Cayenne S vs. Cayenne S e-Hybrid: Welcher macht mehr Sinn?

Porsche Cayenne

Seit 10/2024 steht ein Cayenne e-Hybrid 3.I neu in unserer Garage. Nach knappen 6 Monaten und ca. 6 tkm zurückgelegter Strecke frage ich mich, ob ich innerhalb der Cayenne Palette das richtige Modell gewählt habe.

Was spricht für den e-Hybrid?
- toller Antritt, egal ob an der Ampel oder beim Überholen auf der Landstraße;
- Umweltaspekte im Stadt- und Kurzstreckenbetrieb;
- Steuervorteil für Dienstwagennutzer;
- fast vollständige Befreiung von der KFZ-Steuer;
- weitgehende Stille im Fahrzeug bei e-Betrieb;

Was spricht für den ICE V-8?
- der V8, der Sound;
- der größere Kofferraum;
- der niedrigere Anschaffungspreis;
- Und, zumindest im Winterbetrieb, identische Treibstoffkosten. Nach meinen Erfahrungen kostet der Betrieb eines e-Hybrid pro 100 Kilometer in etwa gleich viel wie derjenige eines Cayenne ICE. Ausnahme: Sehr viel Kurzstrecke in der Stadt mit reichlich stop and go.

Kann gut sein, dass der nächste Cayenne ein S mit 8-Zylinder wird, ergänzt durch einen Tavascan, Elroq oder Eniaq für alle lokalen Fahrten. Vernünftiger ist zweifelsohne der e-Hybrid, aber Herz und Seele wollen ja auch gefüttert werden, nicht nur das Hirn. Der naheliegende Kompromiss, ein Cayenne-Hybrid mit 8-Zylinder, kommt ausstattungsbereinigt ca. € 50 k teurer, eine Hürde, über die ich als Familienvater nicht springen kann. All das unter Berücksichtigung unseres Familien-Fahrprofils. Das kann schon eine Hausnummer weiter in der gleichen Straße ganz anders aussehen.

15 Antworten

Plug-in Hybrid Antriebe, besonders in SUVs sind nur in speziellen Fahrprofilen wirklich günstiger im Unterhalt. Aber sie sind dennoch wichtig, da sie den Flottenverbrauch der Hersteller senken und so Strafzahlungen für zu hohen CO2 Ausstoß verringern können. Deshalb sind sie auch nach wir vor steuerlich begünstigt, damit die deutschen Premiumhersteller noch ihre Fahrzeuge mit Verbrennertechnologie und hoher Leistung einige Zeit lang verkaufen können. Eigentlich ist es „greenwashing“, da dieses Mischwesen in der Realität kaum Verbrauchsvorteile hat, mal abgesehen von Kurzstrecken-Stadtverkehr.
Ein nicht ganz unwesentlicher Vorteil vom e-Hybrid fehlt noch in der Auflistung, die Bremsen, also Beläge und Scheiben halten mehr als doppelt so lange, da das Fahrzeug in den meisten Fällen elektrisch Bremst und dadurch der Verschleiß der Bremsen erheblich verringert wird. Dies ist kostentechnisch für Vielfahrer nicht ganz unerheblich, ich kenne die Zahl nicht, aber ein kompletter Tausch der Scheiben und Beläge beim Cayenne dürfte schon bei 3.000 € liegen.

In der Thread-Überschrift wird der Cayenne S gegen den S E-Hybrid verglichen. Der ICE S hat einen V8, der S E-Hybrid einen gegenüber dem E-Hybrid leistungsgesteigerten V6.

Ich persönlich würde mich für den S E-Hybrid entscheiden. Warum? wegen dem Steuervorteil in der Dienstwagenbesteuerung, da ich so ein Fahrzeug immer nur geschäftlich anschaffen würde. Warum? Weil die Entwicklung in diesem Bereich auch weiter voranschreitet und Konzepte, die noch vor drei Jahren State of the Art waren, heute schon veraltet sind.

Bestes Beispiel @xkman's Cayenne E-Hybrid (Vor-FL): reine el. Reichweite von rund 45 km, seit 2022 nicht mehr steuerbegünstigt. Das FL schafft über 60 km el. Reichweite und kommt noch in den Genus.

Würde ich so ein Fahrzeug privat anschaffen, würde ich mich wohl für den klassischen S entscheiden, da dieser wohl einfach wertstabiler ist.

Im Übrigen rekuperieren die Porsche-PHEV nicht über das Schleppmoment des Motors sondern nur über die Bremsen. One paddel driving gibt's bei den Porsche-PHEV's nicht.

ich hänge mich mal an diesen Thread, da ich gerade mit dem Gedanken spiele, mir einen Halbjahreswagen E-Hybrid (470 PS) zuzulegen. Ablösen wird er meinen X6 Diesel, der nach knapp 5 Jahren wohl weiterziehen darf.

Wenn noch jemand Daten für den E-Hybrid hat, gerne teilen. Vor allem wären die reinen Benzinstrecken interessant und egal ob Facelift oder Vor-Facelift.

Danke!

@BavarianII:

Folgende Daten habe ich heute aus dem Bordcomputer ausgelesen:

  • Fahrstrecke seit Kauf: 8837 km
  • davon elektrisch zurückgelegt: 4717 km
  • Verbrauch über die Gesamtstrecke: 6,6 Liter Benzin zzgl. 3,2 kWh / 100 km.
  • Im Winter 6 Liter Benzin zzgl. 29,7 kWh /100 km.

