Die besseren Winterreifen hinten rauf?
Mir liegt seit dem Wechsel auf Winterreifen im Herbst noch eine Frage auf der Zunge, die ich jetzt doch mal loswerden möchte.
Ich habe damals 2 neue Winterreifen bekommen.
Meine Werkstatt hat mir diese hinten aufgezogen.
Ich war dabei, als die Reifen gewechselt wurden und habe gefragt, warum man die besseren 2 der 4 Reifen nicht vorne drauf macht.
Audi ist ein A3 8V mit 180 PS Benzin und Frontantrieb. Also kein Quattro.
Der Mechaniker meinte, das macht man inzwischen so, weil die hintere Achse die Spur halten muss.
Damit diese nicht ausbricht.
Könnt ihr das so bestätigen?
Also ich selber hätte die vorne aufgezogen, wegen dem besseren Grip beim beschleunigen und Bremsen.
Von meinem Gefühl her, ist die Vorderachse die wichtigere.
Beste Antwort im Thema
Ja das ist korrekt, die neueren, besseren Reifen macht man auf die Hinterachse. Die Hinterachse ist die Stabilisierungsachse. Ein Übersteuerndes Fahrzeug (Heck bricht aus) lässt sich für einen Laien deutlich schwieriger abfangen als ein Auto das untersteuernd über die Vorderachse schiebt.
Aber klar hätte ein neuer Reifen auf der Vorderachse den Vorteil das Bremsweg, Grip auf Schnee etc besser wären.
Das alle 4 Reifen gleich in Topform sind, lässt sich selten realisieren, aber große Abweichungen sollten die Reifen nicht haben. Also nicht hinten neu und vorne 5 Jahre alt und unter 4mm im Winter, dann sollten alle mal neu.
141 Antworten
Zitat:
@Gummihoeker schrieb am 5. Januar 2019 um 15:27:38 Uhr:
Der Fred nimmt eindeutig die Gestalt eines Circulusvitiosus an. ;-)
Dann versuche ich mich mal an einem Schluss:
Wenn man die Reifen so durchwechselt, dass der Profilunterschied zwischen vorne und hinten bei 1 bis max. 1,5 mm bleibt, kommen die Unterschiede kaum zum Tragen und man kann bei einem Restprofil von rund 4 mm alle vier Reifen gleichzeitig ersetzen. Das ist aber nur eine Zusammenfassung dessen, was hier bereits an Richtigem zu lesen war.
Michelin ist der häufig gestellten Frage nachgegangen und der ADAC hat die Ergebnisse des Reifenherstellers so zusammengefasst:
Zitat:
Bei einer Gegenüberstellung aller Vor- und Nachteile ergibt sich somit, dass kritische Fahrzustände besser beherrschbar sind, wenn die Reifen mit der größeren Profiltiefe auf der Hinterachse montiert werden. Dies gilt für Pkw mit Vorderrad-, Allrad -und Heckantrieb.
Das ist einfach der Nachteil eines Fronttrieblers. Das Dilemma: Vorne gehören im Winter die besseren Reifen drauf wegen traktion. Vs. Hinten gehören sie drauf wegen Fahrstabilität.
Wobei: Kleine unterschiede machen da auch nicht so viel aus. Ob ein WR jetzt 8 oder 6.5mm hat, bzw 6 oder 5mm, ist kein so riesiger Unterschied. Das erlaubt folgende zwei Methoden, um das Dilemma zu umgehen:
a) Falls WR sowieso 3 bis 4 Jahre halten (oder von der Profiltiefe noch länge rhalten würden): jedes Jahr Achsen tauschen. Ein Auto, das vorne 6mm hat und hinten 5mm, bricht nicht sofort aus in der Kruve, zumal der vordere Reifen bei den Verhältnissen, wo es wirklich zählt von der Profiltiefe (Schneematsch), was freiräumt. Auf hartem, festem Schnee oder gar Eis ist der unterschied zwischen 5 und 6mm ziemlich gering.
b) Es kommt auf sehr viel Traktion an (d.h. eigentlich hätte man eh lieber einen Allrad genommen, gabs aber nicht): Vorne Reifen lange nicht runter fahren. Spätestens bei 5mm neue her. Die neuen kommen hinten drauf. Wenn die alten VR 5 oder 5.5mm hatten, dann sind am HR noch 7mm drauf, die kommen jetzt vorne hin. Wenn ich gesehen habe, wie gut ich letzthin noch einen Satz knapp 3 bzw knapp 4 jährige Conti mit 5.5mm losgeworden bin, dann spricht nur wenig dagegen, halt den kleinen Aufpreis zu zahlen, der sich durch das häufigere Wechseln ergibt. Grade bei Vielfahrern recht attraktiv, weil die Reifen dann recht jung sind, wenn sie wegkommen, und die frischen Reifen bei vielen verhältnissen fast wichtiger sind für die Traktion als ob es nun 8.5mm sind oder noch 6mm.
Beide Methoden garantieren, dass hinten nie die älteren sind. Denn das wäre das eigentlich zu vermeidenede. Wenn hinten 2 oder 3 Jahre ältere Pellen sind, kann das auch bei Nässe, Eis, fester schneedecke,.... wegen duetlich geringerer Traktion durhc dne härteren Reifen wirklich ein Problem werden.
Zitat:
Dann versuche ich mich mal an einem Schluss:
Wenn man die Reifen so durchwechselt, dass der Profilunterschied zwischen vorne und hinten bei 1 bis max. 1,5 mm bleibt, kommen die Unterschiede kaum zum Tragen und man kann bei einem Restprofil von rund 4 mm alle vier Reifen gleichzeitig ersetzen. Das ist aber nur eine Zusammenfassung dessen, was hier bereits an Richtigem zu lesen war.
Grundsätzlich stimme ich dir da zu, wenn man jedoch mit vier Reifen und vollen 7-8 mm anfängt hat man nach dem ersten Winter beim Frontkratzer vorne weniger Profil und dürfte demnach die Reifen im nächsten Winter nicht zwischen den Achsen tauschen. 😁 Soweit zur Theorie, die für mich keinen Sinn macht.
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Zitat:
@Der Autoversteher schrieb am 9. Januar 2019 um 12:38:08 Uhr:
Zitat:
Dann versuche ich mich mal an einem Schluss:
Wenn man die Reifen so durchwechselt, dass der Profilunterschied zwischen vorne und hinten bei 1 bis max. 1,5 mm bleibt, kommen die Unterschiede kaum zum Tragen und man kann bei einem Restprofil von rund 4 mm alle vier Reifen gleichzeitig ersetzen. Das ist aber nur eine Zusammenfassung dessen, was hier bereits an Richtigem zu lesen war.Grundsätzlich stimme ich dir da zu, wenn man jedoch mit vier Reifen und vollen 7-8 mm anfängt hat man nach dem ersten Winter beim Frontkratzer vorne weniger Profil und dürfte demnach die Reifen im nächsten Winter nicht zwischen den Achsen tauschen. 😁 Soweit zur Theorie, die für mich keinen Sinn macht.
Doch, gerade dann sollte man durchwechseln (zumindest wenn man lieber 4 statt in der halben Zeit 2 Reifen ersetzt).
Man hat zwar bei diesem Beispiel kurzzeitig einen leicht "schlechteren" Reifen auf der HA, aber das gleicht sich zum Saisonende wieder aus - natürlich in Abhängigkeit vob den gefahrenen km und den tatsächlichen Profiltiefenunterschieden.
Zitat:
@Der Autoversteher schrieb am 9. Januar 2019 um 12:38:08 Uhr:
Zitat:
Dann versuche ich mich mal an einem Schluss:
Wenn man die Reifen so durchwechselt, dass der Profilunterschied zwischen vorne und hinten bei 1 bis max. 1,5 mm bleibt, kommen die Unterschiede kaum zum Tragen und man kann bei einem Restprofil von rund 4 mm alle vier Reifen gleichzeitig ersetzen. Das ist aber nur eine Zusammenfassung dessen, was hier bereits an Richtigem zu lesen war.Grundsätzlich stimme ich dir da zu, wenn man jedoch mit vier Reifen und vollen 7-8 mm anfängt hat man nach dem ersten Winter beim Frontkratzer vorne weniger Profil und dürfte demnach die Reifen im nächsten Winter nicht zwischen den Achsen tauschen. 😁 Soweit zur Theorie, die für mich keinen Sinn macht.
Es kommt drauf an, wie viel weniger. Wenn die HR natürlich noch 8mm haben nach dem Winter und die VR nur noch 5mm, dann ist das was ungünstig. Bis 2mm Differenz würde ich aber tolerieren, solange die hinten auf keinen Fall älter sind.
Wenn man zu viel fährt, kann man grundsätzlich ja auch einmal im Winter die Räder vorne und hinten noch tauschen lassen. Oder selber machen, braucht dann halt Ausrüstung, um zwei Räder gleichzeitig abzumachen am Wagen. Was aber möglich ist.
Zitat:
Wenn man zu viel fährt, kann man grundsätzlich ja auch einmal im Winter die Räder vorne und hinten noch tauschen lassen. Oder selber machen, braucht dann halt Ausrüstung, um zwei Räder gleichzeitig abzumachen am Wagen. Was aber möglich ist.
Das fände ich jetzt aber schon arg übertrieben.
Was bitte ist “zu viel“.
Kenne auch genügend Fahrer, die dank ungezügelt wildem Gasfuß 4mm von der Antriebsachse auf 10.000-15.000km rubterbekommen...
Zitat:
@gromi schrieb am 10. Januar 2019 um 21:35:46 Uhr:
Was bitte ist “zu viel“.
Kenne auch genügend Fahrer, die dank ungezügelt wildem Gasfuß 4mm von der Antriebsachse auf 10.000-15.000km rubterbekommen...
