Diesel FAQ
So jetzt habe ich meine Sicht zum Diesel in Form einer Diesel FAQ zusammen geschrieben: http://dmot.at/diesel_faq.html
Kann sein dass meine etwas Benziner freundliche Sichtweise ein wenig zum Ausdruck kommt.
Aber konstruktive Kritik nehme ich ja auch gerne zur Kenntnis.
Grüße
gla
Beste Antwort im Thema
Zu 70% Quatsch und extrem subjektiv, trotzdem Danke für die Mühe.
597 Antworten
Zitat:
@Luke1973 schrieb am 20. November 2017 um 12:58:39 Uhr:
Wenn ich mir das Diagramm anschaue, dann denke ich in absoluten Zahlen und nicht im Bezug auf die Nenndrehzahl. Und hier zeigt das Diagramm eindeutig, dass der Diesel das Duell in weiten Drehzahlbereichen (die zwar nicht dran stehen, die man sich aber in etwa denken kann) gewinnt.
Wieso klammerst du diese absolut richtige Sichtweise aus? Weil sie dir nicht in den Kram passt?
Was ist so verwunderlich daran, das ein Motor der bei 50% seiner Nenndrehzahl mehr Leistung bringt, als ein gleich starker Motor der am gleichen Punkt nur 30% seiner Nenndrehzahl hat?
Du kannst sogar noch mit absoluten Zahlen argumentieren, das dein Diesel bei 2000U/min 400Nm stemmt, der Benziner aber nur 300Nm. Nichts dagegen.
Was du aber nicht wegargumentieren kannst, ist die Tatsache, das der Diesel bei Nenndrehzahl (~4000U/min) nicht jene Geschwindigkeit erreicht, wie ein Benziner im gleichen Gang bei Nenndrehzahl (~6000U/min). Beim Diesel sind's immer um die 15-20% weniger. Und genau das ist der von dir groß postulierte "Dieselvorteil". Im technischen Sinne ist er nicht vorhanden. Praktisch ja, wird aber mit einer geringeren Gangreichweite erkauft. Das ist alles, aber nicht weil der Diesel sooo bullig von unten raus ist.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 20. November 2017 um 14:37:38 Uhr:
Zitat:
@Luke1973 schrieb am 20. November 2017 um 12:58:39 Uhr:
Wenn ich mir das Diagramm anschaue, dann denke ich in absoluten Zahlen und nicht im Bezug auf die Nenndrehzahl. Und hier zeigt das Diagramm eindeutig, dass der Diesel das Duell in weiten Drehzahlbereichen (die zwar nicht dran stehen, die man sich aber in etwa denken kann) gewinnt.Wieso klammerst du diese absolut richtige Sichtweise aus? Weil sie dir nicht in den Kram passt?
Ganz einfach: Ich habe von dieser Sichtweise noch nie gehört und es ist auch nicht das was jemand meint wenn er den berühmten Satz sagt: "Der Diesel geht von unten raus besser.".
Zitat:
Was ist so verwunderlich daran, das ein Motor der bei 50% seiner Nenndrehzahl mehr Leistung bringt, als ein gleich starker Motor der am gleichen Punkt nur 30% seiner Nenndrehzahl hat?
Nichts. Ist aber uninteressant.
Zitat:
Du kannst sogar noch mit absoluten Zahlen argumentieren, das dein Diesel bei 2000U/min 400Nm stemmt, der Benziner aber nur 300Nm. Nichts dagegen.
Wie nett von Dir.
Zitat:
Was du aber nicht wegargumentieren kannst, ist die Tatsache, das der Diesel bei Nenndrehzahl (~4000U/min) nicht jene Geschwindigkeit erreicht, wie ein Benziner im gleichen Gang bei Nenndrehzahl (~6000U/min).
