EA288: Abschalteinrichtung & Softwareupdate
Hallo zusammen!
Ich war gerade beim Freundlichen, eigentlich wegen meines Lenkgetriebes, und dabei wurde mir mitgeteilt, dass noch eine "Servicearbeit" ausstehe. Es soll für meinen Golf 7 1.6 TDI EA288 ein Softwareupdate für die Motorsteuerung aufgespielt werden. Schade, ich war so naiv zu glauben, dass im EA288 keine illegale Abschalteinichtung eingebaut sei...
Es liegt ein Schreiben vom KBA und von VW vor. Betroffen sind wohl alle EA288 Diesel-Aggregate.
In diesem Artikel ist eigentlich alles ziemlich gut zusammengefasst: https://hahn-rechtsanwaelte.de/abgasskandal/ea288/
Ich weiß nicht, wer von Euch schon darüber Bescheid weiß und wollte daher mal kurz Meldung machen. Gibt es vielleicht schon welche, die das Update schon haben? Ich wäre gespannt auf Erfahrungen hierzu. Mit wurde natürlich gesagt, dass keine negativen Auswirkungen auf Verbrauch, Motorlauf und Langlebigkeit entstehen... Es sollen allerdings Steuerparameter verändert werden, sodass die Warmlaufphase "optimiert" und der Schadstoffausstoß verringert wird.
Würde mich über Eure Erfahrungen (?) freuen.
Viele Grüße
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen!
Ich war gerade beim Freundlichen, eigentlich wegen meines Lenkgetriebes, und dabei wurde mir mitgeteilt, dass noch eine "Servicearbeit" ausstehe. Es soll für meinen Golf 7 1.6 TDI EA288 ein Softwareupdate für die Motorsteuerung aufgespielt werden. Schade, ich war so naiv zu glauben, dass im EA288 keine illegale Abschalteinichtung eingebaut sei...
Es liegt ein Schreiben vom KBA und von VW vor. Betroffen sind wohl alle EA288 Diesel-Aggregate.
In diesem Artikel ist eigentlich alles ziemlich gut zusammengefasst: https://hahn-rechtsanwaelte.de/abgasskandal/ea288/
Ich weiß nicht, wer von Euch schon darüber Bescheid weiß und wollte daher mal kurz Meldung machen. Gibt es vielleicht schon welche, die das Update schon haben? Ich wäre gespannt auf Erfahrungen hierzu. Mit wurde natürlich gesagt, dass keine negativen Auswirkungen auf Verbrauch, Motorlauf und Langlebigkeit entstehen... Es sollen allerdings Steuerparameter verändert werden, sodass die Warmlaufphase "optimiert" und der Schadstoffausstoß verringert wird.
Würde mich über Eure Erfahrungen (?) freuen.
Viele Grüße
64 Antworten
Ich bin trotzdem der Meinung, dass ein Update den DPF höher belastet.
Das was hinten rauskommt muss sauberer werden.
Die aktuelle Abgasreinigung ist nicht dafür konzipiert.
Das wäre das erste Update, dass keine Nachteile für den Kunden bringt.
Zitat:
@Eiskurve schrieb am 6. Februar 2020 um 18:23:19 Uhr:
Das wäre das erste Update, dass keine Nachteile für den Kunden bringt.
Das hat hier doch auch keiner behauptet, interpretiere bitte nicht mehr hinein, als dort steht.
Es ging lediglich um Deine Aussage
Zitat:
...mehr Ruß bedeutet zwangsläufig auch mehr Asche.
...
und diese stimmt nicht.
Stattdessen wäre es sinnvoll, das aktuelle Verhalten des Motors genau zu beobachten. Damit könnten wir ein wenig verstehen, ob es evtl. jetzt schon BJ-abhängige Unterschiede gibt, bzw. falls ein Update kommen sollte, ob sich wirklich etwas merklich ändert.
Moin zusammen. War heute mit meinem Sportsvan tdi 110ps Bj.1.2016 ea288 zur Inspektion. Dabei wurde das neue Software Update für die Motorsteuerung aufgespielt. Nach dem kurzen Nachhauseweg ist mir noch nichts Nachteiliges aufgefallen. Bin gespannt, wie sich der Wagen in nächster Zeit verhält. Bin gespannt, ob sich die Regenerstionsphasen jetzt häufen. Ich werde berichten.
