Darf man noch Diesel fahren?
Hi,
ich bringen morgen meinen Schummel-Passat zum Softwareupdate in die Werkstatt. Danach ist er hoffentlich sauberer, und zwar nicht nur von außen 😉 Nächstes Jahr steht ein neues Auto an, und ein V90 ist ganz heißer Kandidat.
Nun aber die Gretchenfrage: Darf man nach den diversen Skandalen noch einen Diesel nehmen? Logisch, Volvo war/ist nicht von irgendwelchen Schummeleien betroffen, aber das Problem mit den Stickoxiden ist doch ein grundsätzliches beim Diesel. Ein Benziner würde weniger NOx ausstoßen, dafür aber mehr CO2. Bleibt mir dann nur ein T8, den ich mit Ökostrom lade? Oder wie seht ihr das?
Beste Antwort im Thema
NOx wird ab EU6d, sprich ab Sep. 2017 kein Thema mehr sein. Dann müssen alle die Tests auf der Straße nachweisen. Für den Diesel bedeutet das nur, dass man mit SCR-Kat (Add-Blue) fahren muss, sonst nichts.
Generell wird es eine blaue Plakette geben, für EU5 und EU6, 2021 wird dann eine Rosane ab EU6 eingeführt.
Also was diskutiert ihr 2016 alle so aufgeregt.
Grüße
315 Antworten
Das darfst Du so nicht schreiben, denn die Dieselfetischisten urteilen gern ohne jemals einen modernen Benziner gefahren zu haben.
Zitat:
@stelen schrieb am 16. April 2017 um 10:09:18 Uhr:
Nun ich habe zwei Benziner-Roadster in der Garage stehen und ich kenne das 320cdi Cabrio eines Freundes ...
Der 320D ist ein Vierzylinder Diesel.
Da gibts keine motorische Faszination. Ist einfach nur ein Antrieb, aber mit Drehmoment.
Kannst nicht mit dem 3.0-V6-TDi vergleichen, bei dem Du akustisch nicht merkst das es ein Diesel ist.
Nochmal, fahr mal einen und dann urteile.
320cdi ist der Daimler V6 im E-Klasse Cabrio und der Lärm von dem Ding ist im Vergleich zu meinen R und B6 eine Zumutung. Genauso der Gestank, wenn man mal anhalten muss und der Wind leicht von hinten kommt.
Man kann fast immer darauf schließen, wenn Diesel gefahren wird, war die Kohle für den Benziner nicht da.
Am Ende höre ich fast immer Wirtschaftlichkeit. Wenn ein S90 um die Ecke fährt, in dunkel und super elegant, dann ist das Dieselnageln einfach unpassend.
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Kann man so auch nicht sehen, beim Neuwagen ist der Diesel ja meist teurer. Allerdings machen sich die wenigsten Leute, die noch zu Saugbenziner-Zeiten auf Diesel gewechselt haben die "Mühe" mal einen modernen Benziner zu fahren.
Selbst wenn man angesichts von mehr als 2 Milliarden Inder und Chinesen, die mit Luftreinhaltung nix am Hut haben erkennt, dass man selbst mit dem Fahrrad nicht die Welt retten kann, muss man als Käufer eines Autos leider doch die allgemeine Hysterie zum Thema im Auge haben.
Hier wird gefeilscht und politisiert, wie man 42 mg irgendwas auf den 40er Grenzwert runterbringt, während ganze Regionen mit hunderten Millionen Menschen das dutzend bis hundertfache ertragen müssen.
Mit Blick aus der Raumstation auf die blaue Perle Erde wirkt das alles etwas scheinheilig und es würde der Welt mehr helfen, wenn man das Thema global betrachtet und mit sehr wenig Aufwand die größten Dreckschleudern (Flugzeuge, Schiffe, Altindustrie und verkehr in den Schwellenländer....) entgiftet, anstatt hier Millionenwerte an recht sauberen Autos zu vernichten und Milliarden zu versenken, um die letzte Dezimale hinter dem Komma gesetzeskonform zu machen.
Nachdem lange Zeit die Politik in ertser Linie eben politisch gesetzte Grenzwerte verschärft hat (siehe auch EnEV), auf der anderen Seite -wohlwissend der Praxisferne - aber deren Umgehung toleriert hat, wird man nun die Geister nicht mehr los, die man rief.
Ein Auto welcher Antriebsart auch immer ist nunmal kein Fahrrad, verbraucht Ressorcen und stößt Schadstoffe aus.
Wer damit nicht leben kann, sollte zu den Amischen übertreten und darf dann mit dem Finger auf den Rest zeigen.
An Digdoctor: "...wenn Diesel gefahren wird, war die Kohle für den Benziner nicht da...."
selbst als Privatfahrer wählte ich seit ersten Erfahrungen mit einem A6 2.5 TDI (Bj 1995) gewollt immer nur Diesel (allerdings dann nicht mehr Audi) wegen der Motorcharakteristik, längerer Tankintervalle, besserer Innegeräuschwahrnehmung. Davon ist keiner ein Wirtschaflichkeitskriterium!
Der 3.0TDI klingt bei Langsamfahrt im Stop&Go auch nach Diesel, auch innen. Einen ganz netten Klang hat er unter höherer Last und bei mittleren und höheren Drehzahlen, also beim einfahren auf die Autobahn zum Beispiel.
Werde den Diesel nicht vermissen, wenn es mal reelle Alternativen für die Langstrecke gibt.
Zitat:
@omi_hh schrieb am 16. April 2017 um 09:30:21 Uhr:
Hallo bsa11,sachlich ist das, was Du schreibst, in großen Teilen richtig. Du vergisst nur wesentliche Aspekte:
Zum einen ist NOx der aktuell vermutlich gesundheitsschädlichste Luftschadstoff, unter dem viele Menschen leiden, und NOx wird überwiegend von Dieselfahrzeugen ausgestoßen. Und die Senkung von CO2 Emissionen kann auch mit Benzinhybriden gelingen, ggf. in Kombination mit einem Tempolimit.Der Diesel kann noch eine Zukunft als Übergangstechnologie haben, aber nur, wenn er nachweist, dass die NOx Emissionen auch im Realbetrieb gering gehalten werden können, und er mit Abgasreinigung nicht teurer wird als ein vergleichbarer Benzinhybrid.
Viele Grüße,
Oliver
Der Diesel muss NOx runter bekommen, der Benziner Feinstaub. Die Abgasnachbehandlung wird bei beiden teurer. CO2: gemessen an dem kleinen Rest an offenen Autobahnen wird ein Tempolimit nur einen kleinen, aber keinen entscheidenen Beitrag leisten. Benzinhybrid: diese erhöhten die CO2-Emissionen nur noch, denn man man muss auch die Emissionen Stromerzeugung und die Herstellung u. Entsorgung der Energiespeicher mitrechnen. Es bleibt also dabei, das das wirksamste Mittel zur. CO2-Reduktion bleibt zur Zeit der Diesel. Und was generell deren Sauberkeit angeht halte ich es mit Hoberger: aus Weltraumperspektive sind beide Stinker.
Was die Leistungsentfaltung angeht: ja, hier haben die downgesizten Auflademotörchen Drehmomente-pig sicherlich aufgeholt. Der vormalige Vorsprung des Diesel ist zusammengeschmolzen. Summa summarum liegen aus meiner Sicht beide Antriebe gleichauf. Spezifische Fahrprofile können dann noch kostenseitig den Ausschlag für die eine oder andere Antriebsart geben.
Und was den Sound angeht: naja, das hatten wir auch schon etliche Male. Auch hier haben sich beide angenähert: Diesel mit positiver, Benziner mit negativer Tendenz. Und 6-Zyl.-Diesel sind für mich dabei definitiv keine Offenbarung...
Zitat:
@stelen schrieb am 16. April 2017 um 10:12:33 Uhr:
Das darfst Du so nicht schreiben, denn die Dieselfetischisten urteilen gern ohne jemals einen modernen Benziner gefahren zu haben.
