Diesel Fahrverbot
Meldung aus unserer heutigen Ausgabe der "Westfälischen Rundschau":
"In NRW drohen Diesel-Fahrverbote"
Dann wird weiter ausgeführt, teils sinngemäß zitiert:
"Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat in einem Prozess gegen die Bezirksregierung (Düss.) gestern ein Urteil gesprochen: Der Luftreinhalteplan (für Düss) müsse schnellstmöglich überarbeitet werden, damit spätestens ab 2018 überall im Stadtgebiet der Grenzwert für das gefährliche Stickstoffdioxid (NO2) eingehalten werden kann".
"Das Gericht forderte "kreative Lösungen", das könnte zum Beispiel ein generelles Diesel-Fahrverbot sein. Der Kläger ist der Umververband "DUH" - Deut. Umwelt-Hilfe. Und der hat gleichzeitig gleichartige Klagen gegen Aachen, Essen, Gelsenkirchen, Bonn und Köln eingereicht. In München und Darmstadt hätten solche Klagen bereits ebenfalls Erfolg gehabt."
Na prima, generelles Fahrverbot für Diesel-PKWs. Wenn schon die Politiker die blaue Plakette nicht durchsetzen wollen, sollen es jetzt die Kommunen richten.
Da freut sich ja auch die Bechsteinfledermaus, für welche sich die DUH ebenfalls engagiert.
Grüße, lippe1audi
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@MvM schrieb am 14. Februar 2019 um 20:20:20 Uhr:
Brauchst du aber nicht recherchieren, da es nicht so aussagekräftig ist.
Habe ich natürlich trotzdem gemacht. 😉
Verdienen die 2,1 % Anstieg beim Diesel gegenüber dem Vorjahresmonat nicht eher die Bezeichnung "gering" oder "mickrig"? Wenn das schon "rasant" sein soll, wie ist dann erst der Zuwachs von 66,4 Prozent bei den Hybridautos zu nennen?
Quelle: Autozeitung, 05.02.2019
683 Antworten
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 8. Februar 2019 um 20:37:51 Uhr:
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 20:17:44 Uhr:
Da sind sich die Fachleute entgegen Deiner Behauptung absolut nicht einig oder sind die Wissenschaftler in den USA alle zu blöd?
Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass Grenzwerte auch willkürlich aus politischer Abwägung entstehen? Wissenschaftler des Fachgebiets setzen sich für einen niedrigeren Grenzwert ein, darin sind sie sich einig. Einigkeit unter Wissenschaftlern meint übrigens immer weitgehende Einigkeit, keine absolute, da es in jeder Sparte stets ein paar Blindgänger gibt, mit denen man leben muss. Das ist auch bei den Gesundheitsgefahren durch Nikotin so und auch beim menschengemachten Klimawandel.
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 8. Februar 2019 um 20:37:51 Uhr:
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 20:17:44 Uhr:
Dort sind die Grenzwerte deutlich höher als bei uns.
Aber nur beim NO2. Beim Feinstaub (PM2.5) liegt der Grenzwert in den USA bei 12 µg/m³, also um mehr als das Doppelte schärfer als bei uns. Deswegen kann man sich dort auch einen höheren NO2-Grenzwert "leisten", da beide Schadstoffe in enger Beziehung zueinander stehen.Und sind die Schweizer Wissenschaftler alle zu blöd? Dort herrscht ein NO2-Wert von 30 µg/m³, also niedriger als bei uns. Wie gesagt, Grenzwerte sind willkürlich und politisch gezogen. Allerdings spielen Empfehlungen der Wissenschaftler dabei eine wichtige Rolle.
Falls Dich internationale Studien zu NO2 interesserien, so empfehle ich Dir ein Blick in dieses Dokument:
Integrated Science Assessment for Oxides of Nitrogen – Health Criteria
Dahinter steckt eine Zusammenfassung des Standes der Wissenschaft zu NO2 vom Januar 2016, veröffentlicht von der US-Umweltbehörde. Du wirst also schnell damit durch sein, denn es sind nur 1148 Seiten als PDF. Zur Vertiefung steht aber am Ende ein langes Literaturverzeichnis.
