Dieselpest bei 2011er Scenic?

Renault Scenic 3 (JZ)

Hallo in die Runde,

ich fahre seit Dezember 2015 einen Renault Scenic Bose Edition, Baujahr 2011, 110PS Dieselmotor mit Automatikgetriebe.

Mit dem Kauf des Wagens habe ich beim Renaulthändler (welcher den Wagen 2011 auch an den Erstbesitzer verkauft hat) eine Garantieverlängerung auf 24 Monate abgeschlossen, Scheckheft ist lückenlos gepflegt, alles jeweils bei Renault durchgeführt.

Der Vorbesitzer ist von 2011-2015 nur 28.000km gefahren, ich selbst fahre ca. 30.000km pro Jahr, der Wagen hat jetzt 78.000 runter.

Ungefähr 8 Monate nach Kauf kam die erste Panne, der Wagen stieß große weiße Rauchwolken aus mit der Meldung "Einspritzung prüfen". Die Werkstatt hat etwas rumgebastelt, Rechnung von 200€ wurde über die Garantie abgewickelt. Zwei Wochen später das identische Problem, diesmal wurde für etwas über 500€ eine Einspritzdüse getauscht, auch auf Garantie.

Im Frühjahr dieses Jahren warf mir der Wagen mitten im Elbtunnel die Meldung "STOP! Motor kann zerstört werden" aus, gefolgt von "ESP prüfen", "Berganfahrhilfe prüfen" und "Tempopilot prüfen".
Motor aus, kurz gewartet, wieder an, Fehler waren verschwunden, bin danach auf direktem Wege zur Renaultwerkstatt, dort wurde dann der Fehlerspeicher ausgelesen und festgestellt, dass es zu Spannungsschwankungen gekommen ist, Ursache unbekannt, die Kabel wurden einmal festgedrückt um einen möglichen Wackelkontakt auszuschließen, wenn der Fehler nochmal auftritt müsste das näher untersucht werden.

Danach war mehrere Monate alles in Ordnung, bis vor 2 Wochen (04.09.) die gleiche Fehlermeldung erneut auftrat, diesmal 200m nachdem ich losgefahren bin, auch hier waren die Fehlermeldungen nach 5 Minuten Motor aus verschwunden. Um das zu prüfen habe ich jedoch einen Termin mit der Werkstatt vereinbart.
Am nächsten Morgen (05.09.) trat der identische Fehler erneut nach wenigen Metern Fahrt auf, diesmal bleiben die Fehler "ESP prüfen" und "Berganfahrhilfe prüfen" auch nach längerer Wartezeit bestehen, nach Rücksprache mit der Renaultwerkstatt wurde entschieden, den Wagen über die Mobilitätsgarantie von der Assistance in die Werkstatt bringen zu lassen.

Als der Wagen dann 3 Stunden später in der Werkstatt ankam, waren die Fehler verschwunden, im Fehlerspeicher wurden diese dann gefunden, es konnte jedoch keine Ursache ausfindig gemacht werden. Der Wagen bliebt dann 3 Nächte vor Ort (05.09.-08.09.) und man versuchte den Fehler morgens bei einer Probefahrt auszulösen, die Meldungen traten jedoch nicht erneut auf.

Am 09.09. stand nun eine Fahrt nach Dänemark (lang geplanter Urlaub) an, mit gemischten Gefühlen was die Zuverlässigkeit des Wagens betrifft. 1100km lang funktionierte alles bestens, doch am Abend des 12.09. erscheint dann mitten im Nirgendwo nach über 100km Fahrt ein freundliches "STOP! Motor kann zerstört werden". Nach kurzer Pause verschwand die Meldung, "ESP prüfen" und "Berganfahrhilfe prüfen" blieben allerdings auch diesmal bestehen, damit ging es dann 60km zurück zum Ferienhaus. Am nächsten Morgen war wieder alles in Ordnung.
Das bliebt aber nicht lange so, am 16.09. kurz vor Flensburg ein weiteres Mal "STOP! Motor kann zerstört werden". Nach kurzer Pause auf dem Standstreifen war wieder alles ok, so ging es dann bis nach Hause.
Am gestrigen Morgen (18.09.) auf dem Weg zur Arbeit indentisches Spiel, nach der Arbeit ging es dann zum dritten Mal mit diesen Fehlermeldungen in die Renaultwerkstatt, diesmal wurde jedoch besprochen, dass der Fehler direkt an Renault weitergeleitet wird, wenn sie nichts finden können.

Soweit kam es dann nicht, denn diesmal gab es einen Befund nach 10 Minuten prüfen.

Die Diagnose: Dieselpest, irgendwas wuchert in meinem Tank oder in der Leitung, dies würde die Kraftstoffpumpe verstopfen/verkleben, dadurch kommt es zu einem Überdruck, welcher die Fehlermeldung auslöst.
Ursache wäre vermutlich ein verunreinigter Kraftstoff, den ich getankt hätte, dadurch würde das nicht unter die Garantie fallen, eine "Chemotherapie" um das alles zu reinigen würde um die 500€ kosten.

