Domlager wechseln ohne Federbein ausbauen???
Hallo,
vor längerer Zeit habe ich hier mal eine Diskussion gelesen, dass es möglich sein soll die Domlager zu wechseln, ohne dass eine Achsvermessung notwendig wird. Leider finde ich diese Beschreibung nicht mehr, während ich aktuell vor diesem Problem stehe.
Neben den notwendigen Federspannern kann ich mich noch daran erinnern, dass das untere Traglager aus der Führung genommen werden muß.
Für zweckdienliche Hinweise danke ich.
Beste Antwort im Thema
Es ist vollbraucht! 🙂 Ging ganz gut Dank der Tipps.
Meine Vorgehensweise (Demontage):
Abdeckung vom Domlager entfernt --> mit 22er Steckschlüssel die Mutter entfernt (dabei mit 7er Imbusschlüssel gegegengehalten) --> Nutmutter entfernt (ging recht gut) --> das alles auf beiden Seiten! --> dann Radmuttern gelockert --> Fahrzeug angehoben (beide Seiten) --> rechtes Rad ab --> Wagenheber unter dem unteren Stützlager und fahrzeug angehoben damit die Feder gespannt wird --> dann lediglich mit Spanngurten (können auch andere stabile Sicherungsmittel sein) --> Wagenheber ablassen und nun das Domlager abnehmen (eventuell Federbein etwas nach unten drücken, falls ein cm noch fehlt, bei der 2. Seite viel es selbst runter)
Montage:
Domlager aufgesetzt --> mit dem Wagenheber an der gleichen Stelle angehoben bis die Gurte/ Sicherungsmittel lose waren --> wieder Nutmutter aufgeschraubt --> Sicherungsmittel entfernt --> ... --> Räder wieder anbauen bzw. Fahrzeug auf diese stellen.
Man braucht wirklich keine weiten Bauteile lösen oder entfernen. Warum mehr Arbeit machen als erforderlich, wenn es einfacher und leicht auch geht.😉
An dieser Stelle noch einmal allen hier Dank bei der Hilfestellung bzw. den Tipps!🙂🙂
So, jetzt stehen noch der Wechsel des Druckschlauches zwischen Pumpe und Servolenkung (will ich aus dem Reserve- Passat nehmen), der 2 hinteren Bremsleitungen und die Überprüfung/ Wechsel (?) des Bremskraftregler/ ALB an (Gestänge/ Feder/ Halterung beschädigt --> so der Prüfbericht) an. Mal sehen, ob ich per Suchfunktion da noch Hinweise zu den Einstellmaßen oder ... finden kann?
25 Antworten
ist das selbe, sogar leichter, da die Feder eh kürzer ist und daher nicht so brutal gespannt werden muss um das Lager oben zu lösen und auszubauen.
Gruß Wester
super, danke! Dann werd ich nochmal 60€ "investieren", damit ich die Karre irgendwann mal geraus bekomme... 🙁
Ganz sooo einfach ist die Sache doch nicht, wie man beim Lesen manchmal glauben mag. Hier mal meine Erfahrungen dazu:
Thema Federspanner:
Zuerst einmal muß dieser an der relativ weit herausragenden unteren Halterung der Feder (Federbeinstützrohr) vorbeigreifen. Genau dort, wo diese Halterung sitzt (ich nenne sie mal "unteren Kragen"😉, mußte man bei meinem Federspanner seine dicken Muttern drehen. Auf einer Seite ging dies mit 1cm Abstand, auf der anderen Seite lag die Mutter des Federspanners direkt am "unteren Kragen" an. Dies geht nicht, man kann dann den Schraubenschlüssel nicht ansetzen und hebelt sich die Gewindestange des Federspanners seitlich weg (aufpassen, darf gar nicht sein!).
-> Abhilfe: Ein Stück Rohr als Abstandshalter. Ich hab ne gußeiserne Verschraubung aus dem Sanitärbedarf mit 2x Außengewinde verwendet (suboptimal, aber geht, Innengewinde darf nicht sein, sonst verhakt sich das mit der Gewindestange des Federspanners!). Am besten wäre ein glattes Stück Rohr, in das die Gewindestange des Federspanners hineinpasst. Aber bitte dick genug, um die Druckkräfte verformungsfrei aufnehmen zu können! Durch diesen Abstandshalter konnte ich den Schraubenschlüssel bequem weiter unten ansetzen.
Der Federspanner muß so angesetzt werden, daß die beiden Gewindestangen genau gegenüber sitzen! Ist dies nicht der Fall, biegt man die Feder, wenn sie gegenüber ihrer unteren und oberen Halterung spannungsfrei ist, zur Seite. Sie wandert dann recht zügig aus ihrer oberen Halterung heraus - wird sozusagen krumm - und man bekommt sie dann auch durch Lösen des Federspanners nicht mehr dort hin, wo sie hingehört (aufpassen, darf ebenfalls gar nicht sein!!).
-> Also: Federspanner-Gewindestangen genau gegenüber ansetzen!
