich drauf für den Diesel. Diese Entwicklung ist an sich auch nichts schlechtes.
Zudem führt vielleicht auch mal der steigende Spritpreis zu einem Umdenken der Leute hinsichtlich der Nutzung des PKW.
"Erziehung" zum Spritsparen und Umweltschutz z.b. durch Vermeidung von unnötigen Kurzstreckenfahrten etc. funktioniert einfach nur über den Geldbeutel.
Es ist verblüffend zu sehen, das nach wie vor, trotz gestiegener Kosten, statistisch immer noch die meisten mit dem PKW zurückgelegten Strecken unter 5 km sind.
Ich seh das hier immer an der Grundschule vor meinem Wohnhaus.
Heutzutage werden ja der überwiegende Anteil der Schulkinder von ihren Mamas von der Schule abgeholt.
Zu meiner Schulzeit lief man halt entweder zu fuss nach hause, was auch mal ein Fussweg von 25 min sein konnte, oder man fuhr mit dem Bus.
Dann fahren die Mamis verblüffend oft lächerliche SUVs verschiedenster Hersteller des so-genannten "Premium"-Segmentes (was für ein ekelhaftes Wort), wo man sich wirklich fragt, wieso man so ein Auto zum Abholen der Kiddies und Einkaufen braucht...
Solange alles noch so läuft, scheint mir der Sprit einfach noch nicht teuer genug...

Und zum Thema Erdgas und lPG kann ich nur sagen:
Wer glaubt, das das die Lösung ist, denkt aber auch nur wirklich in Zeiträumen von 5 Jahren.
Der Gaspreis explodiert jetzt sowieso schon und der LPG Preisexpress wird auch voll durchstarten, wenn in den nächsten 2 Jahren plötzlich Hinz und Kunz fleissig sein Auto umrüsten lassen wird.
Preisvorteil Erdgas und LPG bye bye kann ich da nur sagen.

Was ist die Lösung?
Die echte Lösung ist nur noch ein völlig anders Antriebskonzept.
Das haben die Herren in den Automobilkonzernen ordentlich verschlafen bzw, auch bewußt verschleppt.
Die Zeche werden sie aber auch alle zahlen dürfen, wenn die Absatzzahlen für ihre "tollen" Autos einbrechen, wie man ja jetzt schon beobachten kann...

Erdöl ist einfach viel zu schade und zu wertvoll, um es zu verbrennen.
Aber das wurde in diesem Thread ja auch bereits angesprochen...

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Man muss dazu sagen, das der vergleich Diesel und Benzin nicht nur aus Gebdbeutelsicht zu betrachten ist. Ein Benziner braucht drehzahl, und ein Diesel zieht da, wo er ziehen soll. Perfekt für den Stadtverkehr. Auf Autobahnen zurückschalten??? Braucht ein Dieselfahrer nicht...

Hätte ich einen Benziner genommen würde ich weniger Zahlen, wenn man ale Kosten zusammen rechnet (inkl Anschaffung) Hätte aber bei gleichem Verbrauch weniger Leistung. (Oder bei mehr Verbrauch gleiche Leistung)

Die anderen Vorteile des Diesels wurden ja schon angesprochen.

Hallo,

für mich war wichtig, das ich mit dem 1,6 L Diesel meinen 1300 kg schweren Wohnwagen ziehen kann.
Beim Benziner hätte ich den 2,0 L mit 150 PS nehmen müssen mit all den zusätzlichen Kosten für 205 Reifen usw.

Gruss
Karatzie

Moin,

Auch wenn es "länger gedauert" hat bis ich wieder hierher gefunden habe. Da muss ich dich in der Tat korrigieren.

Der Benziner produziert bei idealer Verbrennung Stickoxide, Kohlenmonoxid und selbstredend bleiben unverbrannte Kohlenwasserstoffe übrig. Diese Abgasbestandteile liegen durch die Lambdaregelung in einem sehr guten Verhältnis vor, und können vom Abgaskatalysator sehr effektiv beseititgt werden, indem dieser die Schadstoffe aktiviert und diese dann zu CO2 und Wasser abreagieren.

Der Diesel hingegen läuft grundsätzlich mit Luftüberschuss, das sorgt zwar dafür, dass der Diesel eine sehr geringe Kohlenmonoxidmenge und so gut wie keine unverbrannten Kohlenwasserstoffe produziert. Im Gegenzug heißt das aber auch, dass die Verbrennung merklich heißer ist (das Abgas ist abschließend durch die größere Druckentspannung kälter) und die Stickoxidbildung eben sehr groß ist. Zusätzlich kommt die Partikelbildung durch schlechte Gemischbildung dazu. Völlig unberücksichtigt bleibt bei der heutigen Abgasbewertung der Anteil an z.T. extrem bedenklichen Substanzen, welche auf den Partikel absorbiert sind.

