Dienstwagen, oder Gehaltserhöhung nehmen?
Hallo zusammen,
Ich bräuchte mal eueren Rat, weil ich bei der Rechnerei die ich schon gemacht habe, immer noch nicht sicher bin, was ich machen soll.
Chef bietet mir eine Gehaltserhöhung von brutto 600€ an, oder einen Dienstwagen für eine nettoleasingrate von 600€ zur privaten Nutzung mit Tankkarte. 1% Regelung käme zur Anwendung. Weg zur Arbeit 12km. Jährliche Fahrstrecke Ca. 20tkm, davon die Hälfte privat.
Ich könnte also die 600 brutto nehmen und hätte netto Ca. 300€ mehr.
Wenn ich den Wagen nehme, wären die 600 dafür weg und noch Ca. 300 netto weniger wegen 1% Regelung.
Also kostet mich der a6 dann 600€ / monat. Dafür Sprit und andere Kosten gratis.
Ich könnte aber auch die 300€ mehr netto + die gesparten 300 € nehmen und für 600 € bruttoleasingrate selbst leasen und die km mit 35 Cent beim Chef abrechnen.
Da ich noch nicht beim Händler war, noch die Frage: bekomme ich einen A6 für Ca. 59t€ Blp für 600 netto im Monat?
Danke für eure Ratschläge.
Knollox
Beste Antwort im Thema
... es gibt eben auch Chefs, die wollen, dass ihre Mitarbeiter zufrieden sind. So einfach ist das😉
59 Antworten
Kommt auf den Leasingfaktor an. Kannst du über eure Firmenkonditionen leasen?
bitte demnächst an die Fahrzeugzuweisung (unter der Threadtiteleingabe) denken, ich hole das jetzt mal für Dich nach....
Hallo Knollox
wenn ich dich richtig verstanden habe kannst du ca. 10.000 km mit 3.500 €abrechnen wovon du nach meiner Einschätzung 500 € als geldwerter Vorteil versteuern must.
Ferner zahlt dein Chef auf die 600 brutto auch noch fast 10 % Rentenversicherungsbeiträge was deine Rente später auch erhöht vorausgesetzt du bist noch unterhalb der bemessungsgrenze. Das ist ja das Ziel deines Arbeitgebers Sozialversicherung einzusparen. Vielleicht ist das höhere Gehalt auch Grundlage für höheres UG oder WG?
Also da würde ich echt darüber nachdenken die Gehaltserhöhung zu nehmen. Die bleibt, der Firmenwagen geht.
Das Problem ist nach meiner Einschätzung der Leasingfaktor. Da ist dein Chef wahrscheinlich als Grosskunde klar im Vorteil weil er mit BLF Brutto Leasingfaktor unter 1 mit Audi handelt bei 3 Jahren und 20 TKM pro Jahr. Bei dir als Privatkunden wird das schon eher schwierig einen A6 für 60 T€ unter 600 € Brutto pro Monat zu verhandeln. Evtl. Lagerfahrzeug oder Vorführwagen?
Ideal wäre, wenn du die Gehaltserhöhung bekommst und trotzdem die vielleicht vorhandenen Grosskunden Konditionen deines Chefs.
Aber das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen?
Rechne einfach mal gegen, was Dich Dein eigener Wagen im Jahr / Monat kostet ...
Von der theorie her, kannst Du mit dem Dienstwagen auch in den Urlaub fahren ... ob da dann die Spritkosten auch vom AG übernommen werden müssen / können, weiß ich aus der Hüftee garde nicht.
Bei der jährlichen Einkommensteuer Abrechnung, entfallen auch die Fahrten zur Arbeit ... also auch von Papa Staat weniger Geld zurück.
Wenn Du wählen kannst ... würde "ich" die €600 Brotto nehmen ..
Alex
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Zu den schon angesetzten Berechnungen von Competitionfan kommen ja auch noch die km zur Arbeit, welche steuerlich weder dienstlich noch privat sind. Beim Leasingfahrzeug mit Privatnutzung kommen da nochmal 0,03% vom BLp pro km zur Arbeit dazu (bei einem BLp von 60K EUR und 12km sind das nochmal 216 EUR monatlich). Damit zahlst Du bei angenommenen 50% Abzügen schon 408 EUR / Monat, kannst aber die Fahrten zur Arbeit wieder mit 0,3 EUR einfachem Entfernungs-km von der Steuer absetzen (macht bei 220 Arbeitstagen 792 EUR / Jahr). Grob gesagt bleiben da also insgesamt nochmal 900 EUR netto für die Fahrten zur Arbeit hängen (2592 EUR geldwerter Vorteil - 792 EUR Fahrten zur Arbeit = 1800 EUR zusätzlich zu versteuern).
Aus dem Post nehme ich jedoch an, dass Du aus dienstlichen Zwecken ein Fahrzeug für dienstliche Fahrten brauchst. Dann gibt es zwei mögliche Szenarien: Entweder Du hast bereits ein Fahrzeug, was sich für den Einsatzzweck eignet, oder aber Du hast kein geeignetes Fahrzeug.
Pragmatische Lösung: Wenn Du ein geeignetes Fahrzeug hast, dann nimm das Geld. Wenn Du keines hast, dann nimm den Wagen.
Nimm den Firmenwagen!
Alle drei Jahre ein neues schönes Auto, all inclusive Vollkasko Plus und keinerlei weiteren Kosten - den Luxus bekommst Du niemals privat völlig sorgenfrei finanziert. 😉
Tip: Auch wenn Dir dein AG ohnehin das Auto nicht mehr einfach wieder nehmen kann (Stichwort Ausgleich privater Nutzungsanteil) oder nur mit einer Änderungskündigung.