Hab ich auch nie versucht. War auch noch nie das Thema am Stammtisch. Willst Du das nicht verstehen? Selbst die spärlichen 4000 U/min sieht mein Diesel nie. Braucht er auch nicht. Es geht nicht darum, wer unter Aufbietung aller Kräfte schneller fahren kann. Ich habe ja schon 1000x gesagt, dass der Benziner zum Rennen fahren der bessere Antrieb ist. Das ist aber nicht mein Eisatzgebiet.
Zitat:
Beim Diesel sind's immer um die 15-20% weniger. Und genau das ist der von dir groß postulierte "Dieselvorteil". Im technischen Sinne ist er nicht vorhanden. Praktisch ja, wird aber mit einer geringeren Gangreichweite erkauft. Das ist alles, aber nicht weil der Diesel sooo bullig von unten raus ist.
Doch, er ist im technischen Sinne absolut vorhanden. Nämlich wenn ich im Diagramm bei einer bestimmten Drehzahl im gleichen Gang einfach die Kurven vergleiche. Und da liegt der Diesel eben oft über dem Benziner. Das heißt doch ganz klar, dass "der Diesel sooo bullig von unten raus ist". Dass die Gangreichweite kleiner ist, ist klar. Hat nie jemand was anderes behauptet.
Mal ehrlich, wenn Ihr bei der nächsten Diskussion gleich am Anfang den Leuten sagen würder, dass Ihr mit niedrigen Drehzahlen immer meint: "Niedrig in Relation zur Nenndrehzahl", dann wird die Dieselbummsdiskussion in Zukunft nach drei Posts enden.
Denn dann war das alles nur ein großes Missverständnis.
Ich glaube Euch aber nicht ganz, dass Ihr das immer schon so gesehsen habt.
Also dann können wir es ja beenden. Der Diesel geht von unter raus besser, aber nur wenn man "unten" in absoluten Drehzahlen definiert und nicht in Realtion zur Nenndrehzahl.
Na ja, Rael_Imperial arbeitet in der Motorentwicklung, Gary_K mit Gasturbinen, ich komme aus der Elektronikentwicklung von Dieselmotoren, wie meinst du denn das Techniker das sehen?
Du kannst es sehen wie du willst, aber das was da bei dir so zieht, ist nur die kürzere Übersetzung des Dieselmotors gegenüber dem Benziner, spricht der Grund ist die Getriebeübersetzung nicht die Technologie "Dieselmotor". Einen Benziner kann man auch kürzer übersetzen, dann läuft er untenraus auch besser.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 20. November 2017 um 14:56:58 Uhr:
Na ja, Rael_Imperial arbeitet in der Motorentwicklung, Gary_K mit Gasturbinen, ich komme aus der Elektronikentwicklung von Dieselmotoren, wie meinst du denn das Techniker das sehen?Du kannst es sehen wie du willst, aber das was da bei dir so zieht, ist nur die kürzere Übersetzung des Dieselmotors gegenüber dem Benziner, spricht der Grund ist die Getriebeübersetzung nicht die Technologie "Dieselmotor". Einen Benziner kann man auch kürzer übersetzen, dann läuft er untenraus auch besser.
Grüße,
Zeph
Gut, vielleicht ist das das Problem. Es sollte Euch aber dann auch klar sein, dass niemand (außer Motorenentwicklern) das so versteht. Wenn einer am Stammtsich sagt:"Der Diesel geht besser von unten raus", dann meint er damit bei absolut niedrigen Drehzahlen und nicht bei im Verhältnis zur Nenndrehzahl niedrigen Drehzahlen.
Der Sinn erschließt sich mir zwar immer noch nicht, da mir wenn mich 3000U/min schon nerven mir herzlich egal ist, ob der Motor auch bis 10.000 drehen kann.
Und was Du da schreibst ist trotz allem falsch. Du kannst nicht schreiben "die kürzere Übersetzung des Dieselmotors". Er ist länger übersetzt. Gleiches Getriebe, längere Gesamtübersetzung. Bei gleicher Drehzahl im gleichen Gang fährt der Diesel schneller.
Bei zwei Radfahrern auf identischen Rädern kann ich doch auch nicht sagen: Das eine Rad ist kürzer übersetzt als das andere nur weil Heinz schneller strampeln kann als Peter.