Wenn wir über Feinstaub reden, dann geraten auch Fahrräder in den Fokus, obwohl die doch gerne mit Vorbildcharakter versehen werden. Auch in U-Bahnen oder Strassenbahnen ist die Belastung teilweise viel zu hoch. Wollen wir den ÖPNV gleich noch mit verteufeln? In Städten mit Schiffsverkehr ist es besonders absurd, den Autos die Alleinschuld in die Schuhe zu schieben. Reden müssen wir dringend auch über das weitaus schädlichere Fliegen. Der DUH-Chef Resch ist z.B. Vielflieger. Wie lässt sich das mit seinem Anspruch in Einklang bringen?
Wir sehen doch anhand unserer Beispiele, dass es - wie Du richtig sagst - eher um politische Grenzwerte geht. Wenn es aber so unterschiedliche Interpretationen gerade in dem Bereich unserer Grenzwerte gibt, sind für mich drastische Maßnahmen wie Fahrverbote schlicht nicht verhältnismäßig. Wir brauchen sinnvolle Gesamtkonzepte, um Innenstädte Schritt für Schritt zu verbessern. Dafür brauchen wir Politiker mit Rückgrad und eine Industrie, die auch ohne ständigen Zwang erkennt, dass besonders saubere Verkehrsmittel ein Verkaufsargument sind und kein Ballast. Vor allem aber müssen wir dahin kommen, den Großteil der Bevölkerung mit durchdachten Konzepten hinter sich zu bringen und nicht mit Schreckensmeldungen, Verboten und Enteignungen zu verärgern und zu verunsichern.
Die 1148 Seiten werden ich wohl eher nicht lesen. Auch bei diesem Thema darf man die Menschen nicht einfach mit Papier erschlagen, sondern man muss sich die Mühe machen, gesicherte Erkenntnisse nachvollziehbar zu vermitteln. Wissenschaftler scheinen aber kein Gespür dafür zu haben, dass ihre Ergebnisse nicht halb so viel wert sind, wenn sie nicht einigermaßen transparent vermittelt werden können.
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 08. Feb. 2019 um 20:58:38 Uhr:
Die 1148 Seiten werden ich wohl eher nicht lesen. Auch bei diesem Thema darf man die Menschen nicht einfach mit Papier erschlagen, sondern man muss sich die Mühe machen, gesicherte Erkenntnisse nachvollziehbar zu vermitteln. Wissenschaftler scheinen aber kein Gespür dafür zu haben, dass ihre Ergebnisse nicht halb so viel wert sind, wenn sie nicht einigermaßen transparent vermittelt werden können.
Was jetzt? NO2 ist in jeder Konzentration schädlich, das ist die Zusammenfassung. Wers genauer wissen will oder gar nachvollziehbar haben will, der muss sich halt die 1150 Seiten reinziehen. Oder es eben ungelesen akzeptieren.
Alkohol ist übrigens auch in jeder Dosis giftig. Manche vertragen es aber besser als andere. Beim Alkohhol hat man selbst die Kontrolle darüber, wie viel man davon zu sich nimmt. Beim NO2 in der eigenen Straße dagegen nicht.
Zitat:
@Bahnfrei schrieb am 8. Februar 2019 um 22:04:02 Uhr:
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 08. Feb. 2019 um 20:58:38 Uhr:
Die 1148 Seiten werden ich wohl eher nicht lesen. Auch bei diesem Thema darf man die Menschen nicht einfach mit Papier erschlagen, sondern man muss sich die Mühe machen, gesicherte Erkenntnisse nachvollziehbar zu vermitteln. Wissenschaftler scheinen aber kein Gespür dafür zu haben, dass ihre Ergebnisse nicht halb so viel wert sind, wenn sie nicht einigermaßen transparent vermittelt werden können.
