Der Motor springt nicht an - bitte um Hilfe.
Nachdem in einem anderen Thread das Aufladen der Batterie ausführlich besprochen wurde, möchte ich zu meinem eigentlichen Problem rüber.
Wie der Titel schon sagt - der Motor springt nicht an. Aber der Reihe nach. (Ich verspreche, ich werde versuchen mich kurz zu fassen.)
Das Problem beim Start gab es eigentlich schon direkt nachdem ich den Käfer im Mai letztes Jahres gekauft habe. Aber kalt ist er (fast) immer problemlos gekommen. Das erste Mal musste ich lange orgeln, nachdem ich ca. halbe Stunde vor dem Haus gestanden habe. Als es zweites Mal passiert ist, wieder vor dem Haus, dachte ich, es liegt an der Schräge - der Motor war tiefer, als der Vorderwagen. Denn woanders sprang er entweder sofort an, oder nach ein paar Sekunden. Aber etwas später musste ich an der Tankstelle oder am Straßenrand lange orgeln. Und da war es flach.
Irgendwann im Sommer bin ich drei Wochen nicht gefahren, dann kamen drei Wochen Urlaub und als ich eine Woche danach fahren wollte, ist er gar nicht mehr angesprungen. Aber da war ich noch etwas zaghaft beim Orgeln, maximal vielleicht 5 Sekunden. Ein Tag später ging ich in die Garage mit dem Multimeter, um die die Batterie beim Anlassen zu messen und vor allem habe ich mich schlaugelessen, dass man locker 10 Sekunden orgeln darf. Aber so lange musste ich gar nicht, denn er ist schon nach 2..3 Sekunden angesprungen. Meine Diagnose: der Sprit ist in der langen Zeit in der warmen Garage verdampft und deshalb musste ich so lange drehen.
So, dann kam der Winterschlaf. Dieses Jahr habe ich erst im Mai in die Garage geschafft. Und dann ist er leider gar nicht mehr angesprungen. Georgelt habe ich sehr lange, beim ersten Mal sogar 20 Sekunden, später eher 10. Dazwischen mehrere Minuten Pause. Insgesamt gab es mindestens fünf Versuche. Er hat nicht mal ansatzweise Anzeichen gegeben, dass es klappt. Das Gaspedal habe ich meistens schon vor dem Schlüsselumdrehen komplett durchgetreten und beim Orgeln etwas gepumpt. Da ich nicht sicher war, dass die Batterie nach dem Winter ausreichend war, habe ich sie aufgeladen. Aber es hat nichts gebracht. Danach springt er immer noch nicht an.
Damit Ihr Ahnung habt, wie es sich angehört hat, poste ich hier zwei Links auf YT. Das erste Video zeigt den allerersten Versuch nach der Winterpause, also noch vor dem Batterieaufladen. Das zweite Video zeigt den Motor beim Drehen, eins eher der letzten Versuche.
https://www.youtube.com/watch?v=TLahHFXyzM4
https://www.youtube.com/watch?v=3Ad9AmBxsAs
Ich habe mich hier im Forum natürlich schon etwas durchgelesen im Thema. In Frage kommen wohl nur zwei Ursachen. Entweder kommt kein Sprit, oder die Zündung läuft nicht. Da er letztes Jahr schon länger brauchte und dann gekommen ist, nehme ich mal an, die Zündung ist OK, sonst würde er gar nicht kommen. Was meint Ihr, was ist da los? Was soll ich jetzt machen, um ihn wieder fit zu bekommen?
A propos: es handelt sich um einen 1300-er von Mai 1970, also F-Motor mit 40 PS.
Beste Antwort im Thema
"Wenn Du allerdings totaler Anfänger bist, dass Du auch dazu zu doof bist, dann gebe Dein Käfer Hobby auf."
Die höflichen, sprachlich korrekten Umgangsformen in diesem Forum sind gerade mehrfach gelobt worden, und damit stimme ich voll überein. Auch ich habe schon viele hilfreiche Tipps gesucht - und erhalten.
Daher hoffe ich, dass oben zitierter "Ratschlag" die Ausnahme bleiben wird.
165 Antworten
Hallo
Bin zwar etwas spät, gebe jetzt aber trotzdem noch meinen Senf dazu. Mein erstes Auto (1976 gekauft) war ein Käfer 1300 mit dem gleichen Motor wie deiner, Jhg. 71.
Ich habe so ziemlich alles erlebt mit diesem Auto während der 6 Jahre, die ich ihn gefahren habe.
Aufgrund deiner Videos bin ich mir ziemlich sicher, dass dein Auto ein Zündproblem hat. Es ist ja gar keine Zündung zu hören. Da nützt orgeln gar nichts.
Du schreibst, dass er manchmal nach längerem Orgeln angesprungen ist, dann wieder relativ schnell.
Ich hatte genau diese Symptome bei meinem Käfer damals. Das ging so weit, dass er in den Skiferien in den französischen Alpen komplett den Dienst versagt hat. Keine VW-Werkstatt weit und breit!
Es hat sich rausgestellt, dass der Kondensator hinüber war. In einer Peugeot-Werkstatt habe sie mir einen Peugeot-Kondensator eingebaut und die Karre lief wieder (sind ja sehr genügsam, die Käfer).
Also ersetz mal den Kondensator, dann läuft er wieder.
Zu den Videos sind mir zwei Dinge aufgefallen: mir hat mal jemand gesagt, dass der Anlasser Schaden nehmen kann, wenn man ihn zu lange am Stück orgeln lässt.
Zum zweiten würde ich auch nicht nur Vollgas geben, sondern, wie Robomike empfiehlt, pumpen. Damit erwcht zumindest unser Käfer auch nach längeren Standzeiten immer zuverlässig zum Leben.
pumpen hilft nur, wenn benzin im vergaser ist. aber langsam sollte der TE mal einen Schritt anfangen, dass wir mal wissen was sache ist.
Ich bin ein großes Stück weiter! Sorry, dass das so zäh läuft, aber abgesehen davon, dass ich arbeite und dadurch schon weniger Zeit übrig habe, bin ich durch meine Ahnungslosigkeit sehr vorsichtig. Bevor ich irgendetwas im Käfer anfasse, lese ich mich vorher schlau, um nicht falsch zu machen. Sorry, ich war schon immer so. Aber zur Sache.
Ich war heute in der Garage und habe drei Sache ausprobiert.
1. Gibt es Spannung an der Klemme 15 der Zündspule?
2. Gibt es Funken an der Zündkerze?
3. Kommt Benzin in den Vergaser?
Zu 1. Ja, es gibt Spannung. Hab' mit Voltmeter gegen Masse 11.82 V gemessen. Ist das nicht zu wenig? Ich habe mindestens 12 V erwartet. Die Batterie liefert ohne Belastung ca. 12.7 V. Gemessen habe ich wie im Bild unten. Die angezeigten 11.82 V waren nicht dauerhaft auf dem Display zu sehen. Es hat immer wieder geschwankt, runter auf ein paar Volt und wieder hoch auf 11.8 V usw. Ich könnte mir vorstellen, dass das an schlechtem Kontakt lag. Ich habe die Klemme nicht abgezogen, sondern in den dünnen Spalt die schnalle Spitze des Voltmeter reingesteckt. Habe mich zwar bemüht, relativ flach, also großflächig zu halten, aber ein guter Kontakt ist was anderes.
Zu 2. Ja, an der Zündkerze gab es Funken. Siehe hier:
https://www.youtube.com/watch?v=jHL9TrRYP9k
Ich habe das dank des Supper-Tipps von Vari-Mann (DANKE noch einmal!) mit einer anderen Zündkerze ausprobiert. Ich habe auch irgendwo gelesen, dass Funke nicht gleich Funke ist. Es gib helle, weiße, schwache, blaue, orangene und keine Ahnung welche noch. Natürlich kann ich überhaupt nicht beurteilen, ob mein Funke "gut" ist. Kann man das anhand des Videos sagen?
Zu 3. Nein, es kommt kein Benzin von der Benzinpumpe in den Vergaser! Einfach GAR NICHTS. Nicht mal ein Tropfen. Damit ist in meinen Augen ein Verursacher ermittelt. Das ist zwar noch keine Garantie, dass der Vergaser OK ist, aber zumindest weiß ich, was jetzt zu machen ist.
Um den Schlauch vom Vergaser abzuziehen, musste ich den Luftfilter (der schwarze Zylinder mit der Rüssel am Seite - heißt wohl Luftfilter) abmontieren. Sonst keine Chance mit meinen Finger dran zu kommen. Aber zum Glück war es nur eine Schraube und dazu noch von vorne zugänglich. Auch ohne Filter habe ich es nur mit den Finger nicht geschafft. Zufälligerweise kam ein Garagennachbar vorbei und meinte, man kann mit dem Schraubenzier beim ziehen ein bisschen wegschieben. Bevor ich den Entschluss gefasst habe, es so zu machen, hat er es selber gemacht. Davor hat er schon meine Ratlosigkeit erlebt, als ich nicht geschafft habe, das Zündkabel zurück in eine Plastikführung am Gebläsegehäuse reinzustecken. Nach vielen missgeglückten Versuchen, hat er einfach seinen Finger dran gelegt und gedrückt. Fertig war es! :-)
Als der Luftfilter ab war, habe ich an dem offenen Vergaser gerochen und mit dem Finger nach Benzinspuren gesucht. Es gab keine, zumindest keine frischen. Man hat zwar gerochen, dass da früher Sprit drin war, aber schon lange her.
Apropos Luftfilter. Als ich ihn abgeschraubt habe und dabei war ihn irgendwie in dem Kabel-, Rohr- und Röhrchengewühl abzulegen, und ihn dabei schon fast auf den Kopf hatte, hat der Nachbarn schnell eingegriffen und meinte, Vorsicht, da könnte Öl drin sein und dann sollte er nicht kopfüber liegen. Also hat er ihn waagerecht gehalten, mein Bruder den Benzinschlauch in eine Flasche gehalten und ich georgelt. Beim weiteren Gespräch kam raus, der er (Nachbarn) seine Lehre als KFZ-Mecaniker an so einem Käfer angefangen hat! :-) Ich habe ihn heute zum ersten Mal gesehen und so kennengelernt. Er hat 'ne Menge Wissen!
Noch einmal an dieser Stelle ein ganz großer Dank an Euch alle für die grossartige Hilfe!
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Mir kam jetzt mal ein Gedanke in den Kopf... Gut, die Benzinpumpe pumpt kein Benzin. Aber muss das heißen, dass sie die Ursache des nicht anspringenden Motors ist? Was ist, wenn etwas vor der Benzinpumpe nicht in Ordnung ist? OK, ein Loch in Benzinleitung würde ich riechen. Aber kann vielleicht eine Benzinleitung zerquetscht sein, so dass das Benzin nicht durchfließen kann? Oder noch weiter - kann der Austritt aus dem Tank zu sein?
Noch mal kurz zur Benzinpumpe. Da sind zwei Schläuche dran. Einer geht ja zum Vergaser (den kenne ich schon ;-), der andere geht wohl zum Tank. Wenn ich die Benzinpumpe ausbauen will, muss ich beide Schläuche abziehen. Was ist, wenn ich den der zum Tank geht, abziehe? Da drückt jetzt doch 40 Liter Benzin, was dann munter sprudeln wird. Wie macht man das, wenn den Motor nicht in Benzin baden will?
Da drückt nicht viel, abziehen ein paar Schrauben oder Gummistopfen die passen könnten bereithalten. Schlauch abziehen Finger drauf, Schlauch bisschen ausfedeln das man so hoch wie möglich mit ihm kommt. Stopfen oder Schraube rein und fertig. Da geht bisschen was daneben, sind paar ml die verdunsten schnell.
Grüße Alex
Ich freue mich, dass Du jetzt doch Hand anlegst. Du bist kurz davor, das Problem zu lösen. Meisstens sind die Benzinpumpen die Ursache, oder der Abgang unter dem Tank. Dort das innen liegende Sieb (falls vorhanden) oder der Filter unter dem Tank, falls vorhanden. Die Benzinpumpen sind meisstens nicht kaputt, sondern saugen den Benzin einfach nicht an. Also ist die Luft in der Benzinpumpe das, was Dich zur Verzweiflung bringt, bei Deinem Saisonstart. Es kann natürlich auch eine Kombination aus Sieb zu und unwilliges Selbstansaugen der Benzinpumpe sein.
Am Vergaser hattest Du den Schlauch ja schon mal ab. Nehme mal einen Trichter und fülle über diesen Trichter Benzin in den Vergaser ein. Soviel (ca 100ml) bis nichts mehr rein geht. Dein Wagen sollte dann anspringen. Wenn Du dann bissel Gas gibst am Vergaser, könnte es sein, dass es sich die Benzinpumpe endlich anders überlegt und anfängt zu pumpen. Also aufpassen, es könnte sein, dass plötzlich Benzin von der Benzinpumpe kommt. Stecke den Schlauch einfach in eine alte Flasche, um irgend eine Sauerei zu vermeiden. Wenn der Motor an ist, dann fördert die Benzinpumpe besser und schneller den Benzin, als beim Orgeln. Deswegen mein Vorschlag, es genau so zu machen.