Noch sicherer fährst Du, wenn Du Dir die Gehaltserhöhung bestätigen lässt und dann in die Umwandlung zum Firmenfahrzeug zustimmst. Dann bleiben Dir die 600.- Gehaltserhöhung, auch wenn sie Dir das Auto wieder nehmen möchten. 🙂
Danke bis dahin für eure Antworten.
Also, es gibt keinen Grosskundenrabatt beim AG. Der Vorteil ist nur: der Wagen kostet 59t€ brutto. Das ist Grundlage für die 1%. Meinen Chef kostet das 600 nettoleasingrate. Wenn das realistisch ist. Muss noch zum freundlichen. Bei mir wäre dann als Privatmann die Leasingrate 600 € brutto. Für 600 netto dürfte der wagen zu leasen sein, für 600 brutto eher nicht.
Aktuell habe ich einen privaten A4, den ich auch dienstlich nutze, gegen Kilometergeld. Np Ca. 48t€, jetzt 2 1/2 Jahre alt. Ich bin über der beitragsbemessungsgrenze. Was mich reizt, ist alle drei Jahre ein neues Auto, aber teurer als privat geleast, sollte es auch nicht sein.
ICH würde bei der Konstellation auch den Dienstwagen nehmen.
Gerade die wenigen KM zur Arbeit machen es doch sehr günstig. Allerdings sind die 600€ für eine Full Service Rate bei einem BLP von 60k€ doch sehr übersichtlich. Oder ist das die reine Auto Rate?
Gruß Gunn
Also um mal kurz zu sagen, was du beachten solltest.
1% Regelung bedeutet, dass mit der 1% Regelung alles abgedeckt ist, inklusive Benzin/Diesel. Wenn du eine Leasingrate von 600€ bekommst, dann fehlen auf diese 600€ ja die Sozialabgaben, darum ist es für den Arbeitgeber billiger als dir eine Gehaltserhöhung zu bezahlen.
Wenn du jetzt 300€ mehr verdienst, dann denke bitte dran, dass du nicht nur die 300€ mehr + 300€ (für die 1% Regelung) bezahlen musst, sondern noch die Spritkosten dazu addieren musst, denn die musst du ja auch tragen. Du kannst natürlich einen Jahreswagen nehmen o.ä., aber ob sich das für dich rentiert oder nicht, das kannst du nur selbst entscheiden. Ich habe mich für den Dienstwagen entschieden.
Zitat:
@Gunniie schrieb am 14. September 2015 um 21:50:45 Uhr:
ICH würde bei der Konstellation auch den Dienstwagen nehmen.
Gerade die wenigen KM zur Arbeit machen es doch sehr günstig. Allerdings sind die 600€ für eine Full Service Rate bei einem BLP von 60k€ doch sehr übersichtlich. Oder ist das die reine Auto Rate?Gruß Gunn
Das wäre die reine Leasingrate.
Also, alles mal nur grob:
Du vertankst bei 10tkm Privatnutzung ca. 1250€ / Jahr.
Du vertankst bei 10tkm dienstl. Nutzung ca. 1250 / Jahr.
Für die dienstliche Nutzung bekommst Du bei 0,35€ / Kilometer, also pro Jahr 3500€ vom Chef. Machst Du pro Jahr 1000€ Gewinn. Erstmal.
Der A6 soll kosten 59t€ Brutto Liste. Bei 1% Leasingfaktor bist Du bei 590€ Rate zzgl. 25€ Wartungspaket = 615€. Zzgl. Versicherung sagen wir mal 100€ / Monat, welche ja mit dem Gewinn aus der Kilometerabrechnung oben verrechnet werden kann, also Gesamtpreis pro Monat um 630€.
Mit der 1% Regelung bist Du 590€ im Monat los. Dafür ist der Rest inklusive. Nachteil: Wie schon geschrieben die Versicherungsabgaben fallen weg, zum theoretischen Nachteil für Dich. Und Dir die Lohnerhöhung zu nehmen ist schwieriger als Dir den Dienstwagen zu nehmen. Bei nem Freund z.B. haben sie die Dienstwagenregelung umgestellt, der darf jetzt aussuchen: Golf 1,6TDI oder Octavia 1,6TDI. Nix mehr mit freier Auswahl.
Zitat:
@knollox schrieb am 14. September 2015 um 20:22:08 Uhr:
... Chef bietet mir eine Gehaltserhöhung von brutto 600€ an, oder einen Dienstwagen für eine nettoleasingrate von 600€ ...
... Ich könnte also die 600 brutto nehmen und hätte netto Ca. 300€ mehr.Wenn ich den Wagen nehme, wären die 600 dafür weg und noch Ca. 300 netto weniger wegen 1% Regelung. ...
Moin Knollox
Bedenke auch, dass die Gehältserhöhung auf Deine Rente geht und Du dadurch später auch mehr Rente bekommst! Du weißt nicht, was noch so kommt in Deinem Leben!
Ich würde den zweiten Weg wählen!
Zitat:
@knollox schrieb am 14. September 2015 um 20:22:08 Uhr:
...
Ich könnte aber auch die 300€ mehr netto + die gesparten 300 € nehmen und für 600 € bruttoleasingrate selbst leasen und die km mit 35 Cent beim Chef abrechnen.
...
diese Rechnung oben stimmt so nicht, das kostet nicht 1%, sondern es werden 1% vom Listenpreis dem zu versteuernden Einkommen zugerechnet und dann gemeinsam mit dem Gehalt versteuert.
Zu den 1% komme allerdings noch eine Pauschale dazu für den Weg von zu Hause zur Arbeit, ich meine pro Kilometer 0,03 %
Deswegen
Zitat:
alles mal nur grob: