DD = mehr Reifenverschleiß?
hallo!
also ich habe eine frage, die mir hoffentlich jemand hier beantworten kann.
ok,
DD verringert ja die seitenneigung in kurven. das auto neigt sich fast nicht.
das gleiche auto mit serienfahrwerk neigt sich dabei.
durch das einfedern beim auto ohne DD wird bereits ein nicht zu unterschätzender teil der bei einer kurvenfahrt entstehenden energie vom fahrwerk aufgenommen.
wenn ich nun an den energieerhaltungssatz denke, dann entsteht ja bei einer kurvenfahrt mit dem DD-auto genauso viel energie.
nun muss die energie ja irgendwo hin. da das auto aber kaum einfedert wird die energie meinem verständnis nach fast nicht vermindert an das rad und somit auch den reifen weitergegeben. hierdurch müsste eigentlich der reifen stärker belastet werden.
unterm strich (wenn vielleicht auch nicht viel) müsste ein auto mit DD einen etwas höheren reifenverschleiß haben.
was sagt ihr?
also eigentlich ist mein gedankengang doch ganz schlüssig oder?
12 Antworten
Ja sie war ernst gemeint. Ich konnte damit nichts anfangen. Aber mit Dynamic Drive macht es Sinn.
Der Reifenverschleiß wird sich nicht erhöhen. Durch das DD-System wird ja aus energetischer Sicht aufgrund der hydraulischen Steuerung des Stabilisators ebenfalls Energie in das System eingebracht. Für den Verschleiß ist aber beispielsweise die Fahrzeugmasse und natürlich der Radius entscheidend. Und da sich das nicht voneinander unterscheidet sollte der Verschleiß identisch bleiben.
Lediglich das Fahrverhalten wird aufgrund der nicht vorhandenen Seitenneigung um einiges sportlicher. Man hat so eine Möglichkeit ein komfortables Fahrwerk auch sportlich abzustimmen. Normalerweise ist das immer ein Problem. entweder komfortabel oder sportlich.
Gruß
Es kommt darauf an,
ob die statische Kraft, die auf den Reifen wirkt, massgeblich für den Reifenverschleiss verantwortlich ist oder der Impuls.
Die resultierende Kraft, die auf den Reifen wirkt, bleibt bei beiden Fahrwerktypen in erster Näherung gleich, hier kann die Dämpfung egal, ob hart oder weich nichts ändern. (In zweiter Näherung wird aber der Neigungswinkel der Karosserie bei Belastung wichtig sein, da die resultierende Kraft am Reifen abhängig vom Winkel ist).
Ein DD-Fahwerk ist ja bekanntlich "härter", soll heissen, der Impuls, also die Krafteinwirkung pro ZEITEINHEIT ist grösser. Wenn also ein starker Impuls den Reifenpartikel eher löst als ein schwacher Impuls, dann wird der Verschleiss höher sein.
Andererseits: Entscheidend wird bei Kurvenfahrt aber sein, ob die Haftreibung überschritten wird, d.h. der Reifen die Haftung verliert (also die Relativgeschwindigkeit zwischen Asphalt und Reifengummi nicht mehr Null ist) und er anfängt zu radieren.
Übersetzt:
Dasjenige Fahrwerk, das den Wagen in der Kurve eher ausbrechen lässt (der Reifen radiert über den Boden) müsste mehr Abrieb erzeugen.
Nun müsste mal jemand testen, mit welchem Fahrwerk man die höhere Kurvengeschwindigkeit ohne Fahrzeugausbruch erzielen kann.
Mein E61 mit DD ist mir für dieses Experiment zu schade.
Die Energiebetrachtung anzustellen macht keinen Sinn, hieraus lassen sich keine Schlüsse auf den Reifenverschleiss (positiv oder negativ) ableiten.
