E20 und der 1,4l BUD
Ich habe gerade gelesen, dass demnächst E20 in Deutschland vermehrt auf den Markt kommen soll und ab der geplanten Preiserhöhung für fossile Treibstoffe in 2027 größere Marktanteile erreichen wird. Wie macht sich denn der gute, alte 1,4l, 16V BUD damit? Hält der ohne Umbau auch größere Anteile Bioalkohol aus, als die 10% von E10?
Es gibt doch auch schon länger E85, wie sind da die Erfahrungen mit diesen früher in Polo, Golf, Caddy, ... weit verbreiteten VW Motoren?
11 Antworten
Das wird verbindlich und ggf. rechtssicher nur der jeweilige Fahrzeug- / Motorenhersteller beantworten können.
Siehe auch hier:
Der BUD kommt sehr gut mit E10 aus.
Für E20 wird es passen, allerdings kann er nicht das höhere potenzial des besseren Kraftstoffs voll ausnutzen.
Wenn es warm ist sicher. Ich bin früher immer mit Mischungen gefahren. Bis E30
Hatten einen 1.4er 16V 15 Jahre lang.
"Es gibt doch auch schon länger E85, wie sind da die Erfahrungen mit diesen früher in Polo, Golf, Caddy, ... weit verbreiteten VW Motoren?"
Moin,
E85 ist nicht mehr verfügbar (leider!).
Meines Wissens nach gab es keinen auf dem deutschen Markt verkauften Motor, der einfach so für E85 geeignet oder gar frei gegeben war. Es mussten immer diverse, mit dem Sprit in Kontakt kommende Teile angepasst werden (sofern der Aufwand es überhaupt noch vertretbar war). Dichtungen, Aluteilusw..
Es gab zwar mal, ich meine sogar hier im MT einen Blog, der sich mit einem AUDI A6 2,6 V6 mit der 150 PS Maschine befasste, der einfach so mit E85 gefahren ist und es hat drauf ankommen lassen (Auto war schon ziemlich verbraucht, der Wert des Testergebnisses höher als der Fahrzeugwert;-)). Außer einem deutlichen Mehrverbrauch konnten, solange ich das Thema verfolgt hatte, keine Nachteile oder gar Probleme festgestellt werden. Der Motor hatte sogar den Vorteil, dass er im Sommer klopffester war und somit weniger Leistung unter Belastung bei Hitze verloren hatte. Mit einer Softwareanpassung hätte er vermutlich sogar eine spürbare Mehrleistung gehabt.
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E85 war schon gut, man mußte es halt mit E10 mischen und immer die Außentemperatur im Blick haben.
Muss man für reines E85 größere Düsen einbauen, weil wegen der geringeren Energiedichte mehr Sprit eingespritzt werden muss?!
Gibt es eine Daumenregel, ab welcher Aussentemperatur E85 zu Startproblemen führt und wie man in Abhängigkeit von der Temperatur die Mischung anpassen sollte?!
Bei neueren MB's steht aktuell schon im Tankdeckel E5/E10/E20.
Seit Einführung E10 vor fast 15 Jahren sind die Fahrzeuge bereits auch bis E20 ausgelegt.
Genaues sagt der Hersteller, wenn E20 denn tatsächlich kommt.
Zitat:
@i need nos schrieb am 18. Juni 2025 um 11:26:09 Uhr:
Muss man für reines E85 größere Düsen einbauen, weil wegen der geringeren Energiedichte mehr Sprit eingespritzt werden muss?!
Gibt es eine Daumenregel, ab welcher Aussentemperatur E85 zu Startproblemen führt und wie man in Abhängigkeit von der Temperatur die Mischung anpassen sollte?!
Ja und ja.
vor 15 Jahren gab es einige FlexFuel Fahrzeuge hier auf dem Markt. Tatsächlich größere Düsen als Hauptmerkmal der Anpassung. Also Aufwand ab Werk überschaubar.
Da der Mehrverbrauch erst ab ca E30 bei besser angepassten Motoren auftritt und der erst bei größeren Ethanolmengen kritisch wird(Ausnutzung der vollen und Mehrleistung) ist bei E20 noch lange kein Problem zu sehen.
Manche hatten einen extra Benzintank zum starten wie Gasfahrzeuge. Das Vorhandensein des Systems war aber problematischer als seine Vorteile.
Es ist besser E85 zu tanken und im Winter etwas Benzin dazu als E5 und immer viel Ethanol dazu.
Danke für die ausführlichen Infos!
Das Thema E85 fand ich schon immer interessant! Kollege hat einen Nissan GTR, den er auf über 1.000 PS aufgebaut hat. Ich meine mich zu erinnern, dass er mal sagte, dass er es sehr bedauert, dass es kein E85 mehr gibt, weil er damit im Gegensatz zu 102 Oktan irgendwas bei 150 PS mehr hätte fahren können (1.200 statt knapp über 1.000) ohne mechanische Anpassungen
Siehe Koenigsseg, im E85 Modus ein paar hundert PS mehr.
Beim BUD im Polo hatte ich damals im Langzeitvergleich einen Minderverbrauch von 0,2l nach Umstellung auf E10.Also der braucht keine größeren Düsen.
Die Oktanzahl von 100 ist dann jedenfalls sehr viel näher an LPG, als bei E5 oder E10. Allerdings braucht mein BUD Caddy Benzin nur als Startbenzin, bis die Vialle auf LPG umschaltet und als Beimischung bei hohen Geschwindigkeiten. Mit E10 kommt er bestens zurecht, allerdings sinkt im heißen Sommer mit der Zeit die Zündwilligkeit, wenn ich den Tank mal halb oder ganz fülle und das E10 über viele Monate im Tank bleibt. Da ist Super plus eindeutig besser. Aber meist tanke ich nur für 20 oder 30€