Noch ein Problem beim Ansetzen: Hinter dem Federbein kommen die Bremsleitungen und ABS-Kabel aus dem Radkasten. Man muß vorher abschätzen, ob man mitsamt Schraubenschlüssel mit Abstand daran vorbeikommt, wenn man die Feder spannt. Die dicke Mutter auf der Gewindestange wandert ein ganzes Stück nach oben beim Spannen! Ich mußte beim Domlager auf der rechten Seite das ABS-Kabel abclipsen und während der Schraubaktion "untern herum zwischenparken".
Man erwischt nicht alle vier Windungen der Feder, sondern nur drei! Unten bleibt eine Windung übrig. Da die Feder auch bei entlastetem Rad (aufgebockt) unter Spannung steht, passiert beim Zusammenschrauben der drei Windungen erst mal nur folgendes: Die drei Windungen werden zusammengedrückt, die einzelne entspannt sich, "geht auseinander". Solange dies stattfindet, passiert oben beim Domlager *gar nichts*, es bleibt auf gleicher Höhe! Insofern muß man die drei Windungen schon ziemlich weit zusammenschrauben, bis wirklich das Domlager oben langsam nach unten absinkt (von oben aus gut zu sehen). Und dann sollte man solange schrauben, bis das ganze Domlager oben aus seiner Führung heraus ist (also sozusagen "mehr als eine Lagerdicke nach unten"😉. Die drei Windungen sind dann schon nur noch 2-3cm voneinander entfernt.
Das Geschraube mit dem Federspanner dauert ganz schön lange. Nix halbe Stunde pro Seite, eher zwei pro Domlager, wenn man das noch nicht gemacht hat.
Thema Domlager und Nutmutter:
Die Nuten der Nutmutter sind auch bei vorhandener "Nutmutternnuß" ganz schnell rund, wenn man nicht aufpaßt. Also: Auf jeden Fall vorher zwei neue holen und die dann einsetzen und/oder wirklich präzise arbeiten, wenn man die Nutmutter löst bzw. festzieht. Ich habe nach "leichter Anrundung" der Nuten durch Abrutschen beim Losschrauben folgendes gemacht: Nutmutternnuß auf die Nutmutter setzen, ein "Laubsägebrett" oben drauf legen, mit seinem Loch genau dort hin, wo dann die Knarre mit dem Sechskant zum Gegenhalten hineingesteckt wird. So konnte ich mit der ganzen flachen Hand die Nutmutternnuß herunterdrücken und vom Abrutschen abhalten, während die zweite Hand mit dem Schraubenschlüssel die Nutmutternnuß gedreht hat und die dritte Hand die Knarre mit dem Sechskant gegengehalten hat. 😉 Wenn für die dritte Hand keine zweite Person zur Verfügung steht, kann man die Knarre mit dem Sechskant sich selbst am Rahmen des Motorraums festhalten lassen (paar Holzbrettchen festkeilen, dann geht das). 😉
Das neue Domlager ist (zumindest war es bei mir so) gut einen Zentimeter dicker als das alte! Also kann man es nicht "eben rausfingern, wenn´s geht und gleich das neue einsetzen". Sondern man sollte beim Spannen der Feder gut Luft lassen! Als es nicht reichte, habe ich dann zum Weiterspannen auch lieber das alte Domlager noch einmal eingesetzt und wieder die Nutmutter draufgeschraubt, siehe nächster Punkt!
Auch wenn die Nutmutter gelöst ist, sollte man sie bis zum tatsächlichen Tausch der Domlager auf dem Gewinde lassen. Denn: Die Gewindestange vom Stoßdämpfer kann in selbigem verschwinden, wenn die Nutmutter ab ist! Die Gewindestange wandert zwar nicht von selbst nach unten, aber wenn man die Feder zusammengespannt hat und das Federbein zur Seite schwenkt, um zu sehen, ob man das Domlager herausbekommt, ist das oberste Element die Gewindestange vom Stoßdämpfer - und schwupps ist sie weg, wenn man von oben gegendrückt/stößt. Besonders aufpassen muß man auch beim Einsetzen des neuen Domlagers, wenn man zu knapp gespannt hat. Auch hier ist als erstes die Gewindestange weg, wenn man oben gegenkommt...
-> Man sollte immer eine kleine Zange parat haben, um die Gewindestange zur Not von oben wieder herausziehen zu können, wenn sie zu weit reingewandert ist. Wie das gehen soll, wenn sie ganz drin verschwinden sollte, weiß ich allerdings auch nicht...
Das neue Domlager bleibt nicht von allein oben hängen. Man braucht also drei Hände beim Einsetzen des neuen Domlagers. Eine, die das Federbein seitlich bewegt/wegschwenkt/festhält, eine die das Fedebein samt Querlenker nach unten drückt, wenns nicht ganz paßt und eine, die das Domlager oben in die Halterung drückt.
-> Die letzte dieser drei Aufgaben kann eine zweite Person durchführen, oder eine passend abgesägte Holzlatte, die man vom Fußboden gegen den Rand des neuen Lagers stellt/keilt.
