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Differentialsperre möglich?

BMW 5er F11

Hallo liebe Community,

war vergangenes Wochenende im Winter-Kurzurlaub und hatte meinen 530d (2WD) in einer Parklücke festgefahren. Habe dann versucht über die diversen Einstellmöglichkeiten (DSK aus, Sportmodus, Sport+-Modus), beide Hinterräder zum Drehen zu bewegen- keine Chance. Es leierte immer nur 1 Rad und der Wagen bewegte sich keinen mm. Zum Glück kamen zufällig 2 hilfsbereite Damen vorbei, die mit etwas Anschieben das Drama beendet haben. 😁

Nun aber meine eigentliche Frage: Gibt es irgendeine Einstellung an der Automatik, die bewirkt, dass die Antriebskraft gleichmäßig auf beide Hinterräder verteilt wird.

Vielen Dank für Eure Unterstützung und beste Grüße

Stefan

14 Antworten

Ich gehe davon aus, du hast dazu die Bedienungsanleitung gelesen, was BMW als Einstellung in diesen Situationen empfielt (DTC etc.).
Gute Reifen sind auch wichtig.

Aber ein Durchtrieb auf beide Räder auf Untergrund mit wenig Grip ist nicht möglich, weil mechanisch ein ganz normales Differenzial verbaut ist. Es dreht immer das Rad mit der wenigsten Traktion durch.
Die elektronischen Workarounds von "Traktionskontrolle" etc. haben ihre Grenzen. Die arbeiten per Bremseingriff, kosten Leistung und der Effekt ist doch nicht so toll.
Das Auto wird zwangsläufig zum "Ein-Rad-Antrieb".

Es gibt die Möglichkeit der Nachrüstung einer echten Differenzialsperre.
Ich habe das bereits schon 2 mal gemacht (E61 und F10) und eine Quaife TorSen-Sperre nachgerüstet. Das ist plug&play, der Nutzen ist enorm (nicht nur bei Schnee) und absolut empfehlenswert.
Nicht ganz billig allerdings...

...die (Getriebe-)automatik ist dem Differenz/tial vorgelagert und hat diesbezüglich keine Einflussmöglichkeit.
Man könnte aber die elektro-mechanische Parkbremse nutzen.
Da sie das gesetzlich vorgeschriebene zweite Bremssystem darstellt und deshalb neben der Feststellfunktion auch nicht-blockierendes Bremsen (aller 4 Räder) erlaubt.
Mit einer Teilbremsung beider Hinterräder würde sich das HR auf festem Grund ebenfalls drehen.
Diese Funktion müsste im System angelegt werden.
Bei Autos mit konventioneller Handbremse kann man sich so durch gefühlvolle Betätigung des Hebels vom Eis holen.

Der Versuch Traktion per Bremseingriff zu simulieren ist aber genau das, was die elektronische Traktionskontrolle bereits tut.
Und das tut sie sicherlich besser geregelt und genauer dosiert als irgendein Gefummel mit der Feststellbremse.
Trotzdem ist der Erfolg eher begrenzt.

Wer wirklich die Traktion bei nur einer angetriebenen Achse merklich erhöhen will kommt um ein mechanisches Sperrdifferenzial nicht herum.

Was auch der Grund ist, warum die Fahrzeuge der M GmbH, von Alpina und neuerdings auch wieder leistungsstarke Fahrzeuge der normalen Serie (340 G20 z.B.) dies zumindest als Option bieten.

...die Traktionskontrolle macht das auch - aber dem Systemlayout folgend, bei dem die Bremskraft abhängig vom Schlupf ist und dem entsprechend ständig moduliert wird. Die Kontrolle des Fahrers ist dabei aber nicht gegeben.
Ich denke , dass ein konstanter Bremseingriff in weniger dynamischen Situation, wie oben genannt, günstiger ist.

Das sehe ich nicht so.
Das wäre, wie zu behaupten, man könnte mit manueller 'Stotterbremse' besser Bremsen als mit ABS.
Das ist nämlich die gleiche Systematik- Regelung des Schlupfes an der Traktionsgrenze- nur umgekehrt, Verzögerung statt Vortrieb. Alle Vektoren einfach umgedreht.
Die elektronische Regelung ist da jedem Fahrereingriff überlegen.

Die Physik der Reibung setzt da einfach Grenzen.

...damit das System Schlupf registriert und bremst, muss das Rad sich erst schneller drehen als sein Pendant.
Der Erfolg wird durch die Regelfrequenz bestimmt.
Außerdem geht es hier um einen weniger dynamischen Spezialfall, bei dem sich beide Räder möglichst gleichmäßig drehen, sowohl individuell als auch im Bezug zueinander...letztgenanntes ist ja bei einer mechanischen Diff-Sperre 100%ig realisiert.
Ich erinnere mich nur an die frühere Methode - die funktionierte prima, war aber reine Gefühlssache.

Die "frühere Methode" war auch bei BMW ein optionales Sperrdifferenzial. Im E34 z.B.
Und ja, das funktionierte- und funktioniert- prima.

Vielen Dank für Eure qualifizierten Antworten. Da die Situation mit dem festgefahrenen Wagen doch nicht so häufig vorkommt und der 530d keine PS-Monster mit ständigen Traktionsproblemen ist, werde ich wohl alles so belassen wie es ist. Außerdem kann ich beim nächsten Mal wieder auf die Hilfe von zwei netten Damen hoffen. 😁

Aber das mit dem SperrDifferenzial Plug-and-Play interessiert mich schon. Was kostet sowas? Beispiel e61

Je nach Modell der Sperrkörper ca. 1000-1500€ plus Ein- Ausbau.
Beim E6x ist das deutlich einfacher als beim F1x. Bei ersterem ist der Zahnkranz vom Antrieb geschraubt und einfach zu wechseln, bei letzterem dagegen geschweißt.
Anno 2012 hab ich beim E61 komlett inkl. Einbau ca. 1500€ bezahlt.
F10 geht eher Richtung 3000€. Da hab ich das Diff direkt in England beim Hersteller umbauen lassen. Wär derzeit aufgrund Wechselkurs etwas günstiger.

Echt interessante Sache. Wie funktioniert es denn dann, wie sperre ich es bzw nehme die Sperre wieder raus?

Das ist keine Differenzialsperre, das ist ein Sperrdifferenzial. Es wird nicht "rein- oder rausgenommen", es ist selbstregelnd.
In dem Fall ein TorSen (torque sensoring/ drehmomentfühlend), also ein lastabhängiges Selbstsperrdifferenzial.
Man muss da garnichts machen, das Auto fährt sich ganz normal, nur eben mit besserer Traktion unter allen Umständen durch Antriebskraftverteilung auf beide Räder.

Ach so, ja dann ist es ja noch besser.

Sorry, ich kenne halt nur das vom Wolf oder vom 5t mil gl, sperre rein und ab die post

:-DDD

Das ist was völlig anderes und für Nutzung auf der Straße gänzlich ungeeignet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sperrdifferential

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