Die "Einfahrphase" bei stärkeren Motoren und wieso hier so darauf rumgeritten wird?

BMW

Salve

Während des Studiums dieses Forums lese ich immer und immer wieder vom "leistungsreduzierten" Einfahren gerade im Kontext dicker aufgeblasener 6 Zylinder.

Woher kommt das? Hat es mal nen Schaden gegeben und aus besagtem Grund wurde Garantie abgelehnt?

PS
Habe selber schon einige Motoren gebaut und nicht eingefahren, weiss wie Autos im Werk getestet werden und Motorentechnik der moderne benötigt diesen Käse nicht mehr (inkl dem damals obligatorischen Ölwechsel nach 1tkm). Heute sind die Fertigungstoleranzen so gut, hoffe dass ihr auch wisst wie der 1.Kolbenring aussieht, wie er funktioniert und dichtet etc.
Bitte nicht mit Kaltschmierung und Betriebstemperatur und so Sachen wie "Turbo im Stand nachlaufen lassen" verwechseln.

Also Butter bei die Fische

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@DrTurbo schrieb am 30. Mai 2018 um 10:47:26 Uhr:


Ich hab im Dezember meinen neuen M140ix bekommen, habe ihn 2000km nach Handbuch eingefahren und dann auch Ölwechsel gemacht. Mir egal ob das was bringt... ich hab es für ein gutes Gefühl gemacht und es ist eh nur was gutes.
Ich denke jeder soll selbst entscheiden wie wichtig ihm das selbst ist.

Ich Machs auch so wie du aber verstehe auch jeden der das nicht macht. Habe aber den Einfahrwechsel nicht gemacht sondern einfach nur das normale Intervall halbiert.
Schade dass man auf der anderen Seite wie wir auch nicht einfach sagt: Kann doch jeder machen wie er will, sondern einen immer für blöd hinstellt oder als Schlaumeier daherkommen muss, sieht man ja auch hier an den Kommentaren. Ist ja unser Auto und selbst wenn wir alle 1.000km das Öl wechseln.

Ich habe das Öl beim letzten Wechsel auch analysieren lassen aus Interesse an der Materie, es hat super Verschleiß am Motor verhindert aber schon deutlich nachgelassen nach etwa 15.000km, was mich darin bestätigt.

Klar läuft der Motor auch sonst seine 200.000km, wenn es kein Montagsaggregat ist, darauf ist er ja ausgelegt. Aber so tut man ihm nachgewiesen was gutes, verlängert also die Laufleistung. Beim Leasing würde ich aber vermutlich wenn ich ihn nicht übernehme auch nur nach CBS wechseln lassen.

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Zitat:

@asphyx89 schrieb am 28. Mai 2018 um 14:24:25 Uhr:


Was haben Fertigungstoleranzen damit zu tun? Reibpaare laufen sich immer ein, denen ist es auch recht egal ob bei 3000 oder 6000rpm.

Die wirkenden Kräfte, Vibrationen und Differenz-Geschwindigkeiten sind schon unterschiedlich.

Zitat:

@satanos schrieb am 27. Mai 2018 um 23:24:48 Uhr:


Habe selber schon einige Motoren gebaut...

Kannst du das mal erläutern?

Zitat:

@afis schrieb am 28. Mai 2018 um 14:16:39 Uhr:


Und anders als der TE es so lapidar darstellt wird nicht jeder Motor erstmal bis zum Erbrechen auf seine Standfestigkeit auf Rollprüfständen im Werk geprüft. Das macht man bei einem Bugatti, aber nicht bei jedem Golf, 1er und co!

genau hier kann ich aus eigener Erfahrung vom Gegenteil berichten. Bei einem Sportwagenbauer erfuhr ich, dass die Fahrzeuge mit der höchstenLeistung bzw mit limitierter Auflage gerade diejenigen sind, die bei den internen Stresstests nie die volle Distanz schaffen. Merkt der Kunde aber sowieso nicht, man fährt ja kaum mehr wie 5000 km/ pro Jahr mit solchen Fahrzeugen, wenn sie überhaupt gefahren werden.

Da sind Volumenmodelle mit Baukastenmotoren (wie der m140i) deutlich robuster im Nehmen.