P.S.: Ich bin zwar nur Bauingenieur, aber auch im konstruktiven Ingenieurbau dreht es sich hauptsächlich um Momente. 😉
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Zitat:
@Luke1973 schrieb am 20. November 2017 um 16:19:15 Uhr:
Der Sinn erschließt sich mir zwar immer noch nicht, da mir wenn mich 3000U/min schon nerven mir herzlich egal ist, ob der Motor auch bis 10.000 drehen kann.
Kann ich nachvollziehen, ein Diesel mit 3000U/min ist eine Nervensäge. Einen (guten) Benziner hört und spürt man da noch nicht wirklich. So ist's zumindest bei meinem Subaru (und nein, ich habe keinen Gehörschaden). Das "Hören" geht dann aber relativ schnell, ab 3500 hört man ihn, bei 4000 deutlich, ab 4500 ist er richtig laut.
Zitat:
@Luke1973 schrieb am 20. November 2017 um 16:19:15 Uhr:
Und was Du da schreibst ist trotz allem falsch. Du kannst nicht schreiben "die kürzere Übersetzung des Dieselmotors". Er ist länger übersetzt. Gleiches Getriebe, längere Gesamtübersetzung. Bei gleicher Drehzahl im gleichen Gang fährt der Diesel schneller.
Bezogen auf sein Drehmoment- und Drehvermögen ist er im Vergleich zum Benziner kurz übersetzt. Absolut gesehen natürlich länger, dreht ja nur 4500U/min. Aber das was du Seiten zuvor als "Trotz der längeren Übersetzung überkompensiert der Diesel diese und sorgt für bessere Beschleunigung von unten raus..." ist nicht mehr und nicht weniger, als eben dieser kleine aber feine Unterschied in der Getriebeauslegung, die sich erst in der Gangreichweite, bzw. in der relativen Betrachtung offenbart.
Falsch ist diese Sichtweise nicht, nur sehr technisch, für den Stammtisch völlig untauglich und vorallem für den Dieselmotor entzaubernd. Sie widerspricht auch nicht den Fakten, die hier diskutiert werden, der 335xd ist etwas schneller als der 335xi. Aber diese Phänomene lassen sich eben immer auf diese relativ gesehene um einen Hauch kürzere Übersetzung des Diesels zurückführen.
Grüße,
Zeph
Zitat:
@Luke1973 schrieb am 20. November 2017 um 12:58:39 Uhr:
Wenn ich mir das Diagramm anschaue, dann denke ich in absoluten Zahlen und nicht im Bezug auf die Nenndrehzahl. Und hier zeigt das Diagramm eindeutig, dass der Diesel das Duell in weiten Drehzahlbereichen (die zwar nicht dran stehen, die man sich aber in etwa denken kann) gewinnt.
Wenn du nur in absoluten Zahlen denkst und nicht auf Nenndrehzahl bezogen, dann kannst du ja gleich die gleiche Übersetzung verwenden.
Dann übsetzt du den 5. Gang beim Benziner bei Nenndrehzahl (6000 U/min) auf 180 km/h und beim Diesel hast du dann im 5. Gang (4000 U/min) 120 km/h.
Sehr sinnvoll.
Oder sagen wir im 3. Gang beim Benziner 120 km/h beim Diesel 80 km/h. Dann hast du den absoluten Vergleich. Wenn du das für sinnvoll hälst.
In dem von mir verlinkten Diagramm entspricht der 3. Gang des Benziners schon fast den dem 4. Gang des Diesels. Da weist du dann woher das Drehmoment kommt. Der 3. Gang des Benziners entspricht fast dem 4. Gang des Diesels.
Wenn du später das Moment in der Bautechnik ansprichst, ich nehme an du meinst das Biegemoment, so läßt sich das ganz gut als Analogie verwenden.
Auflager auf beiden Seiten, Kraft wirkt nicht in der Mitte.
