Diagnosegerät kann nicht auf Steuergeräte zugreifen
Servus miteinander!
Ich habe Probleme bei der Verbindung mit dem OBD Scanner (iCarsoft cr pro) zu den Steuergeräten. Der Wagen (W204 2007 C350) kann deshalb nicht zur AU zugelassen werden. Sowohl die Werkstatt als auch ich kommen mit unterschiedlichen Diagnose Geräten zwar ins OBD rein, jedoch werden unter "Control units" wirklich alle Steuergeräte als "not fitted" angezeigt. Wenn man diese auslesen will kommt ein "Link error". Ich habe schon alle Pins des Steckers sowohl am Diagnosegerät als auch am OBD-Port durchgemessen und die sind alle in Ordnung. Was vielleicht auch noch wichtig ist: Die gesamte Elektronik und alles an dem Auto funktioniert nach über 200.000km noch einwandfrei. Es gab nicht eine einzige Fehlfunktion bis jetzt. Kein Warnlampen goarnix. Letzten TÜV war auch noch alles super.
Nach so vielen Kilometern habe ich jetzt mal angefangen zu überlegen ob sich nicht irgendwo ein Kabelbruch versteckt hat der das Zugreifen verhindert. Nach 18 Jahren könnte so ein Kabel vielleicht ja auch mal brüchig geworden sein...
Wenn noch weitere Infos zur Fehlersuche benötigt werden einfach fragen :)! Ich danke euch schonmal für die Hilfe
25 Antworten
Klingt nach einem Defekt im Gateway, das ist im vorderen SAM, also in dem Behälter in dem sich auch die Sicherungen befinden. Prüfe mal ob da Wasser drin ist.
Ansonsten könnte noch ein Can Verteiler abgesoffen oder eines der Kabel dort ausgesteckt sein, den findest Du unter dem Teppich auf der Fahrerseite im vorderen Bereich.
Wenn da alles i.O. ist dann mal für eine Weile die Batterie(n) abklemmen und eine Weile (15 Minuten) warten. Dann noch einmal versuchen. Notfalls jemanden mit einer Xentry hinzuziehen. Das Phänomen hat es hier schon mal gegeben, ich erinner mich nur nicht mehr an die Lösung.
Zitat:
@User9278183 schrieb am 26. Juni 2025 um 23:37:17 Uhr:
Servus miteinander!
.... Ich habe schon alle Pins des Steckers sowohl am Diagnosegerät als auch am OBD-Port durchgemessen und die sind alle in Ordnung. ....
Moin,
so weit ich weiß hat die Modellreihe 204 für die Diagnose nur noch den Diagnose- CAN D.
Die Diagnosedose liefert an Pin 16 Dauerplus von Sicherung 73, an Pin 4 Masse vom Massepunkt und an Pin 5 eine zusätzliche Masse Klemme 31e aus dem SAM Front.
Die Diagnose läuft dann über CAN-D-H an Pin 6 grau/weiß und CAN-D-L an Pin 14 grau. H und L gehen zum SAM Front Stecker 19I, Pins 6 und 7.
Wie hast Du die Verbindung der Diagnosedose "durchgemessen"?
CAN D liegt fahrzeugseitig auf einem Steuergerät, das als Zentraler Gateway funktioniert und hat dann außer dem externen Diagnosegerät keine weiteren Teilnehmer.
Der Gateway stellt den Austausch mit den anderen CAN-Bussen sicher, setzt die unterschiedlichen Busdefinitionen um und überträgt die Befehle. Eine direkte elektrische Verbindung vom Diagnosegerät zu den anderen Steuergeräten besteht hier nicht.
Ich nehme an, dass CAN D ein schneller CAN-Bus ist.
Wenn das zutrifft sollte der CAN-Bus an beiden Enden mit je 120 Ohm abgeschlossen sein.
Wenn die von Fotom vorgeschlagenen Prüfungen keine Fehler zeigen und die Batterie abgeklemmt ist kann bei dieser Gelegenheit der Widerstand zwischen Diagnosedose Pin 6 und 14 gemessen werden.
Falls es 120 Ohm sind würde ich vermuten, dass ein ausgeschaltetes Diagnosegerät an den zugehörigen CAN-Pins auch 120 Ohm zeigt. (Kann aber sein, dass diese Messung am Gerät nicht funktioniert, weil der Ausgang des Diagnosegerätes über einen internen Multiplexer verbunden wird und nur im Betrieb für CAN definiert ist).
Die beiden Leitungen H und L sollten gegen Masse und Batterie-Plus eine gute Isolation zeigen.
Wenn die einfache Messung am abgeschalteten Bus zwischen H und L keinen Widerstand im Bereich 120 Ohm zeigt ist CAN D entweder ein Bus mit anderer Grunddefinition oder es liegt ein Fehler vor.
