Diff Tuning/ kürzere Übersetzung

Mercedes CLK 208 Cabrio

Hallo zusammen,
Ich hätte da mal eine Frage zu einem Thema welches man hin und wieder im Internet liest. In dem Forum hier wurde das eigentlich so gut wie garnicht behandelt.

Nämlich = Es soll die möglichkeit geben das originale Hinterachsdifferential gegen eines mit kürzerer übersetzung zu tauschen.
Was das bringen soll ? ... Man hat zwar nicht mehr PS aber mehr Drehmoment , zu lasten der Endgeschwindigkeit eines jeden Ganges.
Umgekehrt eines mit längerer übersetzung : weniger Nm ; mehr Endgeschwindigkeit

Mich würde Interessieren ob der Umbau einfach so über die Bühne geht oder man beim (Automatik) Getriebe etwas umprogrammieren muss. Ich kann mir vorstellen dass es da Probleme gibt bzgl. der Rotation der Reifen und der von Werk aus eingestellten Daten im Getriebe und des ABS / ESP / ASR usw.
Gehört habe ich auch dass das Getriebe dann nur im Notlaufprogramm läuft.

Also ... Hat da jemand Erfahrung mit und kann mir das mal erklären 🙂 ???
Ich denke das dürfte den ein oder anderen hier Interessieren.
Mich Persönlich tut es das denn WENN mal das Diff sich verabschieden sollte wäre es eine alternative. Denn über 200k/mh Fahre ich sowieso so gut wie nie (Wer ein Cabrio fährt weis wovon ich Spreche 😁 ). Somit würde ich gerne einige k/mh gegen ein bischen Nm eintauschen wollen 🙂

Danke im voraus
Mfg

Beste Antwort im Thema

Kürzeres Diff:
Beim harten Beschleunigen kommt die ASR noch viel früher und regelt die Kraft dann wieder weg. Folglich bringt das nichts, denn Standardmässig dürften die Räder so oder so kurz vor dem Durchdrehen sein bei voller Beschleunigung. Und da du dein Auto als "schwammig" bezeichnest, gehe ich mal davon aus, das du maximal 205er Reifen fährst. Die drehen dann ganz fix durch und das mehr an Anzug "verbrennt" in der ASR. Darübe rhinaus ist meist bei gleichem Speed das Drehzahlniveau höher, der Spritverbrauch steigt.
Längeres Diff:
Eine Getriebe-Hinterachskombination ist oft so ausgelegt, das der letzte Gang als Schongang fungiert. Bedeutet, der Motor erreicht nichtmehr die volle drehzahl in der Ebene, weil ihm bedingt durch die Übersetzung die Power fehlt, um bei der entsprechenden Höchstgeschwindigkeit noch weiter zu beschleunigen. Übersetzt du das Auto dann noch länger, dann erreicht er nichtmal mehr die Höchstgeschwindigkeit. Kurzum, der Motor läuft im letzten Gang mit zu geringer Drehzahl und entsprechend der Geschwindigkeit mit zu wenig Leistung. Du mußt das Gaspedal dann heftiger drücken, um auf Speed zu kommen/zu bleiben. Der Spritverbrauch steigt.

Es gab aber einige Sonderfälle:
Der BMW 320i z.B. (glaube, es war der E46) war in der SErie sehr kurz übersetzt. Der hämmerte in der Ebene locker ständig in den Begrenzer. Hier hätte ein etwas längeres Diff etwas gebracht. Allerdings muß das fein abgestimmt sein. Mitunter reichen schon 2 Zacken auf dem Tellerrad, die weniger sein sollten, damit er schneller wird. Das würde sogar dem Spritverbrauch helfen.
Anderer Sonderfall:
BMW 323i E21. Mit dem 5-Gang-Schongetriebe lief der im vierten bei 190 mit 6000 Umdrehungen, konnte die Geschwindigkeit im fünften gerade mal so mit 5000 Umdrehungen halten. Beschleunigen ging aber nichtmehr, weil das Auto bei 190Km/h eine gewisse Kraft brauchte, um die Geschwindigkeit zu halten (hatte er im fünften Gang gerade so eben), und nur mit mehr Kraft wäre noch eine weitere Geschwindigkeitssteigerung möglich gewesen. Hier half das Diff des 320 Vergaser-Modells, da dieses Diff 2 oder 3 Zähne kürzer war. Damit lief der 323i im fünften Gang bei 190 Km/h dann mit ca 5400 Umdrehungen. Dabei stellte er aber mehr Leistung zur Verfügung als mit 5000 1/min und folglich reichte der Leistungsüberschuß, um weiter zu beschleunigen. Man konnte damit auf 200 Km/h kommen. Hatte man ein wenig am Motor "optimiert", konnte man dann sogar einem E30 325i hinterher fahren, der ja bekanntlich mit 217 Top-Speed angegeben war.

Fazit:
Es kommt darauf an, wie das Auto ausgelegt ist. Manches kann man optimieren, manches ist bereits optimal ausgelegt.

Bei moderenen Autos, wo die Steuergeräte der Getriebe mit den Motorsteuergeräten kommunizieren und für einen bestimmten Gang bei bestimmter Drehzahl eine bestimmte Geschwindigkeit erwarten, wird das aber heikel. Hier muß man im Falle einer Änderung dann das/die Steuergerät/e umprogrammieren, da es sonst wohl permanent einen Defekt eroiert, Fehlermeldungen schmeißt und zum vermeintlichen Schutz in den Notlauf geht.
Wie empflindlch die ganze Elektronik reagiert, selbst bei einem alten 98iger, das merkt jeder mit einem Tempomat, dessen Reifen einen etwas abweichenden Abrollumfang haben. Das ABS toleriert das noch, der Tempomat dagegen nichtmehr.
LM

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Hallo zusammen,

ich habe hier mal ein paar provozierende, beleidigende und nicht zum Thema gehörende Beiträge entfernt. Bitte bleibt beim Thema und diskutiert sachlich und respektvoll.

Viele Grüße

Peter (212059)
MT-Moderation

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