Fa.a = M = Fb.b
Kann man sich auch als Auflager in der Mitte vorstellen mit unterschiedlichen Hebel auf beiden Seiten.
Wenn du nur die Kräfte allein vergleichst so sagt das über die Wirkung gar nichts solange du nicht die Hebelarme auch kennst.
Analog verhält es sich bei der Leistung.
Mm.omegam = P = Mr.omegar
Motorseite..............Radseite
Hier ignoirierst du aber die unterschiedliche Winkelgeschwindigkeit.
Zitat:
@Luke1973 schrieb am 20. November 2017 um 16:19:15 Uhr:
Wenn einer am Stammtsich sagt:"Der Diesel geht besser von unten raus", dann meint er damit bei absolut niedrigen Drehzahlen und nicht bei im Verhältnis zur Nenndrehzahl niedrigen Drehzahlen.
Ich würde gerne anbieten, ein Beschleunigungsduell zu fahren - Audi 3l V6 mit 900 RPM im höchsten Gang gegen den 3l TDI bei ebenfalls 900 RPM. Ich kenne das Ergebnis. Es gibt einen relativ schmalen Bereich wo der Diesel richtig gut geht und das ist nachdem der Turbo eingesetzt hat und bevor dich der Zündverzug in den Hintern beißt. Was davon mit Euro-6C und RDE Fahrzyklen künftig noch übrigbleibt - warten wir es ab. Bis Euro-6 a und b hat schließlich keiner hingesehen was außerhalb des NEFZ emittiert wird. Da kann man leicht Moment gegen Emissionen tauschen.
Zitat:
Der Sinn erschließt sich mir zwar immer noch nicht, da mir wenn mich 3000U/min schon nerven mir herzlich egal ist, ob der Motor auch bis 10.000 drehen kann.
Du solltest nie Motorrad fahren. Drehzahl ist immer relativ. Man kann auch einen Otto bauen, der bei 4000 RPM bereits Späne kotzt (Hub hoch auf etwa 150 mm). Macht nur so gar keinen Sinn.
Zitat:
P.S.: Ich bin zwar nur Bauingenieur, aber auch im konstruktiven Ingenieurbau dreht es sich hauptsächlich um Momente. 😉
Drei Ingenieure sind sich einig, dass Gott einer der Ihren ist. Nur die Fachrichtung ist strittig. Der Maschinenbauer behauptet Gott müsse ein solcher gewesen sein. Man denke nur an die Konstruktion der Gelenke, Verbindungen des Skeletts usw. Der Elektroingenieur besteht darauf, dass Gott ein Elektrotechniker war. Man brauche schließlich nur an die Gehirnströme und das Nervensystem zu denken, die den menschlichen Kürper erst funktionieren lassen. Der Dritte vertritt die Meinung, dass Gott ein Bauingenieur war: Nur ein Bauingenieur kann auf den Gedanken kommen, die Abwasserleitung mitten durch ein Vergnügungszentrum zu legen.
Soviel zu Bauingenieuren.
Zitat:
@GaryK schrieb am 20. November 2017 um 23:16:36 Uhr:
Ich würde gerne anbieten, ein Beschleunigungsduell zu fahren - Audi 3l V6 mit 900 RPM im höchsten Gang gegen den 3l TDI bei ebenfalls 900 RPM.
Ich habe heute angefangen, mal in meinem Messdaten-Archiv zu buddeln. Da kommt also evtl. noch etwas von mir ...
Zitat:
Ich kenne das Ergebnis.
Ich noch nicht, bin aber schon gespannt.
Also mich würde der Ausgang des Duells schon interessieren 😉. Der Turbodiesel kommt relativ schnell an einen Punkt, wo er schon gut drückt. Keine Ahnung um welchen 3.0D es sich hier handelt, aber da sollten doch ab spätestens 1500/min irgendwas um die 500Nm oder noch mehr anstehen. Und im höchsten Gang erreicht man ja quasi Stationärbetrieb - gut für den Turbo. Andererseits tut sich vermutlich bis 1500/min so gut wie gar nichts 😁. Dürfte interessant werden ob der Diesel das, was er anfangs verliert, in der Mitte wieder aufholen kann.