Was jetzt? NO2 ist in jeder Konzentration schädlich, das ist die Zusammenfassung. Wers genauer wissen will oder gar nachvollziehbar haben will, der muss sich halt die 1150 Seiten reinziehen. Oder es eben ungelesen akzeptieren.
Alkohol ist übrigens auch in jeder Dosis giftig. Manche vertragen es aber besser als andere. Beim Alkohhol hat man selbst die Kontrolle darüber, wie viel man davon zu sich nimmt. Beim NO2 in der eigenen Straße dagegen nicht.
Wie kommen die zahlreichen Lungenfachärzte, die täglich in der Praxis mit solchen Themen zu tun haben, dann zu einer teilweise deutlich anderen Auffassung? Ich kann es Dir sagen; sie gehen nicht ideologisch an das Thema heran, sondern rein praktisch.
Was ist denn Deine Schlussfolgerung? Schaffen wir den Großteil des Autoverkehrs ab? Verbieten wir Schiffsverkehr und Flugzeuge? Werden Fahrräder wegen der Feinstaubproblematik abgeschafft? Wie weit wollen wir gehen, um den Ideologen entgegen zu kommen?
Wie ich schon mehrfach schrieb, wird die Luft trotz des starken Verkehrs Jahr für Jahr besser. Wer noch Autos aus den 70er und 80er Jahren kennt, der dürfte heute schon längst nicht mehr leben. Die europaweit geltenden Grenzwerte für Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol und Blei werden inzwischen deutlich unterschritten. Stickoxid, Feinstaub und Ozon sind seit 25 Jahren kontinuierlich rückläufig und man kann hochrechnen, dass in wenigen Jahren auch die dafür sehr strengen Grenzwerte ohne jedes Fahrverbot eingehalten werden. Die Ideologen aber spielen dieses Thema hoch, als wenn wir langsam dem Erstickungstod entgegen gehen. Das ist eine Farce und geht an der Realität meilenweit vorbei.
Sicherlich ist es sinnvoll, den Individualverkehr mit intelligenten Konzepten Schritt für Schritt zurückzudrängen. Ganz sicher ist es der falsche Weg, die Menschen mit Verboten, Verordnungen und Enteignungen in die Ecke zu drängen. Alles abschaffen und verbieten zu wollen, was schädlich sein könnte, bedeutet eine komplette Abkehr von unserer Lebensart. Wer das will, wird vermutlich Nischen dafür finden. Diese Ideologie allen aufzwingen zu wollen, wird gnadenlos scheitern.
Ähnliche Themen
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 22:29:13 Uhr:
Wie kommen die zahlreichen Lungenfachärzte, die täglich in der Praxis mit solchen Themen zu tun haben, dann zu einer teilweise deutlich anderen Auffassung?
Die Frage lautet doch eher:
Haben sie recht? Sind ihre Gründe & Aussagen valide?
Dazu sagt der Schweizer Experte Nino Künzli einige klare Worte, die ich dir gerne nochmals verlinke:
https://www.deutschlandfunk.de/...-feinstaubgrenzwerte.676.de.html?...
Auch das ZDF hat hier die Kritik an der Kritik nochmal zusammengetragen:
https://www.zdf.de/.../...grenzwerte-zweifel-an-fachkompetenz-100.html
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 22:29:13 Uhr:
Ich kann es Dir sagen; sie gehen nicht ideologisch an das Thema heran, sondern rein praktisch.
Das ist Legendenbildung.
Fakt ist, dass sich keiner von ihnen je wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt hat (die Diskussion dazu hättest du übrigens auch einige Seiten vorher finden können, als das "Papier der 100 Fachärzte" frisch war).
Außerdem gelingt es selbst mir -als Laien- einige grobe Verdrehungen in deren Aussagen zu erkennen.
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 22:29:13 Uhr:
Wie ich schon mehrfach schrieb, wird die Luft trotz des starken Verkehrs Jahr für Jahr besser. Wer noch Autos aus den 70er und 80er Jahren kennt, der dürfte heute schon längst nicht mehr leben.