Weshalb der Cayenne plötzlich so viel weniger Strom verbraucht? Das ist einerseits den Temperaturen und andererseits dem Fahrprofil (mehr Langstrecke) geschuldet. Dennoch ist für mich der stark rückläufige Stromverbrauch nicht vollständig nachvollziehbar.

Zu Deiner Frage der reinen Benzinstrecken: Mit ca. 10 Litern/100 km kommt man bestens klar. Dann fährt man auf freier Strecke zwischen 180 und 210 km/h. Staus, Baustellen und Tempo-Limits tragen zu dem relativ geringen Verbrauch bei.

Ähnliche Themen

Vielen Dank für das Teilen des Zwischenstandes! Das klingt ja alles mehr als "vernünftig" für das schwere Teil!

Noch ein Hinweis:

Wenn Du Dich für den Cayenne III.2 e-Hybrid entscheiden solltest, empfehle ich den Cayenne S e-Hybrid. Ausstattungsbereinigt beträgt der Aufpreis ca. € 6 k brutto, aber der Benziner leistet deutlich mehr als derjenige im Basismodell.

Zitat:
@xkman schrieb am 7. Juni 2025 um 00:28:48 Uhr:
Noch ein Hinweis:
Wenn Du Dich für den Cayenne III.2 e-Hybrid entscheiden solltest, empfehle ich den Cayenne S e-Hybrid. Ausstattungsbereinigt beträgt der Aufpreis ca. € 6 k brutto, aber der Benziner leistet deutlich mehr als derjenige im Basismodell.

... im "E-Hybrid Basismodell" um genau zu sein.

Der Verbrennungsmotor im Cayenne S E-Hybrid entspricht dem Verbrennungsmotor im (Basis-)Cayenne.

Zitat:
@xkman schrieb am 7. Juni 2025 um 00:28:48 Uhr:
Noch ein Hinweis:
Wenn Du Dich für den Cayenne III.2 e-Hybrid entscheiden solltest, empfehle ich den Cayenne S e-Hybrid. Ausstattungsbereinigt beträgt der Aufpreis ca. € 6 k brutto, aber der Benziner leistet deutlich mehr als derjenige im Basismodell.

blöd gelaufen für mich. Mein (Wunsch)gebrauchter wurde gerade verkauft. Ich hatte zu lange überlegt, bzw. ich wollte vor dem Urlaub den ganzen Terminstress nicht mehr starten...

Ein Neuwagen ist preislich nicht eingeplant. In der Schweiz sind die gebrauchten S E-Hybrid verhältnismässig viel teurer im Vergleich zum E-Hybrid. Hinzu kommt, dass das Angebot mit meiner Wunschausstattung sehr überschaubar ist. Naja, jetzt gehe ich erst mal in Urlaub und dann sehen wir weiter...

Nun ist der Cayenne e-Hybrid auch nicht optimal für Hybridbetrieb. Die Reichweite ist einfach zu gering.

Der Sweet Spot liegt wohl (für uns) bei über 100km. Tagestouren gehen dann mit ~1,0l Verbrauch, alles unter der Woche mit Null. Mittel- bis Langstrecken mit 4 bis 8l. Das ist schon gut.

@braunan:

Mit über 50% reinem E-Betrieb liegt unser Cayenne (E-Normreichweite 40 km) im Alltagsbetrieb deutlich über den Erwartungen. Für das Fahrprofil in unserer Familie vollkommen in Ordnung.

Auf der anderen Seite: Mercedes bietet im konstruktiv ähnlich alten GLE eine E-Reichweite von über 100 km an. Warum schaffen das die so hoch gelobten Porsche Entwickler nicht? Auch ich würde mich über eine Reichweite, wie sie Mercedes offeriert, freuen. Bedeutet aber nicht, dass meine Frau oder ich lieber einen GLE fahren würden 😉.

Unser neuer Touareg hat noch die alte, kleine Batterie und schafft max. 50 km elektrisch. Für das Fahrprofil meiner Frau optimal, Verbrauch um die 3 Liter. Bei 100 km Reichweite wären es auch nicht unter 2 Liter, dafür aber entsprechend mehr Stromverbrauch. Passt also.

Zitat:@xkman schrieb am 12. Juni 2025 um 11:15:21 Uhr:

@braunan: Mit über 50% reinem E-Betrieb liegt unser Cayenne (E-Normreichweite 40 km) im Alltagsbetrieb deutlich über den Erwartungen. Für das Fahrprofil in unserer Familie vollkommen in Ordnung.Auf der anderen Seite: Mercedes bietet im konstruktiv ähnlich alten GLE eine E-Reichweite von über 100 km an. Warum schaffen das die so hoch gelobten Porsche Entwickler nicht? Auch ich würde mich über eine Reichweite, wie sie Mercedes offeriert, freuen. Bedeutet aber nicht, dass meine Frau oder ich lieber einen GLE fahren würden 😉.

Weil die Philosophie von Porsche eine andere ist. Der E-Antrieb soll als Boost fungieren, nicht als Range Extender. BMW fährt beim neuen M5 die gleiche Strategie.

Also eher weniger für elektrisch Brötchen holen, Kinder zur Schule bringen und zum Supermarkt und (unbedingt) dabei gesehen zu werden?

So ähnlich.

Deine Antwort
Ähnliche Themen