Supersportwagen haben wohl nichts mit BMW, AMG oder RS bzw Porsche zu tun.

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Zitat:

@BercherKnorz schrieb am 28. Mai 2018 um 16:30:52 Uhr:



Zitat:

@afis schrieb am 28. Mai 2018 um 14:16:39 Uhr:


Und anders als der TE es so lapidar darstellt wird nicht jeder Motor erstmal bis zum Erbrechen auf seine Standfestigkeit auf Rollprüfständen im Werk geprüft. Das macht man bei einem Bugatti, aber nicht bei jedem Golf, 1er und co!

genau hier kann ich aus eigener Erfahrung vom Gegenteil berichten. Bei einem Sportwagenbauer erfuhr ich, dass die Fahrzeuge mit der höchstenLeistung bzw mit limitierter Auflage gerade diejenigen sind, die bei den internen Stresstests nie die volle Distanz schaffen. Merkt der Kunde aber sowieso nicht, man fährt ja kaum mehr wie 5000 km/ pro Jahr mit solchen Fahrzeugen, wenn sie überhaupt gefahren werden.

Da sind Volumenmodelle mit Baukastenmotoren (wie der m140i) deutlich robuster im Nehmen.

Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich nicht, was du meinst mit "volle Distanz schaffen". Kannst du das mal ausführen?

Er meint wohl die volle Distanz, auf die Fahrzeuge normalerweise hinentwickelt werden.
Unternehmen gibt vor, dass die Autos XXX.000 km schaffen sollen. Manche hochgezüchteten Modelle schaffen diese Vorgabe nicht, so habe ich es verstanden.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 28. Mai 2018 um 20:51:52 Uhr:


Er meint wohl die volle Distanz, auf die Fahrzeuge normalerweise hinentwickelt werden.
Unternehmen gibt vor, dass die Autos XXX.000 km schaffen sollen. Manche hochgezüchteten Modelle schaffen diese Vorgabe nicht, so habe ich es verstanden.

Ja, aber das kann's eigentlich nicht sein, denn es gibt keine allgemeingültige zu erreichende Lebensdistanz. Ein Hochdrehzahlmotor wird z.B. im Normalfall nie die Lebensdauer eines niedrigdrehenden bullenstarken und einfach konzipierten V8 oder Diesel haben. Das ist ja beispielsweise im Sportwagenbereich auch eigentlichd as besondere an Porsche. Ein 911er kann man auch als Alltagswagen mit 30tkm p.a. fahren. Ein Lambo dagegen nicht.

Motoren gebaut:
Siehe z.B. mein Avatar, nicht aus nem Gussklotz gefräst oder gegossen, sondern wieder "neu" aufgebaut.
Einen Motor habe ich "eingefahren", gebracht hats rein garnix. Viele alte Bekannte bauen am laufenden Band noch Motoren, da gibts nur eins, entweder er hält, oder er hält nicht!

Zeitweise habe ich mal H-Schaft Stahlpleuel importiert (aus China) und verkauft (die wurden in viele richtig dicke Motoren eingebaut). Die wurden teilweise auch nachvermessen, da gab es nur Abweichungen von wenigen tausendstel Millimetern in der Maßhaltigkeit. Heute, auf den modernen Maschinen, ist das nicht mehr diskussionswürdig irgendwelchen Fertigungstoleranzen mit halbgas hinterherzufahren (in meinen Augen).

Turbos werden ja bereits gewuchtet, die drehen da zigtausende u/min, is wie Vollast nur ohne Abgas sondern mit Fremdsteuerung.

Mich hats halt nur wie gesagt gewundert, weil ich es gerade in nem 135 oder 140er Thema nochmal gelesen habe dass eifrig benannt wurde bloß langsam zu machen beim Einfahren.

Zum Automobilwerk:
BMW testet natürlich nicht alle Karren auf Gedeih und Verderb, so ein Prüfzyklus dauert halt auch nicht länger als ein Takt im Werk, aber ich kann euch gut und gerne die Illusion nehmen, dass die Wagen da durch die Produktion geschoben werden. Bei Ferrari und Lambo is es aber nicht anders.
Einige Fahrzeughersteller haben sogar Track-Tests und Teststrecken im Werk, manche sind da ausnahmslos mit jedem Fahrzeug draufgefahren! Und die Werker kennen keine Einfahrphasen ;-)
Wen es interessiert, der schaut es sich einfach mal an, in vielen Werken hat BMW sogar Glasscheiben in den Teilen eingebaut dass man mal kucken kann ;-)
Gerade in München wo gefühlt fast nur M3 und M4 vom Band laufen (die dann später in ein großes Loch gefahren werden), gibts auch immer ne nette Geräuschkulisse.

Ist so ähnlich wie der obligatorische Ölverbrauch von 1l/1000km.... Wobei das eher bei den Audis ein Thema war 😁

Warum ich das frage ist nur folgendes, es wurde hier auch x-mal genannt dass ein Neukauf zu gewissen Konditionen für einen gewissen Zeitraum auch monetär keine schlechte Option ist, wobei ich es immer noch ausschließe, aber ich nicht erstmal 1tkm da rumschleichen will mit der Karre, wenn es eh kein 1tkm Intervall nach Einfahrphase gibt (wegen abgeriebenen Partikeln im Öl bzw. zugesetzten Ölfiltern, whatever), aber nachher ggf. Probleme mit der bajuvarischen Technik auf diese Phase geschoben werden.

Zitat:

@afis schrieb am 28. Mai 2018 um 21:26:02 Uhr:


Das ist ja beispielsweise im Sportwagenbereich auch eigentlichd as besondere an Porsche. Ein 911er kann man auch als Alltagswagen mit 30tkm p.a. fahren. Ein Lambo dagegen nicht.

Ja, weil man dann bis zum 997 jährlich einen neuen Motor bekam 😛 😁 Wobei das KWS Problem auch jetzt noch teilweise auftritt. Komischer Weise blieben gerade davon die Top Versionen Turbo und GT verschont. Zu dem Thema lässt sich wohl allgemein schlecht pauschalisieren.

Zitat:

@satanos schrieb am 29. Mai 2018 um 06:43:36 Uhr:


Gerade in München wo gefühlt fast nur M3 und M4 vom Band laufen (die dann später in ein großes Loch gefahren werden), gibts auch immer ne nette Geräuschkulisse.

1. In München läuft kein einziger M3 vom Band - weder aktuell noch in der Vergangenheit. Da wird aktuell "nur" der M4 als Coupe gebaut.
2. Gib mal selber in einer geschlossenen Garage (die selbe Dimension hat der Raum hinter deinem genannten schwarzen Loch) Gas. Nicht Vollgas nur einfach mal kurz bis 3000 1/min. - da fallen auch dir die Ohren bei einem normalen Serien M3/4 ab.
3. Es wird hier mit relativ niedriger Last gefahren, also hält sich die Belastung und damit die Beanspruchung einigermaßen in Grenzen.
4. Hat speziell der M3/4 nach 2000 km einen Ölwechsel im Zuge der Einfahrkontrolle - auch wird da erst der ggf. der Limiter bei 250 km/h deaktiviert.
5. Gibt's neben Fertigungstoleranzen auch so was wie: 2 Teile müssen sich einlaufen (Bremsen, Stoßdämpfer, Dichtungen, Kupplung, Riemen, generell bewegliche Teile,...).
6. Ich bin ja grundsätzlich gar nicht mal so weit von deiner Meinung entfernt - soll heissen, die ersten ca. 100tkm wird die Möhre das schon irgendwie überstehen. Man braucht sich ja nur die Autovermieter anschauen, da fährt so gut wie keiner das Auto ein - allerdings sind da auch deutlich weniger Idioten unterwegs als oft dargestellt.

PS: Find jetzt grad den Beitrag nicht mehr, da ging es um Formel 1 Motoren (die ham sicher die auf diesem Planeten geringst möglichen Fertigungstoleranzen im Mototenbau), dort wurde ein sehr detailliertes "Einfahren" beschrieben! Wenn das so unwichtig wäre, dann würden die das sicher auch nicht machen. Komm jetzt bitte nicht mit der vielviel höheren spezifischen Leistung, es ist sicher auch bei einem 08/15 Motor förderlich diesen einzufahren.

Zitat:

@appleipodfan schrieb am 28. Mai 2018 um 20:51:52 Uhr:


Er meint wohl die volle Distanz, auf die Fahrzeuge normalerweise hinentwickelt werden.

Nicht ganz, es gibt nen Testzyklus in der Entwicklung, bei dem das Fahrzeug in extremer Hitze, Kälte etc getestet wird. Da kommen einige km zusammen.
Nur schaffen diese Distanz meist die von mir beschriebenen Fahrzeuge nicht.
In dem von mir beschriebenen Beispiel hat kein einziger Supersportwagen den Test komplett absolvieren können, da der Motor vorher hoch ging oder andere Komponenten den Geist aufgegeben haben.

Zitat:

@Beatnikk schrieb am 29. Mai 2018 um 06:48:50 Uhr:


Wobei das KWS Problem auch jetzt noch teilweise auftritt. Komischer Weise blieben gerade davon die Top Versionen Turbo und GT verschont. Zu dem Thema lässt sich wohl allgemein schlecht pauschalisieren.

Das ist genau genommen nicht komisch, sondern technisch ganz einfach zu erklären. Turbo und GT2/3 basierten auf dem alten Block aus den luftgekühlten 911ern.

Die Probleme mit dem KWS sind mit 987 FL und 997 FL jeweils komplett beseitigt gewesen.

Zitat:

@BercherKnorz schrieb am 29. Mai 2018 um 08:33:38 Uhr:



Zitat:

@appleipodfan schrieb am 28. Mai 2018 um 20:51:52 Uhr:


Er meint wohl die volle Distanz, auf die Fahrzeuge normalerweise hinentwickelt werden.

Nicht ganz, es gibt nen Testzyklus in der Entwicklung, bei dem das Fahrzeug in extremer Hitze, Kälte etc getestet wird. Da kommen einige km zusammen.
Nur schaffen diese Distanz meist die von mir beschriebenen Fahrzeuge nicht.
In dem von mir beschriebenen Beispiel hat kein einziger Supersportwagen den Test komplett absolvieren können, da der Motor vorher hoch ging oder andere Komponenten den Geist aufgegeben haben.

Ich denke es geht hierbei um einen Test, der die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs simuliert, wohingegen andere Tests meinen, die vor der Auslieferung eines Fahrzeugs durchgeführt werden.

Und hier kommt ja auch schon der Knackpunkt ins Spiel: der Hersteller kann ein Fahrzeug im Werk gar nicht ausführlich testen, weil es dann ja nicht mehr neu wäre. Wer will denn ein Auto haben, das der Hersteller schon 2500 km getestet hat? 🙂

D.h. die Einfahrphase kann man auch einfach als den ausgelagerten Testzyklus des Herstellers verstehen.

Zitat:

@Jens Zerl schrieb am 29. Mai 2018 um 08:58:33 Uhr:


Und hier kommt ja auch schon der Knackpunkt ins Spiel: der Hersteller kann ein Fahrzeug im Werk gar nicht ausführlich testen, weil es dann ja nicht mehr neu wäre. Wer will denn ein Auto haben, das der Hersteller schon 2500 km getestet hat? ?

richtig , ich wollte nur widerlegen dass es sich bei Supersportwagen immer um qualitativ hochwertigste Erzeugnisse handelt.

Mir geht es um die Wertigkeit der Konstruktion/ Entwicklungsleistung, nicht um die Wertigkeit eines bestimmten Autos, welches nach dem Test natürlich fast schrottreif ist.

Zitat:

@Wollschaaf schrieb am 29. Mai 2018 um 08:55:21 Uhr:


Die Probleme mit dem KWS sind mit 987 FL und 997 FL jeweils komplett beseitigt gewesen.

Komplett beseitigt wäre etwas übertrieben, sagen wir mal sie haben es im Griff😉 Aber darum geht es hier auch nicht, sondern das mehr Leistung nicht automatisch mehr Probleme heißt, dazu eignete sich dein Porsche Beispiel ganz gut😉 Außerdem hat Porsche im Motorenbau nicht die Krone auf, das kann man dazu ruhig auch erwähnen, auch wenn es zweifelsohne sehr tolle Autos sind.

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