Sollte nach mehreren derartigen Versuchen immer noch kein Benzin von der Benzinpumpe kommen, dann musst Du den Schlauch vor der Benzinpumpe abziehen. Sollte aus der Benzinleitung trotz vollem Tank kein Benzin von alleine kommen, dann fahre den Käfer mit die Vorderräder auf ein paar Klötzer oder hebe den Wagen vorne mal etwas mit dem Wagenheber an un Fülle den Tank rammelvoll. Der Sprit MUSS von alleine hinten am Motor ankommen, ansonsten wird Deine Benzinpumpe nichts ansaugen. Sollte Dein Sieb wirklich zu sein, dann kannst Du mit etwas Druckluft von hinten in die Leitung rein blasen, sozusagen das Sieb rückwärts frei blasen. Das Sieb zu wechseln bei vollem Tank geht nicht gut. Fahre den Tank also erstmal leer und wechsel dann das Sieb.
Gute Fahrt!
Und wenn an dem Benzinschlauch von vorne von allein nichts kommt, kannst du auch mal wie am Strohhalm saugen. Aber Achtung! Benzin schmeckt nicht gut. Dann kannst du so auch prüfen ob die Leitung frei und das Sieb im Tank nicht verstopft ist.
Ich melde mich nach einer „kurzen“ Pause mit neuen Fragen zurück. Hoffe, dass jemand was sagen kann.
Eigentlich habe ich beschlossen, dass ich keine neue Benzinpumpe kaufe, sondern meine repariere. Nach etwas Recherche habe ich mich für https://www.volkswagen-classic-parts.de entschieden. Der Plan B wäre dann http://www.ruddies-berlin.de. Er ist zwar doppelt so teuer (ca. 60€), aber soll qualitativ sehr gut sein (Stichwort: Original-effbe als Membranmaterial).
Leider sollte der Reparatursatz bei Classic Parts erst Ende Juli kommen, wo ich im Urlaub war und dann noch mein großer Helfer der Bruder im Urlaub war. Daher hat es sich alles wieder „etwas“ verzögert. Aber zu Sache!
Gestern war ich endlich in der Garage. Batterie abgeklemmt (habe gelesen, dass man es immer machen soll, wenn man an der Kraftstoffanlage was rummacht) und Benzinzuführungsschlauch von der Benzinpumpe abgezogen. Trotz randvollem Tank kam erstmal nichts raus. Kein Tropfen. Es war auch alles trocken und es roch nicht nach frischem Benzin. Dann hat mein Bruder in den Schlauch reingepustet, also quasi gegen den Strom in den Benzintank. Man hörte leichtes Blubbern, aber es kam immer noch nichts raus. Dann habe ich den Tankdeckel aufgemacht, etwas den Käfer gewackelt und er hat noch einmal reingepustet. Man hörte wieder Blubbern und dann kam munter Benzin aus dem Schlauch raus (ein paar Tropfen auf Papierhandtücher, der Rest in eine Flasche).
Mein spontaner Gedanke: die Benzinpumpe ist gar nicht kaputt, sondern die Benzinzufuhr war (wodurch auch immer) gestört. Also wider den Benzinschlauch an die Benzinpumpe dran gemacht und ich starte den Motor und… er springt nicht an (zwei mal georgelt, mindestens jeweils 15 Sekunden). Dann dachte ich, vielleicht ist die Benzinleitung/Tank/Sieb wieder verstopft und deshalb kommt nichts. Also wieder Benzinschlauch von der Pumpe abgezogen und… Erstmal kommt nichts, aber mir ist aufgefallen, dass ich ihn direkt nach Abziehen sofort nach oben gehalten habe. Als ich den Schlauch wieder etwas nach unten bewegt habe, also circa auf diese Höhe wo der Anschluss an der Pumpe ist, kam sofort das Benzin raus. Ein paar Sekunden lang habe ich es in die Flasche fliessen lassen, um zu sehen, ob es irgendwelche Störungen gibt. Es gab keine.