Ich selbst fahre aktuell einen 3.0D, und für das Fahrzeug ist dieser Motor vermutlich auch die richtige Wahl. Vorher war ich allerdings mit dem 2.8er Turbobenziner auch sehr zufrieden. Und auch die ganzen großen Sauger (BMW V8 und V12) meines Vaters waren schön zu bewegen 🙂. Hat alles seinen Reiz und seine Vor- und Nachteile. Aber auch wenn ich aktuell mit meinem Diesel echt zufrieden bin, wäre mein Wunschmotor im Nachfolger ein mittelgroßer Turbobenziner (Mercedes 3.5 V6 T). Nur den gibts im Bus nicht 🙁
Gruß
Jürgen
Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 21. November 2017 um 00:23:57 Uhr:
Ich noch nicht, bin aber schon gespannt.
Ich habs täglich gemacht, den fünften (höchsten) von etwa 40 km/h an zu nehmen. 1/3/5 war meine "normale" Schaltweise. Den vierten und zweiten gabs eigentlich nur beim Zurückschalten. Das ist der Bereich, wo die alten 3.0 TDIs (also bis 233 PS) mit den Ladern noch tief im Drehzahlloch gehangen haben, ohne echte Chance dort rauszukommen. Die neuen setzen etwas tiefer ein, aber AFAIk sind 1000 Touren auch für die zu wenig. Immerhin steigt die Laderleistung mit der Abgasmasse hoch drei an, also zwischen 1000 und 2000 haste beim Otto mal eben Faktor 8.
So "drehzahlarm" hat meine alte Saufziege übrigens nicht sparsam gemacht - aber immerhin wars ein Halbautomat. Außerhalb geschlossener Ortschaften der fünfte und gut ists. Das ist einer der wenigen Vorteile, wenn man einen Langhuber kurz übersetzt. "5+E" wie 25 Jahre zuvor mal bei VW angeboten (ok, da wars 4+E) wäre noch sinniger. Aber Anfang der 2000er spielte man noch in jedem Test "Durchzug 80 auf 120 im höchsten Gang" und dort half ein kurzes Getriebe. Auch wenns im Alltag nervig hoch dreht. Es half bei "Tests" in Autobild und Co, das zählte.
Zitat:
@GaryK schrieb am 21. November 2017 um 11:10:31 Uhr:
Ich habs täglich gemacht, den fünften (höchsten) von etwa 40 km/h an zu nehmen. 1/3/5 war meine "normale" Schaltweise. Den vierten und zweiten gabs eigentlich nur beim Zurückschalten. Das ist der Bereich, wo die alten 3.0 TDIs (also bis 233 PS) mit den Ladern noch tief im Drehzahlloch gehangen haben, ohne echte Chance dort rauszukommen. Die neuen setzen etwas tiefer ein, aber AFAIk sind 1000 Touren auch für die zu wenig. Immerhin steigt die Laderleistung mit der Abgasmasse hoch drei an, also zwischen 1000 und 2000 haste beim Otto mal eben Faktor 8.
Ich denke, bei den aktuelleren 3.0D geht auch unten schon ein bißchen was. Wenn mein 3.0D bei 1100/min rumbummelt, dann kommt auch da schon ein wahrnehmbarer Schub - der natürlich weit entfernt von "wow" ist und auf den man auch gut warten muss. In den niederen Gängen kann man das knicken weil nichtmal ansatzweise stationär, ab dem 3. Gang merkt man es dann aber. Der Motor soll aber angeblich auch schon bei 1400/min sein max. Drehmoment haben.
Durch den Wandler ist es allerdings schwierig, dies tatsächlich festzunageln. Habe das Gefühl, daß der bei so niedrigen Drehzahlen die WÜK doch ein klein wenig aufmacht und sich somit 100-200 Umdrehungen holt, die das Ganze dann irgendwie "retten" 😁
Gruß
Jürgen
P=M*n , mehr ist dazu nicht zu sagen. Lustiger FAQ, schön dich hier zu treffen Gary.
