drehmomentschlüssel Reifenwechsel

BMW 1er E82 (Coupe)

Hallo,

ich werde heute mein Auto von Winter- auf Sommerreifen setzen. Wenn ich dies mit einem sog. "Drehmomentschlüssel" mache, auf welchen Wert muss ich diesen einstellen? Steht das auf den Muttern?
PS: Handelt sich um ein 1M Coupe, welches auf die normalen 19" Sommerfelgen gesetzt wird

gr33tz

Hammor

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110-120 nm

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Zitat:

Original geschrieben von Ozoo


Aufpassen bei Fett: nur auf das Gewinde - nicht auf die Rundzentrierung weil dies den Drehmoment beeinflusst (zu festes Anziehen).

Genau andersrum sieht es aus: Gewinde dürfen

niemals

gefettet werden, können sich sonst lösen. Der Konus kann aber durchaus einen dünnen Fettfilm vertragen, damit das Drehmoment, das als "Newton" auf das Rad wirkt, nicht durch Reibung verloren geht. Da gab es bei uns in der Werkstatt extra eine dringende Info vom Werk diesbezüglich.

Drehe mal eine Schraube ohne Rad und ohne Fett (Oel) in die Radnabe.
Es geht leicht.
Nun mal mit Fett.
Leichter, wie leicht geht nicht.
Also hat das Fett keinerlei Einfluß auf das DREHMOMENT.

Wird jedoch das Fett auf den Schraubenkonus verteilt, so geht es leichter, somit hat dies wohl eine Auswirkung auf das Drehmoment.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von Ozoo


Aufpassen bei Fett: nur auf das Gewinde - nicht auf die Rundzentrierung weil dies den Drehmoment beeinflusst (zu festes Anziehen).
Genau andersrum sieht es aus: Gewinde dürfen niemals gefettet werden, können sich sonst lösen. Der Konus kann aber durchaus einen dünnen Fettfilm vertragen, damit das Drehmoment, das als "Newton" auf das Rad wirkt, nicht durch Reibung verloren geht. Da gab es bei uns in der Werkstatt extra eine dringende Info vom Werk diesbezüglich.

Da muss ich Kollege Airforce Recht geben.

Die Konische Fläche ist nur zu reinigen und nicht einfetten. (Reinigen = von Dreck, Sand und FARBE!!!!)

Die Beschreibung von Airforce stimmt. Man kann sich das auch anders vorstellen: Wenn sich Farbe auf dieser Fläche vor Montage befindet -als Beispiel - am besten eine schöne dicke Schicht - dann kann sich dieser Lösen bei Hitze verursacht von den Bremsen und kriegt also raus. Dann wird das Rad sich lockern und du kannst es ganz schnell verlieren. Ist schon passiert.

Fett an dieser Stelle kann Sand ansetzen. Auch nicht so toll. Die Felge wird nicht richtig fest sitzen nach Montage denn der Flächenkontakt ist unzureichend. (deshalb in Reinheit arbeiten)

Die Anweisung der Werkstatt ist normalerweise für Arbeiten mit dem Luftschlüssel gemeint und zwar umgekehrt: Die Kraft (Drehzahl) des Schlüssels war früher meistens schon viel zu gross um die Radbolzen 'locker' anzudrehen - kann ich mir vorstellen bei LKW Räder. Bei Fett würde dieser den Bolzen schon übermässig festdrehen weil die Kontaktflächen nicht gefühlt ausreichend abbremsen. Okay? Und dann passiert was nicht passieren darf: Das Gewinde wird wohl möglich bei dieser Aktion schon derart beschädigt das die Radnabe erneuert werden muss und natürlich neue Radbolzen. Nachträgliche Prüfung mit Momentschlüssel ergibt so keine Aufdeckung des Problems. Wenn der Bolzen schon überdreht wurde zum Beispiel auf 140 Nm sagt der Momentschlüssel beim Einstellwert 120Nm nämlich i.O.
Du kannst es ja mal ausprobieren bei zum Beispiel 80 Nm. 1xTrocken 1xNass(Fett) und markierst die Position vom Bolzen in der Endposition.

Viel Erfolg!

Zitat:

Original geschrieben von airforce1


Drehe mal eine Schraube ohne Rad und ohne Fett (Oel) in die Radnabe.
Es geht leicht.
Nun mal mit Fett.
Leichter, wie leicht geht nicht.
Also hat das Fett keinerlei Einfluß auf das DREHMOMENT.