Grüsse
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also wird die entstehende energie sozusagen "abgesogen" und für die funktion von dynamic drive verwendet?
aber das würde doch bedeuten, dass das auto erstmal einfedern muss damit die energie aufgenommen wird.
ich versuche zu verstehen, aber vielleicht kannst du das nochmal erleutern.
das grundgedanke von dem bei mir alles abstammte war das härter abgestimmte autos die reifen etwas mehr belasten, da ein hartes fahrwerk ohne weitergabe nicht soviel energie aufnehmen kann wie ein weiches. bei reifen mit niedrigerem querschnitt gilt das ja auch. man sagt schließlich auch, dass bei härterer abstimmung mehr durchdringt... das ist dann ja unterm strich nichts anderes als die übrig gebliebene energie.
man könnte andersherum auch formulieren: wo mehr energie von vorne herein absorbiert wird, werden die restlichen teile weniger belastet.
in diesem ganzen zusammenhang fällt mir auch ein, dass im touareg forum vor kurzem über etwas ähnliches diskutiert wurde, da einige darüber klagten, dass mit größeren felgen und somit folglich kleineren querschnitten die reifen etwas mehr verschleiß aufwiesen, als mit kleineren felgen und größeren querschnitten (klar es gibt noch viele weitere aspekte, die das leben eines reifens beeinflussen)
vom prinzip der energieaufnahme wäre das aber das gleiche wie bei einem geringeren einfedern in kurven.
was meint ihr?
Am besten Du lässt die Betrachtung der Energie außen vor. Das verwirrt nur. Ein reifen verschleißt dann, wenn er aufgrund der Haftreibungsgrenze Abrieb erzeugt. Das ist auch das, was Hans-im-Glück gesagt hat. Dabei bliebt die Frage offen welches fahrwerk zuerst die Haftreibungsgrenze erreichen läßt. Natürlich alles bei gleicher Kurvencharakteristik.
Meines Erachtens wird das DD Fahrwerk später diese Haftgrenze erreichen weil aufgrund der nicht vorhandenen Seitenneigung eine geringere Lastverteilung zwishen kurveninnerer und kurvenäußerer Seite auftritt. Das heißt, dass bei Kurvenfahrt auch das innere Rad auf den Boden gedrückt wird, während es beim herkömmlichen Fahrwerk stark entlastet wird.
gruß
Hallo!
Der Einfluss von DD auf den Reifenverschleiss ist meiner Meinung und Erfahrung nach eher gering. Viel entscheidender sind Fahrstil (DD lässt einen nicht gerade langsamer um die Kurven fahren), Reifengröße und -art. Weiche Mischungen verschleissen immer schnell, egal ob mit oder ohne DD.
Extreme Niederquerschnittsreifen auf großen Felgen kommen quasi immer aus dem Sportbereich, wo die Haftung wichtiger als die Haltbarkeit erachtet wird. Die Touareg-Fahrer sollte man in dem Zusammenhang auch fragen, ob sie wirklich genau die gleichen Reifen verglichen haben und selbst wenn, kann es bei gleichem Fabrikat und Sorte immernoch Unterschiede in der Gummimischung geben.
Zu den erreichbaren Kurvengeschwindigkeiten: DD spielt seine Stärken besonders in Richtungswechseln aus, weniger in reiner Kurvenfahrt. DD ist ausserdem so eingestellt, dass es schon vor Erreichen der Haftgrenze eine spürbare Karosserieneigung zulässt. Dennoch, auch im Rutschen oder im Drift bleibt die Karosse verhältnismäßig gerade und der Wagen lässt sich sehr feinfühlig dirigieren. Der Übergang ins Rutschen ist sehr angenehm, weil Über- und Untersteuertendenzen von DD erkannt und ausgebügelt werden.
Gruss
ABS-Sensor
hallo!
habe den beitrag von hans-im-glück erst gelesen nachdem ich meinen letzten abgeschickt habe!
hört sich logisch an! danke für die ausführliche erklärung.
ich muss jetzt echt mal sagen, dass vor allem hier im e60 forum ein echt gutes und vor allem kompetentes niveau herrscht! macht spass mit euch jungs zu "forumieren". daumen hoch!
in den vielen anderen foren wird nicht selten nur viel "gelabert", aber sobald man mal eine ernsthafte frage hat, die ein wenig kompetenz erfordert... aua! 😉
Es kommt ganz darauf an in welchem Forum man schreibt. Und das es beim E60 nicht unbedingt um tieferlegen und Standlichtringe geht dürfte ja von vornherein klar sein. Also ich freue mich, dass wir dir helfen konnten.
