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Einfahren: heute noch nötig?

Themenstarteram 18. August 2009 um 8:24

Hallo,

Frage siehe Topic. ist Einfahren heute noch nötig?

Ich habe einen Mondeo Turnier mit 175Ps/Diesel seit ner Woche als Firmenwagen. Der Verkäufer meinte, die ersten 1000km nicht unter 1500 U/min(soll den Partikelfilter zusetzen) und nicht (lange konstant) über 3000 U/min. Wenn ich mich daran halte, dann kann er wohl seine ganze Stärke entfalten.

Auf der anderen Seite habe ich auch Aussagen von Kollegen, dass das heute nicht mehr nötig ist. Z.B. dass die Motoren schon auf dem Prüfstand eingelaufen sind. BZW so wie man ihn einfährt, so fährt er auch später - würde heißen, ich sollte mich eher weniger zurückhalten. Was ist Eure Meinung?

In 3 Tagen habe ich mich ca. 600km an die Regel gehalten. Allerdings fahre ich dann ca 500km durch Deutschland und ich frage mich nun, ob ich mich noch zurückhalten sollte.

Grüße

tmg

Beste Antwort im Thema

Ein gewisses Einfahren ist auch heute noch nötig, damit fährt man vor allem Kolbenringe und Zylinderlaufbahnen aufeinander ein. Oftmals haben Kolben eine spezielle Einlaufbeschichtung.

Man erhöht damit nicht unbedingt die Lebensdauer eines Motors, aber man merkt es später an Öl- und Kraftstoffverbrauch. Die Regel, die Dein Händler genannt hat, ist eigentlich vernünftig, 1000km vielleicht ein wenig kurz. Wichtig ist, am Anfang ein paar längere Strecken zu fahren (wenn möglich) und Kurzstreckenbetrieb zu vermeiden. Ansonsten muß man gar nicht so viel beachten, Last und Drehzahl nur zu 80% auslasten reicht schon aus.

Auf dem Prüfstand wird kein einziger Großserienmotor eingefahren, das ist logistisch schlichtweg unmöglich. So ein Motor bekommt eine kurze Leistungsmessung, mehr nicht. Ein modernes Motorenwerk fertigt heute bis zu 2000 Motoren am Tag, mit einer Taktzeit von 20…30 Sekunden. Wenn da jeder noch für hochgerechnete 1000km auf einen Prüfstand sollte, würden die Dinger ganz schön Schlange stehen müssen (und Du hättest für Dein Auto eine Wartezeit, für die Dich selbst Trabbifahrer milde belächeln würden…).

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Zu dieser Frage wirst Du nur Meinungen zu hören bekommen, aber keine Fakten. Die Einen sagen dies, die Anderen jenes.

Zwei Fakten, die bei der Entscheidung helfen können, gibt es aber:

- Nicht einfahren schadet möglicherweise

- Einfahren schadet nicht

Als Schlussfolgerung aus den gegebenen Fakten gebietet die Logik, den Wagen sicherheitshalber einzufahren.

am 18. August 2009 um 9:35

Ich musste bei meinem TDCi feststellen, daß in den ersten 4000km die Motorleistung nicht 100% zur Verfügung stand. Jetzt nach 6000km ist der Durchzug spürbar besser und der Motor wesentlich leiser.

Ich vermute stark, daß softwareseitig sowieso etwas geregelt ist, dass man die ersten paar tausend Kilometer den Motor mehr oder weniger nur einfahren kann.

Wobei auch ich die ersten 2000km relativ zeitig hochgeschalten und hohe Drehzahlen vermieden habe.

Ein gewisses Einfahren ist auch heute noch nötig, damit fährt man vor allem Kolbenringe und Zylinderlaufbahnen aufeinander ein. Oftmals haben Kolben eine spezielle Einlaufbeschichtung.

Man erhöht damit nicht unbedingt die Lebensdauer eines Motors, aber man merkt es später an Öl- und Kraftstoffverbrauch. Die Regel, die Dein Händler genannt hat, ist eigentlich vernünftig, 1000km vielleicht ein wenig kurz. Wichtig ist, am Anfang ein paar längere Strecken zu fahren (wenn möglich) und Kurzstreckenbetrieb zu vermeiden. Ansonsten muß man gar nicht so viel beachten, Last und Drehzahl nur zu 80% auslasten reicht schon aus.

Auf dem Prüfstand wird kein einziger Großserienmotor eingefahren, das ist logistisch schlichtweg unmöglich. So ein Motor bekommt eine kurze Leistungsmessung, mehr nicht. Ein modernes Motorenwerk fertigt heute bis zu 2000 Motoren am Tag, mit einer Taktzeit von 20…30 Sekunden. Wenn da jeder noch für hochgerechnete 1000km auf einen Prüfstand sollte, würden die Dinger ganz schön Schlange stehen müssen (und Du hättest für Dein Auto eine Wartezeit, für die Dich selbst Trabbifahrer milde belächeln würden…).