Wird jedoch das Fett auf den Schraubenkonus verteilt, so geht es leichter, somit hat dies wohl eine Auswirkung auf das Drehmoment.

Du vergisst hierbei aber, dass das kräftemäßige Gegenstück zum Konus das Gewinde ist. Dessen Fläche ist größer, da es ja ein Rundgewinde ist.

Machst du da jetzt Fett drauf, ist das Losbrechmoment wesentlich verringert. Man kann die voll angezogene Schraube (übertrieben gesagt) fast mit einer Schlagschraubernuss in der Hand lösen.

Das Drehmoment ändert sich natürlich nicht, wohl aber die Anpresskraft auf die Felge. Diese wird bei gleichem Drehmoment je größer, je geringer die Reibung zwischen Gewinde / Radbolzen und Felgenkonus / Radbolzenkonus ist.

Glaubt mir, ich habe in den vielen Jahren als Mechaniker bestimmt geschätzte 300.000 Radbolzen angezogen. Es gibt außerdem mit gutem Grund, wie gesagt, einen Hinweis vom Werk, dass das Gewinde auf keinen Fall gefettet werden darf.

So würde ich es machen: Gewinde nach Bedarf mit der Drahtbürste entrosten bzw. reinigen, den Konus der Felgen leicht fetten und dann die Schraube eindrehen. Dann ist im ungefetteten Gewinde noch genug Reibung, so dass sich die Schraube nicht lösen kann.

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Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von airforce1


Drehe mal eine Schraube ohne Rad und ohne Fett (Oel) in die Radnabe.
Es geht leicht.
Nun mal mit Fett.
Leichter, wie leicht geht nicht.
Also hat das Fett keinerlei Einfluß auf das DREHMOMENT.

Wird jedoch das Fett auf den Schraubenkonus verteilt, so geht es leichter, somit hat dies wohl eine Auswirkung auf das Drehmoment.

Du vergisst hierbei aber, dass das kräftemäßige Gegenstück zum Konus das Gewinde ist. Dessen Fläche ist größer, da es ja ein Rundgewinde ist.

Machst du da jetzt Fett drauf, ist das Losbrechmoment wesentlich verringert. Man kann die voll angezogene Schraube (übertrieben gesagt) fast mit einer Schlagschraubernuss in der Hand lösen.

Das Drehmoment ändert sich natürlich nicht, wohl aber die Anpresskraft auf die Felge. Diese wird bei gleichem Drehmoment je größer, je geringer die Reibung zwischen Gewinde / Radbolzen und Felgenkonus / Radbolzenkonus ist.

Glaubt mir, ich habe in den vielen Jahren als Mechaniker bestimmt geschätzte 300.000 Radbolzen angezogen. Es gibt außerdem mit gutem Grund, wie gesagt, einen Hinweis vom Werk, dass das Gewinde auf keinen Fall gefettet werden darf.

So würde ich es machen: Gewinde nach Bedarf mit der Drahtbürste entrosten bzw. reinigen, den Konus der Felgen leicht fetten und dann die Schraube eindrehen. Dann ist im ungefetteten Gewinde noch genug Reibung, so dass sich die Schraube nicht lösen kann.

Dann pack dir mal so ein schön dickes Buch Namens "Roloff/Matek-Maschinenelemente" und ließ dir mal das Kapitel zu Schraubverbindungen durch. Wenn du es dann immer noch nicht glaubst was ich, Airforce1 und Ozoo sagen, puh, dann weiß ich auch nicht weiter.

P.S.: Die Gewindeflächen liegt niemals aber auch niemals vollständig an dem Schraubengewinde, an, (P.S.: Es dichtet ja auch nicht ab, also ein metrisches Gewinde wie am Radbolzen).
Der Schraubenkopf liegt im Gegensatz dazu in großen und auch in einem geschlossenen Bereich vollständig an der Felge an.

Nicht für Ungut, aber ist leider so. Und das behaupte ich nicht einfach so, sondern beziehe mich auf eines der essentiellen Fachbücher für das Maschinenbaustudium.

Zitat:

Original geschrieben von bbbbbbbbbbbb



Zitat:

Original geschrieben von airforce1


Drehe mal eine Schraube ohne Rad und ohne Fett (Oel) in die Radnabe.
Es geht leicht.
Nun mal mit Fett.
Leichter, wie leicht geht nicht.
Also hat das Fett keinerlei Einfluß auf das DREHMOMENT.

Wird jedoch das Fett auf den Schraubenkonus verteilt, so geht es leichter, somit hat dies wohl eine Auswirkung auf das Drehmoment.