Und wenn das alles geklappt hat, kann es passieren, daß der TÜV das neue Domlager gar nicht wirklich sehen will ("Haben Sie gewechselt? OK, glaube ich Ihnen."😉. 😉
Grüße,
Apix
was viel Text... es geht ohne Problme wenn man Erfahrung hat und auch mit einfachen Federspannern ist das kein Problem.
Und jeder gute Tüver sieht sofort im Motrraum obs neu ist oder nicht. Der Teller liegt näher am Domblech und ist nicht riessig und bei der Rüttelprobe ist dies auch sofort fest zu stellen.
und so als Tipp, wenn sich deine Kolbenstange einfach so runterdrücken lässt und die nicht wieder hochkommt, wenn auch langsam, dann kannste dir die Arbeit sparen und nen neuen Dämpfer oder bei manchen Modellen ne neue Patrone kaufen. Bei sowas baue ich doch nicht wieder alles zusammen!
Gruß Wester
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Zitat:
Original geschrieben von Wester
Und jeder gute Tüver sieht sofort im Motrraum obs neu ist oder nicht. Der Teller liegt näher am Domblech und ist nicht riessig und bei der Rüttelprobe ist dies auch sofort fest zu stellen.
Die Kappen waren oben drauf und den Rütteltest hat er nicht gemacht. Vielleicht sieht man es ja von unten auch irgendwie "auf einen Blick"...egal. 🙄
Zitat:
und so als Tipp, wenn sich deine Kolbenstange einfach so runterdrücken lässt und die nicht wieder hochkommt, wenn auch langsam, dann kannste dir die Arbeit sparen und nen neuen Dämpfer oder bei manchen Modellen ne neue Patrone kaufen. Bei sowas baue ich doch nicht wieder alles zusammen!
Uralte Dämpfer drin, da kommt das schon mal vor. Und ich hatte auf die Schnelle keine neuen liegen - hinterher ist man da dann schlauer. 😉
Grüße,
apix
Zitat:
Original geschrieben von Wester
was viel Text... es geht ohne Problme wenn man Erfahrung hat.
Zu viel geschrieben? Ich dachte, ich gebe mal ein wenig Rückmeldung. Es lesen ja auch Leute mit weniger Erfahrung mit, die vielleicht den einen oder anderen Punkt gebrauchen können...(?)
Grüße,
apix
Anleitungen schreiben in allen Ehren schon wegen der mühe aber wenn dann auch richtig
ich weiß ja nicht was du für einen Federspanner nutzt aber so nicht du sollst die feder spannen und nicht die Feder auf dem bauteil verspannen wenn das abrutscht dann hoffentlich keine hände im gewerk
wenn ich das richtig gelesen habe setzt du den federspanner unter dem unteren federteller an oder was meinst du mit unteren kragen ??
definitiv nicht richtig selbs bei billig spanner solls es so nicht gemacht werden !!!!
fachgerecht nene ich was anderes
und die kolben stange veschwindet auch nicht in der dämpferkartusche da sitz diese weit aus vorher auf Block und wenn sie nicht wieder hochkommt ist der Dämpfer platt
dont do this at home
Zitat:
Original geschrieben von aixcessive
wenn ich das richtig gelesen habe setzt du den federspanner unter dem unteren federteller an oder was meinst du mit unteren kragen ??
Genau "Kragen" gleich "Unterer Federteller".
Und natürlich setze ich den Federspanner an der Feder an - wie beschrieben die oberen drei Windungen. Die untere Windung erwischt man halt nicht mehr, weil sie bereits im Federteller verschwindet.
Das Problem ist, daß die Gewindestangen des Federspanners samt Mutter ja nach unten herausragen und dort kommen sie sich halt mit dem unteren Federteller ins Gehege. Siehe Beschreibung oben.
Gruß,
apix
Joar mit 2 Spanngurten hab ich es damals auch gemacht.Nur hab ich die Spanngurte mit einem Schraubendreher gelöst.Ist aber nicht nacharmenswert.Nochmal würde ich es nicht machen.
Als ich noch als Zweiradmechaniker gearbeitet habe, sind der Großteil der Neu-Motorräder mit Spanngurten in den Transportverpackungen voll eingefedert gesichert gewesen. Diese Spanngurte haben also auf dem Weg von Japan hierher einiges auszuhalten gehabt und nie hatte ich erlebt, dass da einer kaputt gegangen wäre.
Solche Riemen benutze ich auch als Federspanner und lösen tue ich diese erst wieder, wenn das Auto durch sein Eigengewicht die Federn wieder spannt. Das erachte ich als ungefährlich.
Mit billigen oder defekten Gurten würde ich mich das allerdings auch nicht trauen. Man sollte schon wissen, was man tut (auch mit dem richtigen Spezialwerkzeug).
Wenn euch die Feder um die Ohren fliegt und der Kiefer zertrümmert ist, ist das einzig euer Problem.
Aber es ist absolut haarsträubend, solche Ratschläge in einem öffentlichen Forum zu geben, wo diese Methode noch Nachahmer finden könnte!