Copy & pastest du das jetzt in jeden Beitrag?
Dann bekommst du auch wieder dieselbe Antwort:
Ist halt seltsam, wenn diejenigen die Fortschritte loben, die offenkundig alles tun (und alles getan hätten), um sie zu unterbinden. Alles, was bisher beschlossen & umgesetzt wurde, wäre doch von der MotorTalk Community in weiten Teilen nur mit heftigster Schnappatmung begleitet worden.
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 22:29:13 Uhr:
Ganz sicher ist es der falsche Weg, die Menschen mit Verboten, Verordnungen und Enteignungen in die Ecke zu drängen. Alles abschaffen und verbieten zu wollen, was schädlich sein könnte, bedeutet eine komplette Abkehr von unserer Lebensart. Wer das will, wird vermutlich Nischen dafür finden. Diese Ideologie allen aufzwingen zu wollen, wird gnadenlos scheitern.
Wer hier immer noch von "Enteignungen" redet, ist auch nur ein Opfer der Autolobby, die es erfolgreich schafft, den Kunden einzureden, die Probleme mit den Dieseln lägen natürlich nicht beim Hersteller.
Das ist ja genau das Ziel, was leider auch Verkehrsminister Scheuer mit der Scheindebatte über Grenzwerte und Meßstationen verfolgt und nach Kräften unterstützt, um den Autobauern nicht weh zu tun und selber auch nicht mit tatsächlichen Konsequenzen in Verbindung gebracht zu werden.
Hier ein interessanter Text über Köhler, "die Wissenschaft" und die Debatte:
Zitat:
Die Stickoxid-Debatte zeigt, wie ein pensionierter Arzt eine ganze Forschungsdisziplin in die Defensive drängen, etablierte Erkenntnisse als unsicher erscheinen lassen und quasi über Nacht die deutsche Luftreinhaltepolitik ins Wanken bringen kann.
Das Erstaunliche daran: Dafür waren weder neue Studien nötig noch Forschungsergebnisse, es genügte ein zweiseitiges Papier. Darin vertrat der Pneumologe Dieter Köhler Ende Januar mit hundert Gleichgesinnten die These, es gebe "keine wissenschaftliche Begründung für die aktuellen Grenzwerte", und bestimmte damit tagelang die Schlagzeilen.
Zitat:
Dies wirft die Frage auf: Warum drang die Wissenschaft mit dieser Botschaft so wenig durch? Warum geriet eine ganze Fachdisziplin (die Epidemiologie) und eine gut beleumundete Großforschungsorganisation gegenüber dem Privatmann Köhler so ins Hintertreffen?
https://www.zeit.de/.../...nschaft-erkenntnisse-schadstoffe-gesundheit
Zitat:
@Bahnfrei schrieb am 8. Februar 2019 um 22:04:02 Uhr:
NO2 ist in jeder Konzentration schädlich, das ist die Zusammenfassung......
Wenn das die reine Lehre dieser Untersuchung sein soll, dann ist es schade um das Papier. Ein Feuerwerk an Worten, aber ein überflüssiges!😠
Zitat:
@Bahnfrei schrieb am 8. Februar 2019 um 22:04:02 Uhr:
...........Alkohol ist übrigens auch in jeder Dosis giftig.
Welch ein Schmarrn! Selbst Opium ist nicht in jeder Form giftig, sondern wird u.a. als Schmerzmittel in der Medizin verwendet.
Aber Ideologen ist kein "Argument" zu doof, um nicht doch zu versuchen.....
Soche Verwendung von Behauptungen bleibt ja auch nicht aus, wenn man anderen das Eigentum wegnehmen will und sie dann noch zu der Einsicht bringen möchte, dass dies "zu ihrem Besten" ist.😠
Ach - fast hätte ich es vergessen: das Leben ansich ist tödlich!