Du vergisst hierbei aber, dass das kräftemäßige Gegenstück zum Konus das Gewinde ist. Dessen Fläche ist größer, da es ja ein Rundgewinde ist.

Machst du da jetzt Fett drauf, ist das Losbrechmoment wesentlich verringert. Man kann die voll angezogene Schraube (übertrieben gesagt) fast mit einer Schlagschraubernuss in der Hand lösen.

Das Drehmoment ändert sich natürlich nicht, wohl aber die Anpresskraft auf die Felge. Diese wird bei gleichem Drehmoment je größer, je geringer die Reibung zwischen Gewinde / Radbolzen und Felgenkonus / Radbolzenkonus ist.

Glaubt mir, ich habe in den vielen Jahren als Mechaniker bestimmt geschätzte 300.000 Radbolzen angezogen. Es gibt außerdem mit gutem Grund, wie gesagt, einen Hinweis vom Werk, dass das Gewinde auf keinen Fall gefettet werden darf.

So würde ich es machen: Gewinde nach Bedarf mit der Drahtbürste entrosten bzw. reinigen, den Konus der Felgen leicht fetten und dann die Schraube eindrehen. Dann ist im ungefetteten Gewinde noch genug Reibung, so dass sich die Schraube nicht lösen kann.

Michelin sagt aus NIE Fett oder Oel auf Radbolzen zu benutzen aber sicherlich NICHT auf die Anlagenflächen wegen dem Überdrehen - zu hohe Spannung (Dehnung im Bolzen) und Verformung des Felgen (Zentrierung der Felge und-oder Bolzenbohrung). Also nie mit Schlagschrauber anziehen sondern nur lose anlegen (weil schneller als mit der Hand) und mit Momentschlüssel erst fest anziehen.

Kein Unterschied zwischen Leichtmetal oder Stahlfelge.

Fett am Gewinde: zu beweisen wäre wie viel vom Moment an Reibung durch das Gewinde (1) verloren geht, weil wenn diese eingefettet wird kommt dieser Verlust als Dehnung auf dem Bolzen extra drauf.

Weitere Reibungsverluste:
(2) Anteil Reibung Anlagefläche Rundkonisch.
(3) Anteil Oberfläche Rauigkeit.
(4) Anteil Formgenauigkeit.
(5) Anteil Zustand.

70 bis 90% gehen an diese Reibungsverluste verloren. Der Rest endet als Vorspannung auf dem Bolzen.

Wenn diese Fakten bekannt kann man den Fehler beim Einfetten für den Radbolzen AUCH ausrechnen und prüfen ob die Vorschriften bzw. Toleranzen von dem Konstrukteur in dieser Konstruktion eingehalten werden. Ein wenig Hausaufgaben. Hast du da von deiner Arbeit vielleicht Daten dazu?

Lösen.
Macht man bekanntlich gerne mit Schlagschrauber um ein Festsitzen schnell zu brechen. Ich bin aber immer froh bei festsitzenden Bolzen wenn das Gewinde ein wenig Fett ist, wenn der Bolzen sich nur schwer Lösen lässt weil das Gewinde sich festgesetzt hat kann der Bolzen mal schnel abbrechen. Das will ja auch keiner. Und was macht man da? Man heizt den Bolzen sehr SCHNELL rot glühend heiss und lässt einfaches Wachs einer Kerze hereinlaufen. Dann lässt sich der Bolzen (wenn nötig den Heizvorgang wiederholen) relativ einfach lösen.

Zitat:

Original geschrieben von basti245


P.S.: Die Gewindeflächen liegt niemals aber auch niemals vollständig an dem Schraubengewinde, an, (P.S.: Es dichtet ja auch nicht ab, also ein metrisches Gewinde wie am Radbolzen).
Der Schraubenkopf liegt im Gegensatz dazu in großen und auch in einem geschlossenen Bereich vollständig an der Felge an.

Trotzdem liegt das Gewinde auf einer Seite komplett an. Würde man die Fläche gegenrechnen, käme sicherlich mindestens die gleiche Fläche heraus.

Außerdem, was macht es zugkraftmäßig für einen Unterschied, ob ich jetzt das Gewinde oder nur den Konus fette? Beides erhöht dank verringerter Reibung die Kraft, mit welcher der Bolzenkopf auf den Konus in der Felge drückt.

Macht doch mal folgenden Versuch: Nehmt einen Radbolzen und fettet ihn komplett und dann nehmt einen und fettet nur seinen Kopf. Welcher wird sich wohl leichter lösen lassen?