Schönen Abend noch.
Gruß Crime
härter?
Hallo zusammen
Meiner Meinung nach kann sich die Belastung der Reifen wie bereits gesagt nicht erhöhen, sondern auf die inneren Räder zusätzlich verteilen. Die DD-mechanik trägt nur zur Umverteilung bei und kann die Querbeschleinigung nicht aufheben. Das ist ja Physik pur.
Natürlich kann es sein, dass Reifen sich in der Abnutzung durch Ihre Struktur unterscheiden und die einen besser für DD, die anderen ohne eher geeignet sind. Das lässt sich wahrscheinlich kaum testen und wir wohl auch nicht spürbar sein.
Der grösste Anteil von Abnutzung durch DD wird natürlich durch die höheren Geschwindigkeiten erreicht und dies unabhängig ob ein Rutschen einsetzt oder nicht sondern einfach durch die höhere Reibung an den Pneus. Immer noch Physik pur.
Meine Frage an die DD-Fahrer ist aber die: Wieso sollte DD härter sein als das Normalfahrwerk, wenn es auf den Federweg keinen Einfluss hat (es hat keinen!).
1. Ist es das schnellere Fahren welches Unebenheiten dadurch als härter weitergibt?
2.Ist es einfach der Glauben, ein sportlicheres Fahrwerk zu benutzen, was suggeriert es müsste härter sein?
3. Oder wird es einfach weitergegeben, wie es irgendwo im Forum aufgeschnappt wurde?
Bitte um Klärung.
Danke und Gruss
Markus
Re: härter?
Zitat:
Original geschrieben von snoopysnow
Meine Frage an die DD-Fahrer ist aber die: Wieso sollte DD härter sein als das Normalfahrwerk, wenn es auf den Federweg keinen Einfluss hat (es hat keinen!).
Härter ist vielleicht der falsche Ausdruck. Das Fahrverhalten ist anders, so wie es auch einen Unterschied macht, wenn man ein normales FW mit stärkeren Stabis ausrüstet.
Zitat:
1. Ist es das schnellere Fahren welches Unebenheiten dadurch als härter weitergibt?
2.Ist es einfach der Glauben, ein sportlicheres Fahrwerk zu benutzen, was suggeriert es müsste härter sein?
3. Oder wird es einfach weitergegeben, wie es irgendwo im Forum aufgeschnappt wurde?
1. Kann ich nicht behaupten. Ich finde sogar, dass das DD-Fahrwerk immernoch ausgesprochen weich federt... ist ja auch kein Wunder.
2. Ich weiss nicht, was andere glauben, aber die Gleicung hart = sport halte ich für nicht so gelungen. Ein Straßen-FW ist ja nunmal immer ein Kompromiss und da meine ich, hat BMW mal wieder gute Arbeit geleistet. Im Vergleich zum E39 fährt sich der E60 knackiger, ohne übertriebene Härte reinzubringen.
3. Nee, selbst "erfahren". Für mich ist DD eins der Killer-Features vom neuen 5er, dem ambitionieren Fahrer würd ich es jederzeit empfehlen. Beim Cruisen über schlechte Straßen hat man ja sogar einen Komfort-Vorteil, da die aufgetrennten Stabihälften keine Kopierbewegungn ins FW bringen.
Gruss
ABS-Sensor
Die Frage ist nur noch, wieviel Zusatzgewicht bringt das Feature auf die Waage?
Wäre im allgemeinen interessant zu Erfahren, welche Features wieviel Gewicht auf die Waage bringen:
- AS
- DD
- HUD
- Panoramadach (E61)
- Xenon?
- PDC?
und natürlich der Modellschriftzugentfall ;-)
Diese Faktoren könnten evtl. eine Auswirkung auf den Reifenverschleiss haben wenn auch nur geringen.