Grüße, lippe1audi
@lippe1audiZitat:
@lippe1audi schrieb am 9. Februar 2019 um 10:26:49 Uhr:
... wenn man anderen das Eigentum wegnehmen will ...
Kannst du das mal detaillierter ausführen?
Wer genau nimmt wem Eigentum weg?
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 22:29:13 Uhr:
Wie kommen die zahlreichen Lungenfachärzte, die täglich in der Praxis mit solchen Themen zu tun haben, dann zu einer teilweise deutlich anderen Auffassung? Ich kann es Dir sagen; sie gehen nicht ideologisch an das Thema heran, sondern rein praktisch.
Hast Du überhaupt mal gelesen, was die Lungenfachärzte dazu wirklich zu sagen haben? Die deutschen Verbände der Lungenärzte, nämlich die Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), der Bundesverband der Pneumologen (BdP) und die Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie (GPP), haben sich von dem kleinen Häuflein um Köhler distanziert. Sie haben dazu eindeutige Erklärungen herausgegeben.
Die nur 3 % der rund 4000 angeschriebenen Lungenärzte, die bei Köhler unterschrieben haben, sind eine vernachlässigbare Minderheit. Nahezu alle Lungenärzte, nämlich 97 % Prozent, haben sich eben nicht mit Köhler solidarisiert. Köhlers Überzeugungskraft ist bei Lungenärzten minimal. Viel schlechter hätte das Ergebnis für ihn nicht ausfallen können, es gab fast keine Resonanz.
Außerdem forschen Lungenärzte nicht zur Luftverschmutzung. Sie behandeln nur die Folgen, und das wissen Lungenärzte sehr wohl. Die meisten kennen aus der täglichen Praxis die Grenzen ihres Wissens. Deswegen wird Köhler von den Fachleuten auf dem Gebiet als Laie betrachtet, der sich weit überschätzt und Belege schuldig bleibt.
Zitat:
@reox schrieb am 9. Februar 2019 um 10:39:50 Uhr:
Wer genau nimmt wem Eigentum weg?
Das musst Du Dir vermutlich so wie mit der Einbahnstraße vorstellen.
Einbahnstraße = 50 % Enteignung
Fußgängerzone oder Fahrverbotszone = 100 % Enteignung
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 20:20:17 Uhr:
Mir würde schon reichen, mal eine oder zwei solcher Studien zu sehen. Es gibt schlichtweg keine, die diesen Grenzwert begründet.
Es gibt keine? Wenn man Dir ein fundiertes und ausführliches Papier der US-Umweltbehörde liefert, in dem Deine Behauptung ausführlichst widerlegt wird, dann kommt sowas als Antwort:
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 8. Februar 2019 um 20:58:38 Uhr:
Die 1148 Seiten werden ich wohl eher nicht lesen. Auch bei diesem Thema darf man die Menschen nicht einfach mit Papier erschlagen, sondern man muss sich die Mühe machen, gesicherte Erkenntnisse nachvollziehbar zu vermitteln.
.
Man muss sich auch selbst die Mühe machen, gesicherte Erkenntnisse verstehen zu wollen. Und man sollte brauchbare Quellen wie die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (DGP) von unbrauchbaren Quellen wie dem Laien Köhler unterscheiden können.
Was möchtest Du eigentlich? Die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie habe ich schon x-mal an Beiträge angehängt. Die hat 50 Seiten. Sie wurde von anerkannten Experten dieses Fachgebietes im Auftrag und Namen der DGP erstellt und enthält einige allgemeinverständliche Zusammenfassungen. Ist an dem Positionspapier auch was verkehrt, außer, dass es Köhlers Medienkampagne als Blödsinn entlarvt?