Zuletzt ein weiteres Mal der Hinweis: Es wurde ab Werk verboten, das Gewinde zu fetten. Auch das wird einen guten Grund (den zumindest ich nachvollziehen kann) haben.

Hier nochmal auf die Schnelle der Beweis dass in einem metrischen Iso-Gewinde die Gewindegänge nicht alle anliegen. Guck dir mal das Bild auf der rechten Seite dieser Homepage an. Helicoil Spannungsverteilung im Gewinde

Zitat:

Original geschrieben von basti245


Hier nochmal auf die Schnelle der Beweis dass in einem metrischen Iso-Gewinde die Gewindegänge nicht alle anliegen. Guck dir mal das Bild auf der rechten Seite dieser Homepage an. Helicoil Spannungsverteilung im Gewinde

Du hast das richtige Buch sogar dazu geholt voor 2 Wochen. Die Hoffnung ist dass Kollegen hier davon was lernen. Zum Glück hat der Kluge Entwicklungsingenieur die Radbolzen-Radnabe-Felge Kombination dementsprechend grosszügig ausgelegt das "Fehler" vom Anwender aufgefangen werden können. Angst macht mir nur das Reizen der Toleranz bei den zu grossen und breiten Felgen in Kombination mit den zum Teil sehr hohen Belastungen.

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Ich tauche seit gut 32 Jahren die Radbolzen in Öl. Habe noch nie ein Rad verloren. Ich weiß nicht, wie es sein könnte, wenn ich die Radschrauben trocken eindrehe.

Zitat:

Original geschrieben von allgaeu-blitz


Ich tauche seit gut 32 Jahren die Radbolzen in Öl. Habe noch nie ein Rad verloren. Ich weiß nicht, wie es sein könnte, wenn ich die Radschrauben trocken eindrehe.

Machen Sie nur das was Sie sicher beherrschen:-)

http://www.adac.de/.../default.aspx?...

Abschnitt: "Für die Sicherheit unabdingbar: Das richtige Anzugs-Drehmoment für die Räder"

Ich war Beruskraftfahrer, unter Anderem auch für Schwertransporte,
und habe mit dem PKW auch schon einige 100 000 Kilomter abgespult.
Bin ja auch erst 61 Jahre alt !

Ich habe noch niemals Radschrauben, Radbolzen oder Radmuttern gefettet !!!

Es geht hier ganz einfach darum, das sich die Radschrauben, Radbolzen
oder Radmuttern dann leichter von selbst lösen könnten!

Vielleicht kann ja Einer, von den Befürwortern, einen Link einstellen,
in dem ein Hersteller sagt, das Radschrauben, Radbolzen oder Radmuttern gefettet werden sollen!

Also die Reibung ist die Hauptkomponente für den sicheren Sitz der Radschraube.

R=N*µ

µ = Reibbeiwert der Fügeteile
N = auf die Reibfläche wirkende Normalkraft
R = Reibung

wenn man µ verkleinert (durch fetten, Schmieren) muss man die Normalkraft erhöhen (Schraube fester anziehen). nach Hookschem Gesetz.
Dabei sollte aber nicht die Streckgrenze überschritten werden, damit die oszillierende Betriebskraft der Schraube nicht die Zugfestigkeit der Schraube überschreitet.

Also wenn Gewinde gefettet werden, dann stärker anziehen, aber nicht zu stark.😎; geschieht ja automatisch, wenn man das Drehmoment vom trockenen Anziehen einhält, da die Reibung ja verringert wurde und man ja um das Drehmoment zu erreichen ja sowieso mit einer höheren Dehnung der Schraube arbeiten muss.

Trockene Montage von Schraubverbindungen ist bei OEMs etc. die Regel, da geht man auf Nummer sicher, keine Frage, jedoch geht es hier um praktische Anwendungen etc. (und die Physik ist nur so gut wie die Annahmen die man vor der Berechnung trifft und die Böse Realität sie auch einhält.)

Schrauben ohne Sicherungselement lösen sich meist durch Schwingungen, da die Reibflächen sich gegeneinander abheben und damit für eine kurze Zeit eine sehr reduzierte Reibung herrscht. Da ist es von nur untergeordneter Rolle ob gefettet oder nicht, da in der oberen Gleichung die Normalkraft fehlt. und ein Produkt wird zu 0 wenn einer der Faktoren zu Null wird, egal wie groß der andere Faktor ist.

Aber mir wird das hier ein wenig zu dogmatisch,

soll es doch jeder halten wie der auf dem Dach. 😁 und machen wie er meint.

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