In einem Nebensatz wurde dann noch erwähnt, dass Renault anhand der Fehlermeldungen wohl einen Tausch der Kraftstoffpumpe anordnen würde, was unter die Garantie fallen würde, das würde mein Problem jedoch vielleicht 6 Monate beheben, danach wäre es wieder da, deshalb wolle er das nicht machen.

Das war das erste Mal, dass ich etwas von dem Begriff Dieselpest gehört habe. Ich fahre 30.000km im Jahr, der Wagen stand seit ich ihn habe nur 1 mal für 7 Tage still (Urlaub), sonst wird er täglich gefahren, ich tanke zu 95% bei Shell und auch immer mal wieder V-Power Diesel (kostet hier ab und zu das gleiche wie normaler Diesel). Spricht, soweit ich es zu dem Thema bisher gelesen habe, eigentlich alles gegen Dieselpest.

Die Werkstatt hat mir erstmal für 15€ ein Additiv verkauft, das soll ich in den Tank füllen und dann einmal mit V-Power volltanken, das könnte evtl. helfen, sonst "Chemotherapie".

Ich bin jetzt sehr verunsichert, zur Dieselpest habe ich überhaupt keine Erfahrungswerte, nur was google mir so auswirft (betrifft meistens Boote die lange rumstanden). Ich kenne den Renaulthändler eigentlich als sehr seriösen Händler, dem ich bisher stehts vertraut habe, in diesem Fall habe ich jedoch das Gefühl, dass man vermeiden möchte, 3 Monate vor Ende der Garantie Geld für den Wagen ausgeben zu müssen (die 24 Monate Garantie stammen vom Autohaus, nicht von Renault, hat mich allerdings auch 350€ extra gekostet).

Mich wundert auch, dass man bei den ersten zwei Diagnosen nichts findet, vom 08.09. habe ich sogar einen Zettel bekommen, dass mit der Kraftstoffpumpe alles in Ordnung ist, jetzt am 18.09. ist sie durch Dieselpest verklebt. Und wenn da etwas verklebt/verstopft ist, müsste es doch eigentlich konstant auftreten und nicht in unregelmäßigen Abständen, mal direkt nach dem Start, mal nach 100km Fahrt, mal 1000km gar nicht, oder täusche ich mich da?

Kann da jemand vielleicht etwas zu sagen und mir empfehlen, was ich tun sollte?

Das lässt mich gerade nicht so wirklich ruhig schlafen (nö, ich sitze sonst nicht nachts um 3 Uhr am PC).

P.S. Den Zettel mit dem Fehlercodes habe ich aufgehoben, falls die hilfreich sind kann ich die nachleifern.

Beste Antwort im Thema

So, nach insgesamt 7 Werkstattbesuchen fährt der Wagen nun wieder normal (der Wagen stand insgesamt 21 Tage bei Renault).

Das Spühlen der Hochdruckpumpe hat nichts gebracht, die werkstatt meinte (wie immer) der Fehler sei jetzt weg, hielt aber genau 2 Tage bis der Fehler erneut kam.

Anfang Januar hat man sich dann entschieden, das zu machen, was ich seit Junli wollte, man hat die Hochdruckpumpe getauscht. Nach längerer Diskussion erfolgte dies auf Garantie, da ich der Fehler bereits 4 Monate vor Ablauf der Garantie gemeldet wurde.

Seit die Pumpe getausch wurde fährt der Wagen absolut problemlos.

An der Dieselpest zweifel ich nach wie vor, Renault meint zudem, dass eine Reinigung der Spritführenden Systeme nicht notwendig sei, denn die Dieselpest wäre durch das Additiv getötet und für evtl. Verunreinigungen gäbe es ja den Kraftstofffilter.

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So, nach insgesamt 7 Werkstattbesuchen fährt der Wagen nun wieder normal (der Wagen stand insgesamt 21 Tage bei Renault).

Das Spühlen der Hochdruckpumpe hat nichts gebracht, die werkstatt meinte (wie immer) der Fehler sei jetzt weg, hielt aber genau 2 Tage bis der Fehler erneut kam.

Anfang Januar hat man sich dann entschieden, das zu machen, was ich seit Junli wollte, man hat die Hochdruckpumpe getauscht. Nach längerer Diskussion erfolgte dies auf Garantie, da ich der Fehler bereits 4 Monate vor Ablauf der Garantie gemeldet wurde.

Seit die Pumpe getausch wurde fährt der Wagen absolut problemlos.

An der Dieselpest zweifel ich nach wie vor, Renault meint zudem, dass eine Reinigung der Spritführenden Systeme nicht notwendig sei, denn die Dieselpest wäre durch das Additiv getötet und für evtl. Verunreinigungen gäbe es ja den Kraftstofffilter.