@Ostfriese11
Danke für die Info! Hast Du auch den CXXB Motor?
War es ein freiwilliges Update oder hattest Du Post vom KBA bekommen?
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@Ostfriese11
interessant wäre auch ob der Motor bei Konstantfahrt ruckelt oder sporadisch beim Beschleunigen kurz verhält.
Ich habe mir die Mühe gemacht, das Ganze mal aus der Ingenieurssicht zu beschreiben. Alle Angaben wie immer ohne Gewähr und ich habe natürlich einige Vereinfachungen getroffen. Ich bin gerne offen für konstruktive Kritik und Verbesserungen.
Technisch ist es ja so, dass der Schadstoffausstoß durch häufigeres Ansteuern der Katalysatoren reduziert werden soll. Zuerst kurz zum DPF: dieser muss ja in regelmäßigen Abständen regeneriert werden, damit er nicht durch die Rußpartikel verstopft und ein zu hoher Abgasgegendruck entsteht. Die Regeneration ist eine Oxidation von Ruß mit Sauerstoff. Es handelt sich zwar um eine exotherme Reaktion (Verbrennung), trotzdem muss erst eine Aktivierungsenergie zugeführt werden. Auch danach ist es aufgrund der Geometrien im Kat quasi unmöglich, eine thermische Kettenreaktion zu erzeugen. Die Abgastemperatur muss also während des ganzen Regenerationsvorgangs in der Größenordnung von 500…600°C gehalten werden.
Was hat es jetzt mit der Asche auf sich? Der größte Teil der im DPF gespeicherten Partikel besteht aus Ruß („Nebenprodukt der Verbrennung“) also unverbrannte Kohlenwasserstoffe. Diese werden verbrannt. Einige andere Partikel sind aber auch Rückstände aus Motoröl, Kraftstoff und metallischem Abrieb. Diese können nicht verbrannt werden und verbleiben dann ab einer gewissen Größe als Asche im Filter.
Warum ist eine Regeneration sonst noch schädlich? Die hohen Abgastemperaturen werden bei unseren EA288 hauptsächlich durch Nacheinspritzungen im Arbeitstakt erzielt. Die Nachverbrennung erzeugt quasi kein Moment und hat dadurch einen sehr schlechten Wirkungsgrad, was hier aber genau das Ziel ist, denn die Abgastemperatur soll ja steigen. Hier ist nochmal zwischen früher und später Nacheinspritzung zu unterscheiden, wobei die eine tatsächlich verbrennt und die Temperatur erhöht und die andere nur verdampft, um den Energiegehalt im Abgas für die Kats zu erhöhen. Der Kraftstoff, der bei den Nacheinspritzungen eingespritzt wird, verdampft/verbrennt leider nicht komplett und schlägt sich dann an der Zylinderwand nieder und gelangt so ins Öl. Auch hier kann der Kraftstoff nicht verdampfen, da die Siedepunkte deutlich über den maximalen Öltemperaturen liegen.
Dann kommt noch der NOx-Speicherkat hinzu, der überhaupt nur bei höheren Temperaturen arbeiten kann, die durch das Update nach dem Kaltstart wahrscheinlich schneller erreicht werden sollen. Auch hierzu werden bestimmt Nacheinspritzungen verwendet. Ein weiteres Thema ist die Abgasrückführung. Aber dazu vielleicht wann anders nochmal was 🙂
Ja, ist der CXXB Motor. Ich wurde vor der Inspektion vom Autohaus auf das Update hingewiesen und habe dem zugestimmt. Allerdings werde ich es vom Autohaus noch schriftlich bekommen, dass das Update aufgespielt wurde. Habe keine Post vom KBA erhalten.
@Ostfriese11 Sind dir inzwischen Auswirkungen des Updates aufgefallen?
Zitat:
@pnamehr schrieb am 18. Februar 2020 um 08:41:32 Uhr:
@Ostfriese11 Sind dir inzwischen Auswirkungen des Updates aufgefallen?