Und ich muss Gary beipflichten. Sobald der Ladedruck des Diesels anliegt und somit das Drehmoment und daraus ergebend die Leistung, geht der Diesel nach vorne. Allerdings fällt in den häufigsten Fällen das Drehmoment sofort wieder ab 3000 bis spätestens 3500 1/s wieder übermäßig stark ab.
Sind die beiden Fahrzeuge, Diesel und Benziner mit gleichen Voraussetzungen angetreten (Beide Turboaufgeladen und beide Fahrzeuge so übersetzt, dass die selbe Geschwindigkeit beim selben prozentualen Anteil der Nenndrehzahl anliegt), so relativiert sich der Drehmomentvorteil und der Diesel ist sogar noch unter Umständen langsamer.
Der Diesel fühlt sich dann nurnoch kraftvoll an und damit hat's sich.
Dieses Szenario dürfte relativ nah an eine "Höchste-Gang-Beschleunigung" rankommen.
Ich mein, ich sehe es ja selbst. Mein ehemaliger B7 Saugbenziner hatte 131PS und fuhr bequem Tacho 220. Mein Golf 6 TDI hat 165PS und kämpf sich ab 200 den hinter Wund bis Tacho 220. (Lassen wir die Tachoabweichung bitte außer acht) Es liegt obenrum einfach nicht mehr genug Drehmoment an, um Leistung zu generieren, obwohl mein Golf meinem B7 mit Leichtigkeit bis dahin davonfahren würde.
Freue mich schon auf die Beiträge zu diesem Thema hier, zumal ich mich sehr dafür interessiere.
Viele Grüße
Zitat:
Ich mein, ich sehe es ja selbst. Mein ehemaliger B7 Saugbenziner hatte 131PS und fuhr bequem Tacho 220. Mein Golf 6 TDI hat 165PS und kämpf sich ab 200 den hinter Wund bis Tacho 220. (Lassen wir die Tachoabweichung bitte außer acht) Es liegt obenrum einfach nicht mehr genug Drehmoment an, um Leistung zu generieren, obwohl mein Golf meinem B7 mit Leichtigkeit bis dahin davonfahren würde.
Wobei das bei mir schon Fragen aufwirft. Wenn nicht komplett was schief läuft, dann sollte die Vmax ungefähr im Bereich des Nennleistungspunktes erreicht werden.
Eine Erklärung könnte die Leistungssteigerung Deines Golf TDI sein (muss ja nen Chip haben, denn 165PS gabs da nie in Serie). Je nach dem, was die Lader obenraus so abkönnen, wird nur massiv Drehmoment in der Mitte aufgebaut und obenraus kommt kaum was dazu. Daraus resultiert eine Verschiebung des Nennleistungspunktes zu tieferen Drehzahlen. Kann theoretisch sein, daß Dein Golf die 165PS nun schon bei niedrigeren Drehzahlen und somit bei niedrigeren Geschwindigkeiten stemmt und ganz obenraus kaum mehr da ist als im Serienzustand. Bei meinem Vectra OPC war das nämlich genauso. In der Mitte konnte man das Teil von 370Nm auf 550Nm aufmachen - doch die Nennleistung stieg fast unmerklich von 280PS auf 295PS. Zwischen 3000 und 5000 ging das Teil wie Hölle, aber ab 5500/min war mit und ohne Chip fast identisch 😁
Ne andere Erklärung wäre irgend eine Unstimmigkeit bzw. ein Defekt, der Dir obenraus Leistung klaut. Aber nur weil der Golf ein Diesel ist, kann der obenraus auf gar keinen Fall so viel schlechter laufen als der Benziner - zumal zumindest auf dem Papier 35PS zu Gunsten des Diesels dazwischenliegen.