Vielen Dank für das Update!

Hallo Leute
wir haben ein kleines Problem mit unserem Scenic.
Hier erstmal die Daten: Renault Scenic Modell JZ14, Erstzulassung 30.05.2012 1.5 CDI
Der Scenic ist seit drei Monaten in unserem Besitz, unser Problem : seit mehreren Wochen, immer wenn die Aussentemperatur im minus Bereich ca. - 10° ist, läuft der Motor die ersten 5 - 10 Minuten unrund.
Als wenn er jederzeit absterben würde, kenne ich aus anderen Zeiten wenn der Motor nur auf drei Zylindern laufen würde. Der freundliche Händler hat bisher noch nichts gefunden, da der Fehler bei Ihm noch nicht aufgetreten ist. Wenn der Motor dann warm gelaufen ist, tritt der Fehler an dem Tag auch nicht wieder auf.
Das Fahrzeug hat jetzt ca. 60 000 km runter und wir haben den Verdacht, das eventuell der Kraftstofffilter gewechselt werden könnte.
Dazu habe ich dann noch eine Frage: muss man die gesamte Frontpartie abbauen? Der Filter sitzt in Fahrtrichtung rechts neben dem Behälter für die Scheibenwaschanlage.
Kann mir jemand helfen und ein paar Tipps geben?

Danke erstmal für jede Hilfe

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

Das funktioniert über den Radkasten. Der Filter wird alle 60K gewechselt. Ist der Wagen regelmäßig zur Inspektion? Unrunder Lauf ist bei kaltem Motor eher ein Zeichen von Vorglühproblemen.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

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Hallo Rundmc,
bisher war das Fahrzeug regelmäßig zur Inspektion. Auf Nachfrage beim Händler, wurde der Filter noch nicht gewechselt. Ich muß zum unrunden Lauf vielleicht noch etwas ausführlicher werden. Nach dem starten, ohne Probleme, läuft der Motor die ersten ca. zwei Minuten rund, danach kommt erst der unrunde Lauf, aber auch nur 5 - 10 Minuten. Danach läuft der Motor ganz normal ohne Probleme. Ich denke, wenn es Vorglühprobleme gibt, sollten diese doch im System gespeichert sein, oder ?
Aber Danke für Deine schnelle Antwort.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

Vorglühtrallala glaube ich auch nicht.
Kraftstofffilter würde ich rein zwecks des Ausschließens wechseln. Dabei habe ich eher Kondeswasser als Dreck im Hinterkopf.
Lufttemperatur- oder Kühlwassertemperatursensor fallen mir spontan ein. Bin mit den Dieseln aber nicht ganz so vertraut.
Es gibt eine Lehrlauferhöhung, die bei eingeschalteten Klimakompressor zum Tragen kommt. Da kann es auch schon mal zu Problemen führen, weiß aber auch nicht wie das bei den Dieseln ist. Habe mit meinem Benziner genug zu tun... :-(

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

Hallo Leute,
hatte die letzten 24 Stunden keine Probleme mit dem Lauf des Motors, aber so kalt war es ja auch nicht mehr.
Ich würde ja den Kraftstofffilter noch wechseln, da er aber ziemlich eingebaut ist, ist meine Frage ob ich die Frontschürze und den Scheinwerfer ausbauen muß oder ob das so ohne Fingerbrechen auch funktioniert.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

Wenn ich "rundmc" richtig verstehe, musst Du das Platikradhaus, auch "Innenkotflügel" genannt, ausbauen.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

Jetzt bin ich etwas irritiert. Ich schau mir das ganze am Samstag nochmal an. Vielleicht reicht es ja wenn ich den Kotflügel abbaue. Vielleicht habe ich Euch auch nur falsch verstanden, Oder meint Ihr, Rad ab, Kotflügelinnenverkleidung ab und dann komme ich bequem ran? Daran habe ich noch gar nicht gedacht.
Danke !!

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

Hey!!!!!
Dann google doch mal was ein Innenkotflügel ist! Das kostet weniger als eine Minute!

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

Cool, das mache ich gleich!!

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

Hallo Rundmc,

Deine Info zwecks wechseln des Kraftstofffilters war super.
Der komplette Wechsel dauerte max. 30 Minuten.
Ob damit unser Problem mit dem unrunden Lauf des Motors gelöst wurde, ist derzeit nicht zu überprüfen.
Anstieg der Temperaturen.

Danke auch an Cementario 2, habe mich kundig getan, als Ersatzteil wird es Verkleidung für den Radkasten genannt.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

OK,
Ich denke, dass es nicht der Kraftstoffilter sein wird, aber alleine zwecks Ausschluß und "gutem Gefühl", hast Du dir einen Gefallen getan. Der Ansatz ist gut.

Wenn Du Dein Fahrzeug mit Daten in die Signatur schreibst, kann man immer weiter durchlesen ;-)

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Kraftstofffilter wechseln' überführt.]

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