Das ist aber auch keine Kunst. 😉
Zitat:
@gromi schrieb am 10. Januar 2019 um 21:35:46 Uhr:
Was bitte ist “zu viel“.
Kenne auch genügend Fahrer, die dank ungezügelt wildem Gasfuß 4mm von der Antriebsachse auf 10.000-15.000km rubterbekommen...
Selbst dann reicht aber noch ein Reifensatz für eine Saison, so das auch diese Zielgruppe mit zwei Reifenwechseln im Jahr auskommt. Nur sind die Vorderreifen dann eben nach der Saison für die Entsorgung fällig.
Zitat:
@gromi schrieb am 10. Januar 2019 um 21:35:46 Uhr:
Was bitte ist “zu viel“.
Kenne auch genügend Fahrer, die dank ungezügelt wildem Gasfuß 4mm von der Antriebsachse auf 10.000-15.000km rubterbekommen...
Das wäre schön, meine Sommerreifen am GTI an der VA haben immer nur 8000km gehalten. Jetzt mit Allrad vllt etwas länger.
Täglich 25km Serpentinen hoch und wieder runter und das nicht zimperlich und dazu noch die Leistungssteigerung, das zerrt natürlich am Gummi.
Zitat:
@mstylez schrieb am 10. Januar 2019 um 21:53:09 Uhr:
Das sind natürlich Extremfälle, denn ich glaub es gibt nicht viele Leute die einen Serpentinenstrecke vor der Haustüre haben und diese alltäglich fahren müssen.Zitat:
Das wäre schön, meine Sommerreifen am GTI an der VA haben immer nur 8000km gehalten. Jetzt mit Allrad vllt etwas länger.
Täglich 25km Serpentinen hoch und wieder runter und das nicht zimperlich und dazu noch die Leistungssteigerung, das zerrt natürlich am Gummi.Wenn ich jetzt mal mit 25.000km Jahresfahrleistung rechne dann macht das etwa 14.000km für die Sommerreifen und 11.000km für die Winterreifen pro Saison, und zumindest das wird in >99% der Fälle ein Reifensatz wohl durchhalten.
Auch wenn es dann natürlich sein kann das die Vorderreifen nur eine Saison halten aber die Hinterreifen schon drei Saisonen.
Zitat:
@pulsedriver75 schrieb am 10. Januar 2019 um 10:53:33 Uhr:
Es kommt drauf an, wie viel weniger.
Richtig.
Diese Frage habe ich vor ein paar Tagen auch gestellt, aber ausser einem sinngemässen "wer nicht auf all die Studien und Expertern hört, ist ein...."
Zitat:
@pulsedriver75 schrieb am 10. Januar 2019 um 10:53:33 Uhr:
Wenn die HR natürlich noch 8mm haben nach dem Winter und die VR nur noch 5mm, dann ist das was ungünstig. Bis 2mm Differenz würde ich aber tolerieren, solange die hinten auf keinen Fall älter sind.
Wenn man zu viel fährt, kann man grundsätzlich ja auch einmal im Winter die Räder vorne und hinten noch tauschen lassen. Oder selber machen, braucht dann halt Ausrüstung, um zwei Räder gleichzeitig abzumachen am Wagen. Was aber möglich ist.
Bei meinen Allradfahrzeugen betragen die Unterschiede max 0.5 bis 1 mm. Die "besseren" kommen nach vorne, weil sie dort minimal schneller abgefahren werden. So werden alle 4 sehr ähnlich abgefahren.
(Bei rund 5 mm Restprofil ersetze ich sie sowieso, weil sie dann abbauen. Wer jetzt aufheult, kann gerne zu mir in die Voralpen kommen, die Grenzen von guten Allradfahrzeugen - den Rest kann man aktuell mehr oder weniger vergessen - mit Top Winterreifen lassen sich aktuell wunderbar demonstrieren.)
Besser die neuen Top-Reifen möglichst viel Restprofil gleichmässig abfahren, als monoton das Mantra "die besseren nach hinten" zu predigen und 3 und 6 jährige Reifen zu mischen.
Bei steigenden Anforderungen an Beschleunigung, und das häufig, womöglich noch aus Kurven raus, macht man sich dann mit einem Allrad dann doch einen Gefallen bezüglich Reifenverschleiss. Das ist halt nunmal was, wo der Fronttriebler schwächer ist.
Alternativen, wenn man doch den Fronttriebler will, ist eben häufiger wechseln. Ist nicht ideal, vorne auf 4mm runter zu fahren und dann vorne wieder neue drauf. Was man machen könnte ist die vorne einmal runter fahren, dann hinten neue drauf und vorne die von hinten, bis wieder runter auf 4mm, dann wieder hinten neue drauf,... So sind hinten immer die besseren drauf. Aber man hat vorne ggf. dann wirklich nur noch die 4mm, Thema Traktion bei matschigem Schnee. Heisst letztlich, dass man im Zweifelsfall dann doch eher mal Ketten aufziehen muss. Aber wenn das nur ein oder zweimal im ganzen Winter ist, ist das vielleicht auch akzeptabel.