Gruss
Jürgen
edit:
Die 165PS beziehen sich aber nicht auf den 1.6 TDI in Deiner Signatur oder? 😰
Zitat:
@Caravan16V schrieb am 21. November 2017 um 12:41:48 Uhr:
Zitat:
Ich mein, ich sehe es ja selbst. Mein ehemaliger B7 Saugbenziner hatte 131PS und fuhr bequem Tacho 220. Mein Golf 6 TDI hat 165PS und kämpf sich ab 200 den hinter Wund bis Tacho 220. (Lassen wir die Tachoabweichung bitte außer acht) Es liegt obenrum einfach nicht mehr genug Drehmoment an, um Leistung zu generieren, obwohl mein Golf meinem B7 mit Leichtigkeit bis dahin davonfahren würde.
Wobei das bei mir schon Fragen aufwirft. Wenn nicht komplett was schief läuft, dann sollte die Vmax ungefähr im Bereich des Nennleistungspunktes erreicht werden.
Eine Erklärung könnte die Leistungssteigerung Deines Golf TDI sein (muss ja nen Chip haben, denn 165PS gabs da nie in Serie). Je nach dem, was die Lader obenraus so abkönnen, wird nur massiv Drehmoment in der Mitte aufgebaut und obenraus kommt kaum was dazu. Daraus resultiert eine Verschiebung des Nennleistungspunktes zu tieferen Drehzahlen. Kann theoretisch sein, daß Dein Golf die 165PS nun schon bei niedrigeren Drehzahlen und somit bei niedrigeren Geschwindigkeiten stemmt und ganz obenraus kaum mehr da ist als im Serienzustand. Bei meinem Vectra OPC war das nämlich genauso. In der Mitte konnte man das Teil von 370Nm auf 550Nm aufmachen - doch die Nennleistung stieg fast unmerklich von 280PS auf 295PS. Zwischen 3000 und 5000 ging das Teil wie Hölle, aber ab 5500/min war mit und ohne Chip fast identisch 😁
Ne andere Erklärung wäre irgend eine Unstimmigkeit bzw. ein Defekt, der Dir obenraus Leistung klaut. Aber nur weil der Golf ein Diesel ist, kann der obenraus auf gar keinen Fall so viel schlechter laufen als der Benziner - zumal zumindest auf dem Papier 35PS zu Gunsten des Diesels dazwischenliegen.
Gruss
Jürgenedit:
Die 165PS beziehen sich aber nicht auf den 1.6 TDI in Deiner Signatur oder? 😰
Doch, die beziehen sich auf meinen 1.6 TDI 🙂
Ja, der Serienlader ist noch verbaut und bis 4200 liegt noch einigermaßen Ladedruck an. Ab da ist die Pumpgrenze erreicht und er baut nicht mehr genug Ladedruck auf und die Leistung fällt rapide ab. Da macht es einfach keinen Sinn mehr, weiter zu drehen.
Gefühlt liegt die maximale Leistung bei 4000upm an. Fällt aber rapide ab. Mein 1.6 TDI ist nicht der einzige Diesel, bei dem ich diese Charakteristik feststellen konnte.
Und wie Gary so schön schrieb, meinen B7 bin ich auch in den Gängen 1, 3 und 5 gefahren.
Die pMax liegt bei den meisten Benziner, einfach relativ gesehen viel weiter oben im Drehzahlband an und bricht auch nicht so brachial zusammen. 370NM auf 550NM ist schon gewaltig! Das Verhältnis von Drehmoment zu Leistung liest sich wie bei einem Diesel, wenn ich nicht wüsste, dass der OPC ein Benziner wäre. Wow!
Übrigens schreibst du ja auch, dass der Turbodiesel relativ schnell an einen Punkt kommt, wo er schön drückt. Ich würde das nicht auf das Motorenkonzept schieben, sondern eher auf die kürzere Übersetzung des Diesels. So ein Diesel mit langem Getriebe muss sich echt bescheiden fahren. Man muss verdammt oft rühren, um ihn bei ladedruck zu halten.