Sollte der Widerstand wie erwartet messbar sein kann man von einem schnellen CAN-Bus ausgehen und dann gibt es weitere Messwerte:
Im Betrieb kann man bei einem schnellen CAN-Bus auf den beiden Leitungen jeweils eine Gleichspannung gegen Masse messen.
Bei CAN-H sollte diese Gleichspannung durch den Einfluss der gesendeten Nullen bei etwas über 2,5 V liegen. Bei CAN-L sollte der Messwert aus dem gleichen Grund bei etwas unter 2,5V liegen.
Mit einem Oszilloskop sollten sich auf beiden Signalleitungen gegen Masse saubere Signalverläufe zeigen.
Bei einer gesendeten "Null" wird CAN-H vom Leitungstreiber auf etwa 5V gezogen und CAN-L geht Richtung Masse, durch die Abschlusswiderstände fließt Strom.
Bei einer gesendeten "Eins" geben beide Leitungstreiber die Leitungen frei. Die Abschlusswiderstände entladen die Leitungen und beide liegen dann auf gleichem Pegel etwa 2,5V gegen Masse.
In der Anlage mehr Infos zu CAN-Bussen.
Gruß
Pendlerrad
Alles klar ich danke euch erstmal herzlich. Ich werde mich heute mal um eure Vorschläge kümmern und das alles mal nachprüfen! Ich halte euch auf dem Laufenden :)!
Hallo alle zusammen, ich berichte mit erfreulichen bzw. unerfreulichen Neuigkeiten!
Ich habe soeben das gesamte SAM ausgebaut nachdem ich alles nochmal nachgemessen habe! Um ein Kabelbruch bzw ähnliches handelt es sich nicht. ABER, mir ist aufgefallen, nachdem ich den sehr hilfreichen Text von pendlerrad studiert hatte, das die Messwerte bei CAN-LOW etwas unter 2,5V und bei CAN-HIGH etwas über 2,5V. CAN-LOW hatte 0.00V und CAN-HIGH 1,8V... Das lässt ja auf einen Kurzschluss auf Masse schließen soweit ich das jetzt verstanden habe. Darauf habe ich dann den Durchgang bei grau/weiß und grau gemessen, da passte alles. Also gesamtes SAM ausgebaut, geöffnet und siehe da. Es sieht aus als hätte es Wasser gezogen :0! Ich denke mal das wird wahrscheinlich das Corpus Delicti sein, denn so oxidiert sollte da eigentlich nix mehr funktionieren. Ich hab euch mal die Bilder der Platine angehängt! Wenn mir jemand sagen könnte was genau da oxidiert ist und ob das evtl. mit meinem ursprünglichen Fehler zusammenhängen könnte wäre ich dem sehr dankbar :D! Aber schonmal vielen Dank!
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Moin,
ich meine auf dem Foto bereits einzelne durch elektro-chemische Korrosion gelöste Verbindungen zu erkennen.
Daher erstaunt es, das die Platine im Betrieb unauffällig funktioniert hat und nur der CAN-D nicht ansprechbar war.
Professionelle Reparaturbetriebe werden diese Platine kaum annehmen, das Risiko für Ausfall ist hoch.
Da der CAN-D aktuell nicht mehr funktioniert kann auch der Codierstatus nicht ausgelesen werden, um diesen auf eine andere Platine zu übertragen. Aus meiner Sicht kannst Du hier mit versuchter Eigenleistung nichts schlimmer machen, also würde ich zunächst eine Reinigung vornehmen.
Du kannst die Platine mit Isopropanol einsprühen und mit einem weichen Pinsel vorsichtig die hellen Kristalle wegputzen.
Immer wieder Makroaufnahmen von allen Abschnitten der Platine machen. Falls sich bei der Bearbeitung ein Bauteil löst hast Du dann eine Chance, zu erkennen wo es wie hingehört.
Mit einer Lupe oder Uhrmacher-Okular und guten Beleuchtung siehst Du nach Reinigung genauer, was beschädigt ist.
Nicht mit scharfem Druckluftstrahl abblasen, das kann Bauteile abreißen.
Einzelne Lötstellen kann man nach Reinigung mit passendem Lötkolben mit feiner Spitze, neutralem Flussmittel und (sehr wenig) sehr dünnem Lötzinn (oder SMD-Lötpaste) wiederherstellen, wegoxidierte Leiterbahnabschnitte mit feinem Draht ersetzen. Eine SMD-Heißluft-Lötstation ist nicht unbedingt erforderlich.
Die Kunststoffgehäuse schützen die integrierten Schaltkreise, aber wenn dort Kontaktfüße ab sind ist es vorbei.....
