E-Trabant: Mit Umbausatz zum Elektroauto
Frankfurt/Main – Man nehme einen Teil feines DDR-Mineralöl und 50 Teile Benzin (Werksangabe!), vermische das Ganze sorgfältig und verbrenne es dann in einem Motor vom Typ P 65/66: heraus kommt der Geruch der DDR.
Als bläulich-graue Wolke war der beißende Gestank untrennbar mit dem DDR-Auto Trabant verbunden. Bis jetzt.
Der Hamburger Elektroauto-Hersteller und Fiat-Händler Karabag raubt dem Ost-Klassiker ausgerechnet sein olfaktorisches Merkmal: auf der Automechanika in Frankfurt (16. bis 20. September) zeigt er
einen Trabant P601 (Baujahr 1989) mit Elektroantrieb.
Fast so schnell wie das Original
Unter der Phenoplast-Motorhaube steckt ein asynchroner Drehstrommotor, wie er auch in Gabelstaplern eingesetzt wird.
Mit einer Spitzenleistung von 28 kW (38 PS, nominal 13,6 kW) und einem Drehmoment von 148 Newtonmetern beschleunigt er den Trabant auf maximal 100 km/h- und damit fast genau so schnell wie das Original (ca. 110 km/h).
Der Stromspeicher von 11 Kilowattstunden (kWh) befindet sich im Kofferraum, die Ladebuchse neben dem rechten Rücklicht.
Laut Karabag reicht die Energie für eine Reichweite von bis zu 130 Kilometern. Die Ladezeit beträgt an der Haushaltssteckdose ungefähr 5,5 Stunden.
E-Umbausatz für 13.500 Euro
Der Antrieb des E-Trabant ist nicht neu.
Der Fiat-Händler Karabag hat bereits Fiat 500 und Ford Ka mit dem Gabelstaplerantrieb ausgestattet. Im vergangenen Jahr hatte er einen zum E-Auto umgebauten alten VW Käfer präsentiert.
Neu ist, dass jetzt der einzelne Umbausatz unter dem Namen Reevolt zum Verkauf angeboten wird. Das Transformationskit kostet 13.500 Euro und besteht aus nur sieben Teilen (u. a. E-Antrieb, Steuereinheit, Akku und Standheizung). Mit Adapterplatten kann der Elektromotor an die Getriebe verschiedener Old- und Youngtimer angeflanscht werden. Der geübte Handwerker kann das sogar allein, der Hersteller empfiehlt allerdings den Umbau in einer der 400 Partnerwerkstätten.
Frevel oder Fortschritt? Was haltet Ihr vom E-Trabant und der Möglichkeit, Old- und Youngtimer auf Elektroantrieb umzubauen?76 Antworten
Beim w123 gab es sowas auch schon. In den 70ern waren 123er-Jahreswagen teurer als Neuwagen... weil sofort verfügbar.
Zitat:
Original geschrieben von aero84
Beim w123 gab es sowas auch schon. In den 70ern waren 123er-Jahreswagen teurer als Neuwagen... weil sofort verfügbar.
Nicht nur beim W123. In den späten 70ern und frühen 80ern gab es mehrere Mercedes-Modelle mit langen Lieferfristen und entsprechenden Preisaufschlägen.
Zitat:
Original geschrieben von Groeschraz
Zitat:
Original geschrieben von Kleiner Dampfer
Achja, bitte mal nen Crashtest - so bei 50km/h.
Hallo kleiner Dampfer,
beim Crahstest mit einem Kohlenkasten (Smart) siehst du auch nicht besser ,aus.
Na na, so schlimm ist es nicht:
http://www.bild.de/.../crashtest-mit-kleinwagen-26174748.bild.htmlZum Trabant schreibt "Wikipedia" dagegen:
Zitat:
1990/91 wurde viel über die Sicherheit des Trabant debattiert, die möglicherweise derart unzumutbar sei, dass er schnellstens aus dem Verkehr gezogen werden müsse. Objektive Crashtests der Allianz sorgten für Klarheit. Der Trabant 601 verformt sich bei einem Frontalaufprall nicht stärker als ein VW Polo I, die Stabilität der Fahrgastzelle entspricht den internationalen Vorschriften. Da dem Trabant eine wirkungsvolle Knautschzone jedoch fast völlig fehlt, kann die Bewegungsenergie kaum in Verformungsenergie umgewandelt werden und wirkt daher schlagartig auf die Insassen ein. Dies führt insbesondere zu abnormal hohen Werten in der Kopfbeschleunigung (deutlich über 100g). Ferner bergen die zweitürige Duroplastkarosserie (Entzündungstemperatur: 800 °C) und der vorn eingebaute Tank ein erhöhtes Risiko bei Fahrzeugbränden.
Sprich: Beim Smart haut es dich in die Airbags, beim Trabi haut es dir den Bregen durch die Nase.
Zitat:
Original geschrieben von aero84
Beim w123 gab es sowas auch schon. In den 70ern waren 123er-Jahreswagen teurer als Neuwagen... weil sofort verfügbar.
GRINNNNS .... wie beim Trabi

Ich muss kurz überlegen .. 190 Dc (Flosse) ... W110 .... Bauzeit 1961 - 1968 ... die erwähnte Auslieferung muss so 63/64 gewesen sein. Besonderheiten (aus der Erinnerung) waren zweifarbige Lackierung (oben dunkelblau, unten hellblau), Nebelscheinwerfer und ein Becker-Radio mit Suchlauf. Sonst wüsste ich nichts mehr.
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Zitat:
Original geschrieben von ConvoyBuddy
Zitat:
Original geschrieben von aero84
Beim w123 gab es sowas auch schon. In den 70ern waren 123er-Jahreswagen teurer als Neuwagen... weil sofort verfügbar.
GRINNNNS .... wie beim Trabi
Na ja... Die Wartezeit auf einen Trabi betrug für DDR-Bürger ohne Beziehungen 8 bis 12 Jahre, und die Leute hätten sicherlich ohne Zögern etwas anderes gekauft, wenn es etwas anderes gegeben hätte.
Für einen 123er Benz gab es meines Wissens zur Höchstzeit der Nachfrage Lieferfristen in der Größenordnung von zwei Jahren, und die, die tatsächlich einen Aufpreis gezahlt haben, taten dies, weil sie unbedingt so ein Auto haben wollten und nicht weil es keine anderen gegeben hätte. Im Exoten- und Luxussegment sind meines Wissens heute immer noch Lieferfristen von 1 bis 2 Jahren üblich, das liegt aber erstens daran, dass die Autos oft sehr stark kundenspezifisch gebaut werden und dass zweitens nicht auf Halde produziert wird. Und es gibt natürlich irgendwelche Sammler-Editionen, die dann Liebhaberpreise erreichen.
Naja .. es gab noch den Zappelfrosch, den Wartburg, und irgendwann für „politisch zuverlässige“ Bürger auch ohne die Genex den Golf I, ein paar Ladas rollten auch noch, nicht zu vergessen Dacia und Yugo und Polski Fiat.
Der Vater eines Bekannten fuhr Mitte der 80er auch w123. In der DDR...
Den hatte er irgendwelchen Schweden auf der Leipziger Messe abgeschwatzt. Die waren froh, ohne Wertverlust drei Jahre Auto gefahren zu sein, und der Genosse General war einen Teil seines wertlosen Ostgeldes los und hatte ein Westauto... (Nach der Wende kaufte der Genosse G. auch ein Möbelkombinat für die symbolische eine Mark und verlagerte flugs die Produktion aus Kostengründen nach Polen. Der hatte seinen Marx jedenfalls nicht nur gelesen, sondern anscheinend auch verstanden wie das mit dem Kapitalismus funktioniert...)
Zitat:
Original geschrieben von kathrin-kai
resoauspuff , ein teil um die leistung zu steigern , so sind wenn man alles richtig macht mit noch diversen anderen änderungen ~ 60 Ps drinn
Mfg Kai
Das ist Jeffreys Rallye Auto , mit einem Motor von Frank. In der gezeigten Fassung hatte der 75 PS und 100Nm aus 600ccm. Aus dem Motor selbst geht aber noch mehr raus zu holen, aber auch die 125PS/l und 166Nm/l für nen 40 Jahre alten Saugmotor ist ja nicht soooo schlecht.

Den/die E-Umbauten finde ich trotzdem Klasse. Durch das geringe Gewicht echt gut für städtischen Betrieb. Bei dem kleinen Akku ist das wohl eh nicht für AB oder Landstraßen gedacht
Zu der Sicherheitsdiskussion möchte ich nur so viel beitragen, das es seiner zeit unterschiedliche vergleiche mit 80iger Jahre Autos gab. Mit unterschiedlichsten Ergebnissen...
Mit aktuellen Maßstäben natürlich nicht vergleichbar.
Erst stänkern alle über den Zwotakter wegen der Abgasfahne. Jetzt mal ein Trabant mit modernem Antrieb und schon wird die Keule rausgeholt mit dem Sicherheitsgeheule. Das wird erstens kein Massenfahrzeug werden, denn es handelt sich um Umbauten von gebrauchten Trabant. Weiterhin wird so ein Elektroflitzer wohl wenn überhaupt für die Stadt benutzt wo man eh weniger schnell fährt.
Lasst doch den Trabant Trabant sein. Und bitte lasst diese lächerlichen Vergleiche kein Auto von früher kommt an die neuen heran. Zumal die Konstruktion vom Trabant nicht aus den 80er sondern noch aus den späten 50ern stammt.
Zitat:
Original geschrieben von ConvoyBuddy
Naja .. es gab noch den Zappelfrosch, den Wartburg, und irgendwann für „politisch zuverlässige“ Bürger auch ohne die Genex den Golf I, ein paar Ladas rollten auch noch, nicht zu vergessen Dacia und Yugo und Polski Fiat.
Citroen GS und Mazda 121 nicht zu vergessen!
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Zitat:
Original geschrieben von ConvoyBuddy
....
Citroen GS und Mazda 121 nicht zu vergessen!
Dann komm ich noch mit "Mossi" und GAZ 21 und GAZ 24 (Wolga).
Grüße
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Zitat:
Original geschrieben von ConvoyBuddy
Naja .. es gab noch den Zappelfrosch, den Wartburg, und irgendwann für „politisch zuverlässige“ Bürger auch ohne die Genex den Golf I, ein paar Ladas rollten auch noch, nicht zu vergessen Dacia und Yugo und Polski Fiat.
Citroen GS und Mazda 121 nicht zu vergessen!
Und ich dachte, es wären der BX und der 323 gewesen.
Zitat:
Original geschrieben von blogreiter
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Citroen GS und Mazda 121 nicht zu vergessen!
Und ich dachte, es wären der BX und der 323 gewesen.
Knapp daneben. Es waren der Citroen GSA (GS Facelift mit den Plastikstoßstangen und Bediensatelliten) ind die erste Generation des Mazda 323.
Zitat:
@FordFocusDA3 schrieb am 18. September 2014 um 22:44:34 Uhr:
Zitat:
Original geschrieben von Ostelch
Citroen GS und Mazda 121 nicht zu vergessen!
Dann komm ich noch mit "Mossi" und GAZ 21 und GAZ 24 (Wolga).
Grüße
Skoda gabs damals auch schon in der DDR
Zitat:
@ttru74 schrieb am 21. Januar 2015 um 21:39:03 Uhr:
Zitat:
@FordFocusDA3 schrieb am 18. September 2014 um 22:44:34 Uhr:
Dann komm ich noch mit "Mossi" und GAZ 21 und GAZ 24 (Wolga).
Grüße
Skoda gabs damals auch schon in der DDR
Es gab auch Volvos und Citroen BX (Nachfolger vom GSA). Inwieweit die offiziell käuflich waren, weiß ich nicht.