Daher ist der Benziner unter dem Strich ... das saubere Antriebskonzept. Hinzu kommt, das Kohlenmonoxid eine wesentlich geringere Halbwertszeit in der bodennahen Atmosphäre hat, als Stickoxide. Im Falle eines Hybriden kommt dazu, dass der Verbrennungsmotor nicht während 100% der Betriebszeit aktiv sein muss.

Bei einer Bewertung der Abgasnormen sehen wir, dass ein Benziner je km 1000 mg Kohlenmonoxid emittieren darf, in der Regel liegt der Emissionswert aber deutlich unterhalb dieses Grenzwertes. Ein Grund, weshalb die meisten der aktuellen Benzinmotoren keinerlei Probleme mit der Euro5 und 6 Norm bekommen werden. Der Diesel darf 500 mg emittieren, hier gilt im wesentlichen das gleiche wie beim Benziner, dieser Grenzwert wird häufig deutlich unterschritten. Der größte Unterschied ist bei der erlaubten Stickoxidemission zu sehen, beim Benziner sind bei der Euro-4 Norm 80 mg je km gestattet, auch dieser Wert wird in der Regel deutlich unterboten. Beim Diesel sind hier 250 mg erlaubt, und die meisten Motoren kratzen ganz knapp an dieser Grenze. Motoren welche die 180 mg für die Euro 5 Norm erreichen sind bislang noch recht rar.

MFG Kester

Zitat:

Original geschrieben von MvM



Verbesert mich, wenn ich falsch liege, aber ist ein Diesel nicht Umweltfreundlicher als ein Benziner? Bein verbrennen von Benzin werden giftige Gase frei, und beim verbrennen von Diesel entsteht "nur" Ruß.

Dieselfahrzeuge, die nur im Stadtverkehr genutzt werden haben heutzutage ein großes Problem, den Rußpatikelfilter. Er wird nicht warm genug für die Regeneration.

Kleinwagen mit Diselmotor machen schon viel sinn. z.B. beim Smart.
Mit einem 799 cm³ (45PS) Motor verbraucht er überall (Stadt/Land/Autobahn) nur 3,2-3,5Liter/100KM. Dank sehr kleinem Motor auch steuerlich günstig. Leider in der Anschaffung sehr teuer. (Idealer Gebrauchtwagenkauf)
Bin ihn noch nicht probe gefahren, will ich auch nicht machen, hinterher tausche ich meinen Wagen um... Aber ich schätze mal... Da es ein Diesel ist zieht er da, wo er ziehen soll, im unterem Drehzahlbereich, gut für die stadt. Auf Autobahnen fährt er 135KM/H, nicht gerade der Knaller aber südlich von Passau gehts eh nicht schneller vorran.

Das Argument, dass Diesel bei höheren Autobahntempi generell weniger verbrauchen, finde ich aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen.
Ich fahre dienstlich nen Audi A4 2.5 TDI. So ab 200 stehen da auch 16l auf der Momentanverbrauchsanzeige, aber ganz schlimm war ein vor Kurzem als Ersatz gefahrener A4 2.0 TDI mit 170 PS, da stand der Durchschnitt zuletzt bei 11,2l, beim 6-Zylinder waren es bis jetzt max. 10,3l.
Und nun zum Vergleich der ähnlich motorisierte Focus, auf meiner letzten reinen AB-Fahrt mit Gaspedal Anschlag kamen unterm Strich 9,9l raus.

Wo ist da jetzt der Vorteil?
Was verbraucht denn der 2l Diesel beim Focus auf 100 unter diesen Bedingungen, Vollgas und Tachoende???

Na ja,

Diesel hin Benzin her es wird alles teurer , selbst wenn viele jetzt auf Gas umsteigen
in 1-2 Jahren werden auch diese Preise rasant steigen, selbst wenn die geringere Steuer bis 2018 festgeschrieben ist. Die bekommen schon irgendwie ihr Geld von denen die auf ihr Auto angewiesen sind.

Übrigens wenn ich meinen Diesel im Jahr nur 5000 km bewege und einen
Benziner 20.000km ist doch der Diesel alleine schon wegen der geringeren Treibstoffkosten wesentlich günstiger oder liege ich da falsch?

Deshalb lasse ich mich nicht verrückt machen und bleibe bei meinem TDCi mit DPF,
denn alle Spielchen sollte man nicht mitmachen.Es dient mit Sicherheit auch vieles
nur zum Ankurbeln der Wirtschaft.