Das Fahrverhalten hat sich nicht wirklich verändert. Was mir seit dem Update aufgefallen ist:
Beim Beschleunigen im 2 Gang hat sich der Motor hin und wieder mal ganz kurz "verschluckt". Also der Wagen hat kurz geruckelt. Das kannte ich vorher nicht. Ist seit dem Update 10 - 15 x passiert.
Und die Regeneration hat sich verändert. Der Lüfter arbeitet nicht mehr mit voller Power - er läuft ruhiger mit weniger Umdrehungen. Leider fängt die Regeneration ja immer dann an wenn, man den Wagen abstellt.
Über die Häufigkeit der Regeneration kann ich momentan nichts sagen. Habe jetzt nicht wirklich auf die Kilometer geachtet. Vorher waren es meist so alle 300 Kilometer.
Ich werde aber wieder berichten.
Zitat:
@Künne schrieb am 2. Februar 2020 um 07:52:47 Uhr:
Ich verstehe es nach wie vor nicht. Warum läst man nicht einfach das Update machen und lässt sich anschließend von bestimmten Firmen DPF und AGR rausprogrammieren. Auffallen wird es nicht, verbucht geht runter und der Motlr hält auch mal länger als nur einmal zum Brötchen holen.Wer diesen Blödsinn mitmacht, braucht sich meiner Meinung nach nicht beschweren, wenn sein Motor verkokt mit allen Folgen bis hin zur Revision.
Da betrügt der Betrogene den Betrüger. :-)
Ist prinzipiell die technisch vernünftigste Idee. Jedoch ist es wichtig dass auch die Checksumme bearbeitet wird, denn mittlerweile wird dies auch bei der HU/AU überprüft.
@Ostfriese11 Gibt es Neuigkeiten?
Zitat:
@pnamehr schrieb am 24. Februar 2020 um 17:27:01 Uhr:
@Ostfriese11 Gibt es Neuigkeiten?
Bisher nichts Neues. Seit meinem letzten Beitrag bin ich nur knapp 100 km gefahren. Überwiegend Kurzstrecke. Der Wagen lief total unauffällig. Am WE geht's auch mal auf die Autobahn.
Gruß
ich bin zwar ea189 geschädigter aber teilweise trifft dies auch für ea288 zu...
grüße
"Ändern sich nach dem Update Verbrauch oder Leistung?
Die Zeitschrift "Auto Motor & Sport" hat zwei Pickups vom Typ VW Amarok vor und nach dem Update gemessen . Die Ergebnisse: Der Verbrauch stieg nach dem Update um 0,5 bis 0,7 Liter pro 100 km an.
Vielleicht sollte man die Veränderungen und deren Folgen für die Motoren einmal auflisten.
Vorher waren die Motoren auf einen bauteilschonenden möglichst geringen Rußausstoß, geringen Verbrauch und damit einhergehende geringe CO2-Emissionen im Alltagsbetrieb ausgelegt.
Dies wurde durch eine "heiße" Verbrennung eines mageren Gemisches aus Luft und Diesel, sowie ohne nennenswerte Nacheinspritzung und möglichst geringer "AGR-Rate" (AGR-Ventil nur in bestimmten Betriebszuständen nur so minimal wie absolut nötig geöffnet, sonst geschlossen) realisiert.
So sollten die Motoren langlebig, sparsam und trotzdem leistungsstark sein.
Im "Prüfstandmodus" für den völlig unrealistischen und von fast keinem Fahrer zu realisierenden NEFZ-Betrieb sahen die Werte anders aus.
Möglichst "kalte Verbrennung" bei sehr fettem Gemisch (dadurch sehr viel Ruß), hohe Nacheinspritzung von Dieselkraftstoff zur Abgaskühlung, extrem hohe AGR-Rate (AGR-Ventil dauerhaft offen) und dadurch entsprechende Rußbelastung aller betroffenen Teile.
Das war nicht weiter schlimm, weil der Motor diesen Modus ja nur in einem Test 20-25 Minuten irgendwie überleben sollte, mehr nicht.
Leistungsentfaltung, Laufkultur, Belastung und Langlebigkeit der betroffenen Baugruppen spielten da also keine Rolle.