Hallo,

habe da noch einen früheren Beitrag gefunden. Der Inhalt stammt überwiegend von Dieter Korp, wurde von mir nur anders zusammengestellt. Los geht´s:

"Hallo Freunde,

kaum steht der prächtige und vor allem teuere Neuwagen vor der heimischen Tür, taucht die Frage auf, ob er noch eingefahren werden muß. Meine Antwort: JEIN !!

Obwohl der Wagen aus einer Vielzahl von Einzelteilen besteht, die sich aneinander gewöhnen müssen, richtet sich hier das Hauptaugenmerk auf den Motor als (teueres!) Herzstück. Die Motorenfertigung verwendet heute sehr ausgefeilte Produktionsmethoden, z.B. Laserhonung der Zylinderlaufbahnen usw., trotzdem findet die endgültige Feinanpassung der aufeinander gleitenden und sich drehenden Teile erst während der ersten Betriebsstunden statt. Hier sollen die beweglichen Teile des Motors Gelegenheit haben, sich an das jeweilige Gegenstück (Kolben - Zylinder oder Gleitlager - Wellen) anzupassen. Das muß bei niedriger Belastung bzw. niedrigen Drehzahlen (bis ca. 3500) geschehen. Die spätere Motorleistung, der Ölverbrauch und die Lebensdauer hängen davon ab. Auf den frühen Kilometern (bis etwa 5000) KANN unvernünftiges Fahren den Grundstein für spätere Motorschäden legen. Auf Landstraßen fühlt sich der Wagen in dieser ersten Zeit am wohlsten. Die Karosserie- und Fahrwerksteile können sich "setzen", und der Motor wird durch wechselnde Drehzahlen schonend belastet. Nach etwa 1500 Km wird die Drehzahl allmählich gesteigert. Routinierte Einfahrer benutzen hierzu Gefällstrecken und fahren bergab mit höheren Drehzahlen, ohne den Motor gleichzeitig stark zu belasten. Allerdings muß hierzu das Triebwerk restlos durchgewärmt sein. Hat man diese Gelegenheit nicht und fährt im Stadtverkehr, dauert der Einfahrvorgang länger.

Obwohl keine speziellen Erstbetriebsöle mehr verwendet werden, sondern normale Longlife-Öle, empfiehlt sich nach der "Einfahrzeit" ein Ölwechsel mit (wichtig!) Filterwechsel. Trotz der Beseitigung des "Urdrecks" in der Fabrik durch große Ölkreisläufe, befinden sich durch das Einfahren wieder kleinste Späne und Abriebpartikel aller Art im Motoröl und sollten entfernt werden. Gemessen am Wert des Autos sollte man sich diese einmalige zusätzliche "Frischölkur" gönnen.

Kritiker des Einfahrens betonen, daß dieses auf Grund der modernen Fertigungsprozesse nicht mehr notwendig sei. Auch die Hersteller geben überwiegend keine Einfahrvorschriften mehr an. Das ist grundsätzlich richtig, aber ob die später erreichte Motorlebensdauer hätte verlängert werden können, wird sich nie mehr nachweisen lassen. Es ist so wie ganz allgemein mit der Lebensdauer von Motoren: wer gleich nach dem Kaltstart mit hohen Drehzahlen fährt, darf sich nicht wundern, wenn der Motor vielleicht schon frühzeitig verschlissen ist. Andere Fahrer kommen trotz forscher Fahrweise locker und ohne Probleme auf dreifache Kilometerleistungen. Das Geheimnis: erstklassiges Motoröl und Beachten der Betriebstemperatur. Aber das ist wieder ein anderes Kapitel.

Mein Fazit: wer sein Auto ohne motor- und ölbedingte Probleme lange fahren will, sollte sich auf den ersten Kilometern zurückhalten und ein mildes Einfahren praktizieren, zumal man sich hierdurch viel Ärger und vor allen Dingen späteren hohen Ölverbrauch ersparen kann.

Wer es nicht macht und ohnehin im täglichen Fahrbetrieb den "Bleifuß" liebt, kann möglicherweise ebensogut problemlos und lange fahren. Auch solche Fälle gibt es."

Gruß Jüppken

Thema hatten wir schonmal... Hier!

 

Interessant ist vor allem das hier... 

 

...weil fast jeder Neuwagenkäufer seinen Motor möglichst optimal einfahren will und sich dabei fragt, wie er das machen soll, hier ein Beitrag dazu. Es handelt sich dabei vielfach um relativ junge Erkenntnisse aus der Tribologie-Forschung, die früherem "Wissen" entgegenstehen. Und auch dem widersprechen, was in diversen Bedienungsanleitungen zum Thema Einfahren geschrieben steht.

Als Zusammenfassung: Ein Motor wird dann optimal eingefahren, wenn dies nahe an seinem Leistungs-Maximum geschieht. Es ist also absolut richtig, ein neues Fahrzeug vom Händler weg erst warmzufahren, und sobald die Betriebstemperatur erreicht ist richtig Leistung abzuverlangen. Dadurch bekommen alle Gleitlagerungen im Motor das optimale Einlaufverhalten. Das Ergebnis: Reibwiderstand, Langzeitverschleiß, Öl- und Kraftstoffverbrauch sind ist erheblich geringer, Lebensdauer und Leistung dementsprechend höher. Bei den Verbrauchs- und Leistungswerten sind Unterschiede bis zu 15% allein durch das Einfahren möglich.