In diesem Sinne
unfallfreies fahren
Michael

Zitat:

Original geschrieben von derwahreeasy


Das Argument, dass Diesel bei höheren Autobahntempi generell weniger verbrauchen, finde ich aber ziemlich an den Haaren herbeigezogen.
Ich fahre dienstlich nen Audi A4 2.5 TDI. So ab 200 stehen da auch 16l auf der Momentanverbrauchsanzeige, aber ganz schlimm war ein vor Kurzem als Ersatz gefahrener A4 2.0 TDI mit 170 PS, da stand der Durchschnitt zuletzt bei 11,2l, beim 6-Zylinder waren es bis jetzt max. 10,3l.
Und nun zum Vergleich der ähnlich motorisierte Focus, auf meiner letzten reinen AB-Fahrt mit Gaspedal Anschlag kamen unterm Strich 9,9l raus.

Wo ist da jetzt der Vorteil?
Was verbraucht denn der 2l Diesel beim Focus auf 100 unter diesen Bedingungen, Vollgas und Tachoende???

Also, mein 2,0 TDCi hat auf der Fahrt von Düsseldorf nach Hamburg und zurück im vergangenen November 7,3 L verbraucht. Und das bei überwiegendem Vollgasanteil, da wo die Bahn frei wahr.

Auch der alte A6 2,5Tdi ( 150PS)von meinem Onkel hat auf einer Fahrt nach Rosenheim gerade einmal knapp 8 L verbraucht. Ich weiss nicht, wie man auf solche Verbrauchswerte kommt?

Gruß
chappimax

Moin chappimax ,

A31 (Ostfriesenspieß) freie Bahn, überwiegend um die 180 km/h.
Jenseits von 9 Ltr. 😕
Ich fange an mir Sorgen zu machen ob mein MAX zu viel verbraucht.
Oder ist der Verbrauch für annähernd Vollgas doch normal.

Aber egal um beim Thema zu bleiben, ich fahre eigentlich nicht mehr so schnell weil ich mir das bei den Spritpreisen nicht mehr leisten kann 😎

Zitat:

Original geschrieben von Zieh Mäx


Moin chappimax ,

A31 (Ostfriesenspieß) freie Bahn, überwiegend um die 180 km/h.
Jenseits von 9 Ltr. 😕
Ich fange an mir Sorgen zu machen ob mein MAX zu viel verbraucht.
Oder ist der Verbrauch für annähernd Vollgas doch normal.

Aber egal um beim Thema zu bleiben, ich fahre eigentlich nicht mehr so schnell weil ich mir das bei den Spritpreisen nicht mehr leisten kann 😎

Geilste Strecke zum Blasen die ich kenne.

Bin der Meinung, wenn man wirklich ständig über 180km/h fahren kann, das der Verbrauch in Ordnung ist. Habe auf der anderen Seite als ich nach Belgien gefahren bin einen Verbrauch von 5,8 L gehabt. Dafür nicht über 120 km/h gefahren ( Holland und Belgien sind die Geldbußen zu hoch ). Macht nicht gerade Freude. Fahre im August in die Dolomiten, mal schauen was da durchgeht.

Glaube auch, je kleiner die Maschine desto höher liegt der Verbrauch bei hohem Vollgasanteil.

Gruß
chappimax

@chappimax
Bitte um Berücksichtigung meines Wohnortes.
Hier verlaufen die AB`s über Berg und Tal, sprich, Elbtal bei knapp 200m üNN Chemnitz bei 480m üNN und das fast in jede Himmelsrichtung.
Von daher sind die Werte schon nachvollziehbar.
Düsseldorf - Hamburg ist ja nur falches Land.

Fahre dauernd Duisburg-Hamburg.
Verbrauch bei 7,1-7,9 Liter bei Vollgas.

Aber was heißt dieses Vollgas. Dank 120KM/H Schilder und Baustellen liege ich in der Durschschnittsgeschwindigkeit weit weit unter von 180...

Aber Vollgas fahren bringt es einfach nicht, fahre ich "normal" (unter 160) verbrauche ich nur 5,5-6,2 Liter, und bin nur 15 Minuten später da.

Also, ich merke schon ganz deutliche Unterschiede ob ich meine 77km Standardstrecke mit Vollgas (also bis 240 Tacho) oder um die 130-140 fahre. Macht um die 10-15 min.
Auf meiner nächstlängeren Standardstrecke von ca. 115km macht sich der Unterschied noch stärker bemerkbar, sprich, schon in 54 min geschafft oder aber gaaanz gemütlich in 89 min....von daher... *schulterzuck*

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