Nun werden die Fahrzeuge aber in einen prüfzyklusnahen Dauerbetriebszustand umgerüstet. Das verursacht dann bei allen Fahrzeugen früher oder später die gleichen Probleme.
gestiegener Verbrauch:
- durch die Gemischanfettung für eine kältere Verbrennung steigt der Verbrauch, da mehr Kraftstoff eingespritzt wird, als überhaupt nötig ist.
- durch die dauerhafte Nacheinspritzung (wertvoller Kraftstoff wird nicht zum Vortrieb genutzt, sondern einfach unverbrannt zum Abkühlen der Abgase verschwendet)
unrunder / unruhiger Lauf / Leistungsverlust
- durch die kältere Verbrennung entstehen massiv mehr und größere Rußpartikel. Diese werden durch das nun dauerhaft offene AGR-Ventil wieder in das Einspritzsystem geführt, wo sie das Luft-/Kraftstoffgemisch kontaminieren und sich überall ablagern und zu entsprechenden Verkokungen und daraus resultierenden Verstopfungen aller betroffenen Bauteile führen.
Dies versucht man nun durch die Anhebung des Einspritzdrucks hinauszuzögern. Deswegen klappern auch die Injektoren nach der Umrüstung merklich. Die Anhebung des Einspritzdrucks wird bei "noch sauberen" Motoren subjektiv von wenigen Kunden euphorisch als "Leistungssteigerung" empfunden. Der Partikelfilter setzt sich ebenfalls deutlich schneller zu.
Haben die Injektoren, das AGR-Ventil und die Leitungen der Abgasrückführung angefangen sich mit Rußpartikeln zuzusetzen, beginnt der Motor unrund zu Laufen und verliert merklich an Leistung.
häufigere Regeneration / Selbstreinigung des Partikelfilters
- durch oben beschriebene Maßnahmen hat sich die Rußbelastung der Abgase deutlich erhöht. Der Partikelfilter ist nun also erheblich mehr belastet, wofür er nicht konstruiert wurde, und man versucht über häufigere Regenerationen eine vollständige Verstopfung etwas hinauszuzögern.
Diese ganzen Maßnahmen führen lediglich zu einer minimalen Verringerung der Stickoxide, jedoch zu deutlich mehr CO2-Ausstoß und einer erheblich verringerten Lebensdauer der betroffenen Baugruppen.
Aber die Werkstätten sind vom Mutterkonzern dazu angewiesen worden den Kunden die Umrüstung aufzuzwingen und die entstehenden Probleme nicht zu erwähnen, bzw auf Nachfragen immer die gleichen Aussagen zu tätigen ("Nein, durch das Update entstehen keinerlei Probleme." ; "Es sind keine Schäden oder Probleme nach dem Update bekannt"😉und bei Reklamationen dann entsprechend immer behaupten, dass dies unmöglich sei, und der Kunde der allererste ist, der jemals ein Problem nach der Umrüstung hätte.
Die tatsächliche Anzahl der "Einzelfälle" lässt sich dabei ganz leicht aus der Auftragsnummer der Reklamation ableiten. Die Ticketnummern für die Reklamationen nach der Umrüstung werden für jede Marke einzeln fortlaufend vergeben. So müsste man also nur an einem Tag jeweils bei VW, Audi, Seat und Skoda eine Reklamation machen und dann die jeweiligen
Ticketnummern addieren. Schon hätte man die tatsächliche Anzahl der "vereinzelten Probleme", welche sich dem mittleren fünfstelligen Bereich immer weiter nähert."
Wie eine nacheinspeitzung die Verbrennung kühlen kann verstehe ich nicht.
Danach habe ich aufgehört zu lesen ...
Zitat:
@Provaider schrieb am 7. März 2020 um 20:34:30 Uhr:
Wie eine nacheinspeitzung die Verbrennung kühlen kann verstehe ich nicht.
Danach habe ich aufgehört zu lesen ...
Dein Pech !!!
Dann sollte man mal unter "Nacheinspritzung Diesel" googeln!!!
Man kann nicht alles wissen, aber ... naja, eben "schlaue Leute" hier...