Jetzt die Fragen: was ist das faul? Benzinzufuhr? Benzinpumpe? Beides? Ich sage es ganz offen, dass ich ungern die Benzinpumpe zerlegen würde, wenn das nicht notwendig wäre. Ich vermute aber, dass sie die Ursache des nicht anspringenden Motors ist. Deshalb habe ich sie gleich gestern demontiert und nach Hause genommen (aber noch nicht zerlegt). Das waren echt meine erste Handgriffe am Käfer - den Batterieausbau mal rausgenommen :-)
Bin für jede Hilfe dankbar. Bitte nicht niedermachen wegen des Käferdeppseins.
Dass das Benzin kommt, sobald du den Schlauch senkst ist klar, nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren. Sobald du unter dem Level im Tank kommst, sprudelt munter Benzin aus der Leitung. Das öffnen des tankdeckels fördert dies etwas, da der unterdruck nicht erst langsam durch die kleinere tankbelüftung ausgeglichen wird.
Du kannst nun mal etwas versuchen. Nimm den Luftfilter ab, Schütte etwas Benzin in den zuvor geöffneten Vergaser. Oder Noch einfacher, entferne auch die ausgangsleitung von der Pumpe, also den Schlauch der zum Vergaser geht, und Spritze dort mit einer Spritze oder notfalls einem kleinen Trichter etwas Benzin rein. Wenn das nicht hilft oder dir zu umständlich ist, kannst du ein paar Tropfen Benzin oben in den Vergaser rein Tropfen lassen. Oder mit Starthilfe Spray. Es geht drum dem motor überhaupt einmal zu starten. Und um herauszufinden ob es denn wirklich an einem spritmangel liegt oder vielleicht doch an der zündung etc.
Falls das bereits mal geschrieben wurde, Sorry. Wollte nicht nochmal 4 Seiten lesen 😁
Also wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du bis dato nur den Schlauch an der Saugseite der Pumpe abgenommen und nun feststellen können, daß da jedenfalls einmal Saft hinkommt. Gut. Nimm als nächstes einmal, wie schon oben einmal beschrieben, am Vergaser den Schlauch ab, der von der Pumpe kommt - also den der Druckseite und halt ihn in Deine Flasche. Nun laß Deinen Bruder, oder sonst jemanden, 😉 einfach einmal starten, um zu sehen, ob bzw. daß die Pumpe auch fördert!
Wenn ja, gut - wenn nein, doch Pumpe das Problem, oder dort vielleicht einfach Filter zu; letzteres prüfen.
Sollte Deine Pumpe Treibstoff fördern, kann, selten, aber doch, der Fall gegeben sein, daß nichts in den Vergaser kommt - wenn das Schwimmerventil zu bleibt! An der Druckseite kann die Pumpe fast nix - wenn der Schwimmer bzw. sein Ventil zumacht, darf sie ja nicht trotzdem Treibstoff in den Vergaser pressen können! Der geringste Widerstand genügt, um die Förderung zu unterbinden.
Zum besseren Verständnis anbei ein Bild. Ist zwar nicht wirklich Dein Vergaser, den ich da auf die Schnelle gefunden habe, aber ein sehr ähnlicher "Vorfahre". Zur Erklärung reichts. Mit Nr. 52 ist im Bild jedenfalls der Schwimmer bezeichnet. Der dümpelt in der Schwimmerkammer (das im Bild darunter sichtbare "Loch" im Vergasergehäuse mit der Aufschrift "SOLEX 28 PCI"😉 vor sich hin und kann an seiner Welle (54) auf und ab schwenken. Ist die Kammer leer, fällt er runter, wird die Kammer gefüllt, schwimmt er auf und - jetzt kommt's! - drückt dadurch die im darüberliegenden Ventil (156) befindliche Nadel (der Stift, der unten raussteht) in ihren Sitz und dichtet dadurch den Zulauf ab. Wenn diese Nadel nun in ihrem Sitz (kegelförmige Spitze in kegelförmiger Bohrung) stecken geblieben ist, kann die Pumpe dagegen nicht mehr an und kein Treibstoff kommt in den Vergaser. (Von dem kannst Du übrigens, wenn Du nach dem Abnehmen des Luftfilters oben reinschaust nie und nimmer etwas sehen, da guckst Du nämlich in den Ansaugkanal neben der Schwimmerkammer.)
Wie dem auch sei - wenn's denn nun das sein kann, dann klopf einfach einmal auf den Vergaserdeckel, wo die Leitung von der Pumpe eben hingeht, vielleicht wird dadurch ja schon die Nadel wieder frei! Oder zieh einfach ein wenig Benzin in eine Spritzampulle und versuch, es über die Leitung in den Vergaser zu drücken - wenn's wirklich an diesem möglichen Problem liegt, dann war's das schon...