Viel Glück!
Pendlerrad
Uh... der Klassiker.
Nach der Reinigung wie Pendlerrad es beschreibt würde ich allerdings die Codierung des SAM abspeichern (lassen). Im Falle eines Austauschs des Steuergerätes sind dann alle Codierungen passend zu Deinem Auto und der Ausstattung auf ein anderes SAM übertragbar. Ansonsten sind die grundsätzlichen Funktionen zwar über alle Fahrzeuge gleich aber wenn einzelne Funktionen im neuen (gebrauchten) SAM aktiviert bzw. deaktiviert sind dann führt das zu Fehlermeldungen.
Wo bist Du denn her?
Wenn alle Stricke reissen dann kann eine auf MB spezialisierte Werkstatt oder MB direkt die Codierung des SAM wiederherstellen. Kostet allerdings rund 250 Euro (letzter Stand bei einer KI in einem 204 MoPf).
So Ich habe jetzt die korrodierten Stellen mit 99% Isopropanol und einem kleinen Pinsel gereinigt und es ist sowohl jede Leiterbahn als auch jedes Füsschen der ICs erhalten. Also sie sind alle noch mit der Platine bzw dem IC (also diesem dicken schwarzen plastik Viereck) verbunden. Was nicht mehr da ist, ist der Lötzinn bei TP241, TP240, TP219, TP193. Ich vermute mal das man den aber wieder drauf löten kann? Ich habe noch mal hochauflösende Bilder gemacht die beim Upload hoffentlich ihre Qualität behalten. Die Betroffenen stellen habe ich mal mit einem roten Pfeil zur Orientierung makiert. Mein nächster Schritt wäre jetzt die Platine noch einmal von hinten zu untersuchen und ggf. da nochmal zu reinigen. Wenn dann alles top aussieht bau ich das SAM einfach mal wieder ein und probiere es nochmal mit dem auslesen. Weil wenn ich nichts auslesen kann, kann ich glaube ich auch nichts speichern oder wie ist das? LG
Nein, ich würde noch nicht einbauen.
An den Testpunkten ist der Abdecklack / Lötstoplack der jeweiligen Leiterbahn unterbrochen um für Platinenkontrolle und / oder Programmierung der Mikrokontroller in der Produktion den Zugang zu ermöglichen, ursprünglich waren diese Punkte möglicherweise leicht verzinnt oder blankes Kupfer.
Die Testpunkte könnten jetzt durch Korrosion zu Unterbrechungen der jeweiligen Leiterbahn geworden sein.
Zur Beurteilung und als Arbeitsvorbereitung würde ich mit einem Glasradierer die TP blank machen, dann sieht man, ob noch Kupferreste vorhanden sind. Wenn Unterbrechungen vorliegen genügt es auch nicht, diese kreisrunden Flächen ohne vorbereitende Arbeiten an den Leiterbahnen nachzulöten, die Leiterbahn wird wahrscheinlich dadurch nicht kontaktiert.
Ich würde jeweils aufgrund der erkennbaren Leiterbahnen die Verbindung zwischen den Lötpunkten beiderseits des Testpunktes auf Durchgang prüfen. Das ist in vielen Fällen ein Bein des Prozessors und ein etwas entfernter liegendes Bauteil.
Fehlt die Verbindung, muss vom Lötstoplack auf der feinen Leiterbahn vor und hinter dem TP vorsichtig ein kleines Stück entfernt werden bis blankes Kupfer sichtbar wird. Lupe benutzen, sanftes schaben mit einem Skalpell und / oder putzen mit einem Glasradierer legt das Kupfer der Leiterbahn beiderseits des TP frei. Dann noch einmal mit Isopropanol abwischen und die Leiterbahnen mit Flussmittel bestreichen, kurzen, feinen Draht quer über den TP verlöten. Ergebnis mit Durchgangsprüfung kontrollieren.
Wenn längere Drähte notwendig werden sollten diese nur an den Enden verlötet werden, längere Lötbahnen / viel Lötzinn erzeugen beim Abkühlen sehr starke mechanische Verzugskräfte an der Platine.
Erst wenn nachweislich alle TP Verbindung mit allen zugehörigen Bauteilen beider Seiten haben macht der Wiedereinsatz der Platine Sinn.
Falls sie sich nach der Bearbeitung tatsächlich als brauchbar erweisen sollte kann ein Schutzüberzug weiterer Korrosion vorbeugen. Aber Achtung, alle Steckerstifte müssen abgeklebt werden.
Dick auftragender Lack erzeugt durch die Schrumpfung beim Trocknen wieder mechanische Kräfte an größeren Bauteilen, das ist eher kontraproduktiv.