Die bisher propagierte Methode, einen neuen Motor erst langsam und schonend einzufahren und über mehrere hundert bis tausend km die abgerufene Leistung zu steigern, ist falsch und für den Motor schädlich. Die landläufige Meinung, im Motor müßten sich alle beweglichen Teile erst aufeinander einschleifen, ist nicht zutreffend. Wäre das Einschleifen nicht bereits in der Produktion abgeschlossen, würde ein konstruktiver Fehler vorliegen.

Ein Wiedergutmachen nach einem falschen Einfahren ist nicht möglich, ein falsch eingefahrener Motor ist und bleibt verdorben. Wobei sich das im normalen Autoleben meist nur durch schlechtere Leistungsentfaltung bei höherem Verbrauch bemerkbar macht.

Für alle, die technisch versiert und an den Hintergründen interessiert sind, hier das Warum:

 

Fast alle beweglichen Teile im Motor befinden sich im Betrieb in Gleitreibung zu den angrenzenden Bauteilen (Kolben - Zylinder; Pleuel - Kurbelwelle; Kurbelwelle - Lager etc.). Wie allgemein bekannt ist, kostet Reibung Energie, und Reibung erzeugt Wärme. Dabei beeinflußt die Reibung (und die Wärme) die Materialbeschaffenheit in der Oberflächenschicht. Und eine beeinflußte = veränderte Oberflächenschicht beeinflußt wiederum die Reibung. Beim Einfahren eines Gleitlagersystems geht es nun darum, die Oberflächenschicht zu optimieren und so die Reibung, und damit die Verlustleistung, zu reduzieren.

Diese Veränderung der Oberflächenschicht spielt sich im Bereich weniger Mikrometer bis Nanometer ab. Dabei handelt es sich nicht um einen Belag, der auf die Lagerstelle aufgetragen wird, sondern eine Veränderung im Lagermaterial selbst.

Was dabei in der Oberfläche vorgeht, bzw. was dabei entsteht, hat bislang verschiedene Bezeichnungen erhalten, die sich aber stets auf denselben Vorgang beziehen: "Tribo-Mutation", "Tribo-Reaktionsschicht" oder "Dritter Körper". Dabei wird das Materialgefüge verändert, und Material vom Gleitlager-Gegenpartner sowie Additive aus dem Öl eingebettet. Dieses Gefüge ist ein zäher, weicher Festkörper von < 1 µm Dicke.

Diese Tribomutation geschieht schnell und gründlich, wenn die bestimmenden Faktoren Last und Gleitgeschwindigkeit nahe am konstruktiv festgelegten Vollastpunkt sind. Dadurch wird die Oberflächenschicht sehr kompakt und verschleißresistent. Je nach verwendeten Materialien und Belastung ist die Entstehung der Oberflächenschicht, und damit der Einfahrvorgang, bereits in wenigen Minuten bis spätestens wenigen Stunden abgeschlossen. Bei geringer Last und Gleitgeschwindigkeit wird die Oberflächenschicht zwar größer, aber weit weniger verschleißresistent. Durch den höheren Verschleiß ist die erreichbare Lebensdauer geringer. Zudem besteht die Gefahr, daß im Vollastpunkt die Oberflächenschicht versagt, und das Gleitlagersystem versagt (frißt).

Es ist grundsätzlich möglich, durch zu hohe Last ein Gleitlagersystem zu überfordern und zu zerstören. Bei serienmäßigen Automotoren ist das jedoch nicht möglich: Die Leistungsgrenzen eines Motors sind durch konstruktive Kriterien wie Verdichtung und Kraftstoffzumessung begrenzt. So lange kein Chiptuning oder andere Leistungssteigerung vorgenommen wird, kann mit einem fabrikneuen Fahrzeug also sofort unbekümmert gefahren werden - auf Wunsch mit Anhänger und Urlaubsgepäck.

 

Näheres zur Tribologieforschung kann ggf. bei einschlägigen Instituten (wie z.B. IAVF AG in Karlsruhe, www.iavf.de, oder IMK Uni Kassel, www.uni-kassel.de/fb15/tribo/) oder Unternehmen (wie z.B. Wieland-Werke AG in Ulm, www.wieland.de) erfragt werden. 

 

Gruß

Audilette

Einfahren ist bei heutigen Motoren unter dem Aspekt der Haltbarkeit nicht nötig.

Klar ist aber das man einen Motor generell nicht treten sollte wenn er kalt ist und das Drehzahlen dauerhaft am Limit auch nicht gut sein können.

Einen Motor fährt man sowieso am sinnvollsten im mittleren Drehzahlband.

 

Da ist auch softwareseitig nichts an der Leistung geregelt.

Es gibt ja auch anonyme Tests mit Neuwagen, die müssten ja dann von der Motorleistung her alle bescheiden ausfallen.

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