Tun sie doch und kommen zu der Feststellung, das Benziner-Sound proportional mit dem Downsizing sowas von schlechter geworden ist..und es sogar schafft teilweise moderne Diesel zu unterbieten. Der VEA ist ein ganz aktuelles Beispiel davon.
Und diese Fetischistentum-Thesen kann man hervorragend umdrehen.
Es gibt einfach kein Totschlagargument gegen das eine oder andere. Zumindest nichts was bisher hier vorgebracht worden ist. Letztendlich ist das Wortklauberei und bringt weniger als die Weltraumperspektive...
Zitat:
@digidoctor schrieb am 16. April 2017 um 11:01:46 Uhr:
Man kann fast immer darauf schließen, wenn Diesel gefahren wird, war die Kohle für den Benziner nicht da.
Am Ende höre ich fast immer Wirtschaftlichkeit. Wenn ein S90 um die Ecke fährt, in dunkel und super elegant, dann ist das Dieselnageln einfach unpassend.
Nun ja Vierzylindergrappel ist natürlich Megaelegant und passt so gut zu dem top Auftritt.
Dann lieber einen schnurrenden 6Zylinder Diesel der in allen Lebenslagen überlegen ist.
Zitat:
@stelen schrieb am 16. April 2017 um 10:57:35 Uhr:
320cdi ist der Daimler V6 im E-Klasse Cabrio und der Lärm von dem Ding ist im Vergleich zu meinen R und B6 eine Zumutung. Genauso der Gestank, wenn man mal anhalten muss und der Wind leicht von hinten kommt.
Den Daimler kenn ich nur als E350CDi Cabrio. Einen 320DCi-Cabrio kenn ich nicht.
Allerdings klingen die Diesel-Benze alle nach Taxi, abgesehen von den AMG-Modellen.
Gestank gibts keinen. Eventuell bei einem Euro 2/ 3 Diesel. Bei meinem Touareg riecht man nichts. Zumindest nicht mehr als bei einem Benziner. Ich würde sagen es ist eine andere Duftnote.
Bei Beiden wird es so sein, das wenn Du am Auspufffrohr nuckelst, das Du nach 5 Minuten Tot umfällst.
Ob es nun bei dem Einen oder Anderen 5 Sec. schneller geht, kannst Du Dir aussuchen.
Ausser beim T8 Fahrer, da dauert es zugegebenermaßen länger. Aber wenn Du 3 Minuten im Schlund eines Kohlekraftwerkes schnüffelst, bist DU sicher noch schneller tot.
Hab noch ein Video gefunden von meinem schnurrenden V6 TDI (Bj. 2015). Natürlich klingt ein Vierzylinder noch weniger schön, aber Musik für die Ohren ist das nicht, und ein gut gedämmter Vierzylinder ist akustisch für mich mittlerweile absolut akzeptabel. Wie der Karren von außen klingt, ist mir sowas von egal...
Obenraus hat der größere Hubraum Vorteile und ist souveräner (hab damals den 525d zum Vergleich gehabt), aber mittlerweile wiegen für mich das Design und die relative Individualität eines Volvo ggü. eines Audi schwerer als der lange Atem jenseits von 200...
Zitat:
@bsa11 schrieb am 16. April 2017 um 14:21:15 Uhr:
An Digdoctor: "...wenn Diesel gefahren wird, war die Kohle für den Benziner nicht da...."
selbst als Privatfahrer wählte ich seit ersten Erfahrungen mit einem A6 2.5 TDI (Bj 1995) gewollt immer nur Diesel (allerdings dann nicht mehr Audi) wegen der Motorcharakteristik, längerer Tankintervalle, besserer Innegeräuschwahrnehmung. Davon ist keiner ein Wirtschaflichkeitskriterium!
Ich schrieb: "Man kann fast immer darauf schließen, wenn Diesel gefahren wird, war die Kohle für den Benziner nicht da."
Wo ist der Widerspruch?