Ich nutze gern Teslanol 7, das ergibt keinen dicken Überzug, ist allerdings mit Alkohol löslich.
(Beispielbilder von einem großen Labornetzteil älterer Bauart, auch in IC-Fassungen eingesetzte Bauteile und Potentiometer habe ich vor dem Ansprühen abgeklebt)
Gruß
Pendlerrad
Alles klar schade das ich es leider schon eingebaut habe.. Also jetzt geht garnichts mehr. Es sind eigentlich alle Warnlampen im KI Instrument an und der OBD Scanner hat einen schwarzen Bildschirm sprich da kommt überhaut nix an. Ich habe jetzt eigentlich schon fast die Hoffnung verloren :D. Ich weiß jetzt auch nicht mehr weiter.
Batterie abklemmen, SAM noch mal ausbauen und wie beschrieben auf Unterbrechung durch Leiterbahnkorrosion kontrollieren.
Wenn ein TP z. B. die Versorgungsspannung eines Mikrocontrollers zeigen soll und diese jetzt unterbrochen ist läuft das Steuergerät möglicherweise nicht hoch.
Wenn ich mich recht erinnere ist bereits im 204 das SAM vorn der "Master", der vielen anderen Steuergeräten beim Hochlauf des Gesamtsystems die Info zu Fahrzeug und Ausstattung gibt. Wenn das SAM beim Anklemmen der Batterie "fehlt" ist dadurch fast alles gestört. (kann aber sein, das ich das Modell verwechsle)
Eventuelle Entwarnung, der + für das SAM hat einen Massiven Wackelkontakt deswegen ging es gerade kurz und ich konnte einen Scan starten. Das ging vor dem Platine putzen nicht. Also ein eventueller Fortschritt? Ich habe keine Ahnung, der + Stecker für das SAM ist auf jedenfall komplett im Eimer, den muss ich wahrscheinlich austauschen 😬. Ich melde wieder mit Neuigkeiten.
Zitat:
@Pendlerrad schrieb am 27. Juni 2025 um 18:01:38 Uhr:
Batterie abklemmen, SAM noch mal ausbauen und wie beschrieben auf Unterbrechung durch Leiterbahnkorrosion kontrollieren.
Wenn ein TP z. B. die Versorgungsspannung eines Mikrocontrollers zeigen soll und diese jetzt unterbrochen ist läuft das Steuergerät möglicherweise nicht hoch.
Wenn ich mich recht erinnere ist bereits im 204 das SAM vorn der "Master", der vielen anderen Steuergeräten beim Hochlauf des Gesamtsystems die Info zu Fahrzeug und Ausstattung gibt. Wenn das SAM beim Anklemmen der Batterie "fehlt" ist dadurch fast alles gestört. (kann aber sein, das ich das Modell verwechsle)
Alles klar das werde ich mal machen und wenn ich schon dabei werde ich direkt mal das Kabel Management in dem Kasten da vorne machen, das ist nämlich eine komplette Katastrophe. Außerdem: hat irgendjemand eine Idee wie ich diese Platine aus dem Plastik Sicherungakasten heraus bekomme damit ich die mal von hinten auf mögliche Korrosion etc. untersuchen kann? Übrigens werde ich mal den angehängten Stecker bestellen damit ich den tauschen kann, wäre top wenn irgendwer mir den Link bzw. TN dazu geben könnte :D. Das Problem mit "not fitted" etc. bersteht weiterhin, außerdem habe ich nach dem ausführen des Autoscan jetzt die Meldung "no support on this vehicle" HÄ? Ich denke mal das hängt wahrscheinlich wieder mit der Platine zusammen die ich dann löten müsste... Wenn du (Pendlerrad) irgendwie ein gutes Tutorial oder eine Anleitung etc. dafür hast, immer her damit :>! Ich melde mich morgen mit weiteren Erkenntnissen, Probleme, Fehlermeldungen oder evtl. auch mal ner Lösung :).
LG
die Kontakte vom abgebildeten Stecker sehen doch nicht schlecht aus, meinst Du eventuell das Gegenstück? Wenn das auf der Platine sitzt wird es das kaum als Ersatzteil bei MB geben.
Die Plastikhülle hat eine eigene Teilenummer, die gecrimpte Kontaktfeder eine andere. Was steht drauf?
Also der clip (beim schwarzen Plastikstecker) ist rausgebrochen weshalb der Stecker nicht mehr in der SAM box hält und rausrutscht. Für dieses Plastik Stück (das oben auf dem roten kabel beim Kontakt ist) bräuchte ich die TN. So offen wie der Kontakt da jetzt ist, ist es normalerweise nicht, da ist Plastik davor was auch den Stecker in der Buchse arretiert.