Zitat:
An dem Positionspapier „Atmen: Luftschadstoffe und Gesundheit“ haben neun ausgewiesene wissenschaftliche Experten für Gesundheitseffekte von Luftschadstoffen mitgearbeitet: Dr. Josef Cyrys, Dr. Stefan Karrasch, Dr. Regina Pickford, Dr. Alexandra Schneider und Prof. Holger Schulz vom Helmholtz Zentrum München, Dr. Georg Bölke und Prof. Christian Witt von der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Arbeitsbereich ambulante Pneumologie der Medizinischen Klinik, Prof. Claudia Hornberg, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften und Prof. Barbara Hoffmann, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie
Es ist schon interessant, dass beide Seiten mit anerkannten Fachleuten operieren. In der Klimaforschung ist es ja nicht anders. Auch da gibt es nahezu die gesamte Bandbreite von "alle Probleme sind vom Menschen gemacht" bis "der Mensch hat nahezu keinen Einfluss". Ein interessierter Laie kann immer wieder nur staunen, dass offenbar fast jede Position von sogenannten Fachleuten "schlüssig" begründet wird. Letztlich bleibt Vieles eine Glaubensfrage. Auf Basis solcher Glaubensfragen sind aber in meinen Augen keine so drastischen Maßnahmen wie Fahrverbote und Enteignungen zu vertreten.
Bekannte Lungenfachärzte als die letzten Deppen darzustellen, die sich wissenschaftlich nicht auskennen, ist schon eine besondere Form der Ideologen. Diese Ärzte haben im Gegensatz zu den Forschern tagtäglich mit tatsächlichen Erkrankungen zu tun und wissen bestens, was schädlich ist und was bestenfalls leichte Reizungen auslöst.
Es wird auch niemand sicher und schlüssig beweisen können, dass 40 Mikrogramm pro Kubikmeter NOx schädlich sind und für Erkrankungen oder gar Todesfälle verantwortlich sind. Dafür sind die Einwirkungen verschiedenster Einflüsse viel zu groß und niemand kann da ein Thema isoliert als Hauptschuldigen ausmachen.
Wenn dieses Papier der US-Umweltbehörde so schlüssig und unumstößlich ist, warum reagiert die USA nicht darauf? Warum sind deren Grenzwerte deutlich höher als hier? Liegt es vielleicht daran, dass man auch hier zwischen purer Wissenschaft und tatsächlicher Gesundheitspraxis unterscheidet?
Natürlich geht es um Enteignungen, auch wenn Umweltideologen das nicht wahrhaben wollen. Wenn ich vor 3 Jahren einen Diesel gekauft habe, werde ich den heute - wenn überhaupt - nur noch mit drastischen Preisnachlässen los. Es mag sein, dass die Autoindustrie geschützt wird. Helfen wird das den Enteigneten in der Regel nicht.
Ich habe kürzlich einen Lungenfacharzt gefragt, wie er diese Diskussion sieht. Seine Aussage war eindeutig; er hält die heutigen Grenzwerte für nicht fachlich fundiert und sieht selbst hier im Ruhrgebiet die drastischen Fortschritte in Sachen Luftqualität. Er sprach auch von deutlich zurückgehenden Erkrankungen, die man auf schlechte Luft zurückführen kann. Solche Erkrankungen finde man fast nur noch bei besonders gefährdeten Berufsgruppen.
Wie ich schon mehrfach ausführte, ist es unbestritten, dass NOx in zu hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich ist. Es gibt aber keine Studien (auch wenn man mir noch 5.000 Seiten Lesestoff empfiehlt), die nun unsere Grenzwerte nachvollziehbar erklären. Diese Grenzwerte wurden willkürlich von der Politik festgelegt und rechtfertigen in keiner Weise Fahrverbote und Enteignungen.