Toitoitoi!
Manche Benzinpumpen saugen trocken sehr ungern. Den Rest hat Rudi weiter oben ja schon geschrieben.
Ob es irgendeinen physikalischen Effekt gibt, welcher es erlaubt, dass die undichten Schläuche leerverdunsten, ohne dass frisches Benzin nachläuft? Weiß nicht. Zu bedenken ist vielleicht, dass die Trockenheit, sollte sie das Metallrohr im Rahmentunnel erreichen oder auch das durch den Kasten bzw. außenrum, je nach Bj., zu Korrosion führen kann. Zu bedenken ist vielleicht auch, dass Benzin auf Wasser schwimmt, und ein lange stillstehender Käfer mit Kondenswasser im Tank (oder Regenwasser oder Waschanlagenwasser, was auch immer) dieses nicht mehr emulgiert irgendwie mit durchzieht, sondern dass sich diese Wasserreste vom Benzin trennen und am Auslauf sammeln können. Vielleicht verhindert die Wassersäule zusammen mit Korrosion das Nachlaufen.
Ich würd' neue Schläuche reinmachen und das Sieb im Tank checken, wie von Rudi beschrieben. Und wenn so eine Winterpause dann unbedingt sein muss, dann muss man halt hinterher mal gucken, ob Sprit in den Schläuchen und in der Pumpe verblieben ist.
Grüße,
Michael
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 20. August 2017 um 21:10:49 Uhr:
Also wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du bis dato nur den Schlauch an der Saugseite der Pumpe abgenommen und nun feststellen können, daß da jedenfalls einmal Saft hinkommt.
Nein. Vor dem Urlaub habe ich erstmal den Schlauch von der Benzinpumpe zum Vergaser abgenommen, um zu schauen, ob da was raus kommt, wenn man orgelt. Es kam nichts raus. Das ganze habe ich ein paar Posts früher beschrieben. Jetzt habe ich nur den weiteren Test gemacht, nämlich geprüft, ob der Sprit zu Pumpe kommt.
Die Idee mit der Benzinspritze in den Schlauch der zum Vergaser geht, hatte auch mein Bruder auch. Leider hatten wir keine Spritze dabei. Aber das könnte ich noch organisieren.
Was verbirgt eigentlich hinter dieser großen Messingschraube in der Pumpe?
https://www.motor-talk.de/.../img-0024-i208858933.html
Irgendeine Art Filter vielleicht?
Danke für die Ausführungen zum Vergaser. Ich muss das in Ruhe verdauen.
Zitat:
@Beetle1960 schrieb am 20. August 2017 um 21:01:47 Uhr:
Dass das Benzin kommt, sobald du den Schlauch senkst ist klar, nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren. Sobald du unter dem Level im Tank kommst, sprudelt munter Benzin aus der Leitung. Das öffnen des tankdeckels fördert dies etwas, da der unterdruck nicht erst langsam durch die kleinere tankbelüftung ausgeglichen wird.
Du kannst nun mal etwas versuchen. Nimm den Luftfilter ab, Schütte etwas Benzin in den zuvor geöffneten Vergaser. Oder Noch einfacher, entferne auch die ausgangsleitung von der Pumpe, also den Schlauch der zum Vergaser geht, und Spritze dort mit einer Spritze oder notfalls einem kleinen Trichter etwas Benzin rein. Wenn das nicht hilft oder dir zu umständlich ist, kannst du ein paar Tropfen Benzin oben in den Vergaser rein Tropfen lassen. Oder mit Starthilfe Spray. Es geht drum dem motor überhaupt einmal zu starten. Und um herauszufinden ob es denn wirklich an einem spritmangel liegt oder vielleicht doch an der zündung etc.
Starthilfespray möchte ich nicht benutzen. Wurde mir von vielen Seiten abgeraten. Etwas Benzin in den Vergaser von oben einfüllen, würde ich machen, aber jetzt habe ich leider die Benzinpumpe abmontiert und ich denke in diesem Zustand sollte man den Motor nicht anlassen, oder?
Zitat:
Falls das bereits mal geschrieben wurde, Sorry. Wollte nicht nochmal 4 Seiten lesen 😁
In der Tat, vieles davon oder gar alles wurde schon vorher genannt.