Wie auch die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie ausführt, geht es eben nicht nur um den Autoverkehr und hier speziell den Diesel, sondern es geht genauso um die Landwirtschaft, um die Industrie, um die Schifffahrt und um das Fliegen. Was aber passiert bei uns? Hier wird gerade ausgerechnet die Technologie verteufelt, die in der Lage wäre, die Schadstoffe drastisch zu reduzieren. Der Rest, der mit Sicherheit weitaus mehr zur Luftverschmutzung beiträgt, wird ausgeblendet. Vermutlich will man erstmal den Diesel zur Strecke bringen, bevor den Menschen auch ihr Benzinfahrzeug, ihre Urlaubsreise, ihre Essgewohnheiten und ihr Konsum madig gemacht werden. Irgendwann wird man auch darauf kommen, dass Fahrräder besonders viel Feinstaub verursachen.
ich habe es nun schon mehrfach gesagt; gegen die Bevölkerung wird man keine substantiellen Verbesserungen durchsetzen. Man sollte endlich anfangen, Konzepte zu entwickeln und Schritt für Schritt umzusetzen, anstatt die Menschen zu verunsichern und zu verärgern.
Und diese statistisch errechnete Gesundheitsgefährdung scheint zumindest dem VGH nicht als Begründung für großräumige Fahrverbote in Frankfurt auszureichen.
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 9. Februar 2019 um 12:24:16 Uhr:
Es ist schon interessant, dass beide Seiten mit anerkannten Fachleuten operieren.
Hattest du dir diesen, schon oft geposteten,
linkmal durch gelesen?
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 9. Februar 2019 um 12:24:16 Uhr:
Natürlich geht es um Enteignungen, auch wenn Umweltideologen das nicht wahrhaben wollen. Wenn ich vor 3 Jahren einen Diesel gekauft habe, werde ich den heute - wenn überhaupt - nur noch mit drastischen Preisnachlässen los.
Was hat offensichtlicher Wertverlust, wo durch auch immer verursacht, mit Enteignung zu tun?
Zitat:
@reox schrieb am 9. Februar 2019 um 13:19:57 Uhr:
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 9. Februar 2019 um 12:24:16 Uhr:
Es ist schon interessant, dass beide Seiten mit anerkannten Fachleuten operieren.
Hattest du dir diesen, schon oft geposteten, link mal durch gelesen?
Zitat:
@reox schrieb am 9. Februar 2019 um 13:19:57 Uhr:
Zitat:
@ToniCorsaC schrieb am 9. Februar 2019 um 12:24:16 Uhr:
Natürlich geht es um Enteignungen, auch wenn Umweltideologen das nicht wahrhaben wollen. Wenn ich vor 3 Jahren einen Diesel gekauft habe, werde ich den heute - wenn überhaupt - nur noch mit drastischen Preisnachlässen los.
Was hat offensichtlicher Wertverlust, wo durch auch immer verursacht, mit Enteignung zu tun?
Die sogenannten Recherchen von Frontal21 sind nichts wert. Erstens haben sie von nur etwa 20% der Ärzte Antworten bekommen und zweitens gibt es in meinen Augen überhaupt keinen Grund, warum nur Wissenschaftler bzw. entsprechende Arbeiten als Legitimation herhalten sollen, sich zum Thema fundiert zu äußern. Ich vertraue Ärzten, die täglich in ihrer Praxis arbeiten, weitaus mehr als Wissenschaftlern, die - wie ich bereits ausführte - so ziemlich alles "beweisen", auch wenn es komplett konträre Ergebnisse ergibt.
Du kennst offenbar den Unterschied zwischen Wertverlust und Enteignung nicht. Der normale Wertverlust eines Autos wurde durch willkürliche und unverhältnismäßige Fahrverbote dramatisch verändert. Der sogenannte "entschädigungslose Entzug" von Vermögen ist eine Enteignung. Dies liegt eindeutig vor, wenn von Außen der normale Wertverlust derart stark (und nicht vorhersehbar) beeinflusst wird.
Wie würdest Du es denn nennen, wenn Du ein Haus verkaufen willst, dass noch vor 6 Monaten EUR 350.000,- Wert hatte, nun durch eine kurzfristige Abänderung von Bauvorschriften (die Du natürlich nicht mehr nachträglich umsetzen kannst) nur noch die Hälfte an Wert hätte? Wäre das für Dich